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Bürstvorrichtung an Drehtischpressen Bei Drehtischpressen zum Herstellen
von Steinen aus keramischen Massen, beispielsweise feuerfester Steine, trägt eine,
üblicherweise die untere, Stempelplatte die meistens aus Buchstaben und Zahlen zusammengesetzten
Prägezeichen für Herkunft und Güte des Steines. Zwischen diesen Prägezeichen bleibt
aber leicht Formmasse haften, so daß ein scharfkantiges Prägen der Steinbezeichnung
nicht mehr möglich wird. Deshalb ist nicht nur ein Abbürsten dieser Stempelplatte
allgemein nach jedem Preßvorgang erforderlich, sondern das Abbürsten muß mit Rücksicht
auf die Prägezeichen auch zweckentsprechend erfolgen.
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Neben der Reinigung dieser Stempelplatten durch Abbürsten von Hand
hat man schon mechanisch angetriebene Bürsten als Walzen-und Scheibenbürsten vorgeschlagen.
Die, @Valzenbürsten gehen stets nur in einer Rich-@tung über die Stempelplatte,
so daß die hinter den Prägezeichen anhaftende Masse von diesen Bürsten nur zum Teil
oder überhaupt nicht erfaßt wird. Die bisher bekannten Scheibenbürsten streichen,
sich um ihre senkrechte Achse drehend, über die Stempelplatte hinweg. Durch diese
Drehbewegung kann wohl ein Teil der in bezug auf die Bewegungsrichtung des Drehtisches
hinter den Prägezeichen haftenden Masse erfaßt werden; ein restloses Entfernen aller
anhaftenden Masse ist mit dieser Einrichtung jedoch noch nicht gewährleistet, da
die Bürste, ständig in gleicher Kurve laufend, auch nur in stets gleichbleibender
Richtung auf die Stempelplatte wirkt.
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Erfindungsgemäß dient als Bürstvorrichtung an Drehtischpressen deshalb
eine über der Tischplatte angeordnete, die Platte des Unterstempels während der
Zeit -ihrer Hochstellung bestreichende, mechanisch angetriebene
Bürste,
die gleichzeitig mit der Drehbewegung um ihre senkrechte Achse einen Weg um einen
außerhalb dieser Achse gelegenen Punkt beschreibt. Mit dieser Bürst7; v orrichtung
ist es auch bei mechanisch getriebenen Bürsten ermöglicht, die auf elf Stempelplatte,
insbesondere hinter den Präg@T, zeichen, anhaftende Masse jeweils von anderer` Richtung
her zu erfassen und ab- bzw. aus Vertiefungen herauszubürsten.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Bürstv orrichtung mit den die Bewegung
der Bürste bewirkenden Antrieben.. Es zeigen Abb. i eine Ansicht einer Drehtischpresse
mit Bürstvorrichtung, Abb. 2 eine Draufsicht auf diese Anlage, Abb. 3 einen senkrechten
Schnitt durch die Antriebsvorrichtung der Bürste, Abb. q. eine - schematische Darstellung
der Bewegungsvorgänge der Bürste.
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Nach Abb.3 treibt ein nicht gezeichneter Elektromotor die mit diesem
gekuppelte Schnecke i an, die wiederum das Schneckenrad 2 in Bewegung setzt. Dieses
Schneckenrad sitzt fest auf der senkrechten Welle 3, die in ihrem unteren Teil als
Ritzelwelle q. ausgebildet ist. Zwischen dieser Welle q. und einem fest an das Getriebegehäuse
i i angebrachten Zahnkranz 5 läuft ein Ritzel 6, das auf der Welle 7 fest aufsitzt.
An der Welle 7 ist ein festes Tragglied io für die Bürste angeordnet. Zwischen .diesem
Tragglied io und der Bürste 8 liegen Stehkörper 9, die ein Einstellen der Bürste
in verschiedener Höhenlage, beispielsweise bei Ausbildung als Federn nachgiebig,
ermöglichen.
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Bei Drehen der Antriebswelle i dreht sich das Schneckenrad :2 und
damit die Welle 3. Diese setzt das Ritzel6 in drehende Bewegung, das gleichmäßig
um die Welle 3 mit herumläuft. Durch die Übertragung der Bewegung des Ritzels 6
auf die als senkrechte Achse für die Bürste 8 dienende Welle 7 beschreibt die an
dieser Welle befestigte Bürste gleichzeitig mit der Drehbewegung um ihre senkrechte
Achse einen Weg um einen außerhalb dieser Achse liegenden Punkt, der unterhalb der
Achse der Welle 3 liegt. Die Bürste bestreicht also in drehender Bewegung auch eine
größere Fläche, als wenn sie sich nur um ihre senkrechte Achse drehen würde. Die
Bürste wird dabei so groß gewählt und so auf ,die untere Stempelplatte aufgesetzt,
daß sie f ihrem Weg die gesamte Oberfläche der gmpelplatten bestreicht.
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den Abb. i und 2 liegt der gesamte An-':trieb der Bürste 8 in dem
Gehäuse i i, das mittels des Tragarmes 12 an dem Traggerüst 13 hängt, das
wiederum an der Drehtischpresse befestigt ist. Die Bürstenvorrichtung wird an der
Stelle der Preßtischplatte angeordnet, bei der der Unterstempel nach Abheben des
Formlings in der Drehtischebene oder über dieser liegt. Das Abbürsten erfolgt vor
dem Senken des Stempels. Die doppelte Bewegung der Bürste bewirkt ein gutes Reinigen
der Stempeloberfläche. Die Bürstvorrichtung verbleibt an der durch die übrigen Arbeitsbewegungen
der Presse bedingten und einmal gewählten Stelle der Presse. Werden mehrere Formlinge
gleichzeitig von verschiedenen Stempeln abgehoben, so kann man eine der Stempelzahl
gleiche Anzahl Bürstvorrichtungen anordnen, so daß jede dieser Stempelplatten durch
eine besondere Bürstvorrichtung gereinigt wird.