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Tragvorrichtung Gegenstand der Erfindung ist eine Tragvorrichtung
für Dampfkessel, Trommeln oder andere Behälter, die sich unter dem Einfluß wechselnder
Temperaturen oder Drücke ausdehnen und zusammenziehen. Es ist- bekannt, solche Kessel
o. dgl. in der Weise zu lagern, daß ihre Tragvorrichtungen oder mindestenseinige
von diesen sich frei auf der Unterlage bewegen können, je nachdem wie der Kessel
sich erweitert oder zusammenzieht, und es ist vorgeschlagen worden, solche Anordnungen
zu treffen, daß der Kessel in erweitertem Zustand gegen feste Widerlager festgespannt
oder geklemmt wird. Diese Anordnungen haben den Mangel, daß die Kessel nur in völlig
:ausgedehntem Zustand sicher auf der Unterlage festgespannt sind und daß, falls
die Widerlager nicht immer reingehalten werden, gefährliche Spannungen bei der Ausdehnung
des Kessels entstehen können. Auch ist es bekannt, Behälter an um ortsfeste Achsen
drehbaren Hebeln derart aufzuhängen,, daß sie sich ausdehnen und zusammenziehen
können. Doch können sich die aufgehängten Behälter an den bekannten Tragvorrichtungen
auch verschieben, wenn nicht besondere Vorkehrungen dagegen getroffen, insbesondere
belastete Zwischenglieder vorgesehen sind.
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Diese Mängel werden gemäß der Erfindung durch ein einfacheres System
von Hebeln behoben, das Ausdehnungen und Zusammenziehungen des Kessels gestattet,
dagegen Bewegungen des Kessels als ein Ganzes verhindert. Jedes Hebelsystem, von
denen in der Regel zwei vorhanden sein sollten, umfaßt mindestens zwei um ortsfeste
Zapfen schwingbare Hebel, die mit dem Kessel um Zapfen drehbar verbunden und so
gelagert und gegenseitig verbunden sind, daß das System BE-wegurigen
der
Verbindungspunkte der Hebel mit dem Kessel im Verhältnis zueinander beim Ausdehnen
und Zusammenziehen der Kessel zuläßt, sich dagegen gleichzeitigen Bd,: wegurigen
der Verbindungspunkte in derselbb@, Richtung entgegensetzt.
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Die Tragvorrichtung gemäß der Erfindung ist besonders für Schiffskessel
geeignet und bestimmt, die wegen der Bewegungen des Schiffes bedeutenden Massenwirkungen
ausgesetzt werden können; die Anordnung bietet aber auch für ortsfeste Kessel Vorteile.
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Die Zeichnung stellt einige Ausführungsformen der Tragvorrichtung
gemäß der Erfindung dar.
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Der Kessel i wird von Hebeln 2 und 3 getragen, die um ortsfeste Lagerzapfen
4 bzw. 5 drehbar sind und mit dem Kessel bzw. mit am Kessel .angebrachten Tragpratzen
mittels Zapfen 6 bzw. 7 verbunden sind.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. i sind die je an einer Seite des
Kessels angeordneten Hebel 2 und 3 an ihren unteren Enden mittels eines steifen,
auf Zapfen g bzw. io gelagerten Lenkers 8 miteinander verbunden.
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Der Hebel 2 ist zweiarmig, d. h. sein Verbindungspunkt mit dem Kessel
und der Punkt, in welchem er mit dem Hebel 3 verbunden ist, liegen auf entgegengesetzten
Seiten des ortsfesten Drehpunktes 4 des Hebels. Der Hebel 3 ist einarmig, d. h.
sein Verbindungspunkt mit dem Kessel und der Punkt, in welchem er mit dem Hebel
2 verbunden ist, liegen auf derselben Seite des ortsfesten Drehpunktes 5 des Hebels.
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Beim Ausdehnen des Kessels unter steigender Temperatur und Druck suchen
die Tragpratzen des Kessels bzw. seine Verbindungspunkte 6 und 7 mit den beiden
Hebeln sich voneinander zu entfernen. Da der eine Hebel einarmig und der andere
zweiarmig ist, gestattet das Hebelsystem diese Bewegung, indem die unteren, miteinander
verbundenen Enden der- Hebel beide nach rechts drücken. Umgekehrt bewegen sie sich
nach links, wenn sich der Kessel zusammenzieht.
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Falls der Kessel als Ganzes sich zu bez@-egen versucht, z. B. nach
rechts, so wird er einen Druck auf den Hebel 3 ausüben und suchen, denselben nach
rechts zu drehen. Dieser Druck wird durch das Gelenk 8 auf den Hebel 2 übertragen,
dessen oberer Arm folglich die Neigung haben wird, sich nach links. zu drehen, so
daß er dem Druck, den der Kessel nach rechts auf den Hebe13 ausübt, entgegenwirkt
und ihn aufhebt. Der Kessel verbleibt in Ruhe.
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Zweckmäßig werden die Hebel so bemessen, daß für beide Hebel das Verhältnis
zwischen dem Abstand (Radius) von der festen Drehachse des Hebels bis zu sein,-m
Verbindungspunkt mit dem Kessel und der Abstand von seiner festen Drehachse zu dem
Punkt. .an dem er mit dem anderen Hebel verbunden @;.i.t, ungefähr gleich ist
(5-7 :5-- i o Das Hebelsystem kann symmetrisch oder '"unsymmetrisch ausgeführt
sein und die Hebel gerade oder gebogen, wie die Verhältnisse es in jedem Falle zweckmäßig
machen. Das die beiden Hebel verbindende Gelenk kann zweckmäßig so ausgeführt werden,
das! seine Länge geregelt werden kann, beispielsweise mittels eines Spannschlosses,
wie bei i i auf der Zeichnung angedeutet.
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Bei der in Fig.2 gezeigten Ausführungsform wird der Kessel von zwei
zweiarmigen Hebeln 2 und 3 getragen, die auf beiden Seiten vom Kessel in festen
Zapfen 4 und 5 gelagert sind. Der Kessel wird an den oberen Enden der Hebel mittels
Zapfen 6 bzw. ; getragen, während die unteren Enden der Hebel durch den um einen
festen Zapfen z 2 drehbaren, senkrecht oder angenähert senkrecht artgeordneten zweiarmigen
Hebel 13 verbunden sind, wobei der Hebel 2 mit dein oberen Arm des Hebels 13 mittels
des Gelenkes 16 verbunden ist, das im Zapfen an dem Hebel 2 und im Zapfen
i4 am Hebel 13 gelagert ist, während der Arm 3 mit dein unteren Arm des Hebels
13 mittels des Gelenkes 17 verbunden ist, das im Zapfen i o am Hebel 3 und
im Zapfen 15 am Hebel 13 gelagert ist.
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Ausdehnungen und Zusammenziehungen des Kessels können unbehindert
stattfinden, indem sie nur eine kleine Schwingung des Hebels 13
herbeiführen.
Eine Bewegung des Kessels als Ganzes wird dagegen verhindert, indem ein @ Druck
des Kessels beispielsweise nach rechts die Neigung haben wird, den Hebel 13 in Richtung
des Uhrzeigers zu drehen, wodurch das Gelenk 16 bestrebt sein wird, den Hebel 2
zu drehen, so daß der Tragzapfen 6 sich nach links bewegen wird und dadurch dem
Druck des Kessels nach rechts entgegenwirkt.
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Bei der Ausführungsform nach Fig.3 wird der Kessel ebenfalls von zwei
zweiarmigen Hebeln 2 und 3 getragen, die in den festen Tragzapfen 4 und 5 auf beiden
Seiten des Kessels gelagert sind und den Kessel in den Zapfen 6 und 7 halten. Die
Hebel 2 und 3 sind ,gebogen, so daß sich ihre Enden unter dem Kessel begegnen; und
sind miteinander nachgiebig verbunden. Die Verbindung ist in dein gezeigten Beispiel
mittels eines Zapfens i 8 an dem einen Hebel, der in Diner geeigneten Aussparung
ig in dem anderen Hebel gleiten kann, hergestellt. Die Verbindung kann beispielsweise
auch dadurch geschehen, daß -ein Zapfers in der Verlängerung des einen Hebels
mit
etwas Spielraum in eine Hülse o. dgl. am Ende des anderen Hebels hineinragt, oder
beide Hebelenden können von einer Hülse umfaßt sein. Bei Ausdehnungen und Zusammenziehungen
des Kessels können die Hebel dann etwas .gegeneinander frei gleiten,-während Bewegungen
des Kessels als ein Ganzes bzw. gleichzeitige Drehung beider Hebel in derselben
Richtung durch die Verbindung der Enden der Hebel verhindert werden.
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Als Stütze des Kessels in der Längsrichtung können passende Stege
oder Konsole angeordnet werden.