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Walzenschalter Zusatz zum Patent 665 863 Das Hauptpatent 665
863 behandelt einen Walzenschalter, bei dem je Pol ein federnder und ein unbeweglicher
Kontaktfinger sich gegenüberstehen und die Kontaktbrücke zwischen ihnen in Form
eines prismatischen Stabes in einer Querbohrung der Schaltwalze verschiebbar gelagert
ist. Die vorliegende Erfindung betrifft eine weitere vorteilhafte Ausbildung dieses
Walzenschalters, der mit einem die Schaltwalze eng umschließenden Isolierkörper
versehen ist, und besteht darin, daß jeder unbewegliche und jeder unter Federdruck
stehende Sockelkontakt in je einem zur Walze tangential verlaufenden Kanal als längs
einschiebbarer starrer Stab mit vorzugsweise rechteckigem Querschnitt angeordnet
ist. Der erfindungsgemäße Schalter läßt eine besonders gedrängte Form zu, was z.
B. für den Einbau in neuzeitliche Werkzeugmaschinen, wo nur sehr wenig Platz zur
Verfügung steht, erwünscht ist. Auch für den Einbau in Isolierkapselung, deren Preßformen
bekanntlich mit wachsender Größe erheblich größere Werkzeugkosten bedingen, bietet
der Schalter nach der Erfindung bedeutende wirtschaftliche Vorteile.
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An sich ist es bei Paketschaltern bekannt, federnde Kontaktstäbe in
Kanälen des Isolierkörpers tangential zur Schaltwalze anzuordnen.
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Der erfindungsgemäße Walzenschalter ist überdies durch die besondere
Ausbildung seiner Anschlußklemmen entsprechend den neuzeitlichen
Forderungen
hinsichtlich der Verwendung von Heimstoffen zum Anschluß von Aluminiumleitungen
auch verhältnismäßig stärkerer Querschnitte geeignet. Die Kontakt-;; stücke enthalten
fast nur aktives Leitungs-=: material, die Werkstoffausnutzlzng und die Lebensdauer
sind daher besonders groß. Die Zahl der Bauteile ist gering und der Zusammenbau
dieser Teile sehr einfach und zeitsparend. Schraubverbindungen sind außer den Anschlußschrauben
nicht erforderlich.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung des er-Endungsgemäßen Schalters wird
als federnder Kontaktfinger ein starres Kontaktstück von im wesentlichen glatter
prismatischer Form unter Vermeidung biegsamer oder federnder Stromzuführungen durch
eine Feder einerseits gegen die in der Kontaktwalze gelagerte Strombrücke, andererseits
mittelbar oder unmittelbar gegen die Anschlußklemme gedrückt. Der Kontaktfinger
wird beispielsweise auf einem mit der Anschlußklemmschranbe fest verbundenen stromleitenden
Stützlager melden-, Pfannen- oder schneidenartig gelagert und auf der einen Seite
der Lagerstelle von einer Feder beeinflußt, die ihn sowohl gegen das Stützlager
als auch auf der anderen Seite der Lagerstelle gegen die Strombrücke drückt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigen Abb. r bis 3 drei aufeinander senkrechte Ansichten, wobei Abb.2
einen Querschnitt senkrecht zur Achse der Kontaktwalze darstellt.
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In einem Isoliersockel 9 ist in einer zylindrischen Bohrung die Kontaktwalze
:2 mit der Handhabe i gelagert. In Querbohrungen der Kontaktwalze sind die Strombrücken
i9 verschiebbar angeordnet, und sie werden gegen Herausfallen durch die Druckfedern
12 gehalten. Der Isoliersockel 9 ist zu beiden Seiten des die Kontaktwalze enthaltenden
Mittelteiles durch Zwischenwände bzw. Rippen 26, 5, 13 kammerartig unterteilt und
enthält in jedem Schalterpol zwei etwa senkrecht und tangential zur Kontaktwalze
verlaufende Kanäle 23, die zur Aufnahme der festen Kontaktstücke io, 16 dienen.
Die Kanäle 23 erweitern sich in ihren unteren Teilen zu nach außen offenen Nischen
8, die zur Einführung der Teile 1o, 11, 14, 15 dienen. Die Anschlußklemmschrauben
3 ragen in diese Nischen hinein und sind durch die Anschlüßschenkel der festen Kontaktwinkel
1o sowie durch die als Stützlager wirkenden Teile 15 hindurchgeschraubt, so daß
diese Teile gleichzeitig die Befestigungsmuttern für die Schrauben 3 ersetzen. Auf
dem Stützlager 15 ist mittels einer Mulde das feste Kontaktstück 16 gelagert, das
die Form eines rechteckigen flachen Stabes oder einer ebensolchen Platte hat. Gegen
sein unteres Ende drückt die in einer Höhlung 17 des Sockels unterhalb der .einer
angebrachte Schraubendruck-'" feder 18 und preßt dadurch das obere Ende des Kontaktstücks
16 gegen die Kontaktfläche der Strombrücke i9 und mit erhöhtem Druck gegen das Stützlager
15. Die Abstützung des Kontaktstücks 16 an der Anschlußklemme 3 kann auch auf beliebige
andere Weise als durch das Stützlager 15 vermittelt werden. Zum Beispiel könnte
es sich unmittelbar gegen die passend gestaltete Klemmschraube 3 stützen. In dem
Hohlraum für die Feder iS kann ein Fettpolster mit geeignetem kriechendem Fett,
Vaseline o. dgl. zur Kontaktschmiereng vorgesehen sein.
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Die Zuleitung 4, die z. B. aus Aluminiumdraht bestehen kann, wird
in einfachster Weise in eine Mulde 6 des Isoliersockels gelegt und auf diesem durch
den Kopf der Schraube 3 festgezogen, die in der Nähe des Kopfes hinterdreht sein
kann, um Platz für stärkere Leitungen zu gewinnen. Zwischen den mit Gewindebohrungen
versehenen Teilen zo und 15 einerseits und dem Isoliersockel andererseits sind kräftige
Federscheiben 11, 14, z. B. Wellenfederscheiben, in mehreren Schichten zwischengelegt,
um die Nachfederung zu gewährleisten, die zum Ausgleich des Setzens des Aluminiums
im Laufe der Zeit erforderlich ist. Der Schraubenkopf reinigt beim Anziehen die
Aluminiumleitung von der ihr anhaftenden Oxydschicht durch seine reibende Bewegung,
die unter dem Druck der Federscheiben bei jeder Umdrehung bis zum endgültigen festen
Sitz immer stärker wird, so daß eine blanke Stromübergangsstelle geringen Widerstandes
zwischen Leitung und Schraubenkopf geschaffen wird.
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Der Strom nimmt seinen Weg von der Leitung 4 durch den Schraubenkopf
und den Schaft der Schraube 3, das Stützlager 15, das Kontaktstück 16; die Strombrücke
i9, den Kontaktwinkel io, die linke Schraube 3 in die abgehende Leitung.
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Die Kontaktwalze ,2 ist gegen axiale Verschiebung durch umlaufende,
zwischen die festen Kontakte ragende Rippen 24 gesichert, die gleichzeitig in bekannter
Weise einen Z;berschlagsschütz zwischen benachbarten Polen bilden. Da die Kontaktwalze
verhältnismäßig dicht in ihre Bohrung paßt, stehen für die Abschaltlichtbögen nur
sehr enge Räume zur Verfügung, so daß sie von allen Seiten stark gekühlt und entionisiert
werden und daher klein bleiben und rasch verlöschen: In einer besonderen Querbohrung
der Schaltwalze ist eine Druckfeder 21 mit zwei Rasten- i kugeln 2o angeordnet,
die in Verbindung mit einer etwa quadratischen Einsenkung 22 des
Isoliersockels
die Verrastung des Schalters in seinen Schaltstellungen ergibt.
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Die Handhabe i besteht zweckmäßig mit der Kontaktwalze 2 aus einem
Stück. Zwischen Kontaktwalze und Handhabe ist eine tiefe Ringnut 25 eingestochen,
die es gestattet, in Fällen, wo infolge sehr beengter Raumverhältnisse die Handhabe
zu weit auslädt, sie wegzubrechen. Für den Eingriff des Antriebsmittels wird dann
eine Mitnehmernut 7 in der Stirnfläche am anderen Ende der Kontaktwalze benutzt.
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Mit einer Isolierkappe versehen, kann der Schalter auch als äußerst
leistungsfähiger Installationsschalter für Wechselstrom, und Drehstrom verwendet
werden, da seine Abmessungen für 25 A Nennstromstärke nicht größer sind als die
der üblichen. io A-Steckclose mit Schutzkontakt.