DE681003C

DE681003C - Audiongleichrichterschaltung fuer Fernsehempfaenger

Info

Publication number: DE681003C
Application number: DER89049D
Authority: DE
Inventors: Dr Kurt Schlesinger
Original assignee: Loewe Opta GmbH
Current assignee: Loewe Opta GmbH
Priority date: 1933-03-29
Filing date: 1933-10-24
Publication date: 1939-09-13
Also published as: US2029640A; GB446707A; BE405607A; US2118866A; NL46052C; NL52223C; US2137354A; US2097804A; FR45446E; US2094678A; GB435417A; GB447401A; GB449316A; FR770575A; FR46060E; FR46091E; GB441285A; FR45447E; FR45442E; FR45063E

Description

Audiongleichrichterschaltung für Fernsehempfänger Beim Empfang von drahtlosen Fernsehsendungen besteht unter anderem die Aufgabe, eine mit dem Bildstrom modulierte Trägerschwingung gleichzurichten und dabei die Trägerwelle durch eine Audiongegentaktschaltung in bekannter Weise im Anodenkreise zu beseitigen. Bei den in der Fernsehtechnik bisher benutzten Audionschaltungen haben sich jedoch insofern Mängel bemerkbar gemacht, als Verwaschungen bei der Wiedergabe der verschieden hellen Bildpunkte auftreten. Die Ursache für diese Störungen des Bildes liegt in den Entladeverhältnissen des Audiongitterkreises, auf die zunächst näher eingegangen wird.
In Abb. i ist eine für das Fernsehen bisher benutzte Audionschaltung gezeichnet, in der i eine Gegentaktaudionröhre bedeutet, deren Gitter z und 3 eine möglichst geringe Betriebskapazität gegen Erde -bzw. Kathode 4 haben sollen. Die Röhre wird über einen Gegentakttransformator 5 von einer Verstärkerröhre 6 aus gesteuert. Bei Verwendung dieser Schaltung zum Empfang hochwertiger Fernsehsendungen, z. B. mit einer Zeilenzahl von 240 je Bild, d. h. einer höchsten zu übertragenden Bildstromfrequenz von i o6 Hertz, hat sich gezeigt, daß zwar der scharfe übergang eines Kontrastes von schwarz zu weiß bei geeigneter Dimensionierung der gesamten Erdkapazität des Gitterkreises 5 und geeigneter Ergiebigkeit der. Kathode 4 genügend scharf herauskommt, daß jedoch der umgekehrte Übergang um so mehr verwischt erscheint, je stärker der Kontrast zwischen schwarz und weiß. herausgebracht wurde. Der Erfinder hat als ]Erklärung für diese Erscheinung folgendes erkannt.
Es sei in Abb. z als Ordinate der absolute Grauwert des jeweiligen Bildpunktes aufgetragen. Dieser Wert ist proportional der Ladung der Transformatorspule 5 bzw. der Gitter der Audionröhre i in Abb. i. Als Abszisse ist die Zeit aufgetragen, beginnend mit dem Zeitpunkt 6, in dem das Originalbild sprungweise von weiß in schwarz übergehen soll. Bei allen Audionschaltungen, bei denen die Entladung des Gitterkreises durch einen Ohmschen Gitterwiderstand 7 bewirkt wird, müssen offensichtlich die beiden Entladezeit@kur ven 8 und 9, welche von einem sehr weißen Bildpunkt vom Helligkeitswert i o und von einem nur grauen Helligkeitswert i i ausgehen, gleiche Helligkeitswerte zu verschiedenen Zeiten erreichen. Es muß. also der absolute Wert Schwarz über die Kurve 8, d. h. hinter einem nur grauen Bildpunkt, viel schneller erreicht werden als über die Kurve 9 hinter einem sehr weißen Bildpunkt. Diese Erscheinung, im folgenden mit Abklingeffekt bezeichnet, tritt, wie eingehende Versuche des Erfinders ergeben haben, in jeder Audionsthaltung bei der Ladung oder Entladung über amplitudenunabhängige Ohmsche Widerstände auf.
Gemäß der Erfindung wird nun die Entladung schneller als exponential, beispielsweise nach einer Zeitkurve 12, verlaufen. Eine solche Kurve würde vorliegen, wenn der Entladewiderstand 7 die Eigenschaft hätte, um so kleiner zu werden, je kräftiger die Aufladungsspannung des Gitterkreises 5' gewesen ist. Die vorteilhafte Wirkung eines derartigen amplitudenabhängigen Widerstandes äußert sich ja bereits in der Schaltung nach Abb. i insofern, als die Aufladung des Gitterkreises, die nur über die Elektronenstrecke von 4 nach 2/3 erfolgt, einen derartigen Abklingeffekt im Bild nicht zeigt. Die Erfindung ist also darauf gerichtet, zur Erlangung eitles einwandfreien Bildempfangs amplitudenabhängige Widerstände bestimmter Bemessung für die Audiongitterkreise in der Fernseb°technik zu verwenden. Es. ist im übrigen z. B. in der Funktechnik bereits vorgeschlagen worden, amplitudenabhängige Widerstände zu benutzen, um den starken Empfang bei nahe gelegenen Sendern gegenüber dem schwächeren Empfang ferner gelegener Sender zu reduzieren. Der Widerstand wird dabei derart bemessen, daß die Entladezeit von einem Ladezustand, der einem beliebigen Helligkeitswert entspricht, auf einen definierten, einem extremen Helligkeitsvier tentsprechenden Ladezustand annähernd konstant ist.
In Abb- 3 wird die beispielsweise Ausführung einer Schaltung angegeben, die den Erfindungsgedanken erläutert. Zur Entladung wird hierbei eine besondere Elektronenröhre 13 verwendet, deren Kathode 14 in der Mitte der Transforniatorspule liegt, während ihre Anode 15 mit der Kathode ¢ der Audionröhre i und Erde verbunden ist. Die Entladeleistung dieser Röhre wird so bemessen, daß der resultierende Abklingeffekt im Bild höchstens der Breite eines Bildpunktes entspricht. Da die Entladung :des Gitterkreises über die Röhre 13 unter konstanter Spannung erfolgt und die Aufladung durch die Röhre i seitens der Trägerwelle bei Unterbrechung des Stromkreises zwischen'Kathodenerdungspunkt und Mittelanzapfpunkt der TransformatorsPule 5 erfolgt, so kann die Emission von 14 kleiner gehalten werden als die von 4.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann an Stelle einer Hochvakuumröhre 13. auch eine Glimmlampe mit oder ohne Glühkathoden benutzt werden, bei der durch eine Hilfsspannung 16 ein geeigneter Arbeitspunkt kurz vor der Zündung eingestellt wird. Die Kathode 14 wird zweckmäßig bei indirekter Heizung so ausgeführt, daß ihre Kapazität gegen Erde möglichst klein ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die Elektroden 14 und 15 in demselben Vakuumgefäß i zusammen mit dem Audion angeordnet, und die Heizung von. 14 erfolgt gleichzeitig durch die Heizung von 4. Ein Beispiel hierfür ist die Anordnung von Abb. 4, bei welcher die Kathoden 4 und 14 durch einen gemeinschaftlichen isolierenden Heizkörper 17 mit einer möglichst dünndrähtigen Heizwicklung 18 geheizt werden und bei der ferner zur Verringerung der gegenseitigen Kapazität zweckmäßig die Kathode 14. ebenso wie die Steuergitter 2 und 3 aus besonderen Durchführungen direkt durch den Glaskolben herausgeführt werden.

Claims

PA TILNTANSPRÜcIIr: i. Die Verwendung eines amplitudenabhängigen Widerstandes zur Entladung der Gitterkathodenkreise von Audiongleichrichterstufen für die Zwecke der getreuen Wiedergabe von scharfen Kontrasten von Fernsehbildern, indem der Widerstand so bemessen ist, daß die Dauer der Entladezeit der Gitterkathodenkreise von einem Ladezustand, der einem beliebigen Helligkeitswert -entspricht, bis auf einen definierten, einem extremen Helligkeitswert entsprechenden Entladezustand annähernd konstant ist. .
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der amplitudenabhängige Audionwiderstand im Gitterkreis eines Gegentaktaudions vorgesehen ist.
3. Anordnung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der amplitudenabhängige Widerstand im Gitterkreis des Audions von einer Elektronenröhre dargestellt wird.
4. Anordnung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der amplitudenabhängige Widerstand im Gitterkreis des Audions von einer Glimmlampe dargestellt wird.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Glimmlampe mit Glühkathode verwendet wird.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Glimmlampe mit kalter Kathode verwendet wird.
7. Anordnung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Glimmlampe mit indirekter Heizung der Glühkathode verwendet wird. B. Anordnung nach den Ansprüchen i bis 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode der Röhre bzw. Glimmlampe bei indirekter Heizung so ausgeführt ist, daß die Kapazität der Kathode gegen Erde möglichst klein ist. 9. Anordnung nach den Ansprüchen i, 2, ¢,- dadurch gekennzeichnet, daß eine Glimmlampe verwendet wird, bei der durch eine Hilfsspannung ein geeigneter Arbeitspunkt kurz vor der Zündung eingestellt wird. io. Anordnung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden des Audions zusammen mit den Elektroden der im Gitterkreis liegenden Elektronenröhre in demselben Vakuumgefäß angeordnet sind. i i. Anordnung nach Anspruch i o, dadurch gekennzeichnet, daß. ein gemeinsamer isolierender Heizkörper für die Kathoden vorgesehen ist. 12. Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach den Ansprüchen i o und i i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode der Elektronenröhre sowie die Steuergitter des Audions besondere, direkt durch den Glaskolben geführte Durchführungen besitzen.