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Brennstoffördereinrichtung für Brennkraftmaschinen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Brennstoffördereinrichtung, bei der der Brennstoff aus dem Brennstoffbehälter
durch eine Pumpe angesaugt und dem Schwimmerbehälter des Vergasers zugeführt wird.
Für den Betrieb dieser Einrichtung ist es wichtig, daß sich in dem Brenstoffbehälter
keine nennenswerten Brennstoffdämpfe ansammeln können. Um die Bildung von Dämpfen
nach Möglichkeit zu verhindern, wird erfindungsgemäß die oberhalb des Brennstoffes
im Behälter befindliche Luft unter einem geringen Überdruck gesetzt, der ausreicht,
um die Verdampfungstemperatur so weit zu .erhöhen, daß auch bei warmem Wetter eine
unzulässige Dampfbildung vermieden wird.
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Die Erzeugung des Überdruckes soll mit Hilfe einer Luftpumpe bewirkt
werden. Erfindungsgemäß soll hierfür eine an sich bekannte Brennstoffluftpumpe verwendet
werden, d. h. eine Brennstoffpumpe, die gleichzeitig als Luftpumpe ausgebildet ist.
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Um die Überdruckbildung zu ermöglichen, soll der Brennstoffbehälter
als geschlossener Behälter ausgebildet werden. Am Behälter sollen weiter zwei Ventile
angebracht werden, nämlich ein Ventil, das bei zu hohem Überdruck öffnet und als
Sicherheitsventil dient, und ein zweites Ventil, das dann öffnet, wenn etwa im Brennstoffbehälter
sich ein Unterdruck gegenüber der Atmosphäre einstellen sollte.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung
dargestellt. Abb. i zeigt die Brennstoffördereinrichtung in Seitenansicht; Abb.2
ist ein senkrechter Schnitt durch die Brennstoffpumpe; Abb.3 ist ein senkrechter
Schnitt durch die Ventile am Brennstoffbehälter. bezeichnet einen Kraftfahrzeugmotor,
dessen Vergaser 7 mit Brennstoff aus einem Behälter 9 gespeist wird. Eine Pumpe
i i saugt durch das Rohr 13 Brennstoff aus dem Behälter 9 und führt ihn durch
das Rohr 15
dem Vergaser 7 zu. Der Brennstoff durchläuft zuvor einen Filtertopf
17, bevor er durch einen Kanal 21 in die Pumpenkammer i9 hineingeleitet wird. Ein
Einlaßventil (nicht dargestellt) regelt die Zufuhr durch den Kanal ei. Das Auslaßventil,
durch das der Brennstoff in das Rohr 15 hineinströmt, ist durch seinen Ventilsitz
23 und die Lufthaube 25 angedeutet.
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Der obere Gehäuseteil 27 der Pumpe dient als Träger für den Filtertopf
und bildet ferner die Pumpenkammer i9,. Das bewegliche Pumpenglied besteht aus einer
beweglichen Membran 29. Sie ist an ihrem Rand zwischen dem oberen Gehäuseteil 27
;und - beider
hier gezeigten Ausführungsform - einem mittleren Gehäuseteil
31 festgeklemmt. In der Mitte der Membran 29 ist mittels Scheiben 35, 37 und einer
Mutter 39 eine Stange 33 befestigt, die durch einen zylindrischen Teil 41 des Gehäuseteils
31 nach unten ragt. Auf dem verjüngten Teil 43 der Stange 33 sitzen zwei mit Unterlagsscheiben
und Muttern befestigte, nach entgegengesetzten Seiten öffneinde biegsame Schalen
45, die den Hohlraum 55 unterhalb der Membran 29 gegen die Kammer 47 in dem Gehäuseteil
3 i abdichten. Der Hohlraum 55 bildet die Luftpumpe, die in der Folge beschrieben
ist.
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Ein Ventilsitz 49 trägt ein Einlaßventil 51, dessen Aufwärtsbewegungen
von einem Anschlag 53 begrenzt wird. Dieses Ventil läßt Luft aus der Kammer 47 in
die Kammer 55 hinein. Ein zweiter Ventilsitz 57 trägt ein Auslaßventil 59, das von
einer Feder 61 gegen seinen Sitz gepreßt wird. Das untere Ende der Feder 61 liegt
gegen einen Schraubenstöpsel 63 an. Unter dem Ventil 59 und über dem Stöpsel ist
eine Öffnung zur Aufnahme einer Leitung 65 vorgesehen, die an den oberen Teil des
Brennstoffbehälters 9 angeschlossen ist. Die Aufwärtsbewegungen der Membran werden
von einer Feder 67 bewirkt, die die Zylinder 41 umgibt und sich' gegen den Teil
31 abstützt. Die Abwärtsbewegungen der Membran bewirkt ein Arm 69, der sich entgegen
dem Uhrzeigersinn dreht. Dieser Arm ist auf einem Drehzapfen 71 gelagert
und liegt mit einem Ende gegen die Stange 33 an. Ein auf dem Drehzapfen 71 befestigter
Hebel 73 ragt in den Kurbellasten des Motors und in die Bewegungsbahn eines Nockens
75 hinein. Ein Anschlag 77 des Hebels liegt an einer Nase 79 des Armes 69
an, so daß diese Teile sich wie eine Einheit bewegen und die Stange 33 sowie die
Membran 29 nach unten ziehen können.
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Die dargestellte Pumpe besitzt einen dritten Pumpenteil 8i, der durch
Schrauben 83 mit dem mittleren Gehäuseteil 31 verbunden ist. Zwischen den
Teilen 81 und 31 ist eine zweite Membran 85 festgespannt. Die Abwärtsbewegungen
der Membran erfolgen durch die Einwirkung eines Hebels gi, der mit einer auf der
Membran befestigten Stange 93 in Verbindung steht und am Zapfen 71 drehbar gelagert
ist. Eine Nase 95 am Hebel 73 legt sich gegen einen Teil 79 des Hebels gi. Um den
Hebel 73 mit dem Nocken 75 in Berührung zu halten, ist eine Feder 99 vorgesehen,
die gegen einen Gehäuseteil und einen Vorsprung ioi am Hebel 73 anliegt.
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Die Kammer unterhalb der Membran 85 hat auf Grund der Membranbewegungen
einen veränderlichen Rauminhalt und kann als Saugpumpe benutzt werden, um Luft von
dem Scheibenwischer abzusaugen. Zu diesem Zweck ist die Kammer mit Ventilen (nicht
dargestellt) versehen und mit den Leitungen 103 und ro5 verbunden. Falls erwünscht,
kann die eine dieser Leitungen mit dem Motor des Scheibenwischers und die andere
mit dem Verteilungsrohr des Motors verbunden werden. Im allgemeinen wird das Verteilungsrohr
die Saugwirkung ausüben, die erforderlich ist, um den Scheibenwischer zu betätigen.
Unter diesen Umständen wird die Saugwirkung in der Pumpenkammer den Widerstand der
Feder 87 überwinden und die Berührung zwischen den Teilen 95 und 97 aufheben. Sooft
aber der Unterdruck in dem Verteilungsrohr nicht ausreicht, um die Kraft der Feder
87 zu überwinden, gelangen die Teile 95 und 97 wieder miteinander in Berührung,
und die Pumpe saugt Luft aus dem Motor des Scheibenwischers und hält diesen in Bewegung.
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Die Brennstoffpumpe wirkt durch die hin und her gehende Bewegung der
Membran Bei den Aufwärtsbewegungen wird Brennstoff durch das Rohr 15 dem
Vergaser zugeführt, und bei der von dem Nocken bewirkten Abwärtsbewegung wird Brennstoff
aus dem Behälter g angesaugt. Die Luftpumpe unter der Membran 8,5 saugt aus der
Kammer 47 Luft in die Kammer 55 hinein, wenn die Membran von der Feder 67 nach oben
bewegt wird. In der, Kammer 47 herrscht immer atmosphärischer Druck. Wenn der Nocken
die Membran nach unten zieht, wird durch das Rohr 65 Luft in den oberen Teil des
Behälters 9 hineingepreßt. Damit die erwünschte Wirkung erzielt werden kann, muß
der Behälter 9 selbstverständlich so eingerichtet sein, daß sich über dem Brennstoff
ein Überdruck ausbilden kann. Um die Entwicklung eines zu starken Druckes zu verhindern,
.ist ein federbelastetes Ventil 107
vorgesehen, dessen Feder zog bei einem
im voraus festgelegten Druck nachgibt. Um die Möglichkeit eines störenden Unterdruckes
im Behälter zu beseitigen, ist ferner ein sich nach der entgegengesetzten Seite
öffnendes Ventil i i i angeordnet, das von einer Feder 113 gegen seinen
Sitz gepreßt wird. Die beiden Ventile können zweckmäßig unter Verwendung einer Deckplatte
115 und Befestigungsmittel 117 zusammengebaut werden.
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Die Hubhöhen der von der Kammer 55 gebildeten Luftpumpe sind gleich
denjenigen der Brennstoffpumpe, da die Bewegung beider Pumpen von demselben beweglichen
Pumpenglied, d. h. der Membran 29, hervorgerufen wird. Wenn der Motor eine große
Brennstoffmenge aufnimmt und große Anforderungen an die Pumpe gestellt werden, wird
deshalb die Luftpumpe mitwirken, indem sie Luft mit entsprechend höherer Geschwindigkeit
dem
Behälter zuführt, so daß sie die Brennstoffpumpe unterstützt. Der zusätzliche Luftdruck
dient zur Erhöhung des Siedepunktes des Brennstoffes, um Verdampfung des flüssigen
Brennstoffes bei heißem Wetter und Dampfsperrung zu verhindern. Durch Aufrechterhaltung
eines Überdruckes von etwa 0,2 bis 0,3 Atm. in dem Behälter und der Leitung
wird der Siedepunkt des Brennstoffes so stark erhöht, daß Dampfsperrung bei normaler
Sommertemperatur vermieden wird.
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Durch Weglassung des von dem Gehäuseteil 8i gebildeten Scheibenwischerantriebes
kann die Erfindung vereinfacht werden.