DE679420C - Verfahren zur Gewinnung von Maleinsaeureanhydrid - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Maleinsaeureanhydrid

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DE679420C
DE679420C DEN34822D DEN0034822D DE679420C DE 679420 C DE679420 C DE 679420C DE N34822 D DEN34822 D DE N34822D DE N0034822 D DEN0034822 D DE N0034822D DE 679420 C DE679420 C DE 679420C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/48Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by liquid-liquid treatment
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/54Preparation of carboxylic acid anhydrides
    • C07C51/573Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Maleinsäureanhydrid Es ist bekannt, Dämpfe einer organischen Verbindung (z. B. von Benzol, Naphthalin, Anthracen, Phenanthren, Acenaphthen, Phenol, Teersäuren, deren Derivaten, ferner von Kresol, Furfurol, anderen Furanv erbindungen usw.) mit Luft oder einem anderen oxydierenden Gas zu mischen und das Gemisch unter geregelten Bedingungen mit einem oxydierenden Katalysator in Berührung zu bringen. Die Reaktionsgemische aus dieser katalytischen Oxydation enthalten die Anhydride organischer Polycarbonsäuren und außerdem mehrere andere Stoffe in verschiedenen Mengen, die zum Teil zusammen mit den Anhvdriden kondensieren. Will man die Anhydride gewinnen, so erfolgt durch die sich gleichfalls abscheidenden Fremdstoffe eine Verunreinigung, die nachträglich beseitigt werden muß. Man hat schon vorgeschlagen, eine teilweise Reinigung durch fraktionierte Kondensation der gasförmigen Reaktionsgemische herbeizuführen, dabei wird jedoch nur ein verhältnismäßig kleiner Teil des betreffenden Anhydrids als genügend reine Fraktion kondensiert. Der größere Teil bedarf nach wie vor einer besonderen Reinigung.
  • Bei der katalytischen Oxydation wird auch Wasser gebildet, das namentlich beim Arbeiten bei niedrigeren Temperaturen ebenfalls kondensiert. Reagiert das abzutrennende Anhydrid mit dem Wasser, so hat man bis jetzt das gasförmige Reaktionsgemisch in Wasser absorbiert und das gewonnene Erzeugnis durch eine besondere Behandlung entwässert. Bei der Herstellung von Maleinsäureanhydrid durch katalytische Oxydation ist es z. B. üblich, das Reaktionsgemisch in Wasser zu absorbieren oder die Produkte einschließlich des Wasserdampfes zu kondensieren und aus der Flüssigkeit die Maleinsäure abzutrennen. Letztere wird dann in einem besonderen Arbeitsgange durch Dehydratisierungsmittel, wie z. B. Phosphorpenoxyd, entwässert, wobei das Anhydrid in Form von gelbweißen bis weißen Kristallen anfällt.
  • Gemäß der Erfindung soll nun bei der katalytischen Oxydation gewonnenes Maleinsäureanhydrid aus Gasgemischen, die das Anhydrid zusammen mit Wasserdampf enthalten, unmittelbar derart gewonnen werden, daß eine Reaktion mit dem Wasser verhindert wird. Zu dem Zweck wird das zu behandelnde Gasgemisch in Gegenwart eines mit Wasser nicht mischbaren organischen Stoffes, der entweder an sich oder bei den für die Behandlung einzuhaltenden Temperatur- und Druckbedingungen flüssig ist, unter Zurücklassung des Wasserdampfes im Gasgemisch kondensiert oder durch eine solche organische Flüssigkeit absorbiert. Bei der Durchführung des Verfahrens ist es erforderlich, daß das gasförmige Reaktionsgemisch einen genügenden Gehalt an inertem Gas besitzt, um den Wasserdampf im Gasgemisch zurückzuhalten. Zur Sicherung dieses Zustandes wird vorgeschlagen, die katalytische Oxydation mit einem ausreichenden Überschuß an Luft zur Durchführung zu bringen. Das Verfahren zeichnet sich durch seine überlegene Einfachheit und Wirtschaftlichkeit sowohl bei der Gewinnung wie auch bei der Nachbehandlung des Produktes, das von sehr hoher Reinheit ist, vorteilhaft aus.
  • Gemäß der Erfindung läßt sich das Maleinsäureanhydrid auch aus einem Reaktionsgemisch, das Maleinsäureanhydrid und Phthalsäureanhydrid enthält, in einfacher und wirtschaftlicher Weise gewinnen. Sind in dem zu behandelnden Gasgemisch die beiden genannten Anhydride enthalten, so wird das Reaktionsgemisch bei einer zweckmäßigen Temperatur und unter geeignetem Druck zuerst durch ein Absorptionsmittel geschickt, das nur das eine Anhydrid aufnimmt, und im Anschluß daran durch ein zweites Absorptionsmittel geleitet, das das zweite Anhydrid abtrennt. Beide Anhydride werden dann aus den beiden Lösungen getrennt gewonnen.
  • Wässerige Flüssigkeiten durch Zusatz von Toluol zu konzentrieren und das Gemisch durch Kochen unter gewöhnlichem Druck einzudampfen, ist bekannt. Es wurde gefunden, daß man dadurch leicht spaltbare Säuren in ihre Anhvdride umwandeln kann. Dieser Weg stellt yjedoch nur ein Dehydratationsverfahren unter Erhitzung des zu behandelnden Stoffes auf die Destillationstemperatur dar. Gemäß der Erfindung werden dagegen keine kochenden Losungsmittel zur Anwendung gebracht, vielmehr werden die Anhydride durch Lösungsmittel unterhalb des Siedepunktes derselben aufgefangen.
  • An anderen Stellen des Schrifttums ist die Herstellung von Maleinsäure durch katalytische Oxydation aromatischer Kohlenwasserstoffe beschrieben, und zwar in einem Falle überhaupt ohne nähere Angaben über die Isolierung der Säure aus dem Reaktionsgemisch. In dem anderen Falle sollen die Reaktionsprodukte der katalytischen Toluoloxydation, -die mit einem Überschuß an Toluol durchgeführt wird, nach dem Austreten aus dem Reaktionsraum gekühlt und kondensiert werden, und es ergeben sich Benzaldehyd, Benzoesäure, Maleinsäure und Toluol. Die Trennung erfolgt durch Auswaschen der Maleinsäure mit Wasser, Entfernen der Benzoesäure mit Natriumcarbonat und Abdestillieren des Benzaldehyds und Toluols. Es fehlt schon ein entscheidendes Merkmal der Erfindung, nämlich die Erhaltung der Dampfphase beim Wasser; eine direkte Gewinnung des Maleinsäureanhydrids in der hier vorgeschlagenen Weise ist vollends nicht offenbart. Bei den bisherigen Gewinnungsverfahren wird rohe Maleinsäure, insbesondere wenn sie Nebenprodukt der katalytischen Oxydation von Naphthalin zu Phthalsäureanhydrid ist, gewöhnlich in wässeriger Lösung und hoch gefärbt gewonnen. Nach einer Schrifttumstelle (katalytische Oxydation von Benzol zu Maleinsäure mit Benzochinon als Zwischenstufe) werden z. B. die Maleinsäure und das Benzochinon in einem Kondensator als wässerige Lösung gesammelt, über die man dann den Luftüberschuß des Umwandlers schickt. Namhafte Forscher haben jedoch festgestellt, daß einer solchen wohlfeilen und einfachen Herstellung der Maleinsäure bisher eine schwierige und kostspielige Gewinnung ihres Anhydrids gegenüberstand. Das Anhydrid kann z. B. nicht durch rasche Destillation der Maleinsäure in kleinen Mengen erhalten werden, da das Anhydrid mit dem im Destillat befindlichen Wasser sofort wieder Maleinsäure bildet. Die Bestätigung dafür siehe B e i 1 s t e i n, Handbuch der organischen Chemie, q.. Auflage, Bd. XVII, S. 433: Maleinsäureanhydrid wird exorbitant rasch durch Wasser in Maleinsäure umgesetzt.
  • Man hat weiterhin vorgeschlagen, die Reaktionsprodukte der katalytischen Oxydation von Naphthalin durch eine fraktionierte Kondensation oder entsprechende Methoden zu trennen, aber die Besonderheit, auf die es hier ankommt, fehlt, denn aus dem Gesamtinhalt der Schrifttumstelle ergibt sich, daß das Wasser und das Phthalsäureanhydrid zusammen kondensiert werden. An anderer Stelle wurde vorgeschlagen, rohes Phthalsäureanhydrid nacherfolgter Destillation zwecks Reinigung aus Toluol, Xylol, Solventnaphtha usw. umzukristallisieren. Auf der ohnehin bekannten Löslichkeit des Phthalsäure-und Maleinsäureanhydrids in organischen Lösungsmitteln beruht jedochdieErfindungnicht, sondern diese erteilt die neue Lehre, daß derart hydrophile Stoffe wie diese Anhydride sich dann aus dem Reaktionsgasgemisch unmittelbar als Anhydrid gewinnen lassen, wenn man das Wasser als Dampf in dem Gasgemisch zurückhält.
  • Nach einem anderen Vorschlag werden die Dämpfe der bei der katalytischen Oxydation organischer Verbindungen, insbesondere von Toluol, erhältlichen Reaktionsprodukte zunächst durch einen gut gekühlten Behälter und dann durch eine Waschvorrichtung geleitet, in der sie mit einem Öl zusammentreffen, das im Falle der Oxydation von Toluol ein Lösungsmittel für Benzaldehyd ist. Das Hauptprodukt wird neben Toluol und Benzoesäure aus dem gekühlten Behälter und aus der Waschvorrichtung gewonnen. Die Kondensation in dem gut gekühlten Behälter erfaßt auch das Wasser, womit das wichtige Erfindungsmerkmal der Trennung des Wassers von den gebildeten Säureanhydriden fehlt. Die Anwendung eines Luftüberschusses bei der katalytischen Oxydation von Naphthalin zwecks Gewinnung von Phthalsäureanhydrid wurde schon vorgeschlagen, aber dabei nicht die unmittelbare Abtrennung des Anhydrids gezeigt. .
  • Mittels aller vorbekannten Verfahren ließ sich die Notwendigkeit der Verwendung kostspieliger Dehydratationsmittel nicht ausschalten, wenn man zum Anhydrid gelangen wollte. Die Versuche einer direkten Herstellung des Anhydrids z. B. durch Erhitzen von Maleinsäure gerade über ihrem Schmelzpunkt oder in einem geschlossenen Rohr bei 13o° oder mit `'Wasser in einem geschlossenen Rohr schlugen fehl, denn man erhielt in der Hauptsache oder ausschließlich Fumarsäure. Zu brauchbaren Ergebnissen gelangte man erst auf Umwegen, beispielsweise durch Destillieren der Säure mit einem neutralen hoch siedenden Lösungsmittel, Nylol . oder besser Tetrachloräthan, und durch anschließende Fraktionierung des Rückstandes unter vermindertem Druck. Demgegenüber lehrt die Erfindung die unmittelbare Gewinnung des Anhydrids aus dein Reaktionsgasgemisch unter Zurückhaltung des Wasserdampfes iin Gemisch und unter' Vermeidung der Gefahr der Zu.rückver%vandlung des Anhydrids in die Säure.
  • Bei der katalytischen Herstellung von Maleinsäureanhydrid z. B. aus Benzol wird im allgemeinen Benzoldampf mit Sauerstoff, Luft oder anderen Gasgemischen mit freiem Sauerstoff durch einen Raum geschickt, der den Katalysator enthält. Das entstehende Reaktionsgemisch weist außer Maleinsäureanhydrid auch Wasserdampf, Stickstoff, Kohlenoxyd, Kohlendioxyd u. a. Reaktionsprodukte auf. Schickt man nun gemäß der Erfindung das Gasgemisch durch die mit Wasser nicht mischbare organische Flüssigkeit und enthält das Gasgemisch eine ausreichende Menge inerten Gases, so wird der Wasserdampf nicht absorhiert, sondern strömt mit den Restgasen ab. Es hat sich gezeigt, daß bei Verwendung eines geeigneten Absorptionsmittels das Anhydrid begierig, dagegen viele Verunreinigungen nicht absorbiert werden; man erhält also das Produkt schon in einem gereinigten Zustand. Die vollständige Reinigung läßt sich dann in überaus einfacher Weise durch Umkristallisation aus einem geeigneten Lösungsmittel herbeiführen. Vorzugsweise wird in .der Weise gearbeitet, daß das Absorptionsmittel auf etwa 45 bis 6o° gehalten wird und daß man das absorbierte Maleinsäureanhydrid nachher durch genügende Kühlung der Lösung zur Kristallisation bringt,, um es durch Filtrieren, Schleudern o. dgl. abzutrennen. Die anschließende Umkristallisation liefert gelblichweiße bis weiße Kristalle. Die Restgase von der Absorption gehen in einen Wasserskrubber, um die Rückstandsprodukte zu kondensieren und zu entfernen.
  • Das Absorptionsmittel soll möglichst so ausgewählt sein, daß es bei höherer Temperatur mehr Anhydrid löst als bei niedrigen Temperaturen. Es soll bei ziemlich niedriger Temperatur schmelzen und kann z. B. bei ungefähr o° flüssig sein. Der Dampfdruck dann beliebig sein; dasselbe gilt für den Siedepunkt, der beispielsweise unter roo° liegen kann. Bei einem Absorptionsmittel mit verhältnismäßig hohem Siedepunkt und bzw. oder verhältnismäßig hohem Dampfdruck kann man die Behandlung unter höherem Druck vornehmen, um den Verlust an Absorptionsmittel mit dem abziehenden Gas einzuschränken. Bei erhöhter Temperatur ist die Absorption am wirksamsten. Nach ihr und nach der Eigenart des Absorptionsmittels (Lösungsfähigkeit für das Anhydrid) richtet sich der Behandlungsdruck. Diesen wählt man möglichst so, daß der Verlust an Absorptionsmittel auf etwa 2 bis 5 °i, eingeschränkt wird. Hat das Absorptionsmittel einen verhältnismäßig hohen Siedepunkt (z. B. etwa 25o°) und bzw. oder einen verhältnismäßig niedrigen Dampfdruck (z. B. höchstens 25 mm Quecksilbersäule bei der Arbeitstemperatur) oder ist es genügend wohlfeil, so daß der Verlust nicht ins Gewicht fällt, so kann man die Absorption unter atmosphärischem Druck vornehmen.
  • Geeignete Absorptionsmittel sind beispielsweise: flüssige Kohlenwasserstoffe der aliphatischen und aromatischen Reihe sowie deren Halogenverbindungen, Äther, aromatische Stickstoffverbindungen, halogenierte hydrierte aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B.: Benzol, Toluol, Solv entnaphtha, Petroläther, Gasolin, Diphenyl, Nitrobenzol, Nitrotoluol, Gemische von Nitrotoluolen, Diäthyläther, Diphenyloxyde, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzole, Chlornaphthaline usw., ferner Motorenöl.
  • Als Absorptionsmittel eignen sich nicht nur flüssige Stoffe, sondern es lassen sich auch solche, den angegebenen Beispielen äquivalente Stoffe benutzen, die für gewöhnlich fest und erst unter den Arbeitsbedingungen der Absorption flüssig sind, wie z. B. Naphthalin, insbesondere Rohnaphthaline. Schließlich stehen noch andere flüssige Absorptionsmittel zur mittels deren sich die Absorption ohne bemerkenswerte Kondensation von Wasserdampf ausführen läßt, wie z. B. Ester von Mono- oder Polycarbonsäuren, beispielsweise Diäthyl- oder Dibuthylphthalat oder -maleat usw.
  • Die Arbeitstemperatur richtet sich außer nach der Art des Absorptionsmittels und nach dem Arbeitsdruck auch nach dem Taupunkt des zu gewinnenden Produktes. Die Temperatur soll unterhalb dieses Taupunktes liegen, um die Kondensation des Anhydrids in dem Lösungsmittel zu sichern, und zwar vorzugsweise etwa 15 bis 5o° unter dem Taupunkt. Damit wird ebenfalls umnötigen Verlusten an Absorptionsmittel vorgebeugt und das Lösungsvermögen des letzteren ist dabei verhältnismäßig groß. Hat das Reaktionsgemisch nicht schon den gewünschten Arbeitsdruck, so kann man es verdichten. Sein Gehalt an inertem Gase (Luft, CO, CO., Stickstoff usw.) soll vorzugsweise so groß sein, daß es sich unter den Arbeitsbedingungen der Absorption nicht mit Wasserdampf sättigt.
  • Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung. Die Teile sind Gewichtsteile. Beispiel i Das Maleinsäureanhydrid enthaltende Reaktionsgemisch aus der katalytischen Oxydation von z. B. i Teil Benzoldämpfen mit ungefähr 25 Teilen Luft wird auf etwa i io bis i5o° abgekühlt und in einen Absorptionskessel geschickt, der Hilfsmittel enthält, um eine innige Berührung des Gases mit dem Lösungsmittel zu sichern. Im Behälter befindet sich a-Chlornaphthalin, das durch Kühlung auf etwa 45° gehalten wird. Ist es mit Maleinsäureanhydrid gesättigt, so wird es abgezogen und auf etwa 3° gekühlt. Es setzen sich feine Nadelkristalle ab, die von der Mutterlauge durch Filtrieren oder Schleudern getrennt werden. Zwecks Reinigung werden sie dann mit etwa der zweifachen Gewichtsmenge Solventnaphtha gemischt und auf etwa 70° erhitzt. Die Anhydridkristalle schmelzen und lösen sich. Die heiße Lösung wird filtriert, um Schmutz und gegebenenfalls Maleinsäure sowie andere unlösliche Verunreinigungen zu entfernen, worauf man langsam auf Raumtemperatur abkühlt. Die dabei entstehenden Kristalle werden mit wenig Solventnaphtha gewaschen und getrocknet. Das gewonnene Maleinsäureanhydrid hat eine Reinheit von etwa 97 bis 99,5 0/0.
  • Die nach der ersten Kristallisation abgetrennte Mutterlauge kann in den Absorber zurückgeführt und mehrfach wieder benutzt werden, indem man den Verlust durch Zusatz von a-Chlornaphthalin ausgleicht. Überraschenderweise sammeln sich im Absorptionsmittel nur wenig Verunreinigungen an, die nachher nicht mehr wesentlich zunehmen. Das Solventnaphtha verwendet man so lange zur Reinigung, bis es sich zu stark mit a-Chlornaphthalin angereichert hat. Dann wird es destilliert und wieder verwendet. Das dabei zurückgewonnene a-Chlornaphthalin kann gleichfalls wieder zur Absorption dienen. Im wesentlichen wird also bis auf den Verlust durch die abziehenden . Gase sämtliches Maleinsäureanhydrid gewonnen. Die den Absorber verlassenden Abgase enthalten nicht absorbiertes Maleinsäureanhydrid, Maleinsäure usw. Sie gehen durch einen oder mehrere Skrubber und liefern dabei eine unreine Lösung von Maleinsäure. Beispiel 2 Ein Maleinsäureanhydrid enthaltendes Reaktionsgemisch, wie es z: B. im Beispiel i angewandt wird, wird, nachdem es abgekühlt worden ist, durch einen Absorptionskessel geschickt, der teilweise mit auf 5o bis 55° erwärmtem Solv entnaphtha gefüllt ist und unter einem Druck von etwa i bis i,., atii steht. Das den Absorber verlassende Gas geht durch einen zweiten Absorber, der auf 4.3 bis q.5° erwärmtes Solventnaphtha enthält und unter demselben Druck steht. Ist das Solventnaphtha mit Maleinsäureanhydrid gesättigt, so wird es abgezogen und auf ungefähr 3° abgekühlt. Die Gewinnung der Kristalle und die Reinigung erfolgen wie im Beispiel i. Während der Absorption kann aus einem unter Druck stehenden Vorratsbehälter Solventnaphtha nachgefüllt werden. Mit den Abgasen aus dem zweiten Absorber gehen auch beträchtliche Mengen von Solventnaphtha ab, das in den Skrubbern kondensiert sowie durch Destillation und Entwässerung wieder verwendbar gemacht wird. Enthalten auch die Abgase der Skrubber noch Solventnaphtha, so kann man dieses durch ein Absorptionsmittel, wie z. B. Strohöl, wiedergewinnen oder etwa durch Adsorption mittels Silikagel, aktiver Kohle usw. Das Maleinsäureanhydrid kann auch durch Abdestillieren des Solventnaphthas unter atmosphärischem oder Unterdruck aus der Mutterlauge erhalten werden, wobei nur wenig Maleinsäureanhy drid mit dem Solventnaphtha abgeht. Kristallisation und Reinigung können wie oben angegeben erfolgen. Beispiel 3 Ein Gasgemisch, wie es bei der katalytischen Oxydation von Naphthalin gewonnen wird, in dem sich gleichzeitig Phthalsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid und Wasserdampf befinden, wird nach einer entsprechenden Abkühlung zuerst in einen Absorptionskessel geführt, der teilweise mit Diphenyloxyd gefüllt ist, das auf 85 bis io5° erwärmt ist. Dieses Absorptionsmittel nimmt nur das Phthalsäureanhydrid auf, dagegen nicht das Maleinsäureanhydrid. Die Abgase aus dem ersten Absorber leitet man dann z. B. sofort in einen zweiten Absorptionskessel, der teilweise mit auf 45 bis 6o° erwärmtem a-Chloriiaplithalin gefüllt ist. Von letzterem wird das Maleinsäureanhydrid absorbiert. Jedes der beiden Lösungsmittel wird abgezogen, sobald es mit dem betreffenden Anhydrid gesättigt ist. Es folgen eine Abkühlung und die Weiterbehandlung wie in den oben angeführten Beispielen.
  • Das Reaktionsgemisch braucht vor seiner Einführung in die Absorptionskessel nicht unbedingt gekühlt zu werden. Das geschieht vielmehr im allgemeinen nur zu dem Zweck, den Absorptionsvorgang so wirtschaftlich wie möglich zu gestatten. Die Absorptionsvorrichtung braucht auch nicht aus Kesseln mit einer größeren Flüssigkeitsmenge zu bestehen, sondern kann z. B. auch ein Berieselungsturm sein. Das Reaktionsgemisch und das Absorptionsmittel können im Gegenstrom aufeinandertreffen, auch läßt sich die Absorption zu einem halbkontinuierlichen oder kontinuierlichen Arbeitsvorgang ausbilden. Schließlich ist es möglich, das gasförmige Reaktionsgemisch mit den Dämpfen des Absorptionsmittels zu behandeln und dann die Kondensation vorzunehmen. Die günstigste Arbeitstemperatur liegt innerhalb der oben angegebenen Grenzen; überschreitungen derselben nach oben oder nach unten können zu einer Abnahme der Ausbeute führen. Man hat noch zu beachten, daß das Maleinsäureanhvdrid bei höheren Temperaturen als 70° dazu neigt, die manchmal in geringer Menge anwesende Maleinsäure zu lösen.

Claims (1)

  1. PATENT ANSPRLCIIIJ: i. Verfahren zur Gewinnung von Maleinsäureanhydrid aus. einem bei der katalytischen Oxydation geeigneter organischer Verbindungen erhaltenen, das Anhydrid neben Luft, Wasserdampf und weiteren Reaktionsprodukten enthaltenden Gemisch, dadurch gekennzeichnet: daß aus dem das Anhydrid zusammen mit Wasserdampf enthaltenden Reaktionsgemisch das Anhydrid in Gegenwart eines mit Wasser nicht mischbaren organischen Stoffes, der bei den einzuhaltenden Temperatur- und Druckbedingungen flüssig ist, unter Zurücklassung des Wasserdampfes im Gasgemisch kondensiert oder durch eine solche organische Flüssigkeit absorbiert wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch genügend inertes Gas enthält, um den Wasserdampf im Gasgemisch zurückzuhalten. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorhandensein einer genügenden Menge an inertem Gas im Reaktionsgemisch durch die Anwendung eines ausreichenden Luftüberschusses bei der katalytischen Oxydation gesichert wird. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Vorhandensein von Maleinsäureanhydrid und Phthalsäureanhydrid in dem zu behandelnden Gasgemisch dieses bei zweckmäßiger Temperatur und unter zweckmäßigem Druck zuerst durch ein für das eine, aber nicht für das andere Anhydrid geeignetes Absorptionsmittel und nachher durch ein für das andere Anhydrid geeignetes Absorptionsmittel geschickt und die beiden Anhydride je für sich aus den beiden Lösungen gewonnen werden. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein maleinsäureanhydrid- und wasserdampfhaltiges Gasgemisch durch auf ungefähr 45 ° bis etwa 6o' erwärmtes Lösungsbenzol (Solventnaphtha) hindurchgeschickt und aus der dabei entstehenden Lösung das Maleinsäureanhydrid beispielsweise durch Kristallisation gewonnen wird. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch ,gekennzeichnet, daß ein maleinsäureanhydrid- und wasserdampfhaltiges Gasgemisch mittels auf ungefähr 45 ° bis etwa 6o° erwärmten a-Chlornaphthalins absorbiert und das Maleinsäureanhydrid aus der Lösung kristallisiert wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1131660B (de) * 1955-04-20 1962-06-20 Montedison Spa Verfahren zur Gewinnung von kristallinem Maleinsaeureanhydrid aus einem Gasgemisch

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1131660B (de) * 1955-04-20 1962-06-20 Montedison Spa Verfahren zur Gewinnung von kristallinem Maleinsaeureanhydrid aus einem Gasgemisch

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