DE689769C - Einrichtung zum Bremsen von Schienenfahrzeugen - Google Patents

Einrichtung zum Bremsen von Schienenfahrzeugen

Info

Publication number
DE689769C
DE689769C DE1938K0150507 DEK0150507D DE689769C DE 689769 C DE689769 C DE 689769C DE 1938K0150507 DE1938K0150507 DE 1938K0150507 DE K0150507 D DEK0150507 D DE K0150507D DE 689769 C DE689769 C DE 689769C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wheels
braking
tires
brakes
rail vehicles
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1938K0150507
Other languages
English (en)
Inventor
Hans Kattwinkel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE1938K0150507 priority Critical patent/DE689769C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE689769C publication Critical patent/DE689769C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61HBRAKES OR OTHER RETARDING DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR RAIL VEHICLES; ARRANGEMENT OR DISPOSITION THEREOF IN RAIL VEHICLES
    • B61H11/00Applications or arrangements of braking or retarding apparatus not otherwise provided for; Combinations of apparatus of different kinds or types

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Braking Arrangements (AREA)

Description

Es ist bekannt, daß die bisher besonders bei Eisenbahnfahrzeugen gebräuchlichen, auf die Laufräder wirkenden Bremsen den Anforderungen bezüglich der erreichbaren Verzögerung nicht mehr entsprechen, da· ja die Geschwindigkeiten immer mehr zunehmen und somit bei Beibehaltung der Verzögerung die Bremswege zu groß werden. Eine Erhöhung der Verzögerung ohne besondere Maßnahmen ist nicht möglich, weil die Haftung 'zwischen Rad und Schiene, insbesondere bei feuchter Witterung, zu klein ist. Man erreicht selbst bei trockenen Schienen nur Verzögerungen bis zu etwa 1 m/s2.
Zur Verbesserung der Verhältnisse hat man vorgeschlagen, die Bremsreibung nicht allein zwischen Schiene und Laufrad, sondern zusätzlich zwischen der Schiene .und den auf sie aufgepreßten Bremskörpern auftreten zu lassen. Praktisch in Betracht kommen hier allein die sog. Magnetschienenbremsen, da diese unabhängig vom Fahrzeuggewicht wirksam sind./Diese Bremsart erzeugt sich durch die Magnete den erforderlichen Anpreßdruck selbst. Es ist bekannt, daß durch zusätzliche Anwendung von Magnetbremsen.eine gewisse Erhöhung der Verzögerung (bis etwa 1,5 m/s2) auf gerader Strecke erzielt werden kann, nicht aber bei der Einfahrt in Bahnhöfe usw., da beim Überfahren der Weichen Schwierigkeiten auftreten; gerade aber hier werden die starken Verzögerungen benötigt.
Auch ein anderer Vorschlag, der darin besteht, die Haftung der Laufräder an den Schienen durch Verwendung von Gummiluftreifen zu erhöhen, wobei die Bremsung nach Art der Kraftfahrzeuge, nämlich unter Verwendung besonderer Bremstrommeln erfolgt« ■führte nicht zum Ziel, und zwar weil nur bei ■ trockener Schiene ein höherer Reibwert zwi-
sehen Gummireifen und Schiene erreicht wird. Bei nasser Schiene liegt die Haftung weit unter den Werten, wie sie im normalen Eisenbahnbetriebe vorliegen. Ein weiterer Nachteil der Verwendung von Gummiluftreifen ist die geringe Berührungsfläche zwischen dem Reifen und der schmalen Schiene, die zur Verwendung von Hochdruckreifen zwingt, die durch den dauernden Lauf unter höchster Belastung außerordentlich hoch beansprucht werden. Besonders schädlich wirkt sich bei den hohen Drücken und der kleinen Berührungsfläche das Überfahren von Weichen aus. Nur nebenbei sei bemerkt, daß auch die sichere Führung des Fahrzeuges bedeutende Schwierigkeiten macht. Die Summe der Nachteile, insbesondere aber die erhöhte Abhängigkeit der erzielbaren Verzögerung von der Witterung verhindert die Verwirklichujig des Gedankens.
Die vorliegende Erfindung vermeidet alle diese Übelstände. Sie geht zwar auch von dem an letzter Stelle erwähnten Gedanken der Verwendung von Luftreifen aus; sie läßt aber die Luftreifen nicht auf der schmalen Schiene laufen, sondern auf einer besonderen, günstigere und konstantere Reibungsverhältnisse aufweisenden Laufbahn. Dadurch wird die Verwendung breiter Reifen, : sog. Riesenluftreifen, und somit großer Berührungsflächen ermöglicht^ so daß man bei verhältnismäßig niedrigen Anpreß drücken eine beliebig hohe Haftung und damit jede praktisch in Frage kommende Verzögerung erreichen kann. Mit diesen luftbereiften Hilfsbremsrädern werden besondere Bremsen unmittelbar oder mittelbar gekuppelt. Man ist somit in der Lage, nicht nur besonders reichliche, sondern auch den Witterungseinnüssen völlig entzogene Bremsen in Anwendung zu bringen.
Die erwähnte besondere Laufbahn für die Gummireifen kann, da sie ja von den Schienen selbst völlig unabhängig ist, so gestaltet werden, daß sie besonders günstige Haftverhältnisse mit dem Gummireifen ergibt. Im Gegensatz zu der bereits bekannten Ausführung mit Luftreifen, bei der auf den Reifen dauernd daa Wagengewicht ruht, werden. erfindungsgemäß die Luftreifen während der Fahrt ohne Bremsung nur so hoch belastet, daß sie gerade umlaufen, also ihre Drehzahl bei Bremsbeginn der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit entspricht. Erst beim Einsetzen der Bremsung wird selbsttätig der Druck auf die Reifen so stark erhöht, daß eine für die gewünschte Bremswirkung ausreichende Haftung erzielt wird. Auf diese Weise werden- die Reifen im Gegensatz zu den dauernd unter .voller Belastung· laufenden Luftreifen .des vorerwähnten Vorschlages sehr geschont, so daß sie eine lange Lebensdauer haben.
Zur Erzeugung des erforderlichen Druckes auf die Luftreifen müssen die Schienenlaufräder natürlich von einem Teil des Fahrzeuggewichtes entlastet werden; es genügt aber eine Entlastung, die die Fahrsicherheit noch in keiner Weise in Frage stellt, um selbst bei nasser Fahrbahn Verzögerungen über 2,5 m/s2, d. h. also Werte zu erreichen, die nur für Notbremsungen in Frage kommen.
Es ist bei Straßenfahrzeugen, beispielsweise zur Vermeidung des Schleuderns, bekannt, außer den gewöhnlichen Laufrädern noch besondere, mit Luftreifen ausgerüstete Räder vorzusehen, die bei Bedarf auf die Straße gesenkt und besonders abgebremst werden können. Für die Gesamtbremswirkung ist diese Einrichtung bei Straßenfahrzeugen praktisch ohne Bedeutung, da dort ja, im Gegensatz zu Schienenfahrzeugen, die Haftung der Lauf räder an der Fahrbahn ausreichend groß ist, um auch scharfe Stoppbremsungen direkt mit den Lauf rädern ohne Rutschgefahr ausführen zu können. Bei Straßenfahrzeugen mit Gummiluftreifen erreicht man bei trockener Fahrbahn Verzögerungen bis zu 7 m/s2, bei nasser Fahrbahn b'is zu· 4 m/sa; hier liegen also völlig andere Verhältnisse vor a.ls beim Eisenbahnbetrieb, auf den sich die vorliegende Erfindung bezieht. Hier genügen die heute bekannten Bremsen, insbesondere flüssigkeitsgekühlte Lamellenbremsen nach Art des Patents 664 531 an sich vollauf, um Verzögerungen bis zu 3, auch 4 m/s2 zu erzielen. Die geringe Haftung zwischen Rad und Schiene läßt aber die volle Ausnutzung der Leistung derartiger Bremsen nicht zu, weil sie ja Verzögerungen über i,5 m/s2 nicht gestattet.
In der Zeichnung, die eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht, stellt
Fig. ι einen mit der Bremseinrichtung nach der Erfindung ausgerüsteten Eisenbahnwagen in Gesamtansicht von der Seite gesehen dar; Fig. 2 veranschaulicht in größerem Maßstabe in senkrechtem Längsschnitt die Art und Weise der Anbringung der Bremseinrichrung am Fahrgestell;
Fig. 3 zeigt in noch größerem Maßstab die Bremseinrichtung in der Fahrrichtung gesehen.
Wie Fig. 3 erkennen läßt, ist zwischen den in üblicher Weise auf Schwellen 1 in Schotterbettung verlegten Schienen 2 ein Streifen aus Beton verlegt, der die Rollbahn für die Gummiluftreifen 10 bildet. Um auch "in scharfen Kurven des Schienengleises den Rädern 10 eine solche Laufbahn zu bieten, können, wie bei 12" angedeutet, entsprechend
6S9769
schmalere Betonstreifen auch außerhalb der Schienen 2 vorgesehen sein.
An der Form bzw. dem Profil der Laufräder 3 des Fahrzeuges ändert sich nichts. Diese Räder sind, wie üblich, in Drehgestellen gelagert, von denen im dargestellten Falle (Fig. 1) zwei vorgesehen sind, so daß also im ganzen vier Laufradachsen vorhanden sind. Diese können.zur Erhöhung der Sicherheit bzw. für besondere Fälle mit gewöhnlichen, möglichst einfachen, auf die Laufräder wirkenden Bremsen ausgerüstet sein.
Wie Fig. 2 erkennen läßt, sind am Rahmen 4 des Fahrzeuges für jede Bremseinrichtung zwei Konsolen 5, 5 angebracht, an denen
• bei 5" hebelartige Rahmen 6 gelagert sind, die die eigentlichen Bremsen tragen. Die freien Enden der Hebelarme 6 sind durch Stangen 7, 7 an einem Kolben 8 aufgehängt, der in einem am Fahrzeugrahmen 4 befestigten Zylinder 9 spielt. Das Innere des Zylinders 9 kann von der auch die Bremsen speisenden Druckmittelquelle aus unter Druck gesetzt werden. Dadurch lassen sich die zusammen mit den Bremsen 11 (Fig. 3) auf den Hebeln 6 gelagerten Räder 10 mit dem gewünschten Druck auf die Laufbahn 12 pressen. Dies geschieht aber nur, wenn eine Bremsung vorgenommen werden soll. Für gewöhnlich liegen die Räder 10 nur unter ihrem Eigengewicht sowie dem Gewicht der mit ihnen zusammenhängenden Teile an der Laufbahn 12 an.
Die Achsen der Räder 10, die in den Hebein 6, 6 gelagert sind, tragen innen unmittelbar einen Reibkörper der' Bremsen, die zweckmäßig als Lamellenbremse ausgebildet und mit einer besonders wirksamen Kühleinrichtung versehen ist, um die Vernichtung einer sehr großen Arbeitsmenge innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit ohne übermäßige Hitzeentwicklung zu ermöglichen. Das Widerlager für die festen Gegenreibflächen der Bremse 11 wird durch die Hebel 6 gebildet.
Die Wirkungsweise ist folgende: Für gewöhnlich liegen die als Riesenballonräder nach Art derjenigen schwerer Kraftwagen ausgebildeten Räder 10 mit verhältnismäßig geringem Druck an der Laufbahn 12 an. Es genügt ein solcher Druck, der dafür sorgt, . daß die Räder 10 sicher rollen, so daß sie bei Beginn der Bremsung eine der Fahrgeschwindigkeit entsprechende Umdrehungsgeschwindigkeit haben. Soll nun gebremst werden, so wird zunächst ein Druckmittel, z. B. die auch für die eigentliche Bremsung vorgesehene Preßluftj möglichst schnell indenZylimder 9 eingelassen, so daß die Räder 10 durch Vermittlung des Kolbens S, der Stangen 7 und der Hebel 6 gegen die Laufbahn 12 gepreßt werden. Dieser Anpressungsdruck ist so bemessen, daß die Adhäsion der Räder 10 an der Laufbahn den für die Bremsung erforderlichen Betrag mit Sicherheit erreicht. Sind die Räder 10 angepreßt, so wird unmittelbar darauf die Preßluft auch den Druckvorrichtungen der Bremse 11 zugeführt, durch die deren Reiblamellen gegeneinandergepreßt werden, so daß nunmehr die das Arbeitsvermögen des laufenden Fahrzeuges aufzehrende Reibung in der Bremse 11 einsetzt. Die dabei entwickelte Wärme wird durch das erwähnte Kühlsystem abgeleitet.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die oben beschriebene Anordnung der Bremseinrichtung noch den Vorteil bietet, daß nach Lösen der Verbindung zwischen den Kolbenstangen 7 und den Hebeln 6 sowie der Gelenkverbindungen bei 5a die gesamten Bremseinrichtungen leicht vom Wagen getrennt werden ,80 können, wobei sie, auf den Gummireifenrädern ruhend, seitlich unter den Fahrzeugen hinausgefahren werden. In gleich einfacher Weise lassen sich dann Ersatzbremsaggregate, die etwa inzwischen in der Werkstatt geprüft und instand gesetzt sind, wieder mit dem Wagen verbinden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Einrichtung zum Bremsen von Schienenfahrzeugen, insbesondere der Wagen von Schnellbahnen, unter Verwendung von mit Gummiluftreifen ausgerüsteten, von den Laufradachsen unabhängig angeordneten Hilfsrädern, dadurch gekennzeichnet, daß die für sich bremsbaren Räder auf einer vorzugsweise als zwischen den Schienen verlegter Betonstreifen ausgebildeten besonderen Rollbahn mit möglichst ebener, aber rauher Oberfläche ' laufen, auf die die Räder beim Bremsen mit zusätzlichem Druck aufgepreßt werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DE1938K0150507 1938-05-03 1938-05-03 Einrichtung zum Bremsen von Schienenfahrzeugen Expired DE689769C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1938K0150507 DE689769C (de) 1938-05-03 1938-05-03 Einrichtung zum Bremsen von Schienenfahrzeugen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1938K0150507 DE689769C (de) 1938-05-03 1938-05-03 Einrichtung zum Bremsen von Schienenfahrzeugen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE689769C true DE689769C (de) 1940-04-04

Family

ID=7252156

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1938K0150507 Expired DE689769C (de) 1938-05-03 1938-05-03 Einrichtung zum Bremsen von Schienenfahrzeugen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE689769C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1290946B (de) Einrichtung zum Abbremsen ablaufender Schienenfahrzeuge durch ortsfeste Gleisbremsen
DE689769C (de) Einrichtung zum Bremsen von Schienenfahrzeugen
DE696395C (de) Bremsvorrichtung fuer Kraftwagen
DE3425698A1 (de) Fahrzeug - transportsystem
DE2720044A1 (de) Fahrgestell fuer schienenfahrzeuge
DE102010052943A1 (de) Zwei-Wege-Fahrzeug
DE529301C (de) Vorrichtung zur Verhinderung der Entlastung der vorauslaufenden Achsen beim Anfahren von elektrischen Gleisfahrzeugen mit Einzelachsantrieb
DE2158162C3 (de)
DE481906C (de) Einrichtung zum Auswechseln von Fahrzeugradsaetzen mit Hilfe von Plattformen, Gleisbruecken o. dgl.
DE2140929A1 (de) Dieselhydraulische lokomotive, insbesondere fuer den grubenbetrieb
DE1486824U (de)
DE1909203B2 (de) Rangiervorrichtung für Eisenbahnwagen mit einem Hilfsgleis fur einen Schlepp- und Bremswagen
DE1605117B2 (de) Kraftfahrzeug fuer strassen- und schienenfahrt
DE1755226B1 (de) Anordnung zum Aufgleisen von leichten Schienenfahrzeugen
DE1605117C3 (de) Kraftfahrzeug für Straßen- und Schienenfahrt
DE716092C (de) Bremseinrichtung fuer Schienenfahrzeuge
DE1281C (de) Bremssystem für Eisenbahnfahrzeuge mit einem der Wagenlast proportionalen Bremsdrucke
DE2728020A1 (de) Zugeinrichtung zum antrieb, insbesondere dieselhydraulischen antrieb von schienengebundenen bahnen des untertagebergbaus
AT101363B (de) Eisenbahnwagen mit Einrichtung zum Umsetzen des abnehm- und fahrbaren Wagenkastens auf ein Untergestell mit abweichender Spurweite.
DE2109123C2 (de) Gleisabschlußbremse
AT515992B1 (de) Spurkranzschmiereinrichtung
DE3314966A1 (de) Notbremsvorrichtung fuer schienenfahrzeuge
DE536558C (de) Verfahren zur Regelung des Zusammenstellens der in den Gefaellestrecken von Rangierbahnhoefen frei anrollenden Wagen oder Wagengruppen
EP0252153B1 (de) Verfahren und anordnung zur regelung der geschwindigkeit von bahnfahrzeugen
DE427789C (de) Einrichtung zur Erleichterung der Einfuehrung der Luftbremse fuer Gueterzuege