DE68909953T2

DE68909953T2 - Damenbinde und ähnliche objekte mit antiseptischen eigenschaften.

Info

Publication number: DE68909953T2
Application number: DE90900976T
Authority: DE
Inventors: De Giovanni Francesco
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1989-04-27
Filing date: 1989-12-27
Publication date: 1994-04-28
Anticipated expiration: 2009-12-28
Also published as: EP0470076B1; IT8908904V0; AU4839190A; KR920700021A; WO1990012555A1; US5336212A; EP0470076A1; DE68909953D1

Description

Die Erfindung betrifft Damenbinden in Form von Binden, Schlüpfern u.ä., die im Prokto-Urogentialberich getragen und bei Kindern, Frauen und Fällen von Inkontinenz eingesetzt werden.
Auf Grund ihrer besonderen Beschaffenheit sammeln diese Binden organische Flüssigkeiten und nehmen sie auf.
Da es sich bei diesen Flüssigkeiten um Schlacken des Organismus handelt, neigen sie dazu, sich zu zersetzen, unangenehme Gerüche zu bilden und die empfindlichen Körperteile, mit denen die Binden in Berührung kommen, zu reizen und zu infizieren.
Das Patent USA-A-3-093 546 hat ein Mittel entwickelt, um den durch die Regelblutungen entstehenden Geruch wirksam zu unterbinden.
Die Binden umfassen einen entsprechend absorbierenden Mittelteil, der durch eine durchlässige Filterschicht eingefasst wird.
Diesem amerikanischen Patent zufolge wird der Teil der Schicht, der mit der Regelflüssigkeit in Berührung kommt (erster Anspruch), mit einem Deodorant getränkt, das aus nicht wasserlöslichem, halogeniertem Dephenylmethan mit folgender Formel gewonnen wird:
wobei R1 und R2 Wasserstoff und Chlor entsprechen. Diese Komponenten umfassen chlorierte Dihydroxid- Diphenylmethane. Dieses Produkt ist in einer polyhydrierten Alkohollösung enthalten, die befeuchtend wirkt und durch ein wasserlösliches Harzbindemittel in dem Teil der Bindenbeschichtung zurückgehalten wird, der mit der Regelflüssigkeit in Berührung kommt.
Infolge der befeuchtenden Wirkung des hydrierten Alkohols gelangt das Desodorationsmittel an die Oberfläche des wasserlöslichen Harzbindemittels.
Daher zeigt sich die desodorierende Wirkung, sobald das Produkt mit der Regelflüssigkeit in Berührung kommt. Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Damenbinden in den verschiedenen Formen wie Binden, Schlüpter u.ä., die nicht nur für Frauen, sondern auch für Kinder und in Fällen von Inkontinenz geeignet sind.
Diese Binden sind mit chemischen Präparaten getränkt, die nicht nur eine bakteriostatische und bakterizide, sondern auch pilztötende und gärungsverhindernde und allgemein antiseptische Wirkung aufweisen.
Die Imprägnierung erfolgt über die ganze Binde und folglich nicht nur den inneren, 'Fluff' genannten Teil, sondern auch die durchlässige Filterbeschichtung der gesamten Binde.
Die Behandlung kann vorteilhaft sowohl an den das Fluffmaterial bildenden Grundstoffen wie der Filterbeschichtung des Fluffs selbst verwendet werden.
Das verwendete chemische Produkt ist eine dosierte Mischung einer Lösung, die aus Paraoxybenzoate von Äthylen-Glyko-Phenyl-Undezyl-Äther, Zethy-Trimethyl- Ammoniun-Chlorid und destilliertem Wasser besteht. Vorzugsweise sollten die Prozentsäze die folgt aussehen:
- Paraoxybenzoat von Äthylen-Glyko-Phenyl-Undezyl-Äther 25%
- Zethyl-Trimethyl-Ammonium-Chlorid in 25%iger Lösung 5%
- Destilliertes Wasser 70%
Die Wirkung des o.g. Präparats wurde in zahlreichen Versuchen getestet.
Nachstehend werden die am 1. September 1989 im "Institut für Hygiene und vorbeugende Medizin" der Universität von Catania erzielten Resultate aufgeführt.
Dabei wurden 12 handelsübliche Damenbinden und 12 mit dem oben erwähnten chemischen Präparat behandelte Damenbinden verwendet.
Die Imprägnierung der Damenbinden erfolgte durch Sprayverfahren.
Auf jede Damenbinde wurde eine Menge von etwa 1 ml Produkt gleichmässig verteilt.
Um die baktierienabtötende Wirkung der äusseren Oberfläche der Binde zu beweisen, wurden etwa 4 cm2 der oberen Schicht jedes Musters mit bakterischen Suspensionen der folgenden zwei Mikroorganismen getränkt:
- grampositiv (Staphylococcus aureus ATCC 9144)
- gramnegativ (Escherichia coli ATCC 25922)
Die Konzentration dieser Suspensionen etwa 10&sup5; Bakterien pro ml.
Nach eine Stunde im Inkubator bei 37ºC wurden die Muster auf die Oberfläche einnes geeigneten Nährbodens (Agar Mueller-Hinton) gedrückt, der in Petri-Platten enthalten war.
Die Platten wurden anschliessend bei 37ºC 24 Stunden in den Inkubator gegeben.
Anschliessend wurden die Kolonien gezählt, die sich entwickelt hatten.
Die folgende Tabelle zeigt in den vier Spalten A, B, C, D die erzielten Resultate an, und zwar:
- Spalte A die Anzahl der Einheiten, die Kolonien (UFC) von S. aureus in 12 nicht behandelten Binden bilden
- Spalte B die Anzahl der Einheiten, die Kolonien (UFC) von S. aureus in 12 behandelten Binden bilden
- Spalte C die Anzahl der Einheiten, die Kolonien (UFC) von E. coli in 12 nicht behandelten Binden bilden
- Spalte D die Anzahl der Einheiten, die Kolonien (UFC) von
E. coli in 12 behandelten Binden bilden. TABELLE Anzahl der Einheiten, die Kolonien (UFC) von S. aureus und E. coli bilden. Im Durchschnitt Prozentuale Verringerung
Wie aus der Tabelle hervorgeht, betrugen die Mittelwerte der Einheiten (UFC) von S. aureus 258 bei nicht behandelten Binden und 86 bei behandelten Binden, während die Mittelwerte der Einheiten (UFC) von E. coli 204 bei nicht behandelten und 14 bei behandelten Binden betrugen.
Daher entspricht die prozentuale Verringerung, die mit dem chemischen Präparat erzielt wurde, das an den dem Vergleich unterzogenen Mustern getestet wurde, 77% für die Einheiten (UFC) von S. aureus und 93% für die Einheiten (UFC) von E. coli. Nachstehend werden die Resultate angegeben, die in der "Abteilung Hygiene" der Universität von Pavia erzielt wurden.

VERWENDETE MATERIALE

A) WATTESTREIFEN:

Damenbinden und Windel-Hosen für Kinder
- nicht behandelt, als Kontrolle zu verwenden
- mit der desinfizierenden Mischung behandelt

B) VERWENDETE NÄHRBODEN:

- Müller-Hinton Boden für den Versuch der bakteriostatischen Wirkung
- Leethen Boden für den Versuch der bakteriziden Wirkung
Die Zusammensetzung der beiden Nährböden ist folgende:
a) Müller-Hinton Boden: Fleischaufguss 6 g
Kaseinhydrolisat 17,5 g
Stärke 1,5 g
Agar 10,0 g
Wasser 1000 ml
b) Leethen Boden: Ochsenfleischextrakt 3g
Tripton 5g
Dextrose 1g
Agar 15 g
Monooleat Sorbitan 7 g
Lezithin 1g
Wasser 1000 ml

C) STERILES PFERDESERUM

D) GEPRÜFTE MIKROORGANISMEN

Die Versuche wurden an folgenden Bakterienspezies durchgeführt: - Staphylokokkus pyogenes aureus ATCC 61685
- Escherichia coli ISM 6595
- Candida albicans Coll. Zopop. sper. BS 1250

VERWENDETE METHODE

Da in der desinfizierenden Mischung eine Verbindung der Gruppe des Quaternärammoniums mit hoher bakteriostatischer Wirkung vorhanden ist, wurden die Versuche durchgeführt, um die bakteriostatische Wirkung von der bakteriziden Wirkung zu unterscheiden.
Gemeinsame Eigenschaft der Desinfektionsmittel der Gruppe des Quaternärammoniums ist die, eine hohe Rest- Desinfektionswirkung zu besitzen, die auf die Dauer unverändert bleibt und zum Zeitpunkt der Auflösung des Desinfektionsmittels in den organischen Produkten einsetzt.
Deswegen wurden die Versuche unter zwei verschiedenen Versuchsverhältnissen durchgeführt, und zwar bei Verwendung der normalen Labormethode für die Prüfung der antimikrobischen Wirkung der Desinfektionsmittel im allgemeinen (Verwendung der mikrobischen Suspensionen in physiologischer Kochsalzlösung) und bei Verwendung mikrobischer Suspensionen in physiologischer Kochsalzlösung mit 20% sterilem Pferdeserum, um die eventuelle Interferenz von organischem Material auf die Wirkung des Desinfektionsmittels aufzuzeigen.
Die Studienmethode der antimikrobischen Wirkung bestand im Ausschneiden eines Kreises von 6.5 cm Durchmesser, was 33,16 cm2 der beiden Schichten entspricht, die die Innenseite der Damenbinde bilden, sowie eines Kreises der gleichen Abmessungen wie die Schicht, die die Innenseite der Windelhose bildet.
Jede Schreibe wird 5 Sekunden in eine entsprechend verdünnte Suspension jedes o.g. Mikroorganismus getaucht und anschliessend auf eine sterile Platte gelegt, auf der sie 1 oder 3 Stunden gelassen wird, je nachdem welcher Versuch durchgeführt wird.
Nach dieser Zeit wird die Scheibe sorgfältig auf die Oberfläche des je nach Versuch - Prüfung der bakteriostatischen oder bakteriziden Wirkung - geeigneten Nährbodens gelegt. Nach drei Minuten wird die Scheibe entfernt und die Platte im Fall des Strafilokokkus aureus und des Escherichia coli 24 Stunden und 48 Stunden bei Candida albicans im Inkubator gelassen.
Anschliessend werden die Kolonien gezählt, die sich gebildet haben.
Neben der wie oben beschrieben ausgeführten direkten Prüfung der Wirkung wurde wie bereits oben erwähnt auch eine Studie über die möglichen Interferenzen von organischem Material in Bezug auf die antibakterische Wirkung der Desinfektionsmischung durchgeführt.
Zu diesem Zweck wird die bakterische Suspension, in die die der Prüfung unterworfene Scheibe gegeben wird, bei Zusatz von 20% sterilem Pferdeserum bereitet.
Tabelle 1 - Ergebnisse der Prüfung der antibakterischen Wirkung von Wattebinden (Datemenbinden und Windelhosen für Kinder), die mit Desinfektionsmittel behandelt wurden.
(Die numerischen Daten der Spalten "behandelt" und "Kontrolle" werden auf die Einheit bezogen und stellen die Mittelwerte dar, die aus den Ergebnissen von 30 durchgeführten Versuchen hervogegangen sind. DAMENBINDEN WINDELHOSEN FÜR KINDER behandelt Kontrolle Verringerung STAPHYLOKOKKUS PYOGENES AUREUS ohne Serum: nach 1 Stunde - bakteriostatische Wirkung - bakterizide Wirkung 2) bei Zusatz von 20% Serum b) nach 3 Stunden Escherichia coli 1) ohne Serum: nach 1 Stunde - bakteriostatische Wirkung - bakterizide Wirkung 2) bei Zusatz von 20% Serum b) nach 3 Stunden Candida albicans

ERGEBNISSSE

Die Ergebnisse der durchgeführten Versuche, die in der Tabelle der vorigen Seite aufgeführt werden, werden als Mittelwerte (arithmetischer Mittelwert) der 30 Wiederholungen angegeben, deren prozentuale Verringerung der Mikroorganismen berechnet wurde, die durch die bakteriostatische und bakterizide Wirkung des Desinfektionsmittels abgetötet wurden.
Aus einer Prüfung der Tabelle geht folgendes hervor:
- die hohe antibakterische (sowohl bakteriostatische wie bakterizide) Wirkung beider Wattebinden (Damenbinden und Windelhosen), und zwar sowohl in Bezug auf Staphiokokkus aureus wie Candida albicans;
- eine geringere Wirkung in Bezug auf Escherichia coli, vor allem was die Damenbinden anbetrifft.
Die Vorteile der Erfindung sind offensichtlich.
Mit einfachen Mitteln, die keiner komplizierten und kostspieligen Anlagen bedürfen, werden im wesentlichen sämtliche negativen Konsequenzen bekämpft, die durch die Ansammlung schädlicher, zersetzter Substanzen und die infolge der Beschaffenheit der Binden verursachte Berührung mit empfindlichen Bereichen des menschlichen Organsimus entstehen können, wodurch insbesondere Reizungen, Infektionen sowie Geruchsentwicklung vermieden werden.
Insbesondere wird eine desinfizierende Wirkung über die gesamte Binde ausgeubt, und zwar unabhänig von der Regelblutung. Dabei wird, wie eindeutig aus dem Ergebnis der in der "Abteilung Hygiene" der Universität Pavia durchgeführten Versuche hervorgeht, eine beachtliche Wirkung auch bei der zur Kategorie der parasitären und für den Menschen krankheitserregenden Pilze gehörenden Candida albicans garantiert, die sich vorzugsweise in den Schleimhäten ansiedeln, weswegen diese Wirkung besonders im Fall der Damenbinden wichtig ist.

Claims

1) Hygiene-Absorbentien für Körperflüssigkeiten, die vom Proktourogenitalapparat des menschlichen Körpers ausgeschieden werden, wie Tampons, Damenbinden, hosenartige Windeln und ähnliche, die an allen Stellen, die mit besagten Körperflüssigkeiten in Berührung kommen können, mit einer chemischen Verbindung imprägniert sind, die bakteriostatisch und bakterientötend wirkt, gekennzeichnet durch den Umstand, daß das chemische Präparat aus Ethylenglykol-Phenylundecyläther-Paraoxybezoat besteht.

2) Hygiene-Absorbentien wie unter Patentanspruch 1) beschrieben, gekennzeichnet durch den Umstand, daß das aus Ethylenglykolphenylundecyläther-Paraoxybenzoat bestehende chemische Präparat mit dem Hilfsmittel Cetyltrimethylammoniumchlorid in destilliertem Wasser gelöst wird.

3) Hygiene-Absorbentien wie unter Patentanspruch 2) beschrieben, gekennzeichnet durch den Umstand, daß die Bestandteile folgende Anteile aufweisen:

- Ethylenglykolphenylundecyläther-Paraoxybenzoat 25%

-Cetyltrimethylammoniumchlorid 28% 5%

- destilliertes Wasser 70%