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Säugwalze für Papier-, Karton- o. dgl. Maschinen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Saugwalze für Papier-, Karton- o. dgl. Maschinen und bezweckt eine
Entlastung und damit eine Verminderung der Leistungsaufnahme der Saugpumpe.
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Bei den bekannten Saugwalzen sind die Saugkammern, die entweder die
Löcher oder die Zellen der Walze untereinander auf dem entsprechenden Segment zu
einer Zone verbinden, durchweg an eine Saugleitung angeschlossen, durch welche in
der Kammer ein Unterdruck erzeugt wird. Bei diesen Saugwalzen hat die Pumpe die
Hohlräume an den Saugkammern und den jeweils mit diesen verbundenen Walzenlöchern
bzw. Saugzellen zu entlüften und in diesen schädlichen Räumen den nötigen Unterdruck
zu erzeugen und zu erhalten. An der Stelle, wo die Bahn vom Walzenmantel abläuft,
das ist meist unmittelbar im Anschluß an die Saugkammer, gewährt man dem Atmosphärendruck
Zutritt zu den Hohlräumen in der Walze, wodurch der in ihnen noch vorhandene Unterdruck
verlorengeht.
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Es sind zwar Saugvorrichtungen bekanntgeworden, bei denen der Hauptsaugkammer
weitere Saugkammern vor- oder nachgeschaltet wurden. Bei diesen war aber sowohl
die Hauptals auch die Vor- oder Nachsaugkammer an eine Luftpumpe angeschlossen,
so daß ein übermäßig hoher Leistungsbedarf entstand. Demgegenüber besteht die Erfindung
darin, daß bei einer Saugwalze für Papier-, Karton-oder ähnlichen Maschinen mit
zwei oder mehreren unter verschiedenem Unterdruck stehenden, stillstehenden Saugkammern
nur eine Saugkammer an die Saugpumpe angeschlossen ist, so daß in der nachgeordneten
Saugkammer der in den Öffnungen des Walzenmantels befindliche Unterdruck nach Verlassen
der an die Saugpumpe angeschlossenen Saugkammer nachwirkt und zu einer nützlichen
Arbeitsleistung herangezogen wird. Diese kann in einer Abschwächung der Plötzlichkeit
der Druckzunahme beim Verlassen der Hauptsaugkammer bestehen, indem die nachgeordnete
Kammer ohne Verbindung mit der Saugpumpe angeordnet und unter Luftabschluß gehalten
wird. Mit Hilfe des in dem schädlichen Raum in der Nachkammer bestehenden Unterdruckes
lassen sich auch andere Räume, z. B. `auf der Zulaufseite der Walze vor der eigentlichen
Saugkammer, vorentlüften und die darüber befindliche Bahn vorentwässern. Diese Vorentwässerung
verringert die Siebmarkierung und dient zur Entlastung der Hauptsaugkammer. Die
Vorsaugkammer wird mit der Nachkammer in Verbindung gesetzt, die ihren Unterdruck
der Vorsaugkammer mitteilt.
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Um den weiter obenerwähnten Verlust an Unterdruck zu vermeiden, ist
auch schon die Anordnung getroffen -worden, daß man die
Zellen in
der Walze nicht unmittelbar nach Überschleifen des Saugkammerrandes für die Atmosphäre
freigibt, sondern sie noch auf einen gewissen Bogen abgeschlossen hält, so daß der
in ihnen enthaltene Unterdruck sich durch die Papierbahn hindurch allmählich ausgleicht.
Dieser allmähliche Ausgleich ist aber um so unvollkommener, je kleiner die Zellenräume
in der umlaufenden Saugwalze sind, so daß er bei den als Lochwalze ausgebildeten
Saugwalzen außerordentlich gering ist und praktisch nicht wesentlich zur Wirkung
kommen kann. Erst recht ist also eine solche Anordnung für die übrigen erfindungsgemäßen
Zwecke nicht geeignet, da bei ihr eine stillstehende Kammer fehlt, welche die Zellenräume
der Saugwalze im Bereich der Nachsaugzone miteinander verbindet. Eine solche Kammer
ist erforderlich, damit in ihr der von deri Zellen eingebrachte Unterdruck nachwirken
kann, ohne daß von außen her eine besondere Saugwirkung auf sie ausgeübt würde.
Insbesondere ist sie aber dann erforderlich, wenn man von ihr aus den von den Zellenräumen
eingebrachten Unterdruck zur Nutzbarmachung an einer andern Stelle übertragen will,
z. B. auf eine Vorsorgzone, wie dies gemäß der Erfindung beabsichtigt ist.
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Es sind fernerhin noch Saugwalzen mit einzelnen Saugzellen bekanntgeworden,
die in der Längsrichtung (d. h. in der Breite der Saugwalee) unterteilt sind und
welche auf die Saugräume folgende Kanäle enthalten, die durch einen Hahn gesteuert
werden können. Diese Zellensaugwalzen sind jedoch zur Erreichung des erfinderischen
Zweckes ebenfalls nicht geeignet, weil die erwähnten Kanäle nicht als Räume zum
Nachwirkenlassen eines von den Zellen eingebrachten Unterdruckes dienen, sondern
dazu, durch eingeführte Preßluft das Ablösen der Papierbahn zu unterstützen. Auch
wenn man diese bekannten Saugwalzen zu dem erfinderischen Zweck benutzen wollte,
so würden sie hierzu praktisch nicht geeignet sein, da das im Hahnenküken enthaltene
Vakuum viel zu gering sein würde, um in der erfindungsgemäßen Weise wirksam sein
zu können.
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Eine andere nützliche Verwertung des Unterdruckes der aus der Hauptkammer
sich herausdrehenden entlüfteten Räume besteht in der Herabminderung des Gegendruckes
der Saugpumpe, indem zwischen diesen und der Druckseite der Pumpe eine Verbindung
geschaffen wird. Das Druckgefälle der Pumpe wird durch eine solche Verbindung der
Räume der Nach-bzw. Vorsaugkammer mit der Druckleitung der Pumpe. verringert.
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Ein Ausführungsbeispiel für den Gegenstand der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. z ein Schaltschema der Sauganordnung
einer Saugwalze mit Haupt- und Nachzone, Abb.2 ein Schaltschema der Saugleitungen
einer Saugwalze mit Vor-, Haupt- und Nachzone, Abb.3 ein Schaltschema für Saugwalzenkammern
mit einer Luftpumpe.
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Der gelochte Saugwalzenmantel A läuft über die Saugkammer B, die in
mehrere Abteilungen b1 bis b3 unterteilt ist. In der an die Saugleitung cl der Luftpumpe
C angeschlossenen Kammer bi wird der volle Unterdruck erzeugt und der Hauptteil
der Entwässerungsarbeit geleistet. Der schädliche Raum, der z. B. aus den im Walzenmantel
befindlichen Löchern gebildet wird, muß, bevor eine Saugwirkung auf die Bahn D ausgeübt
wird, zuerst entlüftet werden. Da dann keine Luft zutreten kann, bleibt er beim
Fortschreiten der Drehbewegung der Walze weiterbestehen. Eine nicht mit der Saugrohrleitung
in Verbindung stehende Saugkammer b2, die der Kammer b1 nach dem Drehsinn der Walze
nachgeschaltet ist, wird von den fortlaufend über sie hinweggeführten entlüfteten
Räumen einem Unterdruck ausgesetzt, der die Bahn D um das zugehörige Bogenstück
der Walze A länger unter einer abgeschwächten Saugwirkung hält, die zur Arbeitsleistung
an dieser oder einer anderen Stelle verwertet werden kann.
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Zur Entlastung der Saugkammer b1 wird dieser eine Vorsaugkammer b3
vorgeschaltet und mit der Kammer b2 durch eine Rohrleitung b4 verbunden. Der Unterdruck
der Kammer b2 überträgt sich auf die Vorsaugzone und bewirkt dort eine Entlüftung
der den schädlichen Raum darstellenden Öffnungen im Walzenmantel A. Auf die
Bahn D wird hier leicht saugend eingewirkt und eine Ableitung des im Sieb,
Filz und Walzenmantel angesammelten Wassers herbeigeführt. Damit dieses nicht in
die Nachzone und Kammer b2 gelangen kann, ist ein Wasserabscheider bl in die Leitung
b4 eingeschaltet, der sein Wasser zusammen mit dem der Kammer b2 abführt. Die Ableitung
des Wassers aus der Vor- und Nachsaugzone kann durch Verbindungsleitungen c2, c3
mit der Saugleitung cl mit Drosselung erfolgen.
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Der Unterdruck in der Saugkammer b1 kann auch auf andere Weise zur
Arbeitsleistung herangezogen werden, indem der Gegendruck auf der Druckseite der
Pumpe C mit Hilfe des bisher ungenutzten und verlorengegangenen Unterdruckes in
der Nachsaugzone verringert wird. Wie Abb.3 zeigt, wird die Nachsaugkammer b2 durch
die Rohrleitung b° mit der Druckseite der Pumpe C verbunden, in der sie den Druck
herabsetzt. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise die Leistungsaufnahme der Pumpe
verringert und trotz erhöhter Saugarbeit und Bahnentwässerung ein billigerer Betrieb
erreicht werden. Um zu verhindern,
daß der Druck -der Pumpe C in
der Kammer b2 einen Druck erzeugt, der höher ist als eine Atmosphäre, wodurch die
Bahn von dieser Kammer vorzeitig abgehoben werden würde, ist in einer Rohrleitung
b6 ein entsprechend eingestelltes Regelventil c5 angebracht.
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Was die Blattbildung anlangt, wurde bisher auf die Bahn beim Eintreten
in die Saugzone ein sehr kräftiger plötzlich einsetzender Zug ausgeübt, der eine
starke Sieb- oder Filzmarkierung hervorrief und für die Weiterverarbeitung nachteilige
Folgen hatte. Wird aber durch die Bildung der Vorsaugzone die Gesamtsaugfläche vergrößert,
so braucht auf die Flächeneinheit der eigentlichen Saugzone keine so starke Saugwirkung
mehr ausgeübt zu werden. Durch das langsamere Absinken des Unterdruckes in der Nachzone
wird ein plötzlicher Druckwechsel vermieden, der sonst ein ungewolltes Ablösen der
Bahn von ihrer Unterlage, dem Sieb, dem Filz oder dem Walzenmantel, hervorruft.