DE68912383T3 - Plasminogenaktivator und thrombolytischer Wirkstoff. - Google Patents

Plasminogenaktivator und thrombolytischer Wirkstoff.

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Toshizo Kabushiki Kaisha Yakult Honsha Minato-Ku Tokyo Sakurai
Masaaki Kabushiki Kaisha Yakult Honsha Minato-Ku Tokyo Watanuki
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Description

  • Diese Erfindung bezieht sich auf einen Plasminogenaktivator und ein thrombolytisches Mittel.
  • Herkömmlicherweise sind Plasminogenaktivatoren, wie etwa Urokinase, die in erster Linie in der Niere synthetisiert und im Urin ausgeschieden wird (nachfolgend als UK bezeichnet), und Streptokinase, die ein Metabolit β-hämolytischer Streptokokken ist (nachfolgend als SK bezeichnet), klinisch verwendet worden.
  • SK ist weniger teuer als UK und wird gewöhnlich in Europa und USA verwendet. Da UK und SK Plasminogen im Blutkreislauf (in der flüssigen Phase) sowohl unter Abbauen von Fibrinogen als auch Abbauen von Fibrin in den Thromben (feste Phase) als ihrem Hauptziel aktivieren, verursachen Nebenwirkungen wie etwa Apoplexie Probleme. Daher werden diese Substanzen im allgemeinen durch einen Katheter direkt an die Stelle verabfolgt, wo sich der Thrombus gebildet hat, und aus diesem Grund sind umfangreiche klinische Einrichtungen erforderlich.
  • Die Antigenität von SK verursacht ferner Probleme, da SK ein Protein aus einem Bakterium ist.
  • Daher ist die Entwicklung neuer thrombolytischer Mittel, welche den selektiven Fibrinabbau erlauben, erwartet worden. Diese Mittel können sich von herkömmlichen thrombolytischen Mitteln in ihrer Fähigkeit, Fibrinogen im Blut abzubauen, unterscheiden.
  • Kürzlich sind ein Gewebe-Plasmogeninaktivator (nachfolgend als tPA bezeichnet) und Prourokinase (nachfolgend als Pro-UK bezeichnet) als Antwort auf das vorgenannte Bedürfnis entdeckt worden und sie haben Aufmerksamkeit als thrombolytische Mittel, welche eine Fibrinspezifität besitzen, erlangt.
  • Andererseits haben Versuche zur Verabreichung des Komplexes zwischen SK und Plasminogen ebenfalls die Aufmerksamkeit auf klinischem Gebiet auf sich gezogen (US-A-4 178 368, US-A-4 082 612). Der Komplex wirkt, indem er zuerst die Hemmwirkungen von SR in hoher Konzentration verhindert und zweitens die Antigenstelle von SK unter Erniedrigen seiner Antigenität durch Binden von SK an Plasminogen maskiert. Ein weiterer Versuch, das aktive Zentrum des SK-Plasminogenkomplexes zu acylieren (EP-A-0 028 489) wurde zum Erhöhen der Fibrinspezifität des Komplexes durch Entacylieren am Ort des Thrombus durchgeführt. Der Versuch war ferner beim Verhindern der Selbstverdauung des Komplexes erfolgreich.
  • Weiter haben kürzliche Techniken mit rekombinanter DNA die Herstellung von Staphylokinase (nachfolgend als SAK bezeichnet) mittels Escherichia coli in großem Maßstab ermöglicht (EP-A-0 077 664, US-A-4 532 211, Sato, T., Eur. J. Biochem., 149; 557- 63 (1985)).
  • Von SAK kann wie von SK angenommen werden, daß sie an Plasminogen unter Bilden eines Komplexes bindet, der als Plasminogenaktivator wirkt. Die Synthese und Isolierung des Komplexes und seine Aktivität sind jedoch noch nicht berichtet worden. Außerdem ist SAK, ein thrombolytisches Mittel, von SK in seiner Aminosäurensequenz und Antigenität verschieden und besitzt ein Drittel oder weniger des Molekulargewichts von SK (Nucleic Acid Research, 11, S. 7679-93 (1983)).
  • SAK aber verursacht wie die vorstehend beschriebenen PA und Pro-UK dadurch Probleme, daß es eine kurze Halbwertszeit in lebenden Organismen besitzt und rasch durch einen Plasminogenaktivator-Inhibitor (nachfolgend als PAI bezeichnet) gehemmt wird (Collen, D. et al., Thrombos. Haemostas., 52; 24-26, '84) und sie daher nicht die fruchtbaren Ergebnisse liefern kann, welche anfänglich erwartet wurden (Sherry, S., New England J. Med., 313; 1014-17, '85).
  • Die gegenwärtigen Erfinder haben den Unterschied im Wirkungsmechanismus zwischen SAK und SK als Ergebnis ausgedehnter Bemühungen aufgeklärt und haben bestätigt, daß SAK ein über legeneres thrombolytisches Mittel mit weniger Nebenwirkungen wie etwa Apoplexie ist.
  • Die Nachteile von SAK, insofern als SAK eine Zeitverzögerung von etwa 30 Minuten zum Zeigen seiner fibrinolytischen Aktivität erfordert und SAR in hoher Konzentration Hemmwirkungen auf die Fibrinolyse besitzt, wurden zu jener Zeit offensichtlich.
  • Thromboseroutinebehandlungen sollten im Notfall durchgeführt werden können und optimale Dosen thrombolytischer Mittel sollten ebenfalls festgelegt werden. Diese Bedürfnisse legen nahe, daß die Zeitverzögerung von SAR beim Entfalten seiner Wirkungen und die Schwierigkeit des Feststellen des Grundes für das Erkennen keiner klinischer Wirkungen (ob es entweder durch einen Überschuß oder durch einen Mangel in der Dosierung wegen Hemmwirkungen der SAK in hoher Konzentration verursacht wird) Nachteile von SAR sind.
  • Die vorliegende Erfindung stellt einen Plasminogenaktivator und ein thrombolytisches Mittel zu Verfügung, die SAR als Hauptbestandteil enthalten, welche weniger Nebenwirkungen (wie etwa Apoplexie) besitzen, welche eine verbesserte Stabilität besitzen und welche nicht leicht durch PAI gehemmt werden, was auf diese Weise zu einer verlängerten Aktivität in lebenden Organismen führt.
  • Um das vorgenannte Ziel zu erreichen, stellt ein erster Aspekt der Erfindung ein thrombolytisches Mittel zur Verfügung, das SAK als wirksamen Bestandteil enthält.
  • Ein zweiter Aspekt der Erfindung stellt ein thrombolytisches Mittel, nämlich einen SAK-Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplex bereit, der als Plasminogenaktivator wirkt.
  • Ein dritter Aspekt der Erfindung stellt ein thrombolytisches Mittel bereit, das einen SAK-Plasminogenkomplex als wirksamen Bestandteil enthält.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung bildet SAK mit Plasminogen einen Komplex und der Komplex wirkt als Plasminogenaktivator (Kowalska-Loth, B. und Zakrzewski, R., Acta Biochim. Pol., 22; 327-39 (1975)).
  • Der Wirkungsmechanismus von SAK ist demjenigen von SK in diesen Punkten ähnlich, aber die Studien der Erfinder wiesen mehrere verschiedene Punkte in den Eigenschaften zwischen SAK und SK nach; und zwar
  • a) wird das Plasminogenaktivator-Potential von SAK in Anwesenheit von Fibrin verstärkt. Somit besitzt SAK eine hohe Spezifität auf Fibrin. Andererseits ist die Verstärkung des Plasminogenaktivator-Potentials von SK in Gegenwart von Fibrin schwach;
  • b) wird im Blutkreislauf die Reaktion des SAK-Plasminogenkomplexes durch einen α&sub2;-Plasminhemmer (α&sub2;-Antiplasmin, nachfolgend als α&sub2;-PI bezeichnet) gehemmt, während die Reaktion auf Fibrin durch einen α&sub2;-Plasminhemmer wahrscheinlich nicht gehemmt wird. Es wird daher nicht erwartet, daß sich die Reaktion auf Fibrin selektiv auf eine Fibrinolyse (Thrombolyse) zubewegt. Im Gegensatz dazu wird die Reaktion des SK-Plasminogenkomplexes durch α&sub2;-PI nicht gehemmt wird. Dies führt zum Fibrinabbau im Blutkreislauf unter Hervorrufen solcher Nebenwirkungen wie Apoplexie;
  • c) wird SK durch Plasmin rasch abgebaut, während SAK durch Plasmin nicht so leicht abgebaut wird, dies führt zu der guten Stabilität von SAK im Plasma;
  • d) scheint, da das Molekulargewicht von SAK ungefähr 15 000 beträgt (Nucleic Acid Research, 11, S. 7679-93 (1983)), etwa ein Drittel desjenigen von SK, das Durchdringungsvermögen von SAK in Thromben gut zu sein.
  • Die vorliegende Erfindung weist nach, daß der Wirkungsmechanismus von SAK auf der Grundlage allgemeiner Überlegungen seiner oben beschriebenen Eigenschaft wie in Fig. 1 dargestellt werden sollte.
  • Fig. 1 ist eine erläuternde Zeichnung, welche den Unterschied der Wirkungsmechanismen zwischen SAR und SK, der durch die Erfinder analysiert wurde, veranschaulicht. In der Abbildung stellt SAK SAK dar, SK SK, α&sub2;-PI α&sub2;-Plasminhemmer, Fn Fibrin, Plg Plasminogen und Plm Plasmin.
  • Der im Blutstrom gebildete SAK-Plasminogenkomplex wird durch α&sub2;-PI rasch unter verursachen einer Inaktivierung des Plasminogens (oder Plasmins) gehemmt und SAK wird nicht gehemmt und das Plasminogen darin wird zu Plasmin aktiviert, was zu Fibrinolyse führt. Umgekehrt wird im Fall von SK der im Blutstrom gebildete SK-Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplex nicht durch α&sub2;-PI unter Hervorrufen einer großen Plasminmenge gehemmt, was zum Fibrinogenabbau führt (nicht in der Abbildung dargestellt). Dies ist der Grund, weshalb SR von einem hohen Auftreten von Apoplexie begleitet ist.
  • Die zum Ausüben der SAK-Aktivität benötigte Zeitverzögerung, die als ein Nachteil von SAK angesehen wird, kann auf die Zeit zurückgeführt werden, welche zum Ausüben der Proteaseaktivität benötigt wird, die aus der Veränderung der Plasminogenkonformation folgt, nachdem SAK an das Plasminogen bindet (Acta Biochimica Polonica 212, S. 329-31 (1975)).
  • Die Hemmwirkung von SAK bei hoher Konzentration scheint durch das Binden des meisten Plasminogens (oder Plasmins) im Blutstrom an SAK verursacht zu werden, was zur Verarmung an ungebundenem Plasmin mit Fibrinolyseaktivität führt.
  • Diese Probleme können durch Vormischen und Inkubieren von SAR und Plasminogen über eine vorgegebene Zeit gelöst werden. Das heißt, der SAK-Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplex in einem Molverhältnis von 1 : 1 wird durch dieses Verfahren hergestellt und da der Komplex Proteaseaktivität besitzt, ist er als Plasminogenaktivator, so wie er ist, nützlich. Da außerdem alles SAK als ein Komplex mit Plasminogen (oder Plasmin) vorliegt, bindet er kein weiteres Plasminogen (oder Plasmin) und hemmt deshalb den Fibrinabbau selbst bei hohen SAR-Konzentrationen nicht. Der SK-Plasminogen-Komplex zersetzt sich wahrscheinlich selbst, während der SAK-Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplex sich nicht leicht selbst zersetzt, und auf diese Weise ist er, so wie er ist, über einen langen Zeitraum stabil.
  • Der SAK-Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplex besitzt eine Plasminogen aktivierende Aktivität. Das heißt, der Komplex baut Plasminogen restriktiv ab, um es in Plasmin zu verändern. Plasmin baut Fibrin in Thromben ab, was zu Fibrinolyse führt. Auf diese Weise ist der SAK-Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplex wie UK und SK beim Behandeln verschiedener thrombotischer Erkrankungen einschließlich Thrombose selbst wirksam.
  • Diese Erfindung wird im einzelnen in den folgenden Beispielen veranschaulicht und weist nach, daß SAK als thrombolytisches Mittel mit weniger Nebenwirkungen wie etwa Apoplexie wegen seines Wirkungsmechanismus brauchbar ist: SAK besitzt verglichen mit SK eine hohe Spezifität auf Fibrin und der im Blutstrom gebildete SAK-Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplex wird rasch durch α&sub2;-PI gehemmt, so daß das Plasminogen nicht aktiviert wird, wogegen der an Fibrin und SAK gebundene Komplex zwischen Plasminogen (oder Plasmin) nicht gehemmt wird, so daß das Plasminogen unter Verursachen einer Thrombolyse zu Plasmin aktiviert wird.
  • Außerdem ist die Stabilität von SAK im Blut besser, als diejenige anderer Plasminogenaktivatoren, wie etwa SR, und der Wirkungsmechanismus von SAK weicht von demjenigen von tPA oder pro-UK ab, wie in Fig. 1 gezeigt wird. Auf diese Weise wird SAR durch PAI, ein Hemmer gegenüber tPA und pro-UK, an den Thrombusstellen nicht so leicht gehemmt und behält seine Aktivität in lebenden Organismen über einen langen Zeitraum.
  • Auf diese Weise ermöglicht es SAK, daß die fibrinolytische Aktivität im Blut erhöht wird, so daß es bei der Behandlung chronischer thrombotischer Erkrankungen wirksam zu sein scheint.
  • Weiter besitzt SAR solch ein kleineres Molekulargewicht als andere herkömmliche thrombolytische Mittel, daß es besser in die Thromben eindringt.
  • Andererseits ist der SAK-Plasminogen- (oder Plasmin-) Aktivator selbst ein aktivierter Plasminogenaktivator und wirkt daher viel rascher als SAK allein. Da ferner alles SAK als Komplex mit Plasminogen (oder Plasmin) vorliegt, hemmt selbst seine Verwendung in hohen Konzentrationen die Fibrinolyse nicht. Außerdem ist der Komplex zwischen SAR und Plasminogen (oder Plasmin) stabiler als der entsprechende SK-Plasminogenkomplex, so daß es sich weniger selbst abbaut. Da die meisten antigenen Stellen von SAK maskiert sind, kann von seiner Antigenität erwartet werden, daß sie geringer als SR ist.
  • Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
  • Beispiel 1. Antigenitätstest von SAK und SK
  • Kaninchen wurden unter Herstellen polyklonaler Antikörper auf SAK immunisiert. Die Kreuzreaktivität zwischen den Antikörpern und SK wurde nach der Ouchterlony-Methode getestet.
  • Das Ergebnis war, daß sich keine Fällungslinie zwischen dem Anti-SAK-Antikörper und SK bildete, was zeigte, daß die Antigenitäten der beiden Proteine verschieden waren.
  • Der im Blut gebildete SAK-Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplex wird rasch durch α&sub2;-PI gehemmt, so daß das Plasminogen nicht aktiviert wird, wogegen der an Fibrin gebundene Komplex zwischen SAR und Plasminogen (oder Plasmin) nicht gehemmt wird, so daß das Plasminogen unter Hervorrufen einer Thrombolyse zu Plasmin aktiviert wird. Umgekehrt wird im Fall von SK der im Blutstrom gebildete SK-Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplex durch α&sub2;-PI nicht gehemmt, so daß eine große Menge Plasmin im Blutstrom gebildet wird und dadurch der Abbau von Fibrinogen bewirkt wird. Dies wird als Grund für die hohe Häufigkeit von Apoplexie, die mit der Behandlung durch SK verbundenen ist, angenommen. Der analysierte SAR-Wirkungsmechanismus wird nacheinander in den folgenden Abschnitten erklärt.
  • 2-1. Studien zur Fibrin-Spezifität in einem Modell eines geschlossenen Kreislaufs
  • Das System des geschlossenen Kreislaufs, das den lebenden Organismen nächste System zum Untersuchen der Fibrinspezifität. thrombolytischer Mittel (oder eines Plasminogen-Aktivators) wurde von Matsuo et al. (Matsuo O. et al.: Thrombos. Res., 24; 347-58 (1981)) entwickelt.
  • Die Fibrinspezifität von SAK wurde in dem Modell des geschlossenen Kreislaufs untersucht (ein lebenden Organismen nahestehendes Modell).
  • Verfahren (1) ¹²&sup5;I-Markierung von Fibrinogen
  • Human-Fibrinogen (plasminogenfrei, hergestellt von Sigma Co. Ltd.) wurde mit ¹²&sup5;I durch das Chloramin T-Verfahren radiomarkiert und das markierte Fibrinogen wurde durch Gelfiltration gereinigt. 1,5 ml ¹²&sup5;I-markiertes Fibrinogen mit etwa 3,5 · 10&supmin;&sup6; cpm/ml wurden erhalten.
  • (2) Herstellung eines ¹²&sup5;I-markierten Thrombus
  • ¹²&sup5;I-Fibrinogen (20 ul) wurde 1 ml Humanplasma zugesetzt und mit 100 ul 25 mM Calciumchlorid vermischt und anschließend wurden 50 ul der Lösung von Thrombin (100 E/ml; Sigma Co. Ltd.), ein Fibrinogen zu Fibrin umwandelndes Enzym, unter Bilden eines ¹²&sup5;I-markierten Thrombus zugesetzt.
  • (3) Thrombolytische Versuche in einem Modell eines geschlossenen Kreislaufs
  • Humanplasma 1 (Gesamtvolumen 21 ml) wurde in einer Fließgeschwindigkeit von 1,95 ml/min innerhalb einer unteren Kammer 3, einer peristaltischen Pumpe 4 und einer oberen Kammer 5, in welche ein markierter Thrombus 6 verbracht wurde, im Kreislauf geführt. Alle Kammern waren durch einen Silikonschlauch verbunden. 1 ml der im Test befindlichen Probe 7 (SAK oder SK) wurde in die untere Kammer 3 getropft und der verbleibende Anteil von 5 ml wurde mittels der peristaltischen Pumpe 8 (Fließgeschwindigkeit 0,04 ml/min) fortlaufend zugesetzt. Das Reaktionssystem wurde bei 37ºC gehalten und jede Stunde wurde im Kreislauf befindliches Plasma aus der unteren Kammer 3 für Bestimmungen der Radioaktivität und der Plasmabestandteile entnommen.
  • (4) Messung des fibrinolytischen Verhältnisses
  • Die Radioaktivität des Plasmas wurde durch einen Gammazähler gemessen und die gemessenen Werte wurden zum Berechnen der Radioaktivität des gesamten, im Kreislauf befindlichen Plasmas verwendet. Das Verhältnis der Radioaktivität verglichen mit derjenigen des markierten Thrombus wurde als fibrinolytisches Verhältnis in Prozenten dargestellt.
  • (5) Quantitative Bestimmung von Plasma-Fibrinogen
  • Einer Plasmaprobe von 50 ul wurden 200 ul Barbitalpuffer (pH 7,75) zugesetzt, der 50 mM Calciumchlorid enthielt. Eine aliquote Menge (50 ul) der sich daraus ergebenden Lösung wurde in eine Mikrotiterplatte mit 96 Näpfchen übernommen. 50 ul Thrombinlösung (100 E/ml; Sigma Co. Ltd.) wurden der Probenlösung zugesetzt und 10 min bei 37ºC reagieren lassen. Es wurde die Absorption bei 405 nm gemessen. Die Fibrinkonzentrationen (%) wurden durch Ansetzen der Absorption der Lösung, welcher Wasser anstelle von Thrombin zugesetzt wurde, als 0% und der Absorption der Lösung, in welcher normales Plasma koaguliert wurde, als 100% proportional berechnet.
  • Die fibrinolytische Spezifität wird hier durch die folgende Formel dargestellt:
  • = (Fibrinolytische Spezifität) (fibrinolytisches Verhältnis (%)) / (Fibrinogen-Abbauverhältnis (%))
  • (6) Quantitative Bestimmung von Plasma-Fibrinogen
  • Eine 40-fach mit 50 mM Tris-HCl-Puffer (pH 7,4) verdünnte Probe (36 ul) wurde in die Mikrotiterplatte mit 96 Näpfchen übernommen und 14 ul Urokinase (5000 IE/ml) wurden jedem Näpfchen zugesetzt und 15 min bei 37ºC unter Bilden von Plasmin inkubiert. Anschließend wurden 10 ul des synthetischen Chromogen CBS 33.08 (7,5 mM; Stago, Co. Ltd.) zugesetzt und das Gemisch wurde 15 min bei 37ºC inkubiert. Dies wurde vom Zusatz 2%iger Citratlösung (200 ul) zum Beenden der Reaktion gefolgt. Die Absorption bei 405 nm würde gemessen.
  • Die Plasmakonzentrationen von Plasmin wurden proportional auf der Grundlage der gemessenen Absorption normalen Plasmas (100%) und 4-fach verdünntem Plasma (25%) bestimmt.
  • (7) Quantitative Plasmabestimmung
  • α&sub2;-Plasminhenuuer (α&sub2;-PI)
  • Eine 40-fach mit 50 mM Tris-HCl-Puffer (pH 7,4), der 120 mM Monomethylaminhydrochlorid enthielt, verdünnte Probe (28 ul) wurde in die Mikrotiterplatte mit 96 Näpfchen übernommen und 22 ul Plasmin (16,7 pl/ml) wurden jedem Näpfchen zugesetzt und 15 min bei 37ºC unter Bilden eines Komplexes mit Plasma-α&sub2;-PI inkubiert. Anschließend wurden 10 ul des synthetischen Chromogen CBS 33.08 (7,5 mM; Stago, Co. Ltd.) dazugesetzt, 15 min bei 37ºC inkubiert und dies wurde von der Zugabe von 2%iger Citratlösung (200 ul) zum Beenden der Reaktion gefolgt. Die Absorption bei 405 nm wurde gemessen.
  • Die Konzentrationen von α&sub2;-PI (%) wurden proportional auf der Grundlage der gemessenen Absorption normalen Plasmas (100%) und 4-fach verdünntem Plasma (25%) auf ähnliche Weise wie im Fall von Plasminogen bestimmt.
  • Ergebnisse und Diskussion
  • SAK baut Fibrin bei 0,625 ug/ml kaum ab, während es bei 1,25 ug/ml oder mehr Fibrin dosisabhängig abbaute. Bei 10 ug/ml war fast die höchste Aktivität zum Abbauen von Fibrin erreicht. Andererseits baute SK Fibrin bei 1,25 ug/ml oder mehr ab und bei ZO ug/ml war die höchste Aktivität zum Abbauen von Fibrin erreicht. Die beiden Enzyme bauten Fibrin dosisabhängig ab, aber die spezifische Aktivität von SAK war höher als diejenige von SK. Zum Beispiel waren 5 ug/ml SAK 20 ug/ml SK in der spezifischen Aktivität gleichwertig.
  • Außerdem wurde ein augenfälliger Unterschied bei den Reaktionskurven der beiden Systeme beobachtet. Der zeitliche Verlauf ist bei SK linear, während bei der Reaktion von SAK in einer frühen Phase kaum eine Fibrinolyse beobachtet wurde, die Reaktion aber rasch ablief, sobald der Abbau eingeleitet wurde.
  • Der Metabolismus von Fibrinogen im Blutkreislauf wird nun beschrieben. SK baut Fibrinogen merklich ab, während der Abbau von Fibrinogen durch SAK geringfügig ist und insbesondere bei einer Konzentration von 2,5 ul/mg wurde beobachtet, daß nach 6 Stunden Reaktion trotz 85% verbliebenen Fibrinogens 100% Fibrin abgebaut waren. Dies zeigt, daß SAR eine hohe Spezifität auf Fibrin besitzt.
  • Es ist offensichtlich, daß SAK eine höhere Wirksamkeit zum Fibrinabbau und eine geringere Wirksamkeit zum Fibrinogenabbau als SAR besitzt.
  • In den selben Experimenten zeigten andere fibrinolytische Mittel wie etwa t-PA und pro-UK keine 3 überschreitende fibrinolytische Spezifität und diese Ergebnisse zeigen, daß SAK eine Substanz mit überlegener Fibrinspezifität ist.
  • Somit wird von SAK angezeigt, daß sie eine hohe fibrinolytische Spezifität im Modell des geschlossenen Kreislaufs (ein lebenden Organismen ähnliches Modell) besitzt, da es einen Plasmaklumpen (künstlicher Thrombus) bei einer niedrigeren Konzentration als SK lysierte und weniger Fibrinogen abbaute. Weiter zeigt das Modell auch, daß SAK einer geringere Wirksamkeit zum Reduzieren von Plasminogen und α&sub2;-PI besitzt und daß die Plasminogenaktivierungsreaktion durch SAK im Plasma schwach ist.
  • 2-2. Bewertung der durch Zusatz von Thrombin zu Humanplasma hervorgerufenen Fibrinspezifität
  • Fibrinogen wurde durch Zusatz von Thrombin zu Humanplasma in Fibrin überführt und dadurch wurde der Mechanismus der Plasminogenaktivierung analysiert.
  • Verfahren
  • Tris-HCl-Puffer (0,1 M, 150 ul; pH 7,4) wurde in eine Mikrotiterplatte mit 96 Näpfchen aufgenommen und 20 ul Humanplasma (Cl-Trol, hergestellt von Midori Juji Co. Ltd.) und 10 ul des synthetischen Chromogens S-2251 (5 mg/ml; hergestellt von Kabi- Vitrum Co. Ltd.) wurden dazugesetzt, gefolgt von der Zugabe von 10 ul der Human-Thrombinlösung oder Wasser als Kontrolle. SAK oder SK (10 ul) wurden in einer vorgegebenen Konzentration zum Auslösen der Reaktion zugesetzt. Die Reaktion wurde bei 37ºC durchgeführt und Änderungen in der Absorption bei 405 nm wurden gemessen.
  • Ergebnisse und Diskussion
  • Die Plasminogenaktivierungsreaktion von SAK wurde durch Zugabe von Thrombin stark verstärkt. Auf der anderen Seite wurde die Reaktion von SK auch durch Thrombin verstärkt, aber der Verstärkungsgrad durch SK war schwach; zum Beispiel waren im Vergleich zwischen der Aktivität von 40 ug/ml SAK und der von 10 ug/ml SK die beiden Aktivitäten in Anwesenheit von Thrombin nahezu gleich, während in seiner Abwesenheit die Aktivität von SAK ungefähr das zehnfache derjenigen von SAK betrug.
  • Somit wurde von der SAK-Aktivität gezeigt, daß sie durch Thrombin (z. B. in Anwesenheit von Fibrin) stark verstärkt wird und daß sie eine hohe Fibrinspezifität besitzt.
  • 2-3. Verstärkung der SAK-Reaktion durch Fibrin in Anwesenheit von α&sub2;-PI
  • Die Wirkungen von SAK und SK wurden in Anwesenheit von α&sub2;-PI und Fibrinogen gemessen und die Wirkungen von Thrombin auf die Fibrinbildung wurden untersucht.
  • Verfahren
  • Eine SAK- oder SK-Lösung (10 ul) wurde in ein Mikroreagenzglas aufgenommen und 10 ul der Human-Thrombinlösung (20 Ein heiten/ml; Sigma Co. Ltd.) wurden dazugesetzt, gefolgt vom Zusatz der gemischten Lösung, welche aus 50 mM Tris-HCl-Puffer (140 ul, pH 7,4, 0,01% Tween 80® zugesetzt), Human-Fibrinogen (10 ul, 3,0 mg/ml; plasminogenfrei, hergestellt von Sigma Co. Ltd.), Human-Plasminogenlösung (10 ul, 0,15 mg/ml; Glutamyltyp, hergestellt von Kabi-Vitrum Co. Ltd.), Human-α&sub2;-PI-Lösung (10 ul, 0,06 mg/ml; hergestellt von Protogen Co. Ltd.) und dem synthetischen Chromogen S-2251 (10 ul, 10 mM; hergestellt von Rabi-Vitrum Co. Ltd.) bestand, um die Reaktion auszulösen. Nach 30 min Inkubation bei 37ºC wurde die Reaktion durch Zusatz von 8% Citratlösung (50 ul) beendet. Eine aliquote Menge (200 ul) der sich daraus ergebenden Lösung wurde in jedes Näpfchen einer Titerplatte mit 96 Näpfchen aufgenommen und die Änderung der Absorption der Titerplatte bei 405 nm wurde durch ein Photometer gemessen.
  • Im Fall der Gelierung der Reaktionslösung durch Zugabe von Thrombin wurde das sich daraus ergebende Gel durch Zusatz von Citratlösung und Schütteln aufgelöst.
  • Ergebnisse und Diskussion
  • Die Aktivitäten von SAK und SK wurden durch den Zusatz von Thrombin in Abwesenheit von α&sub2;-PI nicht beeinflußt und es wurde daher gezeigt, daß die beiden unter diesen Reaktionsbedingungen keine Fibrinspezifität besitzen.
  • Von SK wurde jedoch beobachtet, daß es in Anwesenheit von α&sub2;- PI nahezu gleiche Aktivitäten besitzt, obschon sie verglichen mit denjenigen in Abwesenheit von α&sub2;-PI ziemlich schwach waren. Durch Zugabe von Thrombin wurden die Aktivitäten auf etwa das 2-3fache nach der Thrombinzugabe wiederhergestellt.
  • Umgekehrt zeigte SAK selbst bei einer so hohen Konzentration wie 5,0 ug/ml ohne Thrombin nicht die Aktivität und eine Hemmung durch α&sub2;-PI wurde beobachtet.
  • Eine wichtigere Änderung ist, daß die Aktivität von SAK durch Zusatz von Thrombin viel stärker erhöht wurde als diejenige von SK. Zum Beispiel zeigten 5,0 ug/ml SAR keine Absorptionsänderung ohne Thrombin, während sie mit zugesetztem Thrombin eine bis zu 0,93 große Absorptionsänderung zeigte. Dies zeigt, daß die Hemmung der SAK-Reaktion durch α&sub2;-PI durch die Fibrinbildung wiederhergestellt wird.
  • So zeigt der Befund, daß SAR in Abwesenheit von α&sub2;-PI keine Fibrinspezifität besitzt und Fibrinspezifität nur in Anwesenheit von α&sub2;-PI zeigt, daß a2-PI bei der Expression einer Fibrinspezifität von SAK stark beteiligt ist.
  • 2-4. Wirkungen von SAK und SK auf die Plasminhemmreaktion durch α&sub2;-PI
  • Um die Beteiligung von α&sub2;-PI bei der Expression der in Abschnitt 2.3 gezeigten Fibrinspezifität von SAR ausführlicher zu untersuchen, wurden die Wirkungen von SAK und SK auf die Plasminhemmreaktion durch α&sub2;-PI untersucht.
  • Verfahren
  • Jeweils 10 ul einer SAK- oder SK-Lösung (jeweils 0-50 ug/ml) wurden 50 ul einer Human-Plasminlösung (0,05 C. U./ml; hergestellt von Sigma Co. Ltd.) in einer Testplatte mit 96 Näpfchen zugesetzt. Nachdem man das Gemisch 5 min bei Raumtemperatur stehen ließ, wurden 10 ul α&sub2;-PI (0-5 IE/ml; hergestellt von Protogen Co. Ltd.) dazugesetzt, gefolgt von der Zugabe der Mischlösungen (130 ul) von 50 mM Tris-HCl-Puffer (120 ul, pH 7,4) und dem synthetischen Chromogen S-2251 (10 ul, 10 mM; hergestellt von Kabi-Vitrum Co. Ltd.) zum Auslösen der Reaktion. Die Reaktion wurde 30 min bei 37ºC ausgeführt und die Absorptionsänderungen bei 405 nm wurden durch ein Photometer für Testplatten gemessen.
  • Die Hemmrate wurde gemäß der folgenden Formel berechnet. Darin wird die Plasminaktivität ohne α&sub2;-PI durch A dargestellt und diejenige mit α&sub2;-PI wird durch B dargestellt.
  • Hemmrate (%) = (A-B) / A · 100
  • Ergebnisse und Diskussion
  • 80% der Hemmrate wurden zum Zeitpunkt der Zugabe von α&sub2;-PI (5 IE/ml) beobachtet und die Hemmrate nach ab, wobei sie von der Wiederherstellung der Plasminaktivität begleitet wurde, wenn sich die SAK- und SR-Konzentration erhöhte. In diesem Fall wurde bei SK eine starke Wiederherstellung der Aktivität beobachtet und weiter wurde nach Zusatz von SR in einer Konzentration von 50 ug/ml keine Hemmung beobachtet. Andererseits zeigte SAR bei der gleichen Konzentration eine Hemmrate von 60%, was anzeigte, daß SAK die Hemmwirkung auf Plasmin schwach wiederherstellt.
  • Es hat einige Berichte über die Hemmung der Plasminhemmreaktion von SR durch α&sub2;-PI gegeben (S. A. Cederholm-Williams et al., Eur. J. Biochem. 100, S. 125-132, '79), aber es sind keine Berichte über die Beziehung zwischen SAK und α&sub2;-PI veröffentlicht worden.
  • Obschon der Mechanismus der Wiederherstellung der Plasminaktivität durch SR nicht sicher ist, besteht eine Möglichkeit, daß SK an die L(B)-Kette bindet, was zu einer sterischen Hinderung der Bindung von Plasmin an das aktive Zentrum von α&sub2;-PI führt. SAK mit einem Molekulargewicht von etwa einem Drittel desjenigen von SK kann geringe sterische Wirkungen hervorrufen, obwohl es in ähnlicher Weise an die L(B)-Kette bindet.
  • α&sub2;-PI ist ein proteinartiger Hemmfaktor mit Plasminspezifität und es hemmt das im Blutstrom gebildete Plasmin rasch. Das an Fibrin gebundene Plasmin ist jedoch an dessen Lysinbindungsstelle (nachstehend als LBS bezeichnet) gesättigt und es kann deshalb nicht über die LBS an α&sub2;-PI binden, was zu keiner Hemmung führt (B. Wiman et al., Biochem. Biophys. Acta, 579, 142- 154, '79 usw.).
  • Dies legt nahe, daß α&sub2;-PI nicht auf dem Thrombus gebildetes Plasmin, sondern das im Blutstrom gebildete Plasmin hemmt, was zum selektiven Abbau von Fibrin führt.
  • Dementsprechend ist aufgeklärt worden, daß SAK eine der Regelfunktion von α&sub2;-PI entsprechende Fibrinspezifität besitzt.
  • So wird der im Blutstrom gebildete SAK-Plasminogen- (Plasmin-) Komplex rasch durch α&sub2;-PI gehemmt und das Plasminogen wird nicht aktiviert, da aber der Komplex zwischen dem an Fibrin gebundenen Plasminogen (oder Plasmin) und SAK nicht aktiviert wird, ruft die Aktivierung von Plasminogen in Plasmin Thrombolyse hervor. Umgekehrt wird angenommen, daß im Fall von SK der im Blutstrom gebildete SK-Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplex durch α&sub2;-PI nicht gehemmt wird, was zur Bildung einer großen Plasminmenge unter Abbauen selbst von Fibrinogen führt (in den Zeichnungen nicht gezeigt).
  • Somit zeigt der Wirkungsmechanismus, daß die SAK-Reaktion durch α&sub2;-PI gehemmt wird, während die Reaktion selektiv an Fibrin ablief, da α&sub2;-PI die Reaktion damit nicht leicht beeinflußte, und daß SAK eine höhere Spezifität auf Fibrin als SR erworben hat.
  • In anderen Worten wird bestätigt, daß die SAK-Reaktion durch α&sub2;-PI in Plasminogen in freier Form gehemmt wird, sie aber selektiv abläuft, wenn das Plasminogen an Fibrin gebunden ist, da die LBS in dem Plasminogen gesättigt ist und α&sub2;-PI nicht reagieren kann (Wiman, B. et al., Biochem. Biophys. Acta, 579, 142-154, '79).
  • Wie vorstehend beschrieben worden ist, besitzt SAK eine höhere Spezifität auf Fibrin und der Fibrinogenabbau im Blutkreislauf wird gehemmt und es kann offensichtlich als thrombolytisches Mittel mit geringeren Nebenwirkungen (wie etwa Apoplexie), die ein Problem bei herkömmlichen thrombolytischen Mitteln gewesen sind, eingesetzt werden.
  • Beispiel 3. Stabilität von SAK in Plasma
  • SAK oder SK wurde Humanplasma zugesetzt und bei 37ºC inkubiert und eine aliquote Menge der sich daraus ergebenden Lösung wurde der SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese unterzogen, um die fibrinolytische Aktivität durch Fibrinautographie zu untersuchen.
  • Als Ergebnis verlor SAK seine Aktivität selbst nach Inkubation von 20 Stunden nicht, aber SK verlor seine Aktivität vollständig. Ähnliche Ergebnisse wurden durch die Verwendung von Human- Plasminogen anstelle von Plasma erhalten, was die Stabilität von SAK zeigte.
  • Beispiel 4. Der SAR-Plasminogen- (oder Plasmin-)Komplex
  • Die Reaktion des vorgebildeten SAK-Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplexes wurde untersucht, um die zur Expression der Aktivität erforderlichen Verzögerungszeit zu verbessern.
  • 4-1. Die Bildung des SAK-Plasminoaen- (Plasmin-)Komplexes
  • 2 ml in 0,1 M Natriumphosphatpuffer (pH 7,4) gelöster Human- Plasminogenlösung (Seikagaku Kogyo Co. Ltd., 0,6 mg/ml) wurden 86 ul der in demselben Puffer im Molverhältnis 1 : 1 gelösten (2,4 mg/ml) SAK-Lösung unter Inkubieren bei Raumtemperatur zugesetzt. Durch dieses Verfahren wurde der ein aktives Zentrum besitzende SAK-Plasminogen- (Plasmin-) Komplex gebildet, auf welchen darauffolgend eine Gelfiltration an einer SUPEROSE 12 H/R 10/30-Säule (FPLC-System) angewandt wurde. Der SAK-Plasminogen-Komplex wurde im hochmolekularen Bereich eluiert und dadurch von dem SAK, welches nicht an Plasminogen gebunden ist, abgetrennt und gereinigt.
  • 4. 2. Zeitlicher Verlauf der Fibrinolyse durch den SAR- Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplex
  • Die fibrinolytische Aktivität des durch das vorgenannte Verfahren erhaltenen Komplexes wurde durch die Standard-Fibrinplattenmethode gemessen. Das heißt, daß 80 mg Humanfibrinogen (Kabi Co. Ltd., L-Qualität) in 20 ml physiologischer Kochsalzlösung (mit Barbital-Acetatpuffer auf pH 7,4 eingestellt) gelöst und zum Entfernen des ungelösten Anteils zentrifugiert wurden. Die sich daraus ergebende Lösung (8 ml) wurde in eine Schale von 8 cm Durchmesser aufgenommen und 0,3 ml Humanthrombin (3,3 IE/ml) wurden zum Gerinnen des Fibrinogens dazugesetzt. Die Probe wurde der auf diese Weise hergestellten Fibrinplatte mit einer Mikropipette tropfenweise zugesetzt, bei 37ºC inkubiert und auf Fibrinolyse beobachtet.
  • Lytische Flecken wurden bis 60 min nach Beginn der Reaktion mit SAK allein (A) beobachtet. Im Fall des SAR-Plasminogen-Komplexes (B) wurde eine lytische Aktivität 15 min später beobachtet und die Aktivität wurde 30 min später eindeutig beobachtet. Diese Ergebnisse zeigen die rasche Wirkung von SAR an.
  • Auf der anderen Seite wurden lytische Flecke 30 min später im Fall von SK allein und im Fall des SK-Plasminogenkomplexes beobachtet und die beiden zeigten fast gleiche Aktivitäten.
  • Auf diese Weise wurde gezeigt, daß durch Komplexieren mit Plasminogen die Verzögerungszeit von SAK ausgelöst werden kann und die Schnelligkeit der Wirkung von SAK gleich der oder besser als die von SK sein kann.
  • Beispiel 5. Änderungen bei der Fibrinolyse durch die Konzentrationen des SAK-Plasminogen- (Plasmin-) Komplexes
  • Fibrinolytische Reaktionen wurden zwischen Konzentraten von SAK allein, SK allein, dem Plasminogen-SAK-Komplex und dem Plasminogen-SK-Komplex verglichen.
  • Lytische Flecken wurden in einem Doppelring mit SAK und SK (A, C) bei hohen Konzentrationen von 5 um beobachtet. Dies zeigt, daß die lytische Reaktion im Zentrum der Flecken, das heißt in den Bereichen der hohen Konzentration, gehemmt wurde. Auf der anderen Seite gab es kein Zeichen irgendeiner Hemmung der lytischen Reaktion im Fall der als B und D dargestellten Plasminogenkomplexe und selbst die Zentren aller Flecken der beiden wurden lysiert.
  • Außerdem zeigte die Aktivität von SAK allein (A) bei der niedrigen Konzentration von 0,04 uM eine schwache lytische Aktivität, während diejenige des Plasminogenkomplexes (B) bei gleicher Konzentration eine Aktivität zeigte, welche derjenigen bei höheren Konzentrationen vergleichbar war. Insbesondere zeigte im Fall von SAR dessen Komplex mit Plasminogen in einem breiten Konzentrationsbereich Wirksamkeit.
  • Die Aktivität von SK allein (C) zeigte bei niedriger Konzentration einen deutlichen lytischen Fleck und dessen Komplex mit Plasminogen führte nicht zur Vergrößerung des wirksamen Konzentrationsbereichs.
  • 6. Toxizitätstest
  • Ein toxikologischer Test wurde durchgeführt. SAK wurde in einer Dosis von 1 mg/kg 10 männlichen, jeweils 28-35 g wiegenden ICR- Mäusen intravenös verabreicht. Als Ergebnis starb keine Maus.
  • Wie vorstehend beschrieben, besitzt SAR im Blut eine verglichen mit Plasminogenaktivatoren wie etwa SK überlegene Stabilität und wird in Analogie zum Wirkungsmechanismus, wonach sein Komplex mit Plasminogen oder Plasmin Plasminogen aktivieren kann, durch PAI kaum gehemmt, was zu einem verlängerten Aktivitätserhalt in lebenden Organismen führt. Dementsprechend kann die fibrinolytische Aktivität von SAK gleichmäßig zunehmen und es wird daher erwartet, daß sie bei chronischen thrombotischen Erkrankungen wirksam ist.
  • Wie in Beispiel 4 gezeigt, verkürzt mit Plasminogen vorinkubiertes SAK außerdem die Verzögerungszeit und führt zu einer Reaktionsbeschleunigung. Mit Plasminogen im äquimolaren Verhältnis 1 : 1 gemischtes SAK zeigt bei hohen Konzentrationen keine derartige Hemmwirkung. Der Komplex mit SAK erhöht die Aktivität bei niedrigeren Konzentrationen und von ihm wird gezeigt, daß er in einem breiteren Konzentrationsbereich als SAK allein wirksam ist. Auf diese Weise wurde gezeigt, daß sich SAK als fibrinolytisches Mittel als ein rasch und topisch wirksames Arzneimittel mit einem breiten Dosierungsbereich erweist, wenn es in mit Plasminogen vorinkubierter Form verwendet wird. Diese Merkmale können sich in vivo wiederspiegeln.
  • Es haben klinische Untersuchungen zur Dosierung von mit Plasminogen komplexiertem SK stattgefunden. Ein Ziel ist es, die Hemmung von SK bei hohen Konzentrationen zu vermeiden. Ein wei teres Ziel ist es, die Antigenstelle von SK durch Binden mit Plasminogen zu maskieren, um die Antigenität zu verringern. Daher wird eine Verringerung der Antigenität von SAK auch im Fall des SAR-Plasminogenkomplexes erwartet.
  • SK wird rasch abgebaut, sobald es mit Plasminogen (das Molverhältnis beträgt etwa 1 : 1) inkubiert wird und das Plasminogen (oder Plasmin) baut sich allmählich selbst ab und daher ist es bekannt, daß SK nicht in der vorstehend beschriebenen Form verabreicht werden kann. Einige Experimente sind zum Acylieren des aktiven Zentrums des SK-Plasminogenkomplexes mit dem Ziel durchgeführt worden, seine Fibrinspezifität durch Entacylieren des aktiven Zentrums am Ort des Thrombus zu erhöhen und den Selbstabbau des Komplexes zu verhindern. Auf der anderen Seite erhöht sich die Aktivität des SAR-Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplexes gemäß der vorliegenden Erfindung selbst nach 24 Stunden Inkubation bei 37ºC überhaupt nicht und einige Daten sind erhalten worden, die anzeigen, daß an SAK gebundenes Plasminogen auch gegenüber einem Selbstabbau widerstandsfähig ist. Der Komplex, den SAK mit Plasminogen bildet, ist ausreichend stabil, selbst wenn er an seinem aktiven Zentrum nicht acyliert ist.
  • So deckt der SAK-Plasminogen- (oder Plasmin-) Komplex nicht nur die Fehler von SAK ab, sondern besitzt auch den Vorteil der Stabilität verglichen mit dem SK-Plasminogenkomplex.
  • Weiter ist bei Hunden, denen 0,002 mg SAK verabreicht wurden, eine Thrombolyse beobachtet worden, und im Fall einer Humantherapie können 0,1-0,2 mg eine ausreichende Dosis sein, wenn die vorstehende Dosis bei Hunden näherungsweise umgerechnet wird. Diese Dosis ist mit etwa 1 mg Plasminogen bei molarer Umrechnung vergleichbar.
  • Außerdem besitzt SK ein kleineres Molekulargewicht als das herkömmlicher thrombolytischer Mittel und besitzt daher einen Vorteil bei seiner Durchlässigkeit in die Thromben.
  • Staphylococcus aureus ist bei der Herstellung von SAR herkömmlicherweise verwendet worden und die Produktionsausbeute war schlecht, begleitet von einer Toxizität durch Verunreinigung. Derzeit wird das Klonen in Escherichia coli zum Ermöglichen der Produktion von SAR in industriellem Maßstab verwendet (Sato, T: Eur. J. Biochem., 149, 557-63 (1985)). Auf diese Weise besitzt SÄE verglichen mit anderen thrombolytischen Mitteln einen ökonomischen Vorteil.

Claims (7)

1. Komplex aus Staphylokinase und entweder Plasminogen oder Plasmin zur Verwendung in der Medizin.
2. Komplex wie in Anspruch 1 beansprucht zur Verwendung als thrombolytisches Mittel.
3. Pharmazeutische Zusammensetzung zur Verwendung in der Medizin, umfassend einen Komplex aus Staphylokinase und entweder Plasminogen oder Plasmin zusammen mit einem pharmazeutisch oder veterinärmedizinisch annehmbaren Träger.
4. Pharmazeutische Zusammensetzung zur Verwendung in der Medizin wie in Anspruch 3 beansprucht, in welcher der Komplex durch Mischen und Inkubieren von Staphylokinase und Plasminogen herstellbar ist.
5. Zusammensetzung zur Verwendung in der Medizin wie in Anspruch 4 beansprucht, in welcher Staphylokinase und Plasminogen im Molverhältnis 1 : 1 gemischt sind.
6. Zusammensetzung zur Verwendung in der Medizin wie in Anspruch 4 oder 5 beansprucht, in welcher die Inkubation eine Stunde bei Raumtemperatur durchgeführt wird.
7. Verwendung eines Komplexes aus Staphylokinase und entweder Plasminogen oder Plasmin bei der Herstellung eines trhomobolytischen Mittels.
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