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Vorrichtung zur Entwicklung von Kinofilmen Die Erfindung betrifft
eine besonders günstige Ausführungsform der den Gegenstand des Patents 594 g7$ bildenden
Vorrichtung zur Entwicklung von Kinofilmen. Bei der Vorrichtung nach dem Hauptpatent
wird der Entwickler mittels parallel zu den im Entwicklungsbottich senkrecht hin
und her geführten Filmbahnen senkrecht stehender Brauserohre, deren dem Film zugewandte
Seiten mit Brauselöchern versehen sind, in Form von auf die Filmemulsion gerichteten
Strahlen aufgebraust. Der Entwicklungsbottich ist hierbei in an sich bekannter Weise
entweder mit Entwicklerflüssigkeit oder mit Luft gefüllt.
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Bei praktischer Verwirklichung dieses Erfindungsgedankens ergeben
sich verschiedene Möglichkeiten hinsichtlich der Richtung des Enrivicklerstrahles,
bezogen auf die Emulsionsfläche, wobei die beiden Grenzfälle die sind, daß der Entwicklerstrahl
entweder, in senkrechter Richtung auf die Emulsionsfläche auftrifft oder aber mit
seiner Mittelachse parrallel zum Film gerichtet ist, so daß er die Emulsionsfläche
nur streift. In dem Hauptpatent ist die Frage offengelassen, welche Richtung des
Entwicklerstrahlesdie günstigste ist. In dem in den Abbildungen des Hauptpatents
dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Anordnung so getroffen, daß der Entwicklerstrahl
im wesentlichen senkrecht auf die Emulsionsfläche auftrifft.
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Gemäß der Zusatzerfindung hat es sich nun als besonders vorteilhaft
erwiesen, den Entwicklerstrahl in einem spitzen Winkel von vorzugsweise etwa 45°
auf die Emulsions,
fläche auftreffen zu lassen. Es ergibt sich hierbei
ein Optimum an Qualität und Quantität des Entwicklungseffektes im Vergleich mit
den beiden vorstehend gekennzeichneten Grenzfällen der Ausführung des Erfindungsgedankens
nach dem Hauptpatent. Streifende Richtung des Entwicklerstrahles zur Filmemulsion,
welche man für besonders zweckmäßig halten sollte, da eine starke Abstreifwirkung
eintreten müßte und das Bestreichen einer großen Anzahl hintereinanderliegender
Filmschleifen möglich ist, hat sich entgegen dieser Annahme als am wenigsten günstig
erwiesen, d. h. es ergibt sich ein Minimum an Entwicklungswirkung. Bei dem entgegengesetzten
Grenzfall des senkrechten Auftreffens des Entwicklerstrahles tritt zwar ein besserer,
jedoch noch nicht der optimale EntwickInngseffekt auf. Diesen erzielt man vielmehr
gemäß der Zusatzerfindung durch schräge Richtung des Entwicklerstrahles zur Filmemulsion,
wie Versuche bestätigt haben.
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Für die Verwirklichung des Erfindungsgedankens nach dem Zusatzpatent
ergeben sich verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise kann man bei der an sich
üblichen Anordnung der Filmbahnen in mehreren hintereinander in einer Fluchtlinie
liegenden Filmschleifen die in einer Fluchtlinie befindlichen Innenseiten von einem
Ende der hintereinanderliegenden Schleifen aus und die gegenüberliegenden in einer
Fluchtlinie befindlichen Innenseiten von dem anderen Ende der ' hintereinanderliegenden
Schleifen aus bespritzen.
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Bei einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform der Anordnung
kann man die einander, gegenüberstehenden Innenseiten der Filmschleifen von dem
gleichen Ende der hintereinanderliegenden Filmschleifen aus bespritzen. In diesem
Fall ist es auch möglich, die Spritzdüsen für beide Strahlrichtungen baulich zu
vereinigen, insbesondere in Form eines gemeinsamen Zuleitungsrohres mit nach beiden
Strahlrichtungen sich öffnenden Spritzöffnungen oder -düsen. Der Gedanke gemäß dem
Hauptpatent, die Düsen aus auswechselbaren, mit Spritzlöchern versehenen Blechen
zu bilden, kann in diesem Falle in der Weise seine Verwirklichung finden, daß die
nach den beiden Strahlrichtungen gerichteten öffnungen durch ein Winkelblech gebildet
werden.
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Mit Rücksicht auf die Erzielung gleichmäßiger Strahlw irkungen kann
es vorteilhaft sein, die Spritzöffnungen oder -düsen an den Stellen geringeren Flüssigkeitsdruckes
hinsichtlich Düsenform, Querschnitt usw. anders auszubilden als an den Stellen größeren
Flüssigkeitsdruckes, so daß der Strahl überall die gleiche Intensität besitzt.
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Die Diisenölinuiigen können zweckmäßig gruppenweise in Abständen voneinander
angeordnet sein, so daß jeweils in Abständen voneinander ein Entwicklerstrahlenbündel
entsteht, während dazwischen keine Entwicklerstrahlen vorhanden sind, sondern nur
(im Falle der Füllung des Entwicklungsbottichs mit Entwicllerflüssigkeit) die in
dem Bottich befindliche Entwicklerflüssigkeit wirkt. Diese gerät naturgemäß durch
die gebündelten Entwicklerstrahlengruppen ebenfalls in einen gewissen Kreislauf,
so daß auch hier eine bessere Wirkung eintritt. Im Falle der Vereinigung der Düseneinrichtungen
für beide Strahlrichtungen, d. h. für die beiden gegenüberliegenden Innenseiten
der Filmschleifen, empfiehlt es sich, die Düsengruppen der beiden Strahlrichtungen
gegeneinander versetzt anzuordnen, so daß jeweils ein Strahlenbündel der einen Strahlrichtung
mit einem Strahlenbündel der anderen Strahlrichtung abwechselt. Es entstehen dadurch
günstigere Druck- und -Strömungsverhältnisse.
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Zwecks besseren Verständnisses des Erfindungsgedankens sind einige
Ausführungsformen desselben in den Zeichnungen dargestellt. Es bedeuten Abb. i ein
Prinzipbild in schematischer Darstellung, Abb. 2 ein Schemabild bei Bestrahlung
des Films von innen, Abb. 3 ein Ausführungsbeispiel mit mehreren hintereinanderliegenden
Filmschleifen und Strahleinrichtungen für die beiden gegenüberliegenden Filminnenseiten
an den entgegengesetzten Enden der hintereinanderliegenden Filmschleifen, Abb. q.
ein Schemabild einer Anordnung mit mehreren hintereinanderliegenden Filmschleifen
und Anordnung der Strahleinrichtungen für die beiden .gegenüberliegenden Filminnenseiten
an dem gleichen Ende der hintereinanderliegenden Filmschleifen, Abb. 5 ein Schemabild
gemäß Abb. q. unter baulicher Vereinigung der Strahleinrichtungen für beide Strahlrichtungen.gemäß
Abb. 2, Abb. 6 Schnitt durch die Einrichtung nach Abb. 5 in Richtung A-A.
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Gemäß Abb. i trifft auf den Filmstreifen i der von der Strahleinrichtung
2 hervorgebrachte Strahl bzw. ein Strahlenbündel der Entwicklerflüssigkeit 3 in
schräger Richtung auf die Emulsionsschicht q. des Films i auf, wobei die mittlere
Strahlenrichtung durch den Winkel a gegeben ist. Dieser beträgt in den meisten Fällen
zweckmäßig etwa 3o bis 6o°.
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Gemäß Abb. 2 ist die Strahlcinrichtung 36 innerhalb einer Filmschleife
3q..35 angeordnet, die durch eine Rolle 39 gespannt gehalten und gegebenenfalls
durch die Welle 40 transportiert wird. Die Strahleinrichtung 36 hat zwei verschiedene
Düsenflächen 37 und 38, mittels
derer die Eiltwicklerflüssi.j,-keit
in schräger Richturi- unter dem Winkel a auf die Emulsionsschichten 34 und 35 gestrahlt
wird.
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Gem:il:') Abb.3 sind mehrere Filmschleifen 5, 6, 7, 8 hintereinanderliegend
angeordnet und werden an ihrer Innenseite mit der Entwicklcrflüssigkeit bestrahlt.
Diese wird von den an den entgegengesetzten Enden des Entwicklungsbottichs 9 befindlichen
Strahleinrichtungeii to und i i verteilt, die wiederum so angeordnet sind, daß der
Winkel a, welcher von der Emulsionsschicht einerseits und der mittleren Strahlrichtung
anderseits eingeschlossen wird, innerhalb des erfindungsgemäßen Größenbereiches
liegt. Die Anordnung nach Abb. 3 hat den Vorteil, daß die von den Strahleinrichtungen
io und i i hervorgerufenen Lntwicklerstrahlen in entgegengesetzter Richtung sich
bewegen und daher einen starken Kreislauf der Enrivicklerflüssigkeit hervorrufen.
Ferner entsteht bei dieser Anordnung eine Gegenstromwirkung insofern, als diejenigen
Filminnenseiten, welche von der .einen Strahleinrichtung am weitesten entfernt sind
(also Innenseiten 8 von der Strahleinrichtung 10), der anderen Strahleinrichtung
i i am nächsten liegen, so daß immer ein Ausgleich der Enrivicklerwirkung eintritt.
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Bei der Anordnung nach Abb.4 sind bei sonst ähnlicher Anordnung wie
in Abb.3 die Strahleinrichtungen 12 und 13 am gleichen Ende der hintereinanderliegenden
Filmschleifen 14, 15, 16, 17 in dem Entwicklungsbottich 18 angeordnet. Diese Anordnung
bietet den Vorteil, daß man die Entwicklerwirkurig abstufen kann, indem beispielsweise
beim Eintritt der Filmbahnen an dem Ende des -Entwicklungsbottichs, wo sich die
Strahleinrichtungen 12 und 13 befinden, die Entwicklungswirkung am stärksten ist,
während sie allmählich nach dem entgegengesetzten Ende des Entwicklungsbottichs
zu geringer wird. Ebenso kann bei umgekehrter Filmlaufrichtung der entgegengesetzte
Effekt erzielt werden. Ferner bietet die Anordnung nach Abb.4 die Möglichkeit, die
beiden Strahleinrichturigen 12 und 13 baulich miteinander zu vereinigen.
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Diese '.Möglichkeit ist in Abb. 5 und 6 an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Die Anordnung entspricht derjenigen nach Abb. 4, jedoch ist gemäß
Abb.2 statt der beiden Düsen 12, 1 3 ein senkrecht stehendes Rohr i9 vorgesehen,
in welchem Düsenöffnungen 2o und 21 für die beiden Strahlrichtungen 22 uiid 23 angeordnet
sind. Auch hier stehen die beiden Strahlen 22 und 23 wieder in einem spitzen Winkel
a zu den Filmbahnen 24, 25, 26, 27, welche über Rollen 28, 29, 30, 31 in dem Entwicklungsbottich
32 gelagert sind. Die Rollen 28 bis 31 sind in Abb. 5 der-bessereii Verdeutlichung
des Strahlenganges wegen weggelassen worden.
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Man erkennt aus Abb.6 insbesondere die Anordnung der Düsenöffnungen
in Gruppen, die in Abständen voneinander angeordnet und für die beiden Spritzrichtungen
22 und 23 gegeneinander versetzt sind. In dem Entwicklungsbottich 32 ist zusätzliche
Flüssigkeit 33 angedeutet, die jedoch auch wegfallen kann.