DE688164C - Zahnraeder-Wechsel- und -Wendegetriebe fuer Fahrzeuge, z. B. fuer Turbinenlokomotiven - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Zahnräder-Wechsel- und -Wendegetriebe für Fahrzeuge" mit schnellaufender, nicht umsteuerbarer, für Vor- und Rückwärtsfahrt gemeinsamer Antriebsmaschine, bei dessen meist gebrauchtem Vorwärtsgang zur Vermeidung von Ventilationsverlusten nur solche Getriebeteile in Bewegung sind, welche die Antriebskraft weiterleiten.

Getriebe dieser Art sind bekannt. Bei den bekannten Getrieben ist der Übergang von der Vorwärts- zur Rückwärtsfahrt dadurch ermöglicht, daß außer der Blindwelle noch eine Zwischenwelle mit Zahnrädern ausgeschwenkt wird. Diese Anordnung hat eine Reihe von Nachteilen. Die Raddrücke der Zahnräder müssen von den Umsteuergliedern aufgenommen werden, so daß diese sehr kräftig ausgebildet werden müssen. Die gegenüber dem Getriebegehäuse schwenkbare Lagerung der Blind- und Zwischenwelle erschwert die dauernde Erhaltung des richtigen Zahneingriffes. Das Getriebegehäuse wird im Fahrzeugrahmen beweglich aufgehängt, so daß entweder die Kupplung zwischen der Turbine und dem Getriebe oder die Dampfzu- und Dampfableitung für die mit dem Getriebegehäuse fest \^rerbundene Turbine beweglich ausgebildet werden müssen.

Die Erfindung bringt eine Lösung, welche die Vorteile der bekannten Getriebe aufweist, aber die geschilderten Nachteile vermeidet. Die Erfindung besteht in erster Linie darin, daß für den Rückwärtsgang mindestens ein beim Vorwärtsgang benutztes Zahnrad verschiebbar ist und mit einem Schieberädersatz in Eingriff kommt, der seinerseits mit einem weiteren für den Vorwärtsgang benutzten Zahnrad kämmt.

Getriebe mit verschiebbaren Zahnrädern sind an sich vielfach bekannt. Bei den bekannten Getrieben sind aber die Schieberäder so gelagert, daß im Gegensatz zur Erfindung während der Vorwärtsfahrt Räder mit umlaufen, die keine Antriebskraft weiterleiten.

Die Zeichnung bringt in den Abb. 1 bis 4 als erstes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ein reines Wendegetriebe. In einer Ansicht senkrecht und parallel zu den Getriebewellen zeigen die Abb. 1 und 2 die , Schaltstellung für Vorwärtsfahrt und entsprechend die Abb. 3 und 4 für Rückwärtsfahrt. Als zweites Ausführungsbeispiel zeigen die Abb. S bis 10 entsprechend ein vereinigtes Wende- und Wechselgetriebe, und zwar die Abb. 5 und 6 in der Schaltstellung für gewöhnliche Vorwärts fahrt, die Abb. 7 und 8

'*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Erich Burmeister in Essen.

Claims (6)

in der für Rückwärtsfahrt und die Abb. 9 und 10 in der für langsame Vorwärtsfahrt. Auf der Hauptantriebswelle 1 des Getriebes nach Abb. 1 bis 4 ist ein Ritzel 2 äufge^ keilt, das mit einem auf einer Welle 4 aufgekeilten Zahnrad 3 kämmt. Die Welle 4 trägt-, ein ihr gegenüber unverdrehbares, aber axial:'-verschiebbares Ritzels, das bei der Vorwärtsfahrt (Abb. ι und 2) mit einem auf einer Welle 7 aufgekeilten Zahnrad 6 kämmt. Ein auf einer Welle 9 aufgekeiltes Zahnrad 8 und ein auf derselben Welle undrehbar, aber verschiebbar sitzendes Ritzel 10 stehen außer Eingriff mit den Zahnrädern des Getriebes. Diese Welle steht also still, und die Übertragung erfolgt auf dem Wege über die Teile 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7. Bei der Rückwärtsfahrt (Abb. 3 und 4) sind die Ritzels und 10 so verschoben, daß jenes mit dem Zahnrad 8 und dieses mit dem "Zahnrad 6 kämmt. Es findet dann also eine Übertragung mit gegenüber der Vorwärtsfahrt vergrößerter Untersetzung auf dem Wege über die Teile 1, 2, 3, 4, 5, 8, 9, 10, 6, 7 statt. Bei der Ausführungsform nach Abb. S bis 10 ist außerdem eine zweite Zwischenwelle 11 vorhanden, auf der ein Zahnrad 13 aufgekeilt ist, das dauernd mit dem Zahnrad 8 kämmt. Die Zwischenwelle 11 trägt außerdem ein ihr gegenüber undrehbares, aber axial verschiebbares Ritzel 12, das mit dem Zahn rad 6 in Eingriff gebracht werden kann. Die mit hoher Geschwindigkeit umlaufende Welle ι treibt auch hier in' jedem Falle über das Ritzel 2 und das Zahnrad 3 die Welle 4, deren Drehzahl entsprechend herabgesetzt ist. Bei gewöhnlicher Vorwärtsfahrt (Abb. 5 und 6) befindet sich das Ritzel 5 mit dem Zahnrad 6 in Eingriff, wodurch die Welle 7 mit gegenüber der Welle 4 verringerter Drehzahl angetrieben wird. Die Übertragung geht somit auf dem Wege über die Teile 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 vor sich, und die Zwischenwellen 9 und 11 stehen still. Zum Schalten auf Rückwärtsfahrt wird das Ritzel 5 in Eingriff mit dem ZahnradS und das Ritzel 10 in Eingriff mit dem Zahnrad 6 gebracht. Die Übertragung, bei der, abgesehen von der Umkehrung der Drehrichtung der Welle 7^ auch die Unter-Setzung vergrößert istj geht auf dem Wege über die Teile 1, 2, 3, 4, 5, 8, 9, 10, 6, 7 vor sich. Das Zahnrad 13, die Zwischenwelle 11 und das Ritzel 12 lauf en leer mit. Bei langsamer Vorwärtsfahrt steht das Ritzel 5 mit dem Zahnrad 8 und das Ritzel 12 mit dem Zahnrad 6 in Eingriff und das Ritzel 10 außer Eingriff mir dem Zahnrad 6. Hierbei hebt sich die bei Rückwärtsfahrt durch Zwischenschalten der Welle 9 bewirkte Umkehrung des Drehsinnes der Welle 7 durch das weitere Zwischenschalten der Wellen wieder auf. Jedoch ist die Untersetzung gegenüber der gewöhnlichen Vorwärtsfahrt erhöht. Die Übertragung erfolgt hier auf dem Wege über die kWeilei, 2, 3, 4, 5, 8, 13,11, 12, 6. Das :,3ytzel 10 läuft leer mit. i:.'- Patentansprüche:

1. Zahnräder-Wechsel- und -Wendegetriebe für Fahrzeuge mit Schnelläufender, nicht umsteuerbarer, für Vor- und Rückwärtsfahrt gemeinsamer Antriebsmaschine, z. B. für Turbinenlokomotiven, bei dessen meist gebrauchtem Vorwärtsgang zur Vermeidung von Ventilations-Verlusten nur solche Getriebeteile in Bewegung sind, welche die Antriebskraft weiterleiten, dadurch gekennzeichnet, daß für den Rückwärtsgang (z.B. Abb.4) mindestens ein beim Vorwärtsgang benutztes Zahnrad (5) verschiebbar ist und mit einem Schieberädersatz (8, 9, 10) in Eingriff kommt, der seinerseits mit einem weiteren, für den Vorwärtsgang benutzten Zahnrad (6) kämmt.

2. Zahnräder-Wendegetriebe nach. Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Zwischenwelle (9) mit zwei Zahnrädern (8, 10) vorhanden ist, die bei Vorwärtsfahrt beide außer Verbindung mit den übrigen Rädern des Getriebes stehen, und von denen bei Rückwärtsfahrt das eine Rad (8) mit einem Zahnrad (5) von höherer Drehzahl und das andere Rad (10) mit einem Zahnrad (6) von niedrigerer Drehzahl kämmt.

3. Zahnräder-Wendegetriebe nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zahnrad (10) auf der Zwischenwelle (9) und ein Zahnrad (5) auf der bei Rück- 1°° wärtsfahrt der Zwischenwelle (g) vorgeschalteten Welle (4) axial verschiebbar sind und jedes mit' einem Zahnrad (6 oder 8) der entsprechenden nachgeschalteten Welle (7 oder 9) zum Eingriff ¹^ gebracht werden kann.

4. Zahnräder-Wechsel- und -Wendegetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieberädersatz (8, 9, 10 in Abb. S bis 10) für den Rückwärtsgang mit einem weiteren Schieberädersatz (11, 12, 13) zusammenarbeitet, der einen langsamen Vorwärtsgang einstellt.

5. Zahnräder-Wechsel- und -Wende- ^1J5 getriebe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite zusätzliche Zwischenwelle (11) mit zwei Zahnrädern (12, 13) vorhanden ist, von denen das eine (13) dauernd mit einem Zahnrad (8) der ersten Zwischenwelle kämmt und das andere (r2) nur bei langsamer

088104

Vorwärtsfahrt mit einem Zahnrad (6) niedrigerer Drehzahl kämmt, wobei das ver* schiebbare Rad (io) der ersten Zwischenwelle (9) außer Eingriff steht.

6. Zahnräder-Wechsel- und -Wendegetriebe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Zahnrad (10 oder 12) auf den Zwischenwellen (9 oder 11) und ein Zahnrad (5) auf der den Zwischenwellen (9, 11) bei Rückwärts- und langsamer Vorwärtsfahrt vorgeschalteten Welle (4) axial verschiebbar sind und jedes mit einem Zahnrad (6 oder 8) der entsprechenden nachgeschalteten Welle (7 oder 9) zum Eingriff gebracht werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen