DE685861C

DE685861C - Kuenstliches Bein

Info

Publication number: DE685861C
Application number: DES131855D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Gustav Spitzfadem
Original assignee: GUSTAV SPITZFADEM DIPL ING
Current assignee: GUSTAV SPITZFADEM DIPL ING
Priority date: 1938-04-29
Filing date: 1938-04-29
Publication date: 1939-12-27

Description

Künstliches Bein Es ist bekannt, daß ein im Schuhwerk eingeschlossener Fuß durch den Mangel an Frischluftzufuhr ungünstig beeinflußt wird.
Man hat deshalb schon verschiedene Mittel angewandt, die Belüftung des Fußes zu fördern; so hat man z. B. Schuheinlagen geschaffen, die beim Gehen blasebalgartig dem eingeschlossenen Fuß Frischluft zuführen.
Wenn diese Forderung schon beim normalen Fuß erhoben wird, so gilt dies um so mehr bei lçranken und verkrüppelten Füßen, besonders bei amputierten Beinen für den verbliebenen Beinstumpf. Die Beinstümpfe werden meist in Bandagen geschnürt, so daß von einer Belüftung kaum die Rede sein kann. Es ist deshalb in diesen Fällen eine Behebung des Übelstandes mit den bisher gebräuchlichen Hilfsmitteln nicht zu erwarten.
Der Gegenstand der- Erfindung soll die vorstehend angegebenen Mängel beseitigen, und zwar wird dies dadurch erreicht, daß ein künstliches Bein geschaffen ist, in dessen künstlichen Fuß zur Erzielung einer ausreichenden Belüftung eine Luftpumpe eingebaut ist; diese kann durch den Druck des Beinstumpfes beim Gehen betätigt werden, wobei die Bewegungen des Beinstumpfes mittels Hebelübersetzung auf die Luftpumpe übertragen werden. Hierdurch kann das ganze Körpergewicht zur Betätigung der Pumpe ausgenutzt werden. Die Saugwirkung muß, wenn die Vorrichtung überhaupt wirken soll, kraftvoll eingeleitet werden; denn es besteht ein beträchtlicher Saugwiderstand.
Gemäß der Erfindung wird die kleine Bewegung, die dem Fuß oder Bein beim Auftritt gegen die Abstützung in der Prothese möglich ist, durch Hebelübersetzung auf die Pumpe übertragen und so ein möglichst großer Ansaughub, also ein möglichst großes Ansaugevolumen erzielt. Die Ansaugeleitung der Pumpe ist an eine Ansaugeöffnung der Prothese angeschlossen. Die Druckleitung führt zu einer Stelle des Beinstumpfes, wo der Hauptdruck, also die Wärme und damit die Schweißbildung, auftritt. Die Schweißbildung wird dadurch, daß diese Stelle ständig mit Frischluft umspült wird, verhindert..
Die Kompressionsstufe der Pumpe bzw. der Austritt des ganzen angesaugten Luftquantums erfolgt durch Federkraft.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt: Fig. I und 2 die schematische Anordnung der Pumpe mit ihrem Antriebsgestänge und Fig. 3 einen künstlichen Fuß mit eingebauter Pumpe mit den Druck- und Saugleitungen, ohne das Antriebsgestänge.
In den Figuren bezeichnet I die Luftpumpe, welche als Blasebalg ausgestattet ist.
Zwischen den beiden Platten 2 und 3, die an der Kante 12 mit Scharnieren zusammengehalten sind, liegt der Blasebalg 4. Saug-und Druckklappen sind in bekannter Weise ausgebildet und hier nicht näher erldärt. Die Betätigung der Pumpe erfolgt durch den Gabelstößel 8 mittelst des Hebels 6, welcher aus konstruktiven Gründen wegen der besseren Führung doppelt ausgebildet und zu beiden Seiten der- Pumpe 1 angeordnet ist.
Aus Fig. 2 ist der Gabelstößel 8 mit dem Doppelhebel 6 ersichtlich. Der Hebel 6 hat in 5 seinen Drehpunkt und hat ein Ubersetzungsverhältnis von 1 :10. Das Ende des großen Hebelarmes ist mit der beweglichen Platte 3 des Blasebalgs durch einen Arm 7 verbunden, überträgt also die Ausschläge des Hebels auf diese Platte. Die Wirkungsweise der Anordnung ist sonach folgende: Teil 10 wird beim Auftreten des Fußes nach unten gedrückt. Diese Bewegung wird durch den in g geführten Gabelstößel 8 auf den Hebel 6 übertragen und kommt am Ende des längeren Hebelarmes, entsprechend dem Übersetzungsverhältnis, etwa zehnmal vergrößert zur Wirkung. Auf diese Weise wird trotz der geringen Bewegungsmöglichkeit des Einsatzstückes I0, dieselbe beträgt nur einige - -Millimeter, eine starke Saugwirlçung ausge-.-löst. Mit dem starken Ausschlag des Hebels hebt sich die Platte 3 von Platte 2, bewirkt also ein verhältnismäßig großes Ansaugvolumen, was der Zweck der Vorrichtung und Vorbedingung für eine ausreichende Belüftung ist; denn es wird durch den Saugkanal 13 verhältnismäßig viel Frischluft angesaugt.
Wird Teil 10 vom Druck entlastet, was eintritt, wenn das Bein angehoben wird, dann drücken die eingesetzten Federn 11 den Gabelstößel nach oben. Durch Hebel 6 wird jetzt die Platte 3 nach abwärts gezogen, es findet also eine Kompression bzw. ein Austritt der vorher angesaugten Luftmengen durch den Kanal 14 statt. Dieser Vorgang wiederholt sich bei jedem Schritt, wodurch eine wirksame Durchlüftung erzielt wird. Ein oder mehrere Luftlöcher im Stiefelschaft an geeigneter Stelle sorgen für leichte Luftzufuhr bzw. den Austritt der Luft.
PATENTANSF$R8CHE : I. Künstliches Bein, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer ausreichenden Belüftung des Beinstumpfes eine Luftpumpe in den künstlichen Fuß eingebaut ist.

Claims

2. Künstliches Bein nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftpumpe durch den Druck des Beinstumpfes beim Gehen betätigt wird, wobei die Bewegungen des Beinstumpfes mittels Hebelübersetzung auf die Luftpumpe übertragen werden.