DE686383C - Verfahren zur Herstellung von farblosen, durchsichtigen Glaesern - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von farblosen, durchsichtigen Gläsern Das Verfahren betrifft die Herstellung von farblosen; durchsichtigen Gläsern.
• Es ist gefunden worden, daß die Wirkung der üblichen Entfärbungsmittel für Glas, wie z. B. Selen und dessen Verbindungen, selensaures Natrium, Barium oder Zink, Cerverbindungen, Nickeloxyd, Kobaltoxyd, Braunstein usw., erheblich verstärkt und erleichtert wird, wenn man die genannten Mittel oder deren Mischungen im Gemisch mit zum Entfärben von Glas an sich bekannten Fluorverbindungen, insbesondere Fluornatrium, verwendet. Die vorliegende Erfindung stellt somit eine Vereinigung zweier an sich für den gleichen Zweck bekannter Einzelmerkmale dar. Versucht man beispielsweise, ein eisenhaltiges Weißrohglas mit den genannten Mitteln, in dem einen Fall mit und in .dem anderen Fall ohne Zusatz von Natriumfluorid zu entfärben, so zeigt es sich, daß die Wirkung der entfärbenden Zusätze wesentlich stärker ist, wenn das Rohglasgemenge o,5 bis 5% Fluornatrium enthält. Die Folge, davon ist, daß man die Menge der teuren Entfärbungsmittel herabsetzen kann; daneben wird die Gefahr der Überfärbung finit stark färbenden Mitteln, wie z. B. Seleil, Kobalt, Nickeloxyd, Mangansuperoxyd u. dgl., auf ein Mindestmaß herabgedrückt.
• Zur Entfärbung von i ooo kg einer Glasmasse, die beispielsweise 0,070,'o Eisenoxyd (Fe. 0s) enthält und die unter gewöhnlichen Umständen den Zusatz einer Cerverbindung in einer Menge von 400,- erfordert, genügen bei Zusatz von iooog Fluornatrium bereits ioo g derselben Cerverbindung, um die gleiche Entfärbungswirkung zu erzielen. Werden zur Entfärbung der gleichen Glasmenge in einem Fall i o g Selennatrium für sich allein, in dem anderen Fall io g Selennatrium unter Zusatz von* 5oo g Fluornatrium benutzt, so erhält man im zweiten Fall ein wesentlich helleres Erzeugnis. Verwendet man zur Entfärbung einmal i o g Selenbarium für sich allein und in dem anderen Fall unter sonst gleichen Umständen 5 g Selenbarium unter Zusatz von 8oo g Fluornatrium, so erhält man in beiden Fällen die völlig gleiche Entfärbungswirkung. Bekanntlich kann es leicht vorkommen, daß bei der Entfärbung mit Selen bei reduzierendem Feuer auch nur für kurze Zeit oder bei sonstigen unvorhergesehenen Änderungen der Betriebsbedingungen ein rötlich scheinendes Glas .entsteht. Diese Wirkung des Selens tritt, wie gefunden wurde, nicht ein, wenn man es zur Eiltfärbung unter gleichzeitigem Zusatz von Fluornatrium benutzt. Schließlich wurde versucht, die gleiche Glasmenge einmal unter Zusatz von 25g Nickeloxyd und im anderen Fall unter Zusatz von 30 g Nickeloxyd und i ooo g Fluornatrium zu verarbeiten. Hierbei ergab sich im letzteren Fall ein klar weißes, leicht grünlich gefärbtes Glas, während 25 g Nickeloxyd allein eine olivgrüne, grauschwärzliche Färbung hervorrufen.
• Außer der Verminderung der notwendigen Menge der Entfärbungsmittel besteht die vorteilhafte Wirkung der zusätzlichen Zugabe von - Fluornatrium darin, daß das Glas reiner und klarer in der Draufsicht wird. -Im Gemisch mit Fluornatrium_ oder an Stelle desselben können auch andere Fluorsalze, wie z. B. Kaliumfluorid, Zinkliuorid und Bariumflüorid, verwendet werden, soweit sich diese in der betreffenden Glasmasse ohne Hervorrufung einer Trübung lösen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von farblosen, durchsichtigen Gläsern unter Verwendung der üblichen Entfärbungsmittel, wie Selenverbindungen, Cersalze, Nickeloxyd, Kobaltoxyd, Braunstein usw., dadurch gekennzeichnet, daß dem Fluorverbindungen, insbesondere Alkalifluoride, enthaltenden Gemenge die Entfärbungsmittel nur in einer Menge zugesetzt werden, die ohne Gegenwart der Fluorverbindungen eine völlige Entfärbung nicht bewirken würde.