DE68924496T2

DE68924496T2 - Gelartige Detergenszusammensetzung.

Info

Publication number: DE68924496T2
Application number: DE68924496T
Authority: DE
Inventors: David Arthur Rosser
Original assignee: Unilever NV
Current assignee: Unilever NV
Priority date: 1988-04-29
Filing date: 1989-04-27
Publication date: 1996-03-21
Anticipated expiration: 2009-04-28
Also published as: JPH075915B2; AU618087B2; EP0339994A2; ES2079376T3; KR920004717B1; EP0339994A3; ATE129010T1; US4975218A; AU3374689A; CA1330646C; EP0339994B1; JPH0216199A; KR890016157A; GB8810188D0; PH25828A; DE68924496D1

Description

Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft Reinigungsmittelzusammensetzungen mit einer Eignung zur topischen Applikation auf menschliche Haut oder menschliches Haar, insbesondere solche, die zum Waschen des Gesichts und anderer empfindlicher Körperteile vorgesehen sind und die sich folglich durch ihre Milde auszeichnen.

Hintergrund der Erfindung

Der Seifenbestandteil von Körperwaschprodukten kann im allgemeinen die Seifen von Fettsäuren mittlerer und/oder langer Kettenlänge umfassen. Die Seifen von Fettsäuren mittlerer Kettenlänge, beispielsweise Laurinsäure, können trotz ihrer Fähigkeit zur Bildung eines reichen Schaums zu einer scharfen oder aggressiven Hautreaktion führen, während die Seifen von Fettsäuren langer Kettenlänge, beispielsweise Stearinsäure, im allgemeinen mild sind, obwohl ihnen die Fähigkeit fehlt, einen geeigneten Schaum zu bilden.
Keine Seife darstellende Reinigungsmittel, insbesondere nichtionische grenzflächenaktive Mittel, können Körperwaschprodukten Milde verleihen, wenn jedoch die rheologische Stabilität derartiger Produkte von besonderer Bedeutung ist - insbesondere im Falle eines Gelprodukts - können während der Lagerung Stabilitätsprobleme, beispielsweise eine Verringerung der Viskosität, auftreten, sofern nicht sorgsam auf die Wahl der nichtionischen grenzflächenaktiven Mittel geachtet wird.
Die Verwendung von Seifen und hoch ethoxylierten Fettalkoholen in Reinigungsmittelzusammensetzungen für kosmetische Zwecke ist aus dem "Handbuch der Kosmetika und Riechstoffe" von H. Janistyn, 3. Ausgabe (1978), Dr. A.Hüthig Verlag, Band I, S. 140, 141 und 186 und dem "Handbuch der Kosmetika und Riechstoffe" von H. Janistyn, 2. Ausgabe (1973), Dr. A. Hüthig Verlag, Band III, S. 126 und 127 bekannt.
Die Bereitstellung von Zusammensetzungen auf Seifebasis mit ethoxylierten Alkoholen in Aerosolform, die mehr als eine flüssige Phase umfassen, ist bekannt. Aus der GB-A-1 423 179 (Wilkinson Sword) ist beispielsweise ein unter Druck gesetzter Rasierschaum bekannt, der eine Emulsion eines aufschäumbaren wäßrigen Konzentrats und ein verflüssigtes gasförmiges Treibmittel umfaßt. Das wäßrige Konzentrat kann 2 bis 12 Gew.-% Seife, 1,5 bis 15 Gew.-% ethoxylierte Fettalkohole mit 8 bis 60 EO und eine merkliche Menge Wasser vor Emulgierung mit der Treibmittelflüssigkeit umfassen.
Zur Unterdrückung einer Schaumbildung ist die Zugabe von geringen Mengen Seife zu flüssigen Reinigungsmitteln bekannt. Aus der GB-A-1 487 256 (Henkel) ist ein flüssiges, bezüglich Schaumbildung gesteuertes Wasch- und Reinigungsmittel bekannt, das eine Kombination aus ethoxylierten Alkoholen und 4 bis 6 Gew.-% C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub8;-Fettsäureseife umfaßt. Derartige Mengen an Seife sollen die unerwünschte Bildung von Schaum bei den Zusammensetzungen verhindern.
Die vorliegende Erfindung betrifft andererseits eine stabile Reinigungsmittelzusammensetzung zum Waschen des Körpers, die aus einer Dispersion hexagonaler Flüssigkristalltröpfchen in einer mizellaren Lösung besteht, die die gewünschten rheologischen Eigenschaften besitzt, eine milde Reaktion gegenüber Haut unter geeigneter Schaumbildung zeigt und durch sorgfältige Auswahl sowohl der Fettsäureseiten als auch der ethoxylierten Fettalkohole hergestellt werden kann.

Definition der Erfindung

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine wäßrige, eine flüssige Phase aufweisende Reinigungsmittelzusammensetzung in Gelform mit einer Eignung zur topischen Applikation auf menschliche Haut, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie
(i) 10 bis 50 Gew.-% einer oder mehrerer C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub8;- Fettsäureseifen,
(ii) 5 bis 30 Gew.-% eines Gemisches aus ethoxylierten C&sub8;-C&sub2;&sub2;-Fettalkoholen mit im Mittel 20 bis 50 Ethoxylatgruppen und
(iii) 20 bis 80 Gew.-% Wasser
umfaßt und daß sie aus einer Dispersion von hexagonalen Flüssigkristalltröpfchen besteht, die einer mizellaren Lösung dispergiert sind.

Offenbarung der Erfindung

Die Fettsäureseife

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung umfaßt ein Gemisch aus C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub8;-Fettsäureseifen, die als vorgeformter Bestandteil für die Zusammensetzung bereitgestellt werden können, die jedoch bevorzugt in situ während der Herstellung der Zusammensetzung durch Reaktion einer Fettsäure und eines alkalischen Stoffes gebildet werden.
Die Menge der Fettsäureseife, die in der erfindungsgemäßen Reinigungsmittelzusammensetzung vorhanden ist, beträgt 10 bis 50, vorzugsweise 15 bis 40 Gew.-% der Zusammensetzung.

Die Fettsäure

Die Fettsäure, aus der die Seife gebildet wird, wird aus gesättigten oder ungesättigten, linearen oder verzweigtkettigen Fettsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Gemischen hiervon ausgewählt.
Beispiele für geeignete Fettsäuren sind Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure und Ölsäure.
Ein besonders bevorzugtes Gemisch aus Fettsäuren ist ein Gemisch aus Laurinsäure und Myristinsäure in einem Molverhältnis von 1/1 bis 1/4, idealerweise 1/1 bis 1/3. Ein derartiges Gemisch von Fettsäuren vermag bei Kombination mit einem geeigneten alkalischen Stoff die Klarheit der Zusammensetzungen, die insbesondere bei Lagerungstemperaturen unter 10ºC ohne Verlust der Milde hinsichtlich der Reaktion mit der Haut transparent bleiben sollen, aufrechtzuerhalten oder zu verstärken.
Ein geeignetes Verfahren zur Bestimmung der Milde von topisch applizierten Produkten dieser Art wird später in dieser Beschreibung ausgeführt.
Die Menge an Fettsäure, die bei der Herstellung der Seife verwendet wird, beträgt 5 bis 40, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-% der Zusammensetzung.
Fettsäuremengen unter 5 Gew.-% würden zu einem dünnen Produkt mit ungeeigneten Reinigungsmitteleigenschaften führen. Der Einsatz von mehr als 40 Gew.-% Fettsäure bei der Herstellung der Seife würde zu einem Produkt mit einer unakzeptabel hohen Viskosität führen.

Der alkalische Stoff

Der zur Herstellung der Seife verwendete alkalische Stoff wird aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Ammoniak und einem Alkanolamin oder Gemischen hiervon ausgewählt.
Beispiele für geeignete Alkanolamine sind Monoethanolamin, Diethanolamin und Triethanolamin.
Ein besonders bevorzugtes Alkanolamin ist Triethanolamin.
Die Menge des alkalischen Stoffes, die zur Herstellung der Seifebestandteile der erfindungsgemäßen Reinigungsmittelzusammensetzungen verwendet wird, ist so groß, daß sie normalerweise ausreicht, um mindestens einige der vorhandenen freien Fettsäuren unter Bildung der entsprechenden Seife zu neutralisieren. Folglich ist es für manche Produkte bevorzugt, nur 80 Gew.-% der zur Neutralisierung aller vorhandenen freien Fettsäuren erforderlichen stöchiometrischen Menge zu verwenden. Dagegen ist es für andere Produkte bevorzugt, bis zu 120 Gew.-% dieser stöchiometrischen Menge zu verwenden.
Im allgemeinen beträgt die verwendete Alkalimenge 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-% der Zusammensetzung.

Der ethoxylierte Fettalkohol

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung umfaßt auch ein Gemisch aus linearen oder verzweigtkettigen ethoxylierten C&sub8;-C&sub2;&sub2;- Fettalkoholen natürlichen oder synthetischen Ursprungs, die im Mittel 20 bis 50 Ethoxylatgruppen aufweisen.
Beispiele für geeignete ethoxylierte Fettalkohole sind Cetylalkoholethoxylat (20 EO), Stearylalkoholethoxylat (50 EO) sowie ein Gemisch dieser Fettalkoholethoxylate, bekannt als Cetostearylalkoholethoxylat oder Laurylalkoholethoxylat (23 EO) und C&sub9;-C&sub1;&sub1;-Kunstalkoholethoxylat (8 EO), beispielsweise DOBANOL 91/8.
Erfindungsgemäß wird ein Gemisch aus Fettalkoholethoxylaten mit unterschiedlichen Ethoxylatgruppenzahlen verwendet, um die geeignete Phasenstruktur zu liefern, die erforderlich ist, um der Zusammensetzung die gewünschte rheologische Eigenschaft zu verleihen. Diese Phasenstruktur besteht aus einer Dispersion von hexagonalen Flüssigkristalltröpfchen, die in einer mizellaren Lösung dispergiert sind.
Eine besonders bevorzugte Kombination aus ethoxylierten Fettalkoholen zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist die Kombination aus Cetylalkoholethoxylat 20 EO und Cetostearylalkoholethoxylat 50 EO.
Die bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Reinigungsmittelzusammensetzung verwendete Fettalkoholethoxylatmenge beträgt 5 bis 30, vorzugsweise 8 bis 25 Gew.-% der Zusammensetzung.

Beiliegendes Diagramm

Das beiliegende Diagramm zeigt die Struktur bevorzugter erfindungsgemäßer Zusammensetzungen hinsichtlich Seife (ausgedrückt als Fettsäure) und einem Gemisch aus Fettalkoholethoxylatbestandteilen, d.h.
(a) Seife, ausgedrückt als Fettsäure,
(b) Fettalkoholethoxylat (20 EO) und
(c) Fettalkoholethoxylat (50 EO).
Die Summe aus (a) und (b) und (c) macht folglich 100% der nicht wäßrigen Bestandteile oder nahezu 100% aus, wenn weitere geringfügige nicht wäßrige Bestandteile, beispielsweise Antioxidantien, Konservierungsmittel und Duftstoffe auch in der Zusammensetzung vorhanden sind.
Die mit ABCD bezeichnete Diagrammfläche definiert die akzeptablen Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung, bei denen es sich um Gele einer Viskosität von 10.000 bis 100.000 mPas handelt. Diese eignen sich zum Auspressen aus einer zusammendrückbaren Tube.
Die Fläche ABCD definiert die Zusammensetzung der nicht wäßrigen Bestandteile, die die erforderliche rheologische Struktur aufweisen. Dabei handelt es sich um eine Dispersion aus hexagonalen Flüssigkristalltröpfchen, die in einer mizellaren Lösung dispergiert sind.
Die besonders bevorzugten Gele sind die, die in den mit EFGH bezeichneten Unterbereich des Diagramms fallen. Diese Gele weisen eine Viskosität von 30.000 bis 70.000 mPas auf.
Es sei darauf hingewiesen, daß Rezepturen, die außerhalb der bezeichneten Flächen in Richtung auf die Spitze des Diagramms liegen, halbfeste hexagonale flüssige Phasen sind und diejenigen unten im Diagramm unter den bezeichneten Flächen dünne Flüssigkeiten sind, bei denen es sich um mizellare Lösungen ohne jegliche hexagonale flüssige Phase handelt.

Wasser

Die erfindungsgemäße Reinigungsmittelzusammensetzung enthält Wasser in einer Menge von 20 bis 80, vorzugsweise 40 bis 70 Gew.-% der Zusammensetzung.

Optionales anorganisches Dickungsmittel

Ein anorganisches Dickungsmittel ist vorzugsweise vorhanden, um dem Produkt eine zusätzliche Stabilität zu verleihen, insbesondere um während der Lagerung eine Phasentrennung zu verhindern.
Beispiele für geeignete anorganische Dickungsmittel sind Bentonit, Hectorit, Magnesiumaluminiumsilicat und Natriummagnesiumsilicat eines synthetischen komplexen Tons der allgemeinen Formel [Si&sub8;Mg5,1Li0,6H4,6O&sub2;&sub4;]0,6- Na&spplus;0,6, beispielsweise Laponit, der von Laporte Industries erhältlich ist.
Die Menge des wahlweise bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Reinigungsmittelzusammensetzung verwendeten anorganischen Dickungsmittels beträgt normalerweise 0,1 bis 5, vorzugsweise 0,1 bis 1 Gew.-% der Zusammensetzung.

Weitere optionale Bestandteile

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann ferner weitere optionale Hilfsstoffe enthalten, bei denen es sich um von den bereits definierten Hauptbestandteilen, die üblicherweise in der Zusammensetzung zur topischen Applikation auf menschliche Haut verwendet werden, verschiedene Bestandteile handelt. Diese Hilfsstoffe bilden - sofern sie vorhanden sind - normalerweise den Rest der Zusammensetzung.
Die Zusammensetzung kann gegebenenfalls Schaumverbesserungsmittel, wie Alkylsarcosinate, Acylglutamate, Alkylethanolamide, Alkylaminoxide oder Alkylbetaine umfassen.
Beispiele für weitere geeignete Hilfsstoffe sind Benetzungsmittel, wie Sorbit, Glycerin, Polyethylenglykol (insbesondere PEG 400) und Propylenglykol, Weichmacher, wie Isopropylmyristat, antibakterielle Mittel, wie Triclosan, natürliche feuchthaltende Faktoren, wie Milchsäure, Pyrrolidoncarbonsäure oder Harnstoff, UV-Absorptionsmittel, Konservierungsmittel und eine Perlmuttglanz verleihende Mittel.

pH-Wert

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung weist geeigneterweise einen pH-Wert zwischen 6 und 11, vorzugsweise 7 und 9 auf.

Produktform und Verpackung

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung wird als Gel beispielsweise zur Verwendung in Verbindung mit einem geeigneten Applikator oder einfach zur Aufbewahrung in einer ausdrückbaren Tube oder einem Deckelgefäß formuliert.
Vorzugsweise ist die Zusammensetzung transparent oder transluzent.

Verfahren zur Herstellung der Reinigungsmittelzusammensetzung

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung der Reinigungsmittelzusammensetzung des oben definierten Typs, das die folgenden Stufen umfaßt:
(i) Herstellen eines Gemisches, das 10 bis 50% eines oder mehrerer C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub8;-Fettsäureseifen und 5 bis 30% eines Gemisches ethoxylierter C&sub8;-C&sub2;&sub2;-Fettalkohole mit im Mittel 20 bis 50 Ethoxylatgruppen sowie 20 bis 80% Wasser umfaßt, unter Erwärmen, sofern es erforderlich ist, und
(ii) nachfolgendes Abpacken des Gemisches in Behältern.
Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Verfahren umfaßt die folgenden Stufen:
(i) Erwärmen eines Gemisches aus einem alkalischen Stoff, einer Vormischung eines anorganischen Dickungsmittels und Wasser und weiteren, in Wasser dispergierbaren Bestandteilen, sofern es erforderlich ist, auf eine Temperatur von 70 bis 90ºC unter fortgesetztem Vermischen,
(ii) Eintragen der freien Fettsäure und des Fettalkoholethoxylats gemäß der obigen Definition in dieses erwärmte Gemisch unter fortgesetztem Erwärmen und Rühren unter Bildung einer Seifemischung,
(iii) Kühlen des Seifegemisches auf eine Temperatur nicht über 55ºC und nachfolgendes Zugeben von Duftstoff, Färbemittel und Konservierungsmittel, sofern es erforderlich ist, und
(iv) Abpacken der so erhaltenen Reinigungsmittelzusammen- Setzung in Behälter.

Verwendung der Reinigungsmittelzusammensetzung

Die erfindungsgemäße Reinigungsmittelzusammensetzung ist hauptsächlich als Körperwaschprodukt zur Reinigung des Gesichtes und weiterer empfindlicher Körperteile vorgesehen.
Sie kann jedoch zum Waschen des Haars sowie der Haut verwendet werden. Folglich kann sie als Shampoo, als Duschgel oder als Badezusatz formuliert sein.
Bei der Verwendung wird entweder eine geringe Menge, beispielsweise 1 bis 5 ml, der Zusammensetzung zwischen den Händen zusammen mit Wasser unter Bildung eines Schaums verrieben. Letzterer wird anschließend auf die zu reinigende Fläche appliziert. Andererseits ist es auch möglich, daß der Schaum direkt auf der Fläche erzeugt wird. Der Schaum wird nachfolgend mit sauberen Wasser weggespült.

Bestimmung der Milde gegenüber Haut

Die Milde der Reinigungsmittelzusammensetzung kann bestimmt werden, indem sie mit Hilfe eines Standardprotokolls auf menschliche Haut appliziert und die etwaige Bildung eines Erythems beobachtet wird. Das Testprotokoll ist das folgende:
Eine Gruppe von freiwilligen Männern oder Frauen wird unter der Prämisse ausgewählt, daß keine Person Hautstörungen aufweist oder gegenwärtig Antihistaminika oder entzündungshemmende Arzneimittel einnimmt.
Die für den Test ausgewählte Hautfläche ist die fossa anticubitalis an jedem Arm. Proben der Reinigungsmittel zusammen- Setzung werden entsprechend dem folgenden Vorgehen auf diese Flächen appliziert.
Die Versuchspersonen (insgesamt bis zu 32) werden instruiert, ihre linke fossa anticubitalis (Ellenbogenbeuge) zu benetzen (Wassertemperatur 32 bis 34ºC). Ein kleiner 0,5 g Produkt enthaltender feuchter Schwamm wird jeder Versuchsperson in die rechte Hand gegeben. Diese wird dazu angehalten, seine/ihre linke fossa anticubitalis exakt 60 s (200 Zeittakte bei einem Metronom) zu waschen. Die Fläche der fossa anticubitalis wird anschließend 10 s gespült und von den Versuchspersonen trockengetupft. Das Waschvorgehen wird mit dem geeigneten Produkt an der rechten fossa anticubitalis wiederholt. Das Waschvorgehen wird dreimal täglich an fünf aufeinanderfolgenden Tagen oder für insgesamt 15 Waschungen wiederholt.
Die Behandlungszeiten werden in 90minütigem Abstand angesetzt, wobei jede Teststelle durch einen erfahrenen Prüfer unmittelbar vor jedem Waschen sowie 4 h nach der dritten täglichen Waschung untersucht wird, so daß sich insgesamt 20 Bestimmung ergeben. Die Bewertungen werden jeweils mit Hilfe des folgenden Bewertungsschemas unter Standardlichtbedingungen durchgeführt:
0,5: kaum wahrnehmbares Erythem
1: schwach fleckiges Erythem, kein Ödem
1,5: schwach/mäßiges Erythem, mit oder ohne Ödem
2: mäßiges zusammenfließendes Erythem, mit oder ohne Ödem oder Bläschenbildung
2,5: mäßiges/tiefes Erythem, Ödem, Bläschenbildung
3: tiefes Erythem, Ödem, Bläschenbildung, Nässen.
Jede Seite wird wie beschrieben behandelt, bis eine Bewertung von 2 oder mehr erreicht oder 15 Waschungen beendet sind. Jede Seite einer Versuchsperson, die ein Ergebnis von 2 oder mehr im Anschluß an eine Applikation des Produkts erreicht, wird nicht mehr behandelt. Die verbleibende fossa anticubitalis wird gewaschen, bis eine Bewertung von 2 oder mehr erreicht wird oder 15 Waschungen beendet sind, je nachdem, was zuerst eintritt.
Die kumulativen Erythembewertungen für jede Seite einer jeden Versuchsperson während der gesamten Versuchsdauer (20 Bestimmungen) werden einer Varianzanalyse bezüglich der Größen Versuchsperson, Seite und Produkt unterzogen. Das kumulative Ergebnis für nicht weiterbehandelte Stellen basiert auf dem Weiterführen eines Ergebnisses von 2 für jede Be- Stimmung und neigt somit dazu, das Ergebnis unterzubewerten, wenn die Behandlung fortgesetzt worden wäre.
Als Ergebnis dieses Vorgehens zeigt sich, daß das zu testende Produkt um so milder ist, je niedriger das Bewertungsergebnis ist.

Beispiele

Die vorliegende Erfindung wird des weiteren anhand der folgenden Beispiele veranschaulicht.

Beispiel 1

Dieses Beispiel veranschaulicht ein klares aufschäumbares Gel, das zum Auspressen aus einer ausdrückbaren Tube zur Verwendung beim Waschen des Gesichts vorgesehen ist. Das aufschäumbare Gesichtswaschgel enthielt die folgenden Bestandteile: Laurinsäure Myristinsäure Triethanolamin (90% aq) Cetylalkoholethoxylat (20 EO) Cetostearylalkoholethoxylat (50 EO) Bentonit Konservierungsmittel, Duftstoff und Färbemittel Wasser pH-Wert Viskosität 40.000 mPas*
*Die Viskosität wurde mit Hilfe eines mit einer Spindel B ausgerüsteten Brookfield RVT-Viskosimeters bei 2,5 U/min bei 25ºC gemessen.

Mildebewertung

Die kumulative Mildebewertung (Erythemansprechen) für dieses Produkt - insgesamt 20 Bestimmungen nach dem hier beschriebenen Verfahren - betrug 7,38.
Dies ist eine sehr niedrige Zahl, d.h. ein sehr mildes Produkt im Vergleich zu einem im Handel erhältlichen Toilettenseifestück, das ein kumulatives Bewertungsergebnis von 23,99 erreichte.

Beispiel 2

Dieses Beispiel veranschaulicht auch einen Gesichtswaschschaum. Laurinsäure Myristinsäure Laurylalkoholethoxylat 23 EO Cetostearylalkoholethoxylat 50 EO Triethanolamin Hectorit Wasser Duftstoff, Konservierungsmittel usw. ausreichend

Beispiel 3

Dieses Beispiel veranscnaulicht auch einen Gesichtswaschschaum. Laurinsäure Myristinsäure C&sub9;-C&sub1;&sub1;-Alkoholethoxylat 8 EO Cetostearylalkoholethoxylat 50 EO Triethanolamin Hectorit Wasser Duftstoff, Konservierungsmittel usw. ausreichend

Claims

1. Wäßrige, eine flüssige Phase aufweisende Reinigungsmittelzusammensetzung in Gelform mit einer Eignung zur topischen Applikation auf menschliche Haut, dadurch gekennzeichnet, daß sie

(i) 10 bis 50 Gew.-% einer oder mehrerer C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub8;- Fettsäureseifen,

(ii) 5 bis 30 Gew.-% eines Gemisches aus ethoxylierten C&sub8;-C&sub2;&sub2;-Fettalkoholen mit im Mittel 20 bis 50 Ethoxylatgruppen und

(iii) 20 bis 80 Gew.-% Wasser

umfaßt und daß sie aus einer Dispersion hexagonaler Flüssigkristalltröpfchen besteht, die in einer mizellaren Lösung dispergiert sind.

2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, in der die Seife aus einer Wechselwirkung von Fettsäure und alkalischem Stoff herrührt.

3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, in der die Fettsäure ein Gemisch aus Laurinsäure und Myristinsäure umfaßt.

4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, in der das Gew.-Verhältnis Laurinsäure/Myristinsäure 1/1 bis 1/3 beträgt.

5. Zusammensetzung nach Anspruch 2, in der der alkalische Stoff Triethanolamin ist.

6. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, in der der ethoxylierte Fettalkohol unter Cetylalkoholethoxylat, Stearylalkoholethoxylat und Gemischen hiervon ausgewählt ist.

7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, in der der ethoxylierte Fettalkohol ein Gemisch aus Cetylalkoholethoxylat 20 EO und Cetostearylalkoholethoxylat 50 EO umfaßt.

8. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die des weiteren ein anorganisches Dickungsmittel umfaßt.

9. Zusammensetzung nach Anspruch 8, in der das anorganische Dickungsmittel unter Bentonit, Hectorit, Magnesiumaluminiumsilicat und Natriummagnesiumsilicat ausgewählt ist.

10. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die aus einer Dispersion hexagonaler Flüssigkristalltröpfchen besteht, die in einer mizellaren Lösung, die innerhalb der mit ABCD bezeichneten Fläche in dem beigefügten Diagramm liegt, dispergiert sind.

11. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, die aus einer Dispersion hexagonaler Flüssigkristalltröpfchen besteht, die in einer mizellaren Lösung, die in einer mit EFGH bezeichneten Fläche in dem beigefügten Diagramm liegt, dispergiert sind.

12. Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das die folgenden Schritte umfaßt:

(i) Titrieren der Fettsäure mit dem Alkanolamin zur Herstellung einer Seife mit einem pH-Wert von 7 bis 9;

(ii) Einarbeiten der so gebildeten Seife zusammen mit den ethoxylierten Fettalkoholen unter Bildung eines gleichförmigen Gemisches;

(iii) Einfüllen des so gebildeten Gemisches in geeignete Behälter.