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Die vorliegende Erfindung bezieht sich prinzipiell auf
ein Hufeisen oder einen Hufbeschlag derjenigen Art, die ein
metallisches Teil oder eine metallische Schuhplatte umfaßt,
die dazu bestimmt ist, der Unterfläche eines Pferdehufes
angepasst zu werden und die unter Vermittlung einer Mehrzahl
von in der Nähe der Peripherie des metallischen Teiles
vorgesehenen Löchern am Huf befestigt werden kann, wobei jedes
dieser Löcher zur Aufnahme eines Hufnagels bestimmt ist, und
die ferner ein den Boden kontaktierendes, elastisches oder
federndes Glied umfaßt, welches lösbar an dem metallischen
Teil angebracht werden kann und das als Stoßdämpferkissen
wirkt. Die vorliegende Erfindung bezieht sich im besonderen
auf einen Hufbeschlag entsprechend dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Bekannte Technik
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Ein Hufbeschlag entsprechend dem Oberbegriff des
Anspruches 1 ist aus der US-A-1,468,196 bekannt. Ein anderes
Hufeisen dieser grundsätzlichen Konstruktion ist beispielsweise
bekannt aus der US-A-4,645,008. Das bekannte Hufeisen ist im
besonderen für Rennpferde bestimmt, und das metallische Teil,
welches am Pferdehuf angrenzt, ist ein herkömmliches
Hufeisen, welches speziell für jeden individuellen Huf hergestellt
werden muß. Dies gilt auch für die Metallplatte, die an das
erste metallische Teil angeschraubt wird. Ein den Boden
kontaktierendes elastomeres Glied ist sodann an der
dazwischenliegenden Metallplatte angeklebt. Auf diese Art kann die aus
dem metallischen Teil und dem elastomeren Glied bestehende
Einheit mit Hilfe von Schrauben lösbar an der Sohlenplatte
angebracht werden. Ein Pferd, dem Hufeisen dieser Art
angepasst
werden sollen, muß zu einem Hufschmied geführt werden,
der über die notwendigen Werkzeuge verfügt. Das Hufeisen
selbst ist sowohl kompliziert als auch kostspielig, und die
Zeit, die benötigt wird, ein Pferd zu beschlagen, ist ebenso
beträchtlich wie es auch die Kosten sind. Ein im wesentlichen
ähnliches Hufeisen ist im US-A-4,760,885 beschrieben und
dargestellt. Ein weiterer Nachteil besteht bei diesen bekannten
Hufeisen z.B. auch darin, daß sich Schnee und Lehm leicht in
die verschiedenen zusammengesetzten Hufeisen hineinzwängen
können.
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SE-A-28 572 offenbart ein anderes Hufeisen bzw.
Hufbeschlag, mit einem herkömmlichen, offenen Metallteil, welches
mit einer den offenen Teil des metallischen Teils abdeckenden
Platte ausgerüstet ist. Diese Platte ist mittels Rippen und
Schrauben befestigt und hat den Zweck, das Festsetzen von
Schnee und Lehm am Huf zu verhindern. SE-A-24 787 lehrt eine
ähnliche Lösung. Keine der bekannten Hufeisen oder
Hufbeschläge umfaßt jedoch ein elastisches Stoßdämpferglied.
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Ausgehend von einem Hufeisen der eingangs genannten Art
besteht ein Ziel der Erfindung darin, ein besseres Hufeisen
zu schaffen, welches wesentlich preiswerter als bekannte
Hufeisen dieser Art hergestellt werden kann und das sowohl
Rennpferden als auch Arbeitspferden wie Reitpferden angepasst
werden kann, ungeachtet der Größe des betreffenden Pferdes.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein verbessertes
Hufeisen zu schaffen, welches einem Pferd von einer nicht
speziell ausgebildeten Person sowie ohne Verwendung solch
komplizierter Werkzeuge und Einrichtungen angepasst werden
kann, wie sie normalerweise erforderlich sind.
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Diese Ziele der Erfindung werden erreicht mit einem
Hufeisen oder Hufbeschlag der vorgenannten Art, welches bzw.
welcher die im Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1
angegebenen Merkmale aufweist.
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Das erfindungsgemäße Hufeisen kann als Halbzeug leicht
in großen Serien hergestellt werden. Es hat sich
herausgestellt, daß drei untereinander verschiedene Größen von
Hufeisen die Hufgrößen aller bekannten Pferde abdecken. Das
elastische Verschleißteil kann ebenfalls auf einfache Weise von
einer ungeübten Person ausgetauscht werden.
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Weitere Merkmale des erfindungsgemäßen Hufeisens und von
ihm erzielte Vorteile ergeben sich aus den unabhängigen
Ansprüchen und im einzelnen aus den nachfolgenden
Beschreibungen. Um die Erfindung leichter zu verstehen, wird sie anhand
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen beschrieben. Darin zeigen:
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Fig. 1. eine Aufsicht auf das metallische Teil des
erfindungsgemäßen Hufeisens;
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Fig. 2. eine Seitenansicht eines zusammengesetzten
Hufeisens mit einem metallischen Teil und einem
Stoßdämpferglied,
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Fig. 3. eine Draufsicht auf das elastische
Stoßdämpferglied als Bestandteil des Hufeisens, und
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Fig. 4. einen Querschnitt entlang der Linie, IV - IV in
Fig. 1.
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Das erfindungsgemäße Hufeisen bzw. Hufbeschlag umfaßt
einen ersten, plattenartigen Teil 10, der vorzugsweise aus
Metall besteht wie z.B. aus Duralumin, und dazu bestimmt ist,
einen nicht dargestellten Pferdehuf im wesentlichen
abzudecken und der im wesentlichen mit der äußeren Form des Hufes
übereinstimmt. Das metallische Hufeisenteil 10 ist
herkömmlicherweise mit Nagellöchern 11 versehen, die im gegenseitigen
Abstand untereinander um das genannte Teil herum in der Nähe
seiner Peripherie angeordnet sind. Jedes der Nagellöcher 11
ist zur Aufnahme eines nicht dargestellten Hufnagels
bestimmt, mittels derer der metallische Teil 10 in
herkömmlicher Art und Weise am Pferdehuf angebracht wird. Der
Hufeisenteil 10 ist auch mit einer Anzahl von ersten
Durchgangslöchern versehen, z.B. mit vier Löchern, die gleichmäßig
beabstandet sowie einwärts der Nagellöcher 11 angeordnet sind.
Durch jedes dieser einwärts angeordneten ersten
Durchgangslöcher ist eine mutterartige Vorrichtung 12 eingesetzt und
darin befestigt, z.B. mit Hilfe von Nieten. Jede dieser
mutterartigen Vorrichtungen weist eine zentrale Öffnung auf, die
sich durch die Vorrichtung hindurch erstreckt und mit einem
inneren Schraubgewinde versehen ist. Ein Ende der jeweiligen
mutterartigen, an das metallische Teil 10 angenieteten
Vorrichtung, welches nach einwärts in Richtung auf den Pferdehuf
weist, ist im wesentlichen bündig oder im wesentlichen in der
Ebene mit der korrespondierenden Oberfläche 10a des
metallischen Teils 10 (Fig. 2, 4). Andererseits springt das andere
Ende der jeweiligen mutterartigen Vorrichtung 12 über eine
korrespondierende Oberfläche des metallischen Teils 10 vor
und bildet einen nach auswärts vorstehenden Teil 12b aus,
dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser des Loches,
in das jede der genannten Vorrichtungen 12 eingesetzt ist.
Infolgedessen ruht die Unterseite dieser nach außen
vorstehenden
Teile auf der oberen Fläche des metallischen Teils 10
des Hufeisens (Fig. 4).
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Das metallische Teil 10 kann eine Dicke von 2-8 mm,
vorzugsweise ca. 4 mm, aufweisen und in großer Auflage mittels
der Metallstanztechnik sowie in wenigen untereinander
verschiedenen Größen hergestellt werden, damit es im Umriß des
metallischen Teils 10 an die Hufe sowohl großer als auch
kleiner Pferde passen kann. Das metallische Teil 10 ist dazu
bestimmt, lösbar mit einem elastischen oder federnden
Stoßdämpferglied zusammenzuwirken, das in den Zeichnung (Fig. 2,
3) mit 13 bezeichnet ist. Das federnde Stoßdämpferglied ist
vorzugsweise von homogener Konstruktion und wird vorzugsweise
aus Gummi oder Kunststoff oder einer Kombination dieser
Materialien hergestellt. Wie aus den Zeichnungen ersichtlich ist,
weist das Stoßdämpferglied eine Form auf, die zu der des
metallischen Teils 10 komplementär ist, wenngleich die Dicke
des genannten Stoßdämpfergliedes größer bzw. erheblich größer
ist als die Dicke des genannten metallischen Teils. Folglich
liegt die äußere Oberfläche des elastischen
Stoßdämpfergliedes 13 bündig mit der des metallischen Teils 10. Eine Anzahl
von zweiten Durchgangslöchern 14 ist durch das
Stoßdämpferglied 13 hindurch vorgebohrt. Diese zweiten Durchgangslöcher
14, üblicherweise vier in der Zahl, sind aus Platzgründen
weiter einwärts von der Peripherie angeordnet als die
Hufnagellöcher im metallischen Teil 10. Diese vorgebohrten zweiten
Durchgangslöcher 14 sind so dimensioniert und angeordnet, daß
jede der Austrittsöffnungen 14b auf derjenigen Seite, die an
das metallische Teil 10 anstoßen soll, einen komplementären
Rücksprung 14b ausbildet, der darauf abgestimmt ist, einen
korrespondierenden, nach außen vorstehenden Teil 12b der
betreffenden Muttervorrichtung 12 aufzunehmen. Die
Eindringtiefe
des nach außen vorstehenden Teils 12b kann in
Abhängigkeit von der Höhe des genannten Teiles 12b und der Dicke des
Stoßdämpfergliedes 13 variiert werden.
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Es ist zu erkennen, daß, weil ein elastisches oder
federndes, auf die vorgenannte Art hergestelltes
Stoßdämpferglied 13 ausgelegt ist, um mit einem metallischen Teil 10
entsprechender Größe zusammenzupassen, das Stoßdämpferglied
13 in Sekundenschnelle an das metallische Teil 10 angepasst
werden kann. Wenn das metallische Teil 10 und das
Stoßdämpferglied 13 zusammengefügt sind, wird in jedes der zweiten
Durchgangslöcher 14 eine Schraube 15 eingesetzt, und die
Teile werden miteinander verschraubt. In Übereinstimmung mit
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Platte 16 in
das elastische Stoßdämpferglied 13 eingebettet, und die
Schrauben 15 können jeweils in die Löcher 14 hinein bewegt
werden, bis die Enden der Schrauben infolge des Einschraubens
in die inneren Schraubgewinde der jeweiligen mutterähnlichen
Vorrichtungen 12 an die jeweilige Platte 16 anstoßen.
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Es ist offensichtlich, daß das Hufeisen bzw. der
Hufbeschlag, der das besagte metallische Teil 10 und das genannte
Stoßdämpferglied 13 umfaßt, eine beträchtliche Verbesserung
bekannter Hufeisen dieser Art darstellt. Eine Vielzahl von
mit dem erfindungsgemäßen Hufeisen erzielbaren Vorteilen sind
weiter oben genannt. Ein anderer eindeutiger Vorteil liegt in
der Tatsache begründet, daß die nach außen vorstehenden Teile
12b der mutterartigen Vorrichtung 12 in dem Stoßdämpferglied
13 eingebettet sind. Wenn das Hufeisen von einem Pferd
getragen wird und zum ersten Mal mit dem Boden in Kontakt gelangt,
wird das Hufeisen einer im wesentlichen nach hinten wirkenden
Kraftkomponente unterworfen, die auf die nach außen
vorstehenden
Teile 12b übertragen wird und damit das
Stoßdämpferglied 13 daran hindert, sich unbeabsichtigt vom metallischen
Teil 10 abzulösen.
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Falls keines der vorgefertigten Hufeisen an den Huf
eines zu beschlagenen Tieres passen sollte, werden die
untereinander komplementären Teile 10, 13 in einer Abmessung
ausgewählt, die größer ist als der Huf des betreffenden
Pferdes. Die Größe des metallischen Teils 10 wird dann mit
Hilfe herkömmlicher Metallschneidevorrichtungen angepasst,
und daraufhin wird das Stoßdämpferteil 13 in eine Form
gebracht, die der des solchermaßen bearbeiteten metallischen
Teils 10 entspricht, beispielsweise mit Hilfe eines scharfen
Messers. Zusätzlich zu den Hufnägeln, die benötigt werden, um
das metallische Teil 10 am Pferdehuf zu befestigen, sind
diese beiden grundsätzlich verfügbaren Werkzeuge als einzige
erforderlich, um das verbesserte erfindungsgemäße Hufeisen
bzw. den Hufbeschlag anzubringen.