DE69001407T2

DE69001407T2 - Vorrichtung zur Herstellung von Vorformlingen aus Ton für gebrannte Handformsteine.

Info

Publication number: DE69001407T2
Application number: DE90201884T
Authority: DE
Inventors: Hugo Menninga
Original assignee: Boer Beheer Nijmegen Bv De
Current assignee: Boer Beheer Nijmegen Bv De
Priority date: 1989-07-10
Filing date: 1990-07-10
Publication date: 1993-10-28
Anticipated expiration: 2010-07-11
Also published as: NL8901769A; DE69001407D1; AU631225B2; ES2040035T3; EP0408150A1; AU5887190A; US5141429A; EP0408150B1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine derartige Vorrichtung ist in der NL-A-6600027 offenbart. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist die Presse von einem solchen Typ, bei dem ein Lehm- bzw. Tonklumpen von einer seitlichen Position in den jeweiligen Formkasten eingebracht wird. Die mechanische Behandlung bei der nächsten Bearbeitungsstation besteht in einem Preßvorgang, der mit Hilfe eines vertikal beweglichen Preßelements derart ausgeführt wird, daß der Formkasten vollständig mit Ton gefüllt wird. Weiterhin sind die Einrichtungen zum Kippen der Formkästen so ausgelegt, daß die Formkästen zu einer Verkippung von einer im wesentlichen horizontalen Beschickungsposition in eine im wesentlichen aufrechte Position veranlaßt werden, in der der gepreßte Lehmklumpen vom Formkasten durch ein horizontal verlagerbares Ausstoßelement auf die austragende, durch einen zweiten Drehtisch gebildete Fördereinrichtung herausgedrückt wird.
In der NL-A-6600027 findet sich eine Erwähnung der Herstellung von "handgegossenen bzw. handgeformten" Formsteinen. Aufgrund der Vorgehensweise bei der Einbringung der Lehmklumpen in die Formkästen (d.h. von einer seitlichen Position) und aufgrund des nachfolgenden Einpressens des Lehmklumpens in den Formkasten besitzen die letzendlich resultierenden Formlinge nicht das Aussehen eines herkömmlicherweise vollständig handgeformten Formsteins.
Die Erfindung zielt auf die Verbesserung der bekannten Vorrichtung ab, derart, daß diese zur Herstellung von Formlingen für Formsteine mit der charakteristischen handgeformten Struktur ausgelegt ist.
Dieses Ziel wird durch die im kennzeichnenden Teil des anliegenden Hauptanspruches erwähnten Merkmale erreicht.
Es ist festzustellen, daß der besondere Pressentyp, d.h. eine Presse, die dazu ausgelegt ist, die Lehmklumpen im wesentlichen vertikal in die Formkästen fallenzulassen, in der NL-C- 16183 2 offenbart ist. Weiterhin ist in der NL-A-8802567 eine vollständige Vorrichtung zur Herstellung von Formlingen für Formsteine mit der charakteristischen handgeformten struktur offenbart, bei der eine Presse des Typs gemäß der NL-C-161832 eingesetzt wird und die beschickten Formkästen vollständig umgekehrt werden, derart, daß die Formlinge dazu veranlaßt werden, auf darunter vorbeilaufende langgestreckte Tabletts zu fallen. Bei dieser bekannten Einrichtung wird jedoch eine endlose Fördereinrichtung des Bandförderer-Typs eingesetzt, um eine große Anzahl von Formkästen entlang der verschiedenen Arbeitsstationen zu transportieren. Die bekannte Vorrichtung ist für relativ hohe Produktionszahlen, d.h. viele Tausend Formsteine je Stunde, ausgelegt. Im Gegensatz hierzu ist die erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere für niedrige Produktionszahlen gedacht und geeignet, d.h. für wenige Tausend Formsteine je Stunde, was einen raschen und einfachen Wechsel der gesamten Produktion zu Formlingen unterschiedlicher Gestalt oder Größe ermöglicht. Bei der bekannten Vorrichtung zur Herstellung von Formlingen für Formsteine mit der typischen handgeformten Struktur würde ein solcher Wechsel sehr schwierig sein, da dies den Wechsel von vielen Dutzenden von Formkästen beinhalten würde.
Bezüglich der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist festzustellen, daß die diametrale Positionierung der Zuführ- und Ausstoßvorrichtung für langgestreckten Paletten (auf denen die Formlinge getragen werden), die Anzahl von Formkasten-Positionen, die für die verschiedenen Bearbeitungsschritte wie etwa das Füllen, Trimmen, Verkippen, Entladen, Waschen, Trocknen, Sanden und Rückführen benötigt werden, bei einem ziemlich niedrigen Minimum gehalten werden. Solch eine kleine Anzahl von Formkästen kann durch andere Kästen (unterschiedlicher Form oder Gestalt) innerhalb eines kurzen Zeitintervalls ersetzt werden. Weiterhin führt die erfindungsgemäße Anordnung zu einer kompakten Baugruppe der sie bildenden Teile, die verhältnismäßig kleinen Raum einnimmt.
Die Erfindung wird nachstehend beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der insbesondere die diametrale Position der mit Formlingen beladenen Paletten in der Ausgabestation gezeigt und auch der Mechanismus zum Verkippen der Formkästen ersichtlich ist, und
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der gesamten Vorrichtung in kleinerem Maßstab.
Die in den Zeichnungen gezeigte Vorrichtung umfaßt einen Drehtisch 1 mit einem Montagering 4, der durch Beine 2 abgestützt und oberseitig durch einen abnehmbaren Deckel 3 abgedeckt ist und einen Stützring 5 für die Formkasten-Halter 6, der in drehbarer Weise (nicht weiter gezeigt) aufgehängt ist. Der Stützring 5 ist an seinem inneren Umfang (nicht gezeigt) mit Zähnen versehen, die mit einem Antriebsrad ausgestaltet bzw. versehen sind, dessen Drehung von einem zentralen Antriebsmotor über ein sogenanntes Verteiler-Getriebe (Manifold -gear) 6 (siehe Fig. 2) abgegriffen wird. Die Formkasten-Halter 7 sind um Achsen 8 drehbar am Stützring 5 montiert und mit einem Rollenpaar 9 am Außenumf ang versehen, wobei die Rollen entlang einer Führungsschiene 10 laufen, die sich entlang des äußeren Umfangs des Drehtisch derart erstreckt, daß die Formkasten-Halter 7 normalerweise in ihrer horizontalen Position gehalten werden. Die Führungsschiene 10 ist lokal für einen nachstehend näher beschriebenen Zweck unterbrochen.
Der Drehtisch kann schrittweise in der Richtung des Pfeils I durch das Verteiler-Getriebe 6 und das Antriebsrad bewegt werden. Der Drehtisch umfaßt beispielsweise 12 feste Umfangspositionen, in denen der Drehtisch stationär für beispielsweise 1 Sekunde nach jedem Drehschritt gehalten wird, während die schrittweise Verlagerung in beispielsweise 2 Sekunden stattfindet.
In der Zeichnung belegt jeder der 12 Formkästen und Formkasten-Halter jeweils eine der besagten festen Umfangspositionen.
Die mit 11 bezeichnete Abgabeposition ist von besonderer Bedeutung für vorliegende Erfindung; in dieser Position ist die Füllöffnung des jeweiligen Formkastens nach unten gerichtet, so daß der Formling auf die darunter bereitgestellte Palette 12 abgegeben wird.
13 bezeichnet eine Schwelle bzw. eine Längsträger, die bzw. der sich diametral unterhalb des Drehtischs erstreckt und zur Bereitstellung leerer Paletten 12 oberhalb des Längsträgers von einer Seite (von rechts, gesehen gem. Fig. 2) ausgelegt ist.
Auch die mit 14 bezeichnete und der Abgabeposition 11 vorhergehende Position ist von Bedeutung. Von der Position 14 muß der jeweilige Formkasten-Halter rasch verkippt werden, so daß der jeweilige Formkasten in einer im wesentlichen horizontalen (aber umgekehrten) Stellung in die Abgabestation 11 einläuft und an einer Berührung der Palette 12, die in diesem Moment eine leicht angehobene Position einnimmt, gehindert wird.
Um die letztgenannte Bedingung zu erfüllen, ist die Führungsschiene 10 entlang eines Teils der durch die Station 14 abgedeckten Bogenlänge ausgespart, während der restliche Abschnitt für vertikale Bewegung montiert ist. Die rückwärtige Rolle 9 des Formkasten-Halters in der Station 14 ist nicht abgestützt, während die vordere Rolle 9 mit dem vertikal beweglichen, d.h. nach unten beweglichen Abschnitt 10' in Eingriff steht, der am oberen Ende einer Stange 16 montiert ist, die vertikal zwischen Rollen 15 geführt und über einen Nocken 17 nach unten und oben beweglich ist. Die Bewegung des Nokkens 17 ist zeitlich relativ zum Antrieb des Drehtischs 1 derart abgestimmt, daß die Stange 16 unmittelbar, nachdem der Formkasten in der Station 14 zum Stillstand gekommen ist, nach unten bewegt wird, wobei die vordere Rolle 9 des Formkasten-Halters in der Station 14 mitgenommen wird. Dies bewirkt eine Verkippung des Formkasten-Halters in eine im wesentlichen vertikale Position. Um die weitere Verkippung des Formkasten-Halters und das Hindurchlaufen durch diese Position zu bewirken, wird der nächste Verlagerungsschritt des Drehtischs bereits in dem Moment begonnen, zu dem die Stange 16 mit dem beweglichen Führungsschienen-Abschnitt 10' in ihrer unteren Position angekommen ist. Eine Bewegung des Drehtischs in der Richtung der Abgabestation 11 bewirkt eine Bewegung der Drehachse 7 des jeweiligen Formkasten-Halters an der Achse der vorderen Rolle 9 vorbei. Dies ermöglicht eine weitere Verkippung des Drehkasten-Halters, so daß die ursprünglich rückwärtige Rolle 9 nun nach vorne positioniert wird, und zwar vor dem Einlaß des festen Führungsschienen-Abschnitts 10a, während die ursprünglich vordere Rolle 9 den bewegbaren Schienenabschnitt 10' in rückwärtiger Richtung verläßt. Daraufhin kehrt die Stange 16 rasch in ihre obere Position zurück, bei der sich der Führungsschienen-Abschnitt 10' und die feste Führungsschiene 10 wieder in einer Linie befinden.
Bei den vier der Abgabestation 11 nachfolgenden Stationen behalten die jeweiligen Formkasten-Halter ihre umgekehrte Position während des Spülens, Waschens, Trocknens und Sandens der entladenen Formkästen jeweils bei (die Schleif- bzw. Sandbehandlungsstation ist mit 18 bezeichnet).
Nach Verlassen der Schleif- bzw. Sandbehandlungsstation 18 werden die Formkasten-Halter in die Füllposition zurückgeführt, um erneut mit einem Tonklumpen mit Hilfe der Presse 19 beschickt zu werden. Die Presse 19 entspricht dem bekannten, in der NL-C-161832 offenbarten Typ, bei dem vorgeschliffene Tonklumpen von einem kontinuierlichen Tonstrang abgeschnitten und in jeweiligen Formkästen deponiert werden. Der über die obere Kante des Formkastens vorstehende Ton-Überschuß, der sogenannte "Überstand (Klad)", wird anschließend in bekannter Weise mit Hilfe eines Schneiddrahts und eines benachbart zu letzterem montierten Zurichtbands 20 abgeschnitten.

Claims

1. Vorrichtung zur Bearbeitung einer Tonmenge zu Formlingen, welche zum Herstellen von gebrannten Handformsteinen geeignet sind, mit einem eine Reihe von kippbar am Umfang angeordneten Formkästen tragenden Drehtisch (1), der dazu ausgelegt ist die Formkästen intermittierend und nacheinander an einer Reihe von Bearbeitungsstationen vorbei zu führen, wobei eine dieser Bearbeitungsstationen eine Presse (19) enthält, welche zum Formen des Tons zu Blöcken und zum Einbringen dieser Blöcke in einen vorbeilaufenden Formkasten geeignet ist, und wobei die anderen Stationen eine Vorrichtung (20) für eine mechanische Behandlung des im betreffenden Formkasten abgelegten Blockes, Mittel (9, 10', 15,16, 17) zum Kippen der gefüllten Formkasten und zum Entladen der Formlinge aus den Formkasten und zum Ablegen auf ein Austragungseinrichtung (13) sowie eine Station zur Vorbereitung der geleerten Formkasten und zum Zurückkippen derselben in die Bereitstellung für einen nächsten Block-Einbringungsvorgang umfassen, dadurch gekennzeichnet daß die Presse (19) von einer Art ist, die die Blöcke im wesentlichen senkrecht in die Formkästen hineinfallen läßt,

daß die Vorrichtung (20) für die mechanische Behandlung eine Vorrichtung zum Abtrennen überschüssiges Tons von der oberen Seite eines gefüllten Formkastens ist,

daß die Formkästen von kippbaren Stützen (7) getragen werden, deren Kippachsen radial mit Bezug zum Drehtisch angeordnet sind,

daß die Formkasten-Stützen (7) derart angebracht sind, daß sie in eine umgekehrte Lage - mit der Einfüll-Öffnung nach unten gerichtet - kippbar sind, um ein Herabfallen der Formlinge aus den umgekehrten Formkästen auf längliche Paletten (12) zu ermöglichen, welche auf einer sich in der Nähe der Entladestation (11) diametral unter dem Drehtisch erstreckenden, für die Zufuhr von leeren Formkästen (12) und die Austragung von gefüllten Formkästen (12) dienenden Vorrichtung (13) aufliegen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die kippbaren Stützen (7) für die Formkästen an der Außenumfangsseite mit vorderen und hinteren Führungsrollen (9) versehen sind, welche mit einer sich am Umfang des Drehtisches (1) erstreckenden Führungsschiene in Eingriff stehen, die entlang eines der Entladestation (11) vorangehenden Teils der Kippstation (14) an einer der hinteren Führungsrolle entsprechenden Stelle unterbrochen ist, während der der vorderen Führungsrollenstellung entsprechende Führungsschienenabschnitt (10') senkrecht nach unten und nach oben bewegbar ist, um die vordere Rolle (9) nach unten zu ziehen und damit die Formkastenstütze (7) in dieser Station (14) kippen zu lassen.