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Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektronische
Diebstahlsicherung für ein mit einem Verbrennungsmotor
versehenes Kraftfahrzeug, das mit einem elektronischen
Einspritz- und Zündsystem und mit einer infrarotgesteuerten
Verriegelungs- und Entriegelungsanordnung der Türen versehen
ist und die ein tragbares Infrarotsendegehäuse und ein
Infrarotempfängergehäuse aufweist, das über eine Verbindung
mit dem Mikroprozessor des Rechners für die elektronische
Zündung und Einspritzung verbunden ist, dem ein
programmierbarer löschbarer Speicher zugeordnet ist.
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Eine bekannte elektronische Vorrichtung zur Verriegelung und
Entriegelung der Türen eines Kraftfahrzeuges durch Aussenden
von Infrarotstrahlen mit codierten Impulsen, weist ein
tragbares mit Batterien versehenes Sendergehäuse auf, welches
Impulse aussendet, die mit einem gehäuseeigenen Code versehen
sind sowie ein Empfängergehäuse, welches im Kraftfahrzeug
angeordnet ist und eine Zelle zur Aufnahme der
Infrarotimpulse durch die Fahrzeugscheibe hindurch aufweist
und das den erhaltenen Code mit einem gespeicherten Code
vergleicht. Im Fall der Übereinstimmung ermöglicht das
Empfängergehäuse die elektrische Entriegelung der
Fahrzeugtüren. Diese Vorrichtung gewährleistet keine
vollständige Diebstahlsicherung, da sie sich auf die
Türverriegelung beschränkt.
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Aus der Publikation FR-A-25 45 632 ist eine
Diebstahlsicherung bekannt, die zur Verriegelung eines
Bauteils dient, das in der Lage ist, eine numerische codierte
Nachricht zu erkennen. Diese Sicherung weist einen Sender und
eine Anordnung auf, welche diese numerische Nachricht erzeugt
und sie dem Bauteil zuführt, wenn sie den richtigen vom
Sender ausgesandten Code erkannt hat. Diese Sicherung hat den
Nachteil, daß sie keine Möglichkeit vorsieht, einen Ausfall
eines ihrer Bauteile oder auch des Benutzers zu überwinden.
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Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, eine
Diebstahlsicherung zu schaffen, die auf die Verriegelung des
Rechners der elektronischen Zündung und Einspritzung wirkt.
Sie schlägt eine Diebstahlsicherung vor, welche die oben
erwähnten Ausfälle mitberücksichtigt.
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Die Erfindung betrifft eine elektronische Diebstahlsicherung
für ein mit einem Verbrennungsmotor versehenes Kraftfahrzeug,
das mit einer infrarotferngesteuerten Verriegelungs- und
Entriegelungsanordnung der Türen versehen ist und die ein
tragbares Infrarotsendegehäuse aufweist, ein mit einem
Mikroprozessor und einem Speicher versehenes
Infrarotempfängergehäuse aufweist und einen mit einem
Mikroprozessor versehenen Rechner aufweist, der einem
programmierbaren und löschbaren elektronischen Speicher
zugeordnet ist, wobei die Infrarotfernsteuerung das Aussenden
einer codierten Signalfolge durch den Mikroprozessor des
Gehäuses auslöst und zum Mikroprozessor des Rechners
überträgt mittels einer Verbindung, während der
Mikroprozessor des Gehäuses den vom Sendergehäuse
ausgesandten Code mit dem Inhalt des Speichers vergleicht.
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Diese Sicherung ist charakterisiert durch die technischen
Einzelheiten, wie sie im zweiten Abschnitt des
Patentanspruches angegeben sind.
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Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen aus
der nachfolgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den
beigefügten Figuren hervor; es zeigen:
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Fig. 1 schematisch die Gesamtanordnung der erfindungsgemäßen
Sicherung;
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Fig. 2 ein Ablaufdiagramm des Hauptprogrammes der
erfindungsgemäßen Diebstahlsicherung und
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm des die Überwachung der Verbindung
zwischen dem Empfängergehäuse und dem Rechner bewirkenden
Programms.
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In Fig. 1 ist mit 1 das Sendegehäuse und mit 2 das
Empfängergehäuse der infrarotferngesteuerten Vorrichtung
bezeichnet und mit 3 der elektronische Rechner für die
Zündung und Einspritzung. Das Gehäuse 1 sendet
Infrarotimpulse gemäß einem vorgegebenen Code aus, welche vom
Empfangsteil 4 des Gehäuses 2 empfangen werden. Das Gehäuse 2
weist außerdem einen programmierbaren Mikroprozessor 5 auf,
der einem elektronisch löschbaren Speicher 6 (EEPROM)
zugeordnet ist. Der Inhalt des Speichers muß identisch sein
mit dem vom Gehäuse 1 ausgesandten Code. Eine serielle
Verbindungsleitung 7 verbindet den Mikroprozessor 5 mit dem
Empfängergehäuse 2 des Zünd-Einspritz-Rechners 3, der einen
Mikroprozessor 8 und einen EEPROM-Speicher 9 aufweist,
welcher in letzterem integriert sein kann oder nicht.
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Das durch die oben beschriebene Vorrichtung ermöglichte
Diebstahlsicherungsverfahren funktioniert wie es im folgenden
in Zusammenhang mit den Ablaufdiagrammen der Fig. 2 und 3
beschrieben ist. Fig. 2 zeigt dabei das hauptsächliche
Ablaufdiagramm. Fig. 3 zeigt das Ablaufdiagramm des
Programms, das im Mikroprozessor 8 enthalten ist und die
Verbindung 7 überwacht.
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In einer ersten Initialisierungsphase enthält der
Mikroprozessor 8 des elektronischen Zünd-Einspritz-Speichers
3 in seinem EEPROM-Speicher 9 ein Teil (oder Fach) mit dem
Wert 0. Solange dieser Speicherteil 10 sich auf 0 befindet,
ist der Einspritzrechner 3 entriegelt, d.h. daß bei
Betätigung des Anlassers er das vorgesehene Einspritzprogramm
ausführen kann.
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Sowie das Gehäuse Infrarotimpulse gemäß einem Code aussendet,
der dem Speicher 6 des Gehäuses 2 entspricht, schickt der
Speicher 2 permanent über die serielle Verbindungsleitung 7
eine rasche Signalfolge mit dem Code zum Einspritzrechner 3,
der diesen Code in das Speicherteil 10 schreibt, dessen
Inhalt demzufolge verändert wird (mit 13 in Fig. 2
bezeichnet). Ab diesem Zeitpunkt passen die
Infrarotfernbedienung und der Einspritzrechner zusammen.
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Sofern anschließend das Sendergehäuse 1 an das
Empfängergehäuse 2 ein Infrarotsignal zum Schließen der
Fahrzeugtüren aussendet, unterbricht das Gehäuse 2 die
Übertragung der Signalfolge zum Einspritzrechner 3.
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Dabei können zwei Fälle auftreten:
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- Während des normalen Betriebes kann zuerst der Fahrer die
Infrarotsteuerung betätigen, um die Türen zu entriegeln,
wobei permanent über die serielle Verbindung 7 eine rasche
Signal folge mit dem Code zum Einspritz-Zünd-Rechner 3
geschickt wird.
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Ein Ziel der Erfindung ist es, daß der Rechner 3 die
Einspritzung oder Zündung unterbricht, wenn der über die
Verbindung 7 ankommende Code sich von demjenigen
unterscheidet, der in den Speicherteil 10 abgespeichert ist
(14 in Fig. 2).
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Die Feststellung des über die Leitung 7 ankommenden Codes
bewirkt keinerlei Verspätung der Initialisierung, die für die
Spannungsanlegung an den Rechner 3 erforderlich ist sowie für
den Startvorgang des Motors durch den Rechner 3.
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Die Diebstahlsicherung wird vollständig ausgeschaltet beim
Starten des Motors wie bei einem normalen Rechner.
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Treten während des Motorbetriebes Fehler am Rechner 3 auf und
demzufolge ein Zurückstellen, so kann der Rechner 3 sofort
sein Einspritz- und Zündprogramm erneut starten, um keine
Störung des Motorbetriebes hervorzurufen.
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Die den Code enthaltende Signal folge wird vom Gehäuse 2 dem
Rechner 3 permanent mittels der Leitung 7 zugeführt, ab dem
Zeitpunkt, an dem der Infrarotempfänger 4 des Gehäuses 2
durch das Gehäuse 1 aktiviert worden ist.
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Es ist unumgänglich, daß beim Anfahren des Fahrzeugs (+12
Volt nach Einschalten des Gehäuses 2) die über die Leitung 7
ausgesandte Signalfolge nicht mehr vom Gehäuse 1 oder anderen
Sendern unterbrochen werden kann. Dies wird durch den
Mikroprozessor des Gehäuses 2 gewährleistet.
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Im Falle des Anhaltens des laufenden Motors kann aufgrund der
permanenten Übertragung der Signalfolge der nicht zu
unterbrechende Rechner 3 den an der Leitung 7 anstehenden
Code erkennen und verbleibt in der Entriegelungsstellung.
Wäre dieses bei der Sicherung nicht der Fall, würde der
Rechner verriegelt werden und das Fahrzeug anhalten, was für
ein Serienfahrzeug unakzeptabel ist.
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Einmal entriegelt überwacht der Rechner 3 permanent den
Betrieb der Leitung 7, d.h. daß der Rechner 3 eine
Selbstdiagnose der Leitung 7 durchführt.
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Wenn aus irgendwelchen Gründen (Unterbrechung der Leitung 7
durch Vibrationen, Panne des Gehäuses 2 etc....) dem Rechner
keine Signal folge über die Leitung 7 zugeführt wird,
speichert der Rechner 3 diese Panne und führt Maßnahmen
während des nächsten Startvorgangs des Fahrzeuges aus, damit
der Rechner 3 nicht verriegelt wird (15 in Fig. 2). In diesem
Fall ist die Diebstahlsicherung ausgeschaltet, jedoch wird
der Kraftfahrzeugbenutzer darüber optisch informiert.
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Im Falle des Rückstellens wird bei laufendem Motor die Panne
gespeichert, so daß sich der Rechner 3 nicht verriegeln kann.
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Im zweiten Fall wird angenommen, daß die Türen durch den
üblichen Schlüssel und nicht durch die Infrarotfernsteuerung
entriegelt werden, z.B. wenn die Fernbedienung nicht
funktioniert, die Batterien des Sendergehäuses leer sind, das
Gehäuse verlorengegangen ist etc., obwohl sie mittels
Infrarotfernsteuerung verriegelt worden sind; in diesem Fall
muß eine andere Anordnung den im Einspritz-Zünd-Rechner
gespeicherten Code diesen zum Entriegeln zuführen, wobei
dieser Code dem Fahrzeugführer bekannt sein muß,
beispielsweise indem er auf einem selbstklebenden ablösbaren
Etikett vermerkt worden ist, das bei Auslieferung des
Fahrzeugs auf dem Infrarotsendergehäuse 1 aufgeklebt ist. Bei
Kenntnis dieses Codes betätigt der Fahrer die Zündung und
gibt den Code ein, beispielsweise mittels des Gaspedals -
wobei der Rechner 3 ein durchgetretenes Pedal und ein
losgelassenes Pedal erkennt - zugleich mit der Betätigung
eines Knopfes 12 am Armaturenbrett, einer
Scheinwerferbetätigung oder einer Einschaltung der
Klimaanlage.
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In dem Fall, in dem der Zünd-Einspritz-Rechner 3 eine
manuelle Signalfolge mit dem gleichen Code erhält, wie der in
seinem Speicherteil 10 gespeicherte Code, unterbricht er die
Ausführung des Einspritzprogramms und ersetzt den
gespeicherten Code durch den Wert 0 im Speicherteil 10 (16
und 17 in Fig. 2). Damit ist der Einspritzrechner entriegelt,
so lange bis eine schnelle codierte Signal folge ihm von der
Infrarotfernbedienung zugeführt wird.
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Die Verriegelung des elektronischen Zünd-Einspritz-Systems
ist zwangsweise mit einer Verriegelung der Fahrzeugtüren
durch Verwendung des Infrarotsendergehäuses gekoppelt,
dergestalt, daß der Fahrer sein Fahrzeug weiterhin benutzen
kann, das nun nicht mehr geschützt ist, ohne daß er mit der
Hand den Code eingeben muß, da dieser nicht länger
gespeichert ist. Im Falle eines Fahrzeugstillstands kann
leicht wieder gestartet werden, ebenso wie nach jedem Öffnen
der Türen mittels des Schlüssels.
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Obwohl oben gesagt worden ist, daß die Infrarotfernbedienung
und der elektronische Zündeinspritzrechner einander
zugeordnet sind, sofern letzterer den von ersterem
ausgesandten Code erhalten hat, kann der gleiche Rechner
beibehalten werden, wenn die Infrarotfernbedienung
ausgewechselt werden muß. In diesem Fall wird der
Einspritzrechner 3 entriegelt, indem der Code manuell derart
eingegeben wird, daß das Speicherteil (oder Speicherfach) 10
auf 0 zurückgestellt wird; wenn die neue
Infrarotfernbedienung mit einem neuen Code eingesetzt wird,
wird dieser Code mittels einer schnellen Signalfolge in den
Mikroprozessor 8 des Rechners 3 eingegeben und im Teil 10
gespeichert.
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Zur Information des Fahrers über den verriegelten Zustand der
Zünd-Einspritz-Anlage ist eine optische Anzeige 11
beispielsweise am Armaturenbrett vorgesehen sowie ein Signal,
das der Diagnoseleitung des Rechners 3 zugeführt wird.
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Um zu verhindern, daß der Zünd-Einspritz-Rechner
ausgewechselt werden muß, sofern dieser verriegelt ist und es
unmöglich ist, die Fernbedienung zu betätigen oder sofern der
manuelle Code verlorengegangen ist, muß wie folgt vorgegangen
werden:
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- Entweder den im Teil 10 des EEPROM-Speichers des Rechners 3
gespeicherten Code auszulesen über die Diagnoseleitung des
Rechners und mit Hilfe einer in der Werkstatt vorhandenen
Diagnoseanlage;
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- oder das Speicherfach 10 durch die Diagnoseanlage auf 0
zurückzustellen;
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- oder ein Zentralregister zu befragen, in dem die zu den
einzelnen Fahrgestellnummern gehörenden Code gespeichert
sind.
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Ein Vorteil der Erfindung ist in der Tatsache zu sehen, daß
alle für einen bestimmten Fahrzeugtyp vorgesehene Zünd-
Einspritz-Rechner identisch sind, ob nun das Fahrzeug mit
einer Türverriegelung versehen ist oder nicht und daß
demzufolge die mit einer Infrarotfernbedienungsanlage zum
Öffnen der Türen versehenen Fahrzeuge automatisch in den
Genuß der erfindungsgemäßen Diebstahlsicherung kommen.
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Die Erfindung ist natürlich nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfaßt alle
technischen Äquivalente der beschriebenen Anordnungen sowie
deren Kombinationen im Geiste der Erfindung und im Rahmen des
nachfolgenden Patentanspruchs.