DE688197C

DE688197C - Gegen Feuchtigkeit, Faeulnis und mechanische Beanspruchung widerstandsfaehige Fussbodenplatten fuer Stallungen

Info

Publication number: DE688197C
Application number: DE1938R0102517
Authority: DE
Original assignee: Ritter & Haertel Dr
Current assignee: Ritter & Haertel Dr
Priority date: 1938-06-05
Filing date: 1938-06-05
Publication date: 1940-02-14

Description

Gegen Feuchtigkeit, Fäulnis und mechanische Beanspruchung widerstandsfähige Fußbodenplatten für Stallungen Man kennt bereits zweischichtige Fußbodenplatten für Ställe, deren Schichten miteinander zu einer Platte verpreßt werden und die außer Bimsstein, Schlackengrus und einem asphaltartigen Bindemittel in der Oberschicht fein gemahlenen Kork und 'm der Unterschicht Korkgrus enthalten; das asphaltartige Bindemittel besteht dabei aus einer Mischung von Stein- oder Braunkohlenteerpechen, Erdölrückständen und geringen Mengen kresolhaltigen Ölen. Weiter ist bekannt, für die Unter- und Oberschicht Bindemittel mit verschiedenen Schmelzpunkten zu verwenden.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung solcher Platten nach zwei Richtungen hin, und zwar einmal eine Erhöhung der Geschmeidigkeit der Trittschicht und zum anderen restlose Fäulnisunterbindung.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß in den Ställen, insbesondere bei niedrigen Temperaturen im Winter und unter dem ständigen Einfluß stets vorhandener Luft- und sonstiger Feuchtigkeit, leicht eine Sprödigkeit und damit Verminderung der Widerstandsfähigkeit der Bodenplatten gegen mechanische Einwirkungen, wie Hufschlag, Gabelstoß usw., eintritt.
Es konnte ferner beobachtet werden, daß beim Erhitzen von hochschmelzenden Pechen mit geringem Gehalt an Fluxmitteln, wie kresolhaltigen Ölen, und Füllstoffen, wie Korkmehl, ölige Abscheidungen eintreten, die beim Verpressen und Erkalten der Masse an der Oberfläche der P'reßlinge austreten und dadurch zu störenden Erscheinungen der Platten führen.
Um diese Nachteile zu beheben, wird @erfindungsgemäß dem bituminösen Bindemittel in schmelzflüssigem Zustande fein faserhaltiges Kunstharzmehl zugesetzt, wodurch die Fluxmittel, d. h. das Öl, gebunden und eine Schmelzmasse von großer Geschmeidigkeit sowie spez. Leichtigkeit und somit Isolierfähigkeit erzielt wird. Das Kunstharzmehl ist ein Kondensationskunstharz, welches entweder mehlfein gemahlen oder als Abfallstoff, nämlich Schleifstaub von Kunstharzerzeugnissen, verwendet wird. Dabei wurde Wert auf die Verwendung eines Inlandstoffes gelegt. Die feinen Faseranteile bestehen aus Mikroasbestfasern.
Das so aufbereitete Schmelzgut wird nun in geheizten Rührwerken mit zerkleinerter Hartschlacke und Hochofenbims und gegebenenfalls mit anderen neutralen anorganischen isolierenden Füllstoffen, wie Asbestfasern, Asbestmehl, geschiefertem Talt o. dgl. zu, einer Preßmasse verarbeitet und daraus die Oberschicht der Platte gebildet Diese Schicht hat gegenüber den bisherigem den Vorzug: i. der höheren Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Einflüsse, wie Schlag und Stoß:, 2. der größeren Dichte bei zugleich geringerem Raumgewicht und 3. einer Herabminderung des W'ärmeleitvermögens.
Der Zusatz des faserhaltigen Kunsthaxzmehles hat gegenüber Korkmehl und Hol2imehl den Vorzug, keinerlei Treibwirkung zu besitzen und vollkommen fäulnisbeständig zu sein, was für den Verwendungszweck als Oberschicht der Fußbodenfliese für Stallungen von größter Bedeutung ist.
Das bei dem früher verwendeten Korkschrot eintretende Ausbreiten einer Fäulnis in der Unterschicht ist durch die Art einer neuen Isolierung wirksam behoben, bei deren Auswahl wieder neben der Verbesserung an sich Wert auf die Verwendung eines Inlandstoffes gelegt ist, indem Glaswolle oder Schlackenwolle in Form von voluminösen, luftigen Wattebäuschen in die noch, flüssige Masse der Unterschicht eingebettet werden.
Damit die Isolierkörper ihre Raumform behalten und die beim Einbetten noch flüssige Masse nicht in das Innere der Bäusche eintreten und die Luftisolierung nicht verdrängen kann; sind die Bäusche mit trockenem Kunstharzmehl überstäubt.
Das so gewonnene plastische Mischgut braucht zur Bildung der Schichten keinen 'Preßdruck, sondern nur einen leichten gleitenden. Druck (Walzdruck), wodurch die eingebrachten Isolierkörper voll erhalten bleiben.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gegen Feuchtigkeit, Fäulnis und mechanische Beanspruchung widerstandsfähige Fußbodenplatten für Stallungen, die aus einer miteinander verpreßten Unter und Oberschicht bestehen und zerkleinerte Hartschlacke und Hochofenbims in Mischung mit ölhaltigen, asphaltartigen Bindemitteln enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberschicht in noch schmelzflüssigem Zustande mit staubförmigem, faserhaltigem Kunstbarzmehl vermengt wird und in die Unterschicht lockere, voluminöse Bäusche aus Glas-oder Schlackenwolle eingebettet werden.
2. Bodenplatten nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bäusche vor dem Einbetten in die im schmelzflüssigen Zustand befindliche Grundmasse mit Kunstharzmehl überstäubt werden.