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Vorrichtung zum Feuchten laufender Bahnen Wo die Feuchtung von laufenden
Bahnen, wie Papieren, Geweben, Filmen oder ,anderen Kunststoffen, mit Bürstenfeuchtmaschinen
Perfolgt, wird die Regelung der von der Maschine abgegebenen Feuchtigkeitsmenge
im allgemeinen durch Drehzahlveränderungendes Bürstenfeuchtwerkes vorgenommen. Da
unter sonst gleichen Verhältnissen die von der Bürstenwalze .abgegebene Feuchtigkeitsmenge
mit steigernder Drehgeschwindigkeit dieser Walze wächst und mit fallender Drehgescliwindigkeit
sinkt, kann man bei gleichbleibender Geschwindigkeit der Bahn die ihr zugeführte
Feuchtigkeitsmenge größer oder kleiner gestalten, oder man kann dadurch; daß jeweils
ein festes Verhältnis zwischen den Geschwindigkeiten der Bürstenwalze und der Bahn
aufrechterhalten wird, unabhängig. von der Bahngeschwindigkeit mit gleichcn FeLichtwirkungen
arbeiten.
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Hierdurch ist zwar die Verän,derliarkeit der von den Feuchtwerken
üi der Zeit:einhät insgesamt abgegebenen Flüssigkeitsmengen gewährleistet, jedoch
besteht keine in dem Priaizip und der Bauart der Maschinen begründete Möglichkeit,
die über die Breite der Maschine erfolgende Verteilung der Feuchtungsflüssigkeit
zu beeinflussen. Dieser Nachteil wigt schwer, weil es ebensowohl die über die Breite
ungleich.m:äl'Dige Beschaffenheit der Bahn wie aber auch jene der Bürstenwalze sein
kann, welche Regeleingriffe notwendig macht. Ein anderer Nachteil jenes üblichen
Verfahrens der Feuchtungsregelung beruht darauf, daß die Tropfengröße des von der
Bürstenwalze abgeschleuderten Wassers um so kleiner, die Feuchtung damit um so gleichmäßiger
und giinstiger wird, je größer die Umfangsgeschwindigkeit der Feuchtw.alz.e ist.
Dies bedeutet, d:aß die technologisch beste, durch eine möglichst feine Tropfenverteilung
gekennzeichnete Art der Feuchtung bis jetzt nur dort vorliegt, wo die Bürstenwalze
mit verhältnismäßig hoher Geschwindi:gkch tunläuft,
wo es sich also
um die Abgabe hoher Feuchtigl@eitsmengcn handelt. Bei weniger starken Feuclitung,2n
vermag die Güte dqr ;
Feuchtung mithin unbefriedigend auszuf `' |
Es sind ferner leichter regelbare V |
tungen zum Feuchten laufender @ahne@:si,@." |
kannt, die aus einer in die FeuclltflüsslLll:,:ci |
eintauchenden Walze, einem oberhalb des Flüs si,gkeitsspiegels an dieser .anliegenden
verstellbaren Schaber sowie einer üb,cr der Feuchtwalze .angeordneten und mit dieser
in Berührung stehenden Bürstenwalze bestehen. Bei diesen bekannten Vorrichtungen,
vermittels deren Gewebebahnen mit einem feinen Regen von Farbstofflösung bespritzt
werden sollen, ist jedoch ebenfalls eine Reglung des Auftrages über einzelne. Breitenzonen
der `Bahn nicht möglich.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß bei einer Vorrichtung zum Feuchten
laufender Bahnen, bestehend aus einer in die Feuchtflüssig keit eintauchenden Walze,
einem oberhalb des Flüssigkeitsspiegels .an dieser anliegenden verst;llbare.n Schaber
sowie einer über der Feuchtwalze angeordneten und mit dieser in Berührung stehenden
Bürstenwalze der Schaber derart ausgebildet ist, daß er auch über einzelne Breitenzonen
der zu feuchtenden Bahn beliebig :eingestellt werden kann.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, die von dem
Feuchtwerk abgegebene Feuchtigkeitsmenge innerhalb des gesamten Lcistungsbereicbs
beliebig einzustellen, ohne daß die für die günstigste Tropfengröße maßgebende Bürstengeschwindigkeit
verlassen zu werden braucht. Die Einrichtung' kann dabei so ,getroffen werden, daß
für jene Fälle, wo mit gleicher Feuchtigkeitswirkung (gleichbleibende Fcuchtflüssigkeitsmeng:e
je Flächeneinheit der zu feuchtenden Bahn), .aber verschiedenen Bahngeschwindigkeiten
gearbeitet wird, der Abstand zwischen Schaberleiste und Tauchwalzenmantel .entsprechend
der Bahngeschwindigkeit durch eine Hilfsvorrichtung selbsttätig verändert wird.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der 'Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Vorderansicht, Fig. a einen senkrechten Querschnitt,
Fig. 3 eine Draufsicht und Fig. 4 eine Einzelheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die Tauchwalze e taucht in den mit der Feuchtflüssigkeit gefüllten
Tr og h ein, wird hier mit der Flüssigkeit benetzt und gibteinen großen Teil der
anhaftenden Flüssigkeit an die Bürstenwalze f ab. An der Stuhlung st der Tauchwalze
e ist eine einem Schaber ähnliche Leiste a angebracht, die zwischen Trog und Bürstenwalze,
achsenparallel zur Tauchwalze, am Unifang derselben angeordnet ist. Diese schaberähnliche
Leiste kann aus Metall oder irgendeinem anderen geeigneten Material besteh en. Sie
kann, wie ' es die Fig. z :und ¢
eigen, die Form eines Winkels haben. Eine |
einfühlige, von einer oder mehreren Stellen |
K.üs bedienbare Verstellvorrichtung v ermö@- |
Ficht die mehr oder minder große Annäherung der Schaberleiste an den Mantel der
Tauchwalze und damit .ein: Dicken- und Mengenveränderung der an der Tauchwalze haftenden
Flüssigkeit. In den Fig. i und 3 ist angedeutet, wie eine solche Verstellvorrichtung
beschaffen sein kann.
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Erfindungsgemäß ist nun die schaberartige Leiste derart .ausgebildet,
daß sie auch über einzelne Breitenzonen der zu feuchtenden Bahn beliebig eingestellt
«-erden kann. Dies kann auf verschiedenerlei Weise, wie bei .anderen Schabern, z.
B. solchen zum Reinigen umlaufender Flächen, im wesentlichen bekannt, ermöglicht
werden, etwa dadurch, daß, -wie es in der Fig.3 angedeutet ist, die Schaberleiste
in kurzen Abständen Schlitze sch erhält, wodurch die gesamte Leiste wie eine Klaviatur
in schmale, durch einen gemeinsamen Rücken zusammengehaltene Streifchen zerfällt.
Jedem einzelnen dieser Streifchen oder einer kleineren Anzahl derselben ist eine
Feingewindeschraube 1 zugeordnet. Auf diesen Schrauben sitzen Schraubenmuttern c,
die .als Handräder ausgebildet und ihrerseits in einer festen Leiste b drehbar g^lagert
sind. Durch Drehen der Handräder kann der zugehörige Leistenabschnitt an die Tauchwalze
angenähert bzw. von ihr entfernt werden. Damit wird breitenzonenmäßig eine Erhöhung
oder Verminderung der Feuchtmengen erzielt. Man kann, wie erwähnt, auch andere Ausführungsarten
wählen, z. B. eine solche, bei welcher die gegen die Tauchwalze zugekehrte Kante
der scbaberartigen Vorrichtung, wie es etwa bei Gummi, Leder und .ähnlichen Stoffen
der Fall ist, in sich selbst eine so hohe Elastizität besitzt, d.aß eine durch Schlitze
erfolgende Unterteilung der gesamten Kantenlänge unter -bleiben kann. Es ist aber
auch nicht notwendig, daß die Verstelltnig der einzelnen Breitenzonen durch Verwendung
von Schrauben u. dgl. erfolgt, es kann vielmehr auch jede andere geeignete Bauart
angewandt werden, z. B. die Verbindung der einzelnen Scbaberzonen mit einem Hebel«#erk
o. dgl. Während man also mit der in den Fig. i und 3 mit v bezeichneten Vorrichtung
den Schaber auf seineganze Länge zu einem mehr oder minder großen Eingriff in die
von der Tauchwalze hochgeförderte Flüssigkeitsschicht zu bringen und damit die gesamte
Feuchtmenge zu verändern vermag, wie dies an sich bekannt ist, gestattet die in
den Breitenzonen erfolgende Eingriffsmöglichkeit des Schabers
eine
Regelung der Feuchtigkeitsmenge über die Breite der Maschine. Man kann sich @die
gesamte Einrichtung natürlich auch so vorstellen, daß man nicht eine, sondern vielleicht
zwei oder mehr solcher miteinander in ,Verbindung stehender schaberartiger Anoxdriungen
vorsieht, wovon etwa die eine eine'grobe Gesamtregelung, die andere die Feinregelung
über die Bahnbreite besorgt.
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Um die mit der Vorrichtung gewährten Regeleingriffe meßb.ar zu gestalten,
empfiehlt es sich, die Stellung der der Tauchwalze zu-,gekehrten äußeren Kante der
Schaberlippe a zu der Feuchtwalze e mit Hilfe einer Meßuh:r, die gleichzeitig eine
Möglichkeit zur Aufzeichnung liefert, zu kontrollieren. Man kann zu diesem Zweck
in unmittelbarer Nähe der schaberartigen Leiste ein über die ganze Breite der Feuchtm.aschine
reichsendes starres Lineal, etwa wie g in Fig, q., anbringen. Auf diesem Lineal
befindet sich eine Zentimeterskala und eine verschiebbare Meßuhr. Der Taststift
der Meßuh.r berührt die Kante der Schaberlippe a, so daß durch Verschieben der Meßluhr
auf der Leiste g über die ganze Bahnbreite hinweg der Schaberabstand h gemessen
und unter Umständen a uch aufgezeichnet werden kann.