DE688042C

DE688042C - lung beim Einfuehren von Stoffbahnen in Gewebe-Spann- und Trockenmaschinen

Info

Publication number: DE688042C
Application number: DE1937J0058205
Authority: DE
Inventors: Werner Frisch; Gustav Moehring
Original assignee: RUDOLF JAHR FA M
Current assignee: RUDOLF JAHR FA M
Priority date: 1937-06-09
Filing date: 1937-06-09
Publication date: 1940-02-10
Also published as: FR839010A

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Voreilung beim Einführen von Stoffbahnen in Gewebe-Spann- und Trockenmaschinen Beim Trocknen von Stoffbahnen (Gewebe oder Gewirke) auf Gewebe-Spann- und Trockenmaschinen wird die Forderung erhoben, daß die Stoffbahn mit einem bestimmten Metergewicht die Trockenmaschine verläßt. Dieses Gewicht, das ein Maß für die Dichte der Ware ist, kann bekanntlich beeinflußt werden, indem der Trockenvorgang mit mehr oder weniger Krumpfung der Ware durchgeführt wird. Das für eine bestimmte Krumpfung erforderliche Maß der Voreilung der Stoffbahn gegenüber der Spannkette muß beim Eintritt der Ware in die Trockenmaschine ermittelt werden, um die Maschine danach richtig einstellen zu können.
Zur Ermittlung der einzustellenden Voreilung sind schon verschiedene Verfahren und Vorrichtungen vorgeschlagen worden. Nach einem bekannten Verfahren wird die Zulaufgeschwindigkeit der mit Voreilung zugeführten Warenbahn in Abhängigkeit von den Änderungen der Breitenspannung der laufenden Warenbahn geregelt. Ein anderes bekanntes Verfahren kontrolliert durch Wägung das Gewicht der einlaufenden Warenbahn und setzt es in Beziehung zu der Länge der Spannkette, auf die jeweils die gewogene Warenmenge verteilt werden soll.
Beide Verfahren können zu Fehlergebnissen führen. Das erste, weil die Breitenspannung kein eindeutiges Maß der Warendichte ist, sondern noch von vielen anderen Umständen beeinflußt wird; das zweite, weil der innerhalb des gleichen Warenstückes schwankende Feuchtigkeitsgehalt von der Wägung mit erfaßt wird und nicht mehr ausgeschaltet werden kann.
Demgegenüber benutzt das erfindungsgemäße Verfahren als Maß der Warendichte nicht das Gewicht oder die Breitenspannung des Gewebes oder Gewirkes, sondern die Anzahl der Schußfäden oder Maschen pro Längeneinheit. Dem Hersteller der Ware, dem Weber oder Wirker, ist in jedem Fall die Schußfaden- oder Maschenzahl pro Längeneinheit bekannt, auf die das Stück durch den Trockenprozeß gebracht werden soll.
Zur Ausführung des Verfahrens bedient sich die Erfindung eines an sich bekannten Schußfaden- oder Maschenzählers, der bei ruhender Ware, also stillgesetzter Maschine, abgelesen wird und an einer hinter dem Wareneinlauf liegenden Stelle vorzugsweise in der Weise eingebaut und dem neuen Verwendungszweck angepaßt ist, daß die Messung an einer Stelle der Maschine erfolgen kann, an der die Ware bereits zur vollen Breite ausgespannt ist, also z. B. an der Stelle des Einlaßfeldes, an der die Kettenschienen von der konischen in die parallele Führung übergegangen sind. Das ist besonders wichtig bei allen, insbesondere kunstseidenen Wirkwaren, da bei diesen infolge ihrer großen Elastizität das Maschenbild je nach der vorhandenen Quer- oder Längsspannung stark veränderlich ist. Aus dem gleichen Grunde ist es zweckmäßig, die Ware (Gewebe oder Gewirke) während der Messung von allen zusätzlichen Spannungen, wie sie z. B. durch den Durchhang infolge des Eigengewichtes verursacht werden, zu befreien.
Eine bekannte Vorrichtung zum automatischen Einfüliren von Gewebebahnen mit Hilfe von Lichtstrahlen, durch welche entsprechend dem Verlauf der Gewebekanten lichtelektrische Zellen beeinflußt werden, hat. mit der Erfindung ebensowenig zu tun, wie die photoelektrische Steuerung eines Querschneiders an Papiermaschinen oder der Vorschlag, durch Messung der ein bahnförmiges Material durchdringenden Strahlungsenergiemenge gewisse Eigenschaften des Materials zu vergleichen. Denn bei diesen Vorrichtungen werden im Gegensatz zur Erfindung strahlungsempfindliche Zellen verwendet, um Energiemengen zu messen.
Die an der Maschine angebrachte Meßvorrichtung besteht aus zwei Beleuchtungsteilen und aus einem optischen System. Die Beleuchtungsteile dienen dazu, den Teil der Ware, der mit Hilfe des optischen Maschenzählers zu prüfen ist, aufzuhellen. je nach der Lichtdurchlässigkeit und Farbe der Ware erfolgt die Beleuchtung im Durchlicht oder im Auflicht. Das optische System bezweckt, das Bild der zu prüfenden Ware und des Maschenzählers derart-zu vergrößern, daß es vom Bedienungsstand der Maschine aus gut zu erkennen ist.
Abb. i zeigt eine schematische Darstellung der Meßvorrichtung. Die Ware w ist zwischen den Spannketten i ausgespannt, sie hängt zunächst nach der gestrichelten Linie durch. Unter der Ware ist in einem Gehäuse 3 eine Lampe 4 angeordnet, die nach oben durch eine Glasplatte 5 abgedeckt ist. Zum Zwecke der Messung wird die Maschine kurze Zeit stillgesetzt und das Gehäuse 3 durch den Hebel 6 angehoben und in die ausgezogen gezeichnete Stellung gebracht. Dann kommt die Ware w auf die Glasplatte 5 zu liegen und wird durch diese von unten gegen den optischen Maschenzähler 7 gedrückt. Dabei wird der Durchhang der Ware aufgehoben, die Ware liegt ohne Verziehung und ohne zusätzliche seitliche Spannung zwischen Maschenzähler 7 und Glasplatte 5. Es kann dann das erzielte Maschenbild überprüft und so festgestellt werden, ob das Maß der Voreilung richtig eingestellt ist.
Die Beleuchtung der Ware erfolgt durch die Lampe q., wobei die Lichtstrahlen das Gewebe durchdringen. Bei sehr dichten oder sehr dunkel gefärbten Stoffen, die nicht genügend lichtdurchlässig sind, kann statt der Lampe auch eine über der Ware befindliche Lampe .ß angewendet werden.
Das optische System der Vorrichtung ist über der Ware angeordnet. Es besteht aus einem Objektiv 9 und einem Spiegel io. In Abb. 2 ist der Gang der Lichtstrahlen gezeichnet. Von der mit durchfallendem oder auffallendem Licht beleuchteten Ware w fallen die Strahlen durch das Objektiv 9 und werden durch den Spiegel To in die Richtung nach dem Bedienungsstand der Maschine gebrochen. Von hier aus kann also das zu priifende Stück der Ware mit dem darüber befindlichen Maschenzähler betrachtet werden. Nach der Messung wird das Gehäuse 3 wieder gesenkt und die Maschine wieder in Gang gesetzt, so daß die Ware frei durchhängt und unbehindert weiterlaufen kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Bestimmung der Voreilung beim Einführen von Stoffbahnen in Gewebe-Spann- und Trockenmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Erreichung einer gewünschten Stückfertiglänge erforderliche Maß der Voreilung auf Grund der bei kurzem Stillstand der Maschine an einer hinter dem Wareneinlauf liegenden Warenstelle, vorzugsweise an der auf volle Breite ausgespannten Stoffbahn gemessenen Maschen- oder Schußfadenzahl ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ware während der Messung von der durch ihren Durchhang erzeugten Spannung befreit wird.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekannter Maschen- oder Schußfadenzähler an der Maschine angebracht und mit einem optischen System verbunden ist, das in einer auch von dem in größerer Entfernung befindlichen Bedienungsstand der Maschine gut beobachtbaren Vergrößerung anzeigt. q.. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Ausbildung derart, daB die Ware sowohl im Durchlicht als auch im Auflicht beleuchtet werden kann.