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Anordnung zum Entlüften und Entwässern von Unterwasserausstoßrohren
während des Torped'oschusses Es sind Einrichtungen zum Ausstoßen von Torpedos unter
Wasser bekannt, bei denen die den Torpedoausstoß bewirkende Diruckluftzufuhr abgestellt
wird, bevor die Dichtung zwischen dem zylindrischen Teil des Torpedos und dem Ausstoßrohr
aufgehört hat und diese Druckluft dann in das Bootsinnere abgeleitet wird, um das
Auftreten des Schwalles zu verhindern. Zu diesem Zwecke waren bei der bekannten
Einrichtung druckluft- oder mechanisch gesteuerte Hähne für ,die DTuckluftzuführung
und die Entlüftung vorgesehen. Hierbei tritt jedoch der Nachteil auf, @daß insbesondere
infolge des plötzlichen Ü.ffnens und Schließens des Entlüftungshahnes Schläge auftreten,
.die zu unangenehmen Erschütterungen des Torpedoausstoßrohres und des ganzen Bootes
führen sowie auch die genaue Schießrichtung beeinträchtigen.
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Die Erfindung hat eine Anordnung zum Gegenstand, die gestattet, einerseits
den Ausstoßvorgang selbst günstig zu beeinflussen und anderseits das öffnen und
Schließen des Entlüftungsventils bei Vermeiden von Schlägen in besonders einfacher
und trotzdem wirksamer und sicherer Weise zu verwirklichen.
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Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung in ,der Verbindungsleitung
zwischen dem. Torpedoausstoßrohr und der in das Bootsinnere führenden Leitung ein
Hubventil vorgesehen mit einem Arbeitskolben, geführt in einem Steuerzylinder, der
über einer mit einem Regulierventil versehenen Abzweigleitung mit der Hauptluftzuführung
zu dem Torpedoausstoßrohr verbunden ist.
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Infolge dieser Anordnung wirkt sich der von einer Luftpatrone o. dgl.
ausgehende Luftdruck nur mit einer durch das Einstellen des erw ähnten Regulierventils
bedingten Verzögerung auf den Arbeitskolben -des Entlüftungsventils aus, so .daß
ein langsames Öffnen dieses Ventils erreicht wird. Die durch das Regulierventil
bedingte Verzögerung wird dabei zweckmäßig so eingestellt, @daß das öffnen des Enlüftungsventils
erst erfolgt, wenn
.der Torpedo in dem Ausstoßrohr seine größte
Geschwindigkeit erreicht hat.
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Um das Wiederschließen des Entlüftungsventils zu erreichen, bevor
das durch das Ausstoßrohr nach ,dem Austreten des Torpedos .eindringende Wasser
das Entlüftungsventil erreicht hat, ist gemäß der Erfindung in der Absperrleitung,
die den Steuerzylinder des Arbeitskolbens des Entlüftungsventils mit der Hauptluftzuführung
zu dem Torpedoausstoßrohr verbindet, ein Absperrventil vorgesehen, das zweckmäßig
mit dem Abzugsventil so gekuppelt ist, daß es sich gleichzeitig me ihm öffnet. Dieses
Absperrventil wird erfindungsgemäß durch die Öffnungsbewegung des Entlüftungsventils
geschlossen, und zwar ist das Absperrventil zu diesem Zwecke mit einem Mitnehmerbügel
verbunden, der durch den Arbeitskolben des Absperrventils in die-Ausgangsstellung
zurückgeführt wird. Nachdem so für eine Unterbrechung der Luftzuführung zu dein
Arbeitskolben des Entlüftungsventils Sorge getragen ist, kann die auf den Arbeitskolben
einwirkende Druckluft durch .ein gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehenes
Regulierventil in das Bootsinnere abströmen; so daß das Entlüftungsventil sich unter
dem Druck der aus dem Ausstoßrohr zurückströmenden Druckluft allmählich schließt.
Durch entsprechendes Einstellen des zuletzt erwähnten Regulierventils ist es möglich,
den Schließvorgang des Entlüftungsventils so einzustellen, .daß das Entlüftungsventil
sich gerade schließt, bevor das durch das Ausstoßrohr eindringende Wasser dieses
Ventil erreicht.
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In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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An die von dem Ausstoßventil 18 in das Torpedoausstoßrohr i führende
Leitung ist eine Abzweigleitung 2 angesetzt. In ihr ist das Entlüftungsventil zeit
dem Kege13 der Ventilstange 4 und .dem Kolben 5 eingebaut. Der Ventilkegel 3 ist
als .gebogener Kreiskegel ausgebildet. Der Kolben 5 läuft in einem zylindrischen
Rohransatz 6. Durch den am Rohrende angeflanschten Deckel 7 wird hinter dem Kolben
ein luftdicht abgeschlossener Raum geschaffen. In ihn mündet eine vom Abzugsventil
8 kommende Rohrleitung 9. Im diese Rohrleitung g ist ein Absperrventil i o und ein
Drosselventil 11 .eingebaut. In einem von dem Zylinder 6 führenden Rohransatz ist
ein weiteres Regulierventil 12 eingesetzt. Das Absperrventil i o ist einmal durch
ein Gelenk 13 mit dem Abzugshebel 14 und zum anderen mit einem Gestänge und einem
Mitnehmerhebel 15 verbunden.
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Wenn der Abzugshebel 14 niedergedrückt wird, werden damit das Absperrventil
io und das Abzugsventil 8 geöffnet (Abb.2), so daß die Diruckluft in den Ventilen
nach außen entweicht. Gleichzeitig wird der Mitnehmerhebel 15 geschwenkt und an
den Kolben 5 angelegt. Hiernach tritt das Ausstoßventil 18 in Tätigkeit, und die
Luft aus der Patrone 19 kann den Torpedo in Bewegung setzen. Gleichzeitig tritt
eine Drucksteigerung in den Ventilen 8 und i o ein, die sich mit einer durch das
Ventil i i bedingten Verzögerung auch in dem Raum hinter dem Kolben 5 einstellt.
Dadurch wird der Kolben 5 bewegt und öffnet damit das Ventil 3. Gleichzeitig
wird durch den Mitnehmerhebel15 das mit ihm über das Gestänge 17 verbundene Ventil
io geschlossen. Inzwischen ist auch der Zustrom der Patronenluft in das Torpedoausstoßrohr
-durch das Ausstoßventil 18 abgesperrt worden. Die aus dem Torpedoausstoßrohr
i zurückkehrende Luft und das Wasser strömen jetzt .durch die Leitung 2 und das
,geöffnete Ventil 3 ab.. Gleichzeitig wird aber auch ein Druck auf den Ventilkegel
3 ausgeübt, so @daß es geschlossen wird. Dieses Schließen geht indessen nur langsam
vor sich, weil ;gleichzeitig die hinter dem Kolben 5 befindliche Luft durch das
Regulierventil 12 in das Boot hinausgedrückt werden Irruß. Dieses Regulierventil
12 läßt sich so einstellen, daß in dem Augenblick, wo nach der Luft das Wasser aus
dem Rohr i nachströmt, das Entlüftungsventil 3 gerade geschlossen wird.
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An die über das Gehäuse hinaus verlängerte Kolbenstange 4 wird zweckmäßig
ein Handhebel 16 angelenkt, um das Ventil auch jederzeit von Hand schließen zu können,
wenn etwa die selbsttätige Einrichtung versagen sollte.