DE678636C

DE678636C - Steilsichtkartei

Info

Publication number: DE678636C
Application number: DEK139009D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1935-08-18
Filing date: 1935-08-18
Publication date: 1939-07-19

Description

Steilsichtkartei Es ist ein großer Nachteil jeder Kartei gegenüber gebundenen Büchern, daß einzelne Karten entfernt oder falsch abgestellt werden können, ohne daß dies sofort bemerkt wird. Zwar wurden Versuche unternommen, den Mißstand zu beseitigen, doch haften den bekanntgewordenen Vorrichtungen so erhebliche Mängel an, daß sie praktisch unbrauchbar sind.
Alle diese Karteien besitzen Kartenträger, deren obere Ränder durch Schwenken der Träger um ihre Unterkante sichtbar gemacht werden.
Meist sind die Vorrichtungen in Buchform ausgeführt, so daß die Kartenträger zur Bearbeitung um etwa i8o° umgelegt werden müssen, was schon bei wenigen Kartenträgern beschwerlich, bei einer größeren Anzahl aber kaum durchführbar ist. Die Kartenträger anderer Staffelkarteien sind mittels seitlicher Zapfen um einen Schwenkrahmen gelagert; durch Anheben des letzteren werden die Kartenträger in die nach hinten gestaffelte Lage gebracht.
Auch hier ist die Ausdehnungsmöglichkeit der Kartei so gut wie aufgehoben, weil das Schwenken bzw. Umlegen der Kartenträger mit wachsender Anzahl immer schwieriger wird und bald praktisch nicht mehr durchführbar ist: Bei allen derartigen Karteien ist es meist überhaupt nicht, teils nur unter Schwierigkeiten möglich, einzelne Kartenträger auszuwechseln oder weitere Träger einzufügen.
Alle diese Nachteile beseitigt die Erfindung, indem sie die Kartenträger einer Steilsichtkartei beliebigen Umfangs in oder auf einer gemeinsamen Bodenführung so anordnet, daß sich die Kartenträger beim gemeinsamen Schwenken um eine Längsachse in der Bodenführung und zugleich gegeneinander verschieben, wobei ein seitlicher Streifen jedes Kartenträgers mit Ausschnitten der darin enthaltenen Karten zum Vorschein kommt.
Hierzu werden die Kartenträger in der Bodenführung mit Hilfe einer an ihrer Aufsetzkante befindlichen Verlängerung gelagert, die so ausgebildet ist, daß die Kartenträger um diese 1 ängsachse und außerdem weitgehend um die Aufsetzkante schwingbar sind.
Beispielsweise hat die Längsachse die Form eines T-Stücks, womit die Kartenträger in den als Führung dienenden Bodenschlitz des Karteikastens eingehängt sind. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i die Stirnansicht der Steilsichtkartei mit einem nach Linie i-i der Abb. 2 geschnittenen Karteikasten, Abb. 2 die Seitenansicht der Steilsichtkartei mit mittellängsgeschinittenem Karteikastenund in gewöhnlicher Stellung befindlichen Kartenträg ern, Abb. 3 die Seitenansicht der Steilsichtkartei nach teilweiser Entfernung einer Seitenwand des Behälters und um die Längsachse geschwenkten Kartenträgern, Abb.4 die Draufsicht zur Abb.3.
Der Karteibehälter des Ausführungsbeispiels besteht aus zwei Seitenwänden a, den herunterklappbaren Vorder- und Rückwänden b und c sowie dem Boden d. Der letztere ist mit einer Nut e versehen, die von oben her mit zwei Blechen/ und g derart abgedeckt ist, daß ein Bodenschlitz lz entsteht.
Die in dem Behälter stehenden rahmenartigen Kartenträger i besitzen an ihrer Aufsetzkante k einen Zapfen m, der in einen dachförmigen Quersteg it ausläuft.
Der Schwenkzapfen in und sein Quersteg it bilden ein T-Stück, mit dem jeder Kartenträger i in den als Führung dienenden Bodenschlitz h eingehängt ist.
Der Kartenträger i läuft nach der Aufsetzkante k keilförmig zu. Der letzteren liegt die Dachkante p des Querstegs u gegenüber. Bei dieser Anordnung der Kanten k und p sind die Kartenträger i weitgehend um ihre Aufsetzkante k schwenkbar, so daß Karten leicht entnommen oder eingelegt werden können.
Durch gemeinsames Schwenken um die Mittelachse des Zapfens m werden die Kartenträger! aus der in Abb. i und 2 in die in Abb.3 und 4. gezeichnete Lage gebracht.
Hierdurch kommen die seitlich am Kartenträger i sichtbaren Felder g der Karteikarten zum Vorschein, welche zur beliebigen Kennzeichnung dienen.
je nach der Gestaltung der Querstegen können die Kartenträger l einzeln oder gemeinsam . bei einer . Schwenkung von 6o bis 75' herausgenommen und wieder eingesetzt werden. Der für das Schwenken und Verschieben der Kartenträger i erforderliche Raum wird dadurch gewonnen, daß man die Vorder- und Rückwand b bzw. c des Karteikastens beim Gebrauch herunterklappt, wobei sich die Führung zweckmäßig in der Rückwand fortsetzt.
Auf diese Weise kann der innere Raum des Karteikastens voll ausgenützt werden. Umä zu verhindern, daß beim Schwenken der Kartenträger i, welches vom ersten Träger ausgeht, dieser letztere und damit die hinter ihm stehenden , Kartenträger l nach hinten durch Verschieben im Bodenschlitz lt ausweichen, wird nach dem vordersten Kartenträger! der Bodenschlitz lt durch einen Quersteg r gesperrt.
Infolge der Steilstellung der Kartenträger und ihrer Anordnung in einer Bodenführung kann eine große Anzahl derselben gemeinsam in die Staffelstellung geschwenkt werden, in der tausend und mehr Karten mit einem Blick zu übersehen sind. Dabei ist jede einzelne Karte mit einem Griff erreichbar, weil die davorstehenden Kartenträger nur um etwa 45° umgelegt werden müssen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Steilsichtkartei mit in einem Behälter hintereinander angeordneten, vor- und rückwärts sowie seitlich schwenkbaren Kartenträgern, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartenträger mittels eines an ihrer Unter- bzw. Aufsetzkante befindlichen Ansatzes in oder auf einer Bodenführung des Behälters so angeordnet sind, daß sich die Kartenträger beim gemeinsamen Schwenken um ihre Längsachsen in der Führung .und zugleich gegeneinander verschieben, wobei ein seitlicher Streifen jedes Kartenträgers mit Teilen der darin enthaltenen Karten sichtbar wird.
2. Steilsichtkartei nach Anspruch i, deren Kartenträger mittels einer T-förmigen Verlängerung in den als -Führung dienenden Bodenschlitz eines Behälterseingehängt sind, dadurch gekennzeichnet, daß das T-Stück aus einem Zapfen (m) und einem dachförmigen Quersteg (rt) besteht, dessen Dachkante (p) der Aufsetz- und Schwenkkante (h) des nach unten keilförmig zulaufenden Kartenträgers (i) gegenüberliegt.
3. Steilsichtkartei nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenführung (h) hinter dem ersten Kartenträger (i) durch einen Quersteg (r) gesperrt ist.