DE685298C

DE685298C - Presse zum Herstellen von Folien und Platten aus hochelastischen, nicht mehr formbaren Polymerisationsprodukten

Info

Publication number: DE685298C
Application number: DEK140949D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1936-02-01
Filing date: 1936-02-01
Publication date: 1939-12-15

Description

Polymerisationsprodukten Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse zum Herstellen von Folien und Platten aus hochelastischen, nicht mehr formbaren Polymerisationsprodukten durch Ausdrücken der Masse aus einem beheizbaren Pressenkoffer.
Die bisher dafür vorgeschlagenen Pressen eignen sich für hochelastische, nicht mehr formbare Polymerisationsprodukte deshalb nicht, weil es mit diesen Pressen infolge der hohen Dehnungselastizität der auszupressen. den Masse und deren Neigung, nach jeder Druckbeanspruchung sich auszudehnen, nicht möglich ist, Folien und Platten von gleichmäßiger Stärke zu erhalten.
Solche hochelastischen Massen, für die die Presse nach der Erfindung ausgestaltet ist, sind hochmolekulare Polymerisationsprodukte ungesättigter organischer Ausgangsverbindungen, die nicht mehr formbar sind und auch bei höchster Beanspruchung auf Zug, Dehnung und Druck ihre ursprüngliche Gestalt wieder annehmen. Solche hochmolekularen P olymerisationsprodukte werden gewonnen, indem den monomeren Estern der Ausgangsstoffe, beispielsweise Vinyl- oder Acrylester, eine Mischung von solchen schwerflüchtigen, wasserabstoßenden und nicht mit Wasser mischbaren organischen Verbindungen zugesetzt werden, die teils aus Flüssigkeiten bestehen, die bei gewohnlichrem Druck ohne Zersetzung sieden, leinen Siedepunkt von mindestens 1650 C und ein Molekulargewicht von mindestens 100 haben, und teils aus solchen die viscos sind, bei gewohnlichem Druck und bei Unterdruck nicht ohne Zersetzung sieden, einen Siedepunkt von über 2000 C haben und mit den erstgenannten Flüssigkeiten mischbar sind. Diese Polymerisationsprodukte sind infolge ihrer hohen Dehnungselastizität weder. spänbar noch pulverisierblar. Sie können jedoch unter entsprechendem Druck wieder bewegungsfähig werden, wenn sie unter den nötigen Vorsichtsmaßregeln, d. h. durch gleich. mäßiges Erwärmen auf etwa + IooO C, aber nicht über +135°C, erwärmt werden. Bei dieser Temperatur sind sie so bewegungsfähig, daß sie unter Druck aus verhältnismäßig engen Schlitzen oder Löchern ausgedrückt werden können. Diese physikalische Eigenschaft wird nach der Erfindung dazu nutzbar gemacht, um aus dem im Polymerisationsverfahren sich ergebenden hochmolekularen Block Folien und Platten von vollkommen planparalleler Stärke herzustellen.
Dazu muß die Presse zwei Anforderungen entsprechen. Sie muß es ermöglichen, die Polymerisatblöcke, die zudem noch sehr schlechte Wärmeleiter sind, gleichmäßig auf ~100°C, notfalls auf max+135°C zu erwärmen, wobei gegebenenfalls zum Herbeiführen der erforderlichen Gleichmäßigkeit von Zeit zu Zeit die Masse unter Druck zu setzen Ist, der aber immer nur während 2 bis 5 Wilnuten angewendet werden darf. Die Presse muß ferner so gestaltet sein, daß diese Masse in Plattenform aus einer Schlitzdüse ausge-Q drückt werden kann, ohne. daß in der aw tretenden Folie oder Platte unter dem Preln druck eine elastische Verdichtung entsteht, die zur Folge hätte, daß die Folie oder Platte beim Verlassen der Düsenmündung wieder zu einer anderen Stärke sich ausdehnt. die sich von der Querschnittsöffnung des Austrittsschlitzes unterscheidet und je nach Preßdruck, Preßwärme und Elastizitätsgrad der Masse verschieden ausfallen würde.
Nach der Erfindung wird der Pressenkofferraum durch beheizbare Querwände und der Preßkolben durch diesen Querwänden entsprechende Zwischenräume gleichmäßig aufgeteilt, und nur die mit den Querwänden parallel liegenden Kofferaußenwände sind in gleicher Weise wie die Querwände beheizbar eingerichtet. Damit ist die Möglichkeit gegeben, die so aufgeteilte Masse trotz ihres schlechten Wärmeleitungsvermögens verhältnismäßig schnell und völlig gleichmäßig auf den erforderlichen Wärmegrad zu bringen und sie dann der Einwirkung des Pressenkolbens auszusetzen. Es hat sich beispielsweise erwiesen, daß die einzelnen Zwischenräume zwischen den Querwänden eine Tiefe von etwa 150 mm haben können; bei einer Tiefe von nur 100 mm ist die Gewähr einer völlig gleichmäßigen Durchwärmung noch eher gegeben und die Gefahr einer Alterung oder Verfärbung infolge ungleichmäßiger Durchheizung sicher ausgeschaltet. Würden auch die kurzen Seitenwände der aufgeteilten Kofferkammern beheizt, so würde im Bereich dieser kurzen Seitenwände eine verstärkte Wärmezufuhr stattfinden und der angestrebte Wärmegrad hier schneller als in den übrigen Teilen der -Kofferkammer erreicht werden, was entweder eine ungleichmäßige Durchwärmung oder eine stellenweise Überhitzung und also Beschädigung des gesamten Kofferinhaltes zur Folge hätte. Das schließt nicht aus, daß diese kurzen Seitenwände in geringerem Grade beheizbar sind, um gegebenenfalls die Einwirkung eines Temperaturgefälles von außen her auszuschließen.
Um der zweiten Anforderung zu entsprechen, ist die in bekannter Weise über die ganze Breitseite des Kofferraumes sich erstreckende Schlitzaustrittsöffnung so ausgestaltet, daß der Austrittsschlitz in der Bewegungsrichtung der Masse eine solche doppelseitig beheizbare Ausdehnung hat, daß unter dem auf die innerhalb des Schlitzes jeweils befindliche Masse einwfrkenden Pressendruck keine unzulässige elastische Verdichtung in dieser Masse auftreten kann.
Damit ist die Gewähr gegeben, daß die aus diesem Schlitz austretende Folie oder Platte sich nicht ausdehnt, sondern die - - ärke hat, die durch den Schlitzinnenraum X timmt wird. Wie groß diese Tiefenaust tiìung des Schlitzes sein muß, hängt von @den übrigen Abmessungen des Schlitzes, der Zusammensetzung und der Austrittstemperatur der Masse ab. Um die Stärke der austretenden Folien und Platten regeln zu können, wird zweckmäßig die eine Wandung des Folien- und Plattenformungsschlitzes einstellbar gestaltet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung in Fig. 1 und 2 in lotrechten Querschnitten durch zwei in der Größe verschiedene Pressenkoffer und in den Fig. 3 und 4 in waagerechten Querschnitten durch die Pressenkoffer nach Fig. I und 2 dargestellt.
Mit dem Pressenkoffer 2 wirkt ein Kolben 3 zusammen, der die im Kofferinnenraum 4 befindliche Masse durch den Austrittsschlitz 5 zum Formen von Folien oder Platten herausdrückt.
Nach der Erfindung ist der Kofferinnenraum 4 durch Querwände 6 gleichmäßig über nahezu die ganze Höhe des Kofferinnenraumes aufgeteilt. Dieser Aufteilung entsprechend ist auch der Kolben durch diese Querwände aufnehmende Zwischenräume 8 (Fig. 1), sa. (Fig. 2) aufgeteilt. Die Querwände 6 bzw. 7 sind beheizbar, und in gleicher Weise sind auch die mit den Querwänden parallel liegenden Außenwände des Koffers 2 beheizbar, während die kurzen Seitenwände der Kofferkammern nicht beheizbar oder nur so beschränkt beheizbar sind, daß kein temperaturminderndes Gefälle nach außen entstehen kann.
Eine Öffnung im Kofferboden führt zu einer Folien- oder Plattenformungsvorrichtung, die von unten gegen den Kofferboden geschraubt ist und aus einer feststehenden und im waagerechten Querschnitt U-förmigen Backe g und einer parallel dazu zwischen den U-Schenkeln von g einstellbaren Backe 10 besteht. Der zwischen den beiden Backen 9 und 10 verbleibende Spalt ist von beiden Längsseiten her durch in den Backen g und I 0 befindliche Vorrichtungen beheizbar und hat in der Bewegungsrichtung der durch diesen Spalt hindurchgedrückten -Masse eine erhebliche Tiefenausdehnung, die im Verein mit der Erwärmung des Spaltes dazu dient, im Innenraum des letzteren die Folien oder Platten ohne elastische Verdichtungseinwirkung zu formen, so daß diese nach Austritt aus dem Spalt keine Ausdehnungsneigung haben.

Claims

PATENTANSPRUCH: Presse zum Herstellen von Folien und Platten aus hochelastischen, nicht mehr formbaren Polymerisationsprodukten durch Ausdrücken der Masse aus einem bleheizbaren Pressenkoffer, dadurch gekennzeichnet, daß der Kofferraum (4) durch beheizbare Querwände (6 bzw. 7) und der Pressenkolben (3) durch diesen Querwände den entsprechende Zwischenräume gleichmäßig aufgeteilt und nur die mit den Querwänden parallel liegenden Kofferaußenwände in gleicher Weise wie die Querwände beheizbar sind und daß der Schlitz (6) der sich über die ganze Breitseite des Koffers erstreckenden Austrittsöffnung in der Bewegungsrichtung der Masse eine solche beheizbare Ausdehnung hat, daß unter dem auf die Masse innerhalb des Schlitzes einwirkenden Pressendruck keine elastische Verdichtung in der Masse auftreten kann.