DE6800230U - Saite fuer streichinstrumente. - Google Patents

Saite fuer streichinstrumente.

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Description

Saite für Streichinstrumente
Die Erfindung betrifft eine Saite für Streichinstrumente mit gleicher Torsionssteifigkeit in beiden Drehrichtungen mit einem elastisch nachgiebigen gespannten Kern aus steilgängigverdrehten oder verseilten vollsynthetischen Endlosfäden, der mit mindestens einer weniger steil verlaufenden Umspinnung aus Runddrähten oder Flachbändern versehen ist.
Für Streichinstrumente werden seit jeher Darmsaiten verwendet. Trotz ihres an sich angenehmen Klangs haben sie jedoch nur ein begrenztes Tonvolumen und verstimmen sich leicht, da sie hygroskopisch sind. Gerade die für die höheren Tonlagen bestimmten dünnen Saiten reißen leicht. Man hat bereits versucht, diese Nachteile durch Umspinnen eines Darmkerns zu mildern.
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. . Die Gefahr des Reißens ist bei blanken Stahldrahtsaiten oder Saiten mit einem Stahldraht als tragendem Kern, der eine oder mehrere Umspinnungen aufweist, behoben. Außerdem kriechen Stahlsaiten nicht, so daß sie weniger häufig nachgestimmt zu
werden brauchen. Diese Stahlsaiten haben aber den Nachteil, daß sie weniger elastisch als Darmsaiten sind, weil sie einen · hohen Elastizitätsmodul haben, und sind deshalb steifer und ten härter unter dem Finger. Das Tonvolumen befriedigt vielfach
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nicht. Um diese Nachteile der Stahlsaiten zu beheben, wurde bereits an Stelle des Stahldrahts als tragendem Kern ein dünnes Stahlseil verwendet. Drahtseile werden seit vielen Jahren mit offener oder geschlossener Oberfläche und mit hartem oder elastisch nachgiebigem Kern hergestellt. Stahlseilsaiten sind ausreichend elastisch, neigen aber dazu, sogenannte Sprungtöne zu erzeugen. Es sind ferner Saiten bekannt, bei welchen Seilkerne in verschiedenen Variationen verwendet werden, z.B. unterschiedlicl steil verseilte litzen, Drahtseile mit Herz bzw. Seele aus Aluminii *-'' Seide oder synthetischem Polyamid-Werkstoff. -Solche sogenannten Stahlseilsaiten sind zwar wegen ihrer erhöhten Elastizität
. beweglicher und beim Spielen weicher, haben aber den Mangel, daß ;. . . sich die oberen Umspinnungsschichten lockern und insbesondere dann, wenn diese aus Metall bestehen, zum Klirren und damit zur verstärkten Erzeugung von Sprungtcnen führen. Allerdings ist auch die. Elastizität der Stahlseilsaiten begrenzt und erreicht nicht die der Darmsaiten, so daß sie insgesamt tonlich für Streichinstrumente nicht befriedigen und daher von den großen Geigern vielfach abgelehnt werden. Man hat die Gefahr des Sichlösens der
' Umspinnungen dadurch zu beheben versucht, daß bei einer Seele aus
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Natur- oder Kunstfäden, die mit einer Anzahl von in steilen Schraubenlinien verlaufenden Metallätzen verseilt ist, die Lücken und Zwischenräume durch eine elastische Zwischenschicht aus Polyamidkunstharz verschlossen und diese Beschichtung gleichzeitig als elastische Unterlage für eine oder mehrere Umspinnungen aus Runddrähten oder Flachbändern verwendet. Eine solche Saite mit elastischer Seele des Kernseils weist zwar eine erhöhte Elastizität gegenüber Saiten mit nicht elastischer Seele des Kernseils auf, doch haftet diesen Stahlsaiten grundsätzlich der Nachteil der Härte ebenfalls an. Es ist auch versucht worden, Darmsaiten, die nach wie vor bevorzugt werden, durch Nylonfaden bzw. -Drahtsaiten zu ersetzen, wobei der Nylondraht blank oder umsponnen verwendet wurde. Solchen Nylonsaiten haftet aber ebenso wie den Darmsaiten der Nachteil des Kriechens mii. der Notwendigkeit des häufigen Nachstimmens an.
Als Ersatz für Naturdarmsaiten ist auch schon eine Saite aus mehreren endlos gesponnenen Kunststoffäden, wie sie in der Textilindustrie Verwendung finden, d.h. mit einer Bruchdehnung > 18 %, die gezwirnt und mit einem Bindemittel überzogen sind, angegeben worden, bei der die unter dem Bindemittel liegende Oberfläche des Zwirns vorzugsweise noch geschliffen und poliert wurde. Der Bindemittelüberzug dieser Saite weist keine ausreichende Verschleißfestigkeit auf.
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Schließlich ist eine Musiksaite für Streich- und Zupfinstrumente aus einem Kern aus einer der gewünschten Tonhöhe entsprechenden Anzahl parallel gefachteter umgedrehter verseilter Nylonfäden mit einer Stärke von 0,03. - O5104 mm mit einer Umwicklung aus Nylon, Silber-, Kupfer-, Aluminium- usw. Draht, Seide u. dgl. "bekannt, die sich durch einen reinen, vollen und wohlklingenden Glockenton auszeichnen sollen. Bei bekanntgewordenen Saiten dieser Konstruktion hatte der Kern aus vollsynthetischen Textilfäden eine Zugfestigkeit von etwa 45 bis 75 kg/mm und eine Bruchdehnung über 18 % bis zu 30 #. Die Saiten mußten wegen Kriechens häufig nachgestimmt werden? auch lösten sich Umwicklungen. Die Torsionssteife.der Saiten befriedigte nicht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Saite für Streichinstrumente ausreichender Torsionssteife zu schaffen, die die oben genannten Nachteile nicht aufweist und deren musikalische Eigenschaften wenigstens die der Darmsaiten erreicht und diese mit den vorteilhaften Eigenschaften der Stahlsaiten, nämlich nur selten nachgestimmt werden zu müssen, verbindet.
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Dieses Problem ist für die eingangs genannte Saite für Streichinstrumente, die gleiche Torsionssteifigkeit in beiden Drehrichtungen aufweisen muß, weil die Ansprache durch den Bogen, der ja in beiden Richtungen über die Saite gestrichen wird, gleich sein muß, dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß der Kern aus vollsynthetischen Endlosfäden mit einer Bruchdehnung von etwa 9 - 15 96, insbesondere 9 -.12 #, und einer Zugfestigkeit von etwa 80 - 110 kg/mm2 besteht t der bei einer Anspannung, die größeroder annähernd gleich der späteren Anspannung am gestimmten Instrument ist, umsponnen wurde«
Der Elastizitätsmodul der Endlosfäden soll vorzugsweise etwa 1150 bis 1350 kg/mm betragen, weil dann ein besonders guter Kompromiß zwischen Torsionssteife und Karte der Saite erzielbar ist. Die Umspinnung wird im allgemeinen gekreuzt zum Kern gelegt, derart, daß letztlich die Torsionssteifigkeit der Saiten in beiden Drehrichtungen gleich ist. Dies läßt sich in bekannter Weise ohne weiteres erreichen durch Abstimmung der Schlaglänge und des Schlagwinkels des Kerns auf die der Umspinnung.
Die Erfindung erfordert also die Verwendung von VoIlsynthetikfäden bestimmter Festigkeitseigenshhaf-
ten für den Kern und die Anwendung einer besonders hohen Anspannung des Kerns bei dessen Umspinnen. Die Bruchdehnung der Endloskernfäden soll etwa 15 % nicht überschreiten, damit keine Gefahr besteht, daß sich die Umspinnungen vom Kern lösen. Auch deshalb ist auf die Auswahl divr richtigen Endlosfäden besonders zu. achten, denn viele, insbesondere textil© vollsynthetische Endlosfäden haben eine zu niedrige Bruchfestigkeit und eine zu große Bruchdehnung, bzw. Reißdehnung, die oberhalb 18 % liegt. Andererseits darf die Bruchdehnung auch nicht so niedrig sein, wie sie den technischen VoIl-^ synthe tikendlo sfäden eigen ist, die nämlich teilweise bei nur
680023023.9.71 4 - 7 ü liegt.
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Weiter muß besonders auch auf die Zugfestigkeit der verwendeten Fäden geachtet werden, damit die Saiten ausreichend hochgestimmt werden können und nicht reißen. Der Kern einer Violin "E"-Saite hat beispielsweise insgesamt H35 Denier und besteht aus 7 einzelnen Endlosfäden von je 205 Denier« Als vollsynthetische Endloskerne haben sich solche aus PoIyamidfäden, insbesondere Nylon 6,10, und Polyesterfäden besonders bewährt. Auch Polyurethanfäden und Polyäthylenfäden Bind anwendbar« v"
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Als Umspinnung kommen die bekannten Runddrähte mit Abmessungen zwischen 0,03 und 0,35 mm ( Violine bis Kontrabaß) und Flachbänder aus Aluminiumlegierungen, z.B. AlMg 5,
Chromnickelstahl, Reinnickel, reines Silber, Aluminiumanderen Silberlegierungen, Kupfer und die/allgemein üblichen Umspinnung materialien in Frage» Im allgemeinen sind metallene Umhüllungen textlien vorzuziehen. Zum Umwickeln der Kernseile dienen eine oder mehrere parallel geführte Drähte, und zwar je&ach gewünschter Drehsteifigkeit. V/ird mit nur einem Draht umwickelt, verändert sich die Torsionssteifigkeit des Kernseils weniger, als wenn mit mehreren parallelen Drähten oder Bändern bewickelt wirdo Eine fertige dünne Violin"E"-Saite hat einen Durchmesser von etwa Oj54 mm während der Durchmesser einer Baßsaite etwa 3,9 mm betragen kann«,
Die erfindungsgemäße Saite ergibt einen reinen, angenehm weichen Ton großer Klangfülle, spricht sehr leicht an, überschlägt sich nicht beim schnellen Yfechsä der Täne, hat also Insoweit die Vorteile der elastischen Spielbarkeit der Darm-Balten. Die Verwendung eines Nylonseilkerns gibt ihr die Festigkeit und Haltbarkeit von Stahlsaiten, die Reinheit des Tons und die große Tonfülle. Alle dise Vorteile kommen "bei der erfindungsgemäß hergestellten Saite gemeinsam voll zur Wirkung, wobei jedoch keine unangenehmen Sprungtöne oder andere Nebengeräusche auftreten. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber allen Stahlsaiten ist jedoch der, daß die Beanspruchung der Instrumente erheblich niedriger und nicht größer als bei der Verwendung von Darmsaiten ist· Gerade o die Beanspruch/ung durch Druck auf Decke und gesamten Körper des Instrumentes beträgt beispielsweise bei Baßsaiten nur 60 bis 70 fo derjenigen durch Stahlseilsaiten.
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" . Außerdem sind die neuen Saiten nur so schwach hygroskopisch . · daß ein Nachstimmen nur selten erforderlich ist·
·■·.·. . · Lin vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Saite fpr Streichinstrumente, bei dem unter Anspannung ein steilgängiger, seilförmiger Kern/mit wenigstens einer Runddraht- oder Flachbandlage derart angespannt um-
** aus." vollsynthetischen Endlosfäden
spönnen wird, daß die Torsionssteifigkeit der Saite in beiden Drehrichtungen gleich ist, ist dadurch charakterisiert, daß ein Kern aus vollsynthetischen Endlosfäden mit einer Bruchdehnung von etwa 9-15 %, insbesondere 9 - 12 56, einer Zugfestigkeit von etwa 80 - 110 kg/mm und einem Elastizitätsmodul von insbesondere etwa 1150 bis 1350 kg/mm'-, bei einer Anspannung, die größer oder annähernd gleich der späteren Anspannung am gestimmten Instrument ist, umsponnen wird. Statt von einem Kernseil aus Synthetikendlosfäden auszugehen^ das kein freies Drehmoment aufweist, ist es gemäß
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v- einem weiteren vorteilhaften Herstellungsverfahren möglich, von einem Fadenbündel aus vollsynthetischen Endlosfäden, ebenfalls mit einer Bruchdehnung von etwa 9 - 15 % auszugehen, das steilgängig in einer Richtung verdreht wird, und das dann bei einer Anspannung, die ebenfalls größer oder annähernd gleich der späteren Anspannung am gestimmten Instrument ist, in entgegengesetzter Richtung einlagig umsponnen wird, um so das freie Drehmoment des verdrehten Fadenbündels zu kompensieren und der fertigen Saite die gleiche Torsionssteifigkeit in beiden Richtungen zu verleihen. Es kann jedoch vorteilhaft sein, auf die so gebildete erste Umspinnungslage eine weitere Lage zu legen, die vorzugsweise zu dieser gekreuzt ist, weil nur
Γ\ so die in beiden Richtungen gleiche Torsionssteifigkeit . sicherzustellen ist. Geht man von einem Nylonfadenbündel aus, so wird beispielsweise bei der Herstellung einer Violin-Saite zunächst mit etwa 30 bis 50 Umdrehungen pro Meter verdrehtj bevor das Fadenbündel z.B. mit etwa 3.60 bis 5.0 kg (für Violinsaite a1) angespannt wird, um es dann mit einer oder mehreren weniger steilgängigen Lagen zu umspinnen.
Die in der Zeichnung dargestellte Saite besteht aus einem steilgängigen Kern aus Nyionfäden mit einer Bruchdehnung von 10 % und"einer Zugfestigkeit von 100 kg/mm , der bei einer Anspannung, die annähernd gleich der späteren Anspannung am gestimmten Instrument ist, mit einer ersten Umspinnung aus Runddraht und einer zweiten Umspinnung aus Flachband versehen ist.
Schutzansprüche
S8Q023023.9.71

Claims (8)

8 MÜNCHEN OO DIPL. ING. G. PULS - SCHWEIGERSTRASSE a DRJE.T.PECHMA.NN . tblxjok 4MMWWH- <0811> OOSOOl DR. ING. D. BEHRENS · ιιμο»λ¥Χαοιικ8β«ι PATENTANWÄLTE HOTÜCTPITÜMT MtiNonKN 1G-34 986 28. April 1971 Schutzansprüche
1. Saite für Streichinstrumentemit gleicher Torsionssteifigkeit in beiden Drehrichtungen mit einem elastisch nachgiebigen gespannten Kern aus steilgängigverdrehten oder verseilten vollsynthetischen Endlosfäden, der mit mindestens einer weniger steil verlaufenden Umspinnung aus Runddrähten oder Flachbändern ver-' sehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus vollsynthetischen Endlosfäden mit einer Bruchdehnung von etwa 9 - 15 %, insbes. 9 - 12 96, und einer Zugfestigkeit von
etwa 80 - 110 kg/mm besteht, der bei einer Anspannung, die größer oder annähernd gleich der späteren Anspannung am gestimmten Instrument ist, umsponnen wurde.
2. Saite nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus vollsynthetischen Enölosfäden mit einem Elastizitätsmodul von etwa 1150 bis 1350 kg/mm ' besteht.
3. Saite nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus Polyamidfäden besteht.
4. Saite nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus Nylonfäden 6.10 besteht.
5. Saite nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus Polyesterfäden besteht.
6. Saite nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichne t , daß der Kern aus Polyurethanfäden besteht.
7. Saite nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus Polyäthylenfäden besteht.
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