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Rohrpostanlage In dem Hauptpatent ist eine Rohrpostanlage mit einer
elektrischen Kontaktvorrichtung beschrieben, die während des Förderns dauernd unter
dem Einfluß der Treibluft steht, und die zur Wirkung kommt, wenn die Spannung der
Treibluft einen gewissen Wert überschreitet. Eine überschreitung der normalen Treibluftspannung
kann z. B. vorkommen, wenn .eine unterwegs befindliche Büchse im Rohr steckenbleibt.
Alsdann nimmt die Spannung der Treibluft einen höheren Wert an, durch den die elektrische
Kontaktvorrichtung (Manometerkontakt) zur Wirkung gebracht wird.
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Beim Hauptpatent wird dies dazu ausgenutzt, um ein Signal, z. B. eine
Lampe, zum Aufleuchten zu bringen, so daß das Bedienungspersonal von der Störung
Kenntnis bekommt. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Weiterbildung
der in dem Hauptpatent beschriebenen Anordnung, und sie besteht darin, daß die Kontaktvorrichtung
bei ihrem Zurwirkungkommen eine zur Anzeige, der jeweiligen Büchsenfahrzeit bzw.
des jeweiligen Büchsenstandortes dienende Zeitschaltvorrichtung stillsetzt. Beim
Absenden der Büchse wird also eine Zeitschaltvorrichtung, z. B. ein gewöhnliches
Zählwerk, in Gang gesetzt, welches entweder in Zeit- oder in Längeneinheiten geeicht
ist, so .daß jederzeit abgelesen werden kann, wielange die betreffende Büchse unterwegs
ist
bzw. wo sie sich gerade befindet. Das ist von besonderer Bedeutung
in Rohrpostanlagen mit längeren Strecken, z. B. Stadtrohrpostanlagen, wo Fahrkontakte
nur in größeren Abständen auf der Strecke angeordnet sind. Die Zeitschaltvorrichtung
gibt dann also die Möglichkeit, auch die oft nach Kilometern messenden Strecken
zwischen zwei solchen Fahrkontakten in der Weise zu überwachen, daß erkennbar wird,
wielange die zugehörige Büchse bereits unterwegs ist bzw. wo sie sich gerade befindet.
Die Eichung der Zeitschaltvörricbcung in Längeneinheiten setzt voraus, daß die Büchsengeschwindigkeit
im wesentlichen bekannt .ist: Das trifft auch in den meisten Fällen zu, da die Büchsengeschwindigkeit,
abgesehen von geringeren Schwankungen, im allgemeinen konstant ist. Wenn nun die
Spannung im Rohr einen gewissen Wert überschreitet, weil eine Büchse im Rohr steckengeblieben
ist, so wird dadurch gemäß der Erfindung die Zeitschaltvorrichtung stillgesetzt,
so daß abgelesen w er. den kann, wielange die auf diese Weise zum Stillstand gekommene
Büchse schon unterwegs ist bzw. in welchem Bereich der Strecke sie sich ungefähr
befinden muß. Die Er-Findung bietet daher ein vorteilhaftes Hilfsmittel zur Fehlerortsbestimmung
in derartigen Förderanlagen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden an Hand der
Abb. i -bis. 3 beschrieben. Die Abb. i zeigt schematisch die Steuereinrichtung eines
Streckenabschnittes für eine Rohrpostanlage. Die Zielkennzeichen für die -einzelnen
Büchsen werden bei diesen Anordnung in Schaltspeichern, z. B. Relaisspeichern Bi,
C1, D1; B2, C2, -D2; B3, C3, D3; B_i, C1, D.1 festgehalten, von denen so viel vorgesehen
sind, als Büchsen in dem Streckenabschnitt sollen gleichzeitig fahren können, im
vorliegenden Falle also vier. Die Zielkennzeichen werden dabei den einzelnen Schaltspeichern
mit Hilfe von Einzähls,ch.altern E'1 in einer bestimmten Reihenfolge zugeführt und
mit Hilfe von Auszählschalt-crn AZ in einer bestimmten Reihenfolge wieder abgenommen.
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Die Abb.2 zeigt die Anwendung der Erfindung bei einer derartigen Anlage.
ZESi bis ZES, sind in dieser Abbildung die Fortsch,altmagnete der Zeitschaltvorrichtungen
(Zählwerke), und jedem- der vier Speicher der Abb. i ist eine bestimmte: dieser
Zeitschafvorrichtungen zugeordnet. Diese Zählwerke werden durch eine gemeinsame
Stromstoßvorrichtung St fortges,chaltet. Z. B. kann die Stromstoßvorrichtung so
arbeiten, daß sie alle 5 Sekunden einen Stromstoß erzeugt; also alle 5 Sekunden
die Zählwerke um einen Schritt weiterschaltet. Da bei einer Stadtrohrpostanlage
eine Fahrzeit von 5 Sekunden etwa einer Wegstrecke von 5om entspricht, kann man
die Anzeigemittel der Zählwerke in Längeneinheitere von 5o oder ioom eichen.
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Wenn die .erste Büchse in den betrachteten Streckenabschnitt eintritt;
wird über den Einäählschalter EZ in Abb. i eines der Relais B1, Cl, Dl. erregt,
also durch einen der Kontakte bi, cl, dl die ZeitschaltvorrichtungZDS1 unter den
Einfluß der StromstoßvorrichtungSt gebracht, so daß dieses Zählwerk fortgeschaltet
wird; solange die Büchse in dem Streckenabschnitt unterwegs ist. Tritt eine zweite
Büchse in den Streckenabschnitt ein, so wird; da der EinzählschalterEZ inzwischen
von Kontakt i auf Kontakt z gelangt ist, seines der Speicherrelais B2, C2, D. zum
Ansprechen und Halten gebracht, so daß einer der Kontakte b2, c2, dis geschlossen
ist und somit das Zählwerk ZES@ unter den Einfluß der StromstoßvorrichtungSt gelangt
üsw. Verläßt die erste Büchse den Streckenabschnitt wieder, so wird über einen der
Schaltarme des Auszählschalters AZ das gehaltene Speicherrelais B1, Cl. oder
Dl zum Abfall gebracht, so daß die Stromstoßvorrichtung von dem ZählwerkZESl abgeschaltet
wird. Da jetzt keines der Speicherrelais B1, C, D1 mehrerregt ist, wird über den
Wellenarbeitskontakt ivol des Zähhverkes ZESl und dessen Selbstunterbrecherkontaktsui
und die Ruhekontakte d1', cl _I, bi' ein Stromkreis hergestellt, durch den
das Zählwerk bis in die Ruhestellung weiterbewegt wird, wo der Wellenkontakt wo,
wieder öffnet. In der gleichen Weisse wird das ZählwerkZESo für die zweite Büchse
wieder in die Ruhelage gebracht, wenn diese Büchse den Streckenabschnitt verläßt.
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Bleibt eine unterwegs befindliche, Büchse im Rohr stecken, so nimmt
die Spannung der Treibluft einen übernormal hohen Wert an, so daß der Manometerkontakt
inh öffnet und dadurch eine Weiterschaltung der Zählwerke des betrachteten Streckenabschnittes
unmöglich macht. Gleichzeitig kommt das Relais lYIH ztun Ansprechen; das mit Anzugsverzögerutig
ausgebildet sein kann; Relais MN hält sich bei ink' und öffnet bei rnh endgültig
den Stromstoßkreis. Die Zählwerke kehren bei Öffnung des Stromstoßkreises nicht
in die Ruhelage zurück, sondern bleiben in der erreichten Stellung stehen. Durch
Ablesen der Anzeigen der einzelnen Zählwerke kann also der Überwachungsbeamte feststellen,
in welchem Bereich des Streckenabschnittes sich die einzelnen Büchsen befinden.
Lassen sich beispielsweise die Büchsen durch Treiber oder ändere Hilfsmittel nicht
wieder in Gang bringen, so daß ein öffnen
des Rohres erforderlich
ist, so wird durch die Erfindung eine Anzeige dafür geschaffen, an welcher Stelle
bzw. an welchen Stellen das Rohr auseinandergenommen werden muß. Durch Drücken der
Tasten Ti, T2, T3, T4 (diese Kontakte können auch zu einer gemeinsamen Taste
vereinigt sein) kann dann der Beamte zu beliebiger Zeit alle Werke wieder in die
Ru -elage zurückstellen. Durch den Tastenkontakt T kann auch das Halterelais IbIH
freigegeben werden.
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Die Kontakte v und v' haben die Aufgabe, den Manometerkontakt mk noch
so lange unwirksam zu machen, bis das Gebläse des betreffenden Streckenabschnittes
bei Inbenutzun,gnahme dieses Abschnittes mit Sicherheit angelassen worden ist. Die
beiden Kontakte können also irgendeiner mit Ansprechverzögerung arbeitenden Vorrichtung
angehören, die bei Inbetriebnahme des Streckenabschnittes in Gang gesetzt wird,
z. B. kann es sich um Kontakte des Verzögerungsrelais i i des Hauptpatentes handeln.
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Die Abb.3 zeigt ein Feld von Anzeigemitteln, wie es in Verbindung
mit einer Anordnung nach Abb. i und z benützt werden kann, und zwar sind in Abb.
3 die Skalen der Zählwerke ZESI bis ZES4 mit ZEl bis ZE4 bezeichnet. Unter jeder
dieser Skalen ist eine senkrechte Reihe von Anzeigelampen erkennbar, von denen jeweils
die oberen beiden zur Anzeige der Herkunft (Sendestelle der betreffenden Büchse)
und die unteren drei zur Anzeige des Zieles der Büchse dienen mögen. VLl bis VL4
sind vier rote Lampen, von denen immer nur eine leuchtet, um anzuzeigen, welche
der vier senkrechten Reihen von Anzeigemitteln gerade der ersten in dem Streckenabschnitt
fahrenden Büchse; zugeordnet ist. Eine derartige Anzeige ist notwendig, da die Ausgangsstellung
der Einzähl- und Auszählschalter EZ bzw. AZ sich während des Betriebes dauernd
ändert. Der Stromkreis der betreffenden roten Lampe VL wird über einen Schaltarm
az des. Auszählschalters AZ geschlossen.
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Unterhalb der senkrechten Lampenreihen sind Umsteuertasten UTl bis
UT4 und UTB bis UTD vorgesehen. Durch Drücken einer der Tasten UTB, UTC und UTD
und Drücken einer der weiteren Lampen UTl bis UT4 kann in hier nicht näher interessierender
Weise eine beliebige der in dem Streckenabschnitt fahrenden Büchsen, beispielsweise
die an erster Stelle fahrende; Büchse (angezeigt durch die betr effende rote Lampe
VL), auf ein beliebiges anderes Ziel, z. B. Empfangsstation C statt Empfangsstation
B, umgesteuert werden. Bei einer derartigen nachträglichen Umsteuerung von unterwegs
befindlichen Büchsen sind Anzeigevorrichtungen (ZEl bis ZE4), die die jeweilige
Fa'hrzeit_ bzw. den jeweiligen Standort der Büchsen erkennen lassen, von besonderer
Wichtigkeit, weil der Überwachungsbeamte daraus Rückschlüsse ziehen kann, ob noch
genügend Zeit ist, der betreffenden Büchse ein neues Ziel zuzuweisen. Z. B. können
die Skalen ZEl bis ZE4 mit je einer roten Marke versehen werden, die die äußerste
Grenze für die Möglichkeit einer nachträglichen Umsteuerung erkennen läßt.
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Wie erwähnt, sind in Abb. a die Zählwerke ZESl bis ZES4 und in Abb.
3 die zu diesen Werken gehörigen Skalen ZE, bis ZE, den vier vorhandenen Speichern
individuell zugeordnet. Infolgedessen wird erst durch die roten Lampen VL erkennbar
gemacht, welche dieser Skalen die Fahrzeit bzw. den Standort der ersten, zweiten
oder dritten in dem Streckenabschnitt fahrenden Büchse angibt. Abb. 2a zeigt nun
eine Möglichkeit, um das Hilfsmittel der roten Lampen VL überflüssig zu machen und
um zu erreichen, daß stets eine bestimmte Skala einer bestimmten Büchse, z. B. immer
die erste Skala ZEl der an erster Stelle , in dem Streckenabschnitt fahrenden Büchse,
die zweite Skala ZE2 der an zweiter Stelle fahrenden Büchse usw., zugeordnet ist.
Bei dieser Anordnung wirken die Zählwerke ZESI bis ZES4 der Abb. z nicht unmittelbar
auf die Skalen ZE, bis ZE, ein, sondern jedes dieser Zählwerke treibt einen ihm
zugeordneten elektrischen Schalter zesl usw. an, der gewissermaßen als Zeitspeicher
dient. Jeder dieser Schalter überstreicht die Anzapfungen eines Widerstandes wil
usw., so daß von diesem Widerstand stets nur ein bestimmter Teil wirksam gemacht
wird. Die Widerstände wil usw. liegen im Stromkreise von Strommessern ZEi usw.,
deren Skalen den in Abb.3 dargestellten Skalen ZEl usw. entsprechen. Je nachdem,
wie weit :schon - z. B. der Schalter zesl ,gelangt ist, fließt in dem. Stromkreis
des Strommessers ZEi ein Gleichstrom bestimmter .Stärke, so daß die Stellung des
Zeigers an dem Strommesser ZEi der Stellung des von dem Zählwerk ZESl angetriebenen
Schalters zesl entspricht.
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Die Strommesser ZEi bis ZE4 sind nun mit den Zeitspeichern zesi bis
zes4 über gegeneinander versetzte Schaltarmeaz' des Auszählschalters AZ (Abb. i)
bzw. eines mit diesem zusammen bewegten Hilfsschalters verbunden. Durcb diese Schaltarme
az' wird die Zugehörigkeit der Strommesser ZEl' bis ZE.i zu den Zählwerken ZESI
bis ZES4 und damit zu den vier Relaisspeichern derart vertauscht, daß stets der
Strommesser ZEl' die Zeit-bzw. Standortanzeige für die in dem Streckenabschnitt
an erster Stelle fahrende Büchse
besorgt, der Strommesser 2E2 für
die an zweiter Stelle fahrende Büchse usw. In dem Anzeigefeld der Abb.3 sind daher
jetzt die roten Lampen VL entbehrlich. Im Betriebe wirkt sich die in Abb: 2a gezeigte
Anordnung so ,aus, daß bei Austreten einer Büchse aua dem betrachteten Streckenabschnitt
die bisherige Zeit- bzw. Standortsanz.eige in der Skala ZEi verschwindet, und an
deren Stelle diejenige Anzeige tritt, die bisher von der SkalaZE2 vermittelt wurde.
Ebenso übernimmt .die Skala ZE2 diejenige Anzeige, die bisher die Skala ZE3 festhielt.
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Durch 'weitere gegeneinander versetzte Schaltarme uz' können auch
die Ziel- und Herkunftsanzeigemittel und auch die Umsteuei-tasten UTi bis UT4 'hinsichtlich
ihrer Zugehörigkeit zu den -einzelnen Speichern selbsttätig vertauscht werden, was
hier im einzelnen nicht beschrieben zu werden. braucht. Will .man die einzelnen
SahaltarmeaZ nicht gegeneinander versetzen, dann kann man das dadurch erreichen,
daß man das, von den Schaltarmen bestricheneVielfachentspredhend verschränkt: Bei
Rohrpostanlagen, in denen die Büchsengeschwindigkeit - störenden Schwankungen unterworfen
ist; kann die Fortsahaltgeschwindigkeit der Zählwerke ZES1 bis ZES4 geregelt werden,
und zwar entwedei von Hand oder :selbsttätig; z. B. durch Regelung der Umdrehungsgeschwindigkeit
der Strömstoßvorrichtumg St. Eine Möglichkeit für die selbsttätige Regelung besteht
z. B. darin, daß - die Umlaufgieschwindigkeit der Stromstößvorrichtung in Abhängigkeit
von der jeweiligen Zahl der in dem Streckenabschnitt unterwegs befindlichen Büchsen
geändert wird.