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Vorrichtung zum Auftragen von Streich- und ähnlichen Massen auf Papier->
Stoff- oder sonstige Bahnen \'euerdings ist man vielfach dazu übergegangen, an Stelle
der üblichen dünnflüssigen Streichmassen, beispielsweise zur Herstellung von Chromo-
und Kunstdruckpapier, zähflüssige und oft auch pastöse Massen zur Anwendung zu bringen.
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Um diese Massen .aufzutragen, können infolge der höheren Konsistenz
derselben nicht mehr die bisher üblichen Filzwalzen, endlosen Lauffilze, rotierenden
Rundbürsten u. dgl. Verwendung finden.
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Wie sich aus der Praxis ergab, lassen sich zähflüssige Massen .am
besten mittels einer Reihe aneinanderlaufender Walzen, wie .diese z. B. für zähe
Buchdruckfarben bei Buchdr ackmaschinen Anwendung finden, auftragen.
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Für pastöse Auftragenassen dagegen eignet sich wiederum diese Walzenauftrageinrichtung
nicht. Pastöse Massen müssen vielmehr einer weit stärkeren Verreibewirkung unterwo
werden.
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Es -macht sich ,also für den Auftrag di flüssiger, zähflüssiger oder
pastöser Ma! jeweils eine andere Auftragart erforderl _ Das bedeutet, daß beim Auftragen
vot der Konsistenz verschieden gearteten Ma: auf Bahnen immer mehrere Maschinen
jeweils anderen Auftragwerken vorhin oder aber bei ein und derselben Maschine Auftragwerke
auswechselbar sein müssen, daß immer die Auftragart angewandt wer kann, die für
die jeweilige zur Verarbeit kommende Auftragenasse erforderlich ist.
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Es sind zwar ferner Auftragvorrichtun bekannt, die den Zweck haben,
auf ein derselben Maschine die Verarbeitung von tragnassen verschiedener Konsistenz
und schaffenheit zu ermöglichen.
So wurden Auftragvorrichtungen
mit zwei Mulden für die Auftra,gmassen bekannt, bei denen die Auftrag ,masse durch
Schöpfwalzen entweder aus einer Mulde oder aus beiden Mulden zugleich unmittelbar
an die Bahn übertragen «erden kann. Durch entsprechende Verstellung der Walzen zueinander
kann die Bahn bei dieser Einrichtung mit den verschiedenen Schöpfwalzen in oder
außer Berührung gebracht werden. Auch können hiernach die Schöpfwalzen unabhängig
voneinander in Bezug .auf Umlaufrichtung und Umlaufgeschwindigkeit angetrieben werden.
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Weiter sind Auftragwerke anzutreffen, bei denen um eine in einer Mulde
laufende Schöpfwalze Verreibew.alz:en angeordnet sind, die die Streichmasse an die
eigentliche mit der Papierbahn unmittelbar in Berührung stehende Auftragwalze abgeben.
Diese Verreibewalzen sind um die Schöpfwalze schwenkbar angeordnet, so daß je nach
Bedarf eine oder mehrere Verreibewalzen an die Auftragwalze anstellbar sind. Auch
diese bekannten -Einrichtungen lassen sich nicht ohne weiteres für Auftragmassen
von dünnflüssiger bis pastöser Konsistenz verwenden, denn hiernach kann eine zufriedenstellende
Verreibewirkung bei Verarbeitung pastöser Massen ebenfalls nicht erzielt werden,
selbst wenn bei dem letzterwähnten Auftra,5verk sämtliche Verreibewalzen an der
Auftragwalze anliegen, da hierbei die Masse auf die Papierbahn nur mittels einer
einzigen Auftragwalze aufgetragen wird und diese ihrerseits keinen von den Verreibewalzen
und der Schöpfwalze unabhängigen Antrieb aufzuweisen hat. Außerdem können hierbei
die um die Schöpfwalze schwenkbaren Verreibewalzen nicht so weit gegeneinander verschwenkt
werden, daß sie sich einander berühren, da die über ihnen liegende Auftragwalze
im Wege ist.
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Auch macht sich bei derartigen für verschiedene Aufträge einstellbaren
Ruftragwerken beim Übergang von einer Auftragart auf die andere mitunter eine zeitraubende
und umständliche Einstellung der Walzen erforderlich, sei es, daß die Walzen tungelagert
werden müssen oder aber der Bahn selbst, die mit Auftragmasse versehen werden soll,
eine ganz andere Laufrichtung gegeben werden muß.
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Vorliegende Erfindung gibt eine Auftragvorrichtung mit einfachster
Bedienungsweise bekannt, die die Nachteile der bekannten Vorrichtungen dieser Art
ausschließt. Das neue Ruftragwerk kann vielmehr im Gegensatz zu den bekannten Ruftragwerken
für die verschiedensten Auftragmassen, ganz gleichgültig, ob von dünner, zähflüssiger
oder pastöser Beschaffenheit, ;gleich gut Verwendung finden. Die Erfindung besteht
darin, daß bei einer Vorrichtung zum Auftragen von Streich- und ähnlichen Massen
auf Papier-, Stoff- oder sonstige Bahnen, bestehend aus einer Schöpfwalze und mit
dieser zusammenarbeitenden, die Masse an die Bahn abgebenden Auftragwalzen, erfindungsgemäß
die in Bezug auf U inlaufrichtung und Umlaufgeschwindigkeit unabhängig voneinander
und der Schöpfwalze, beispielsweise durch Regelgetriebe. antreibbaren Auftragwalzen
derart schwenkbar um die Schöpfwalze angeordnet sind, daß sie je nach Bedarf in
oder außer Berührung gebracht werden können.
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Die erfindungsgemäße Auftragvorrichtung ist in der schematischen Zeichnung
in zwei verschiedenen Arbeitsstellungen dargestellt.
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Abb. i zeigt zunächst, wie der Schichtträger, beispielsweise eine
Papierbahn ,a, um die Spannrollen b, c und il an den die Schöpfwalzelt
berührenden Auftragwalzene und f vorbeigeführt wird. Die die Streichmasse aufnehmende
Mulde ist mit g bezeichnet.
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Aus der gleichen Abbildung ist, wie -cstrichelt dargestellt, ersichtlich,
daß durch Verstellen der Spannrollen b, c und J zur gestrichelt gezeichneten Stellung
b', c', t! die ebenfalls gestrichelt gez ichnete Papierbahn a' mit weniger
Spannung, die Auftragwalzen. e und f nur kurz berührend, an 'diesen vorbeigeführt
werden kann. Man hat es demzufolge vollkommen in der Hand, je nach Konsistenz der
Auftragmasse, die Papierbahn u bzw. a' verhältnismäßig lange und mit starker Spannung
um die Auftragwalzen herumzuführen oder aber nur eine kurze Zeit mit diesen in Berührung
zu bringen. Diese Verstellbarkeit solcher Spannrollen ist im wesentlichen an sich
bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung.
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Da die Auftragivalzene und f beispielsweise durch je ein stufenloses
Getriebe gesondert angetrieben werden, so hat man es weiter -in der Hand, ,auch
mehr oder weniger i streichend zu arbeiten, indem man die Walzen e oder f, wie an
sich z. B. bei zulyleich I
als Auftragwalzen dienenden Schöpfwalzen bekannt,
entgegen der Laufrichtung der Papierbahn bzw. langsamer oder schneller laufen läßt
als diese. Zu diesem Zwecke sind die Auftragwalzen e und f in Bezug auf Umlaufrichtung
und Umlaufgeschwindigkeit unabhängig voneinander und der Schöpfwalze lt antreibbar.
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Die Auftragwalzen e und f sind aber nicht nur in dieser Weise antreibbar,
sie sind auch derart schwenkbar um die Schöpfwalze lt angeordnet, daß sie
je nach Bedarf in oder außer Berührung gebracht werden können.
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Diese Stellung der Auftragwalzene und f ist in .der Abb. 2 dargestellt.
So zeigt Abb. 2,
wie die Verreibung der aufzutragenden Masse neben
der Verreibun,g zwischen den Walzen e, 1t und f, 1t auch noch zwischen
-den Auftragwalzen e und f durch Schwenken derselben um die Schöpfwalze lt, bis
sie selbst miteinander in Berührung kommen, stattfinden kann, so daß die Verreibewirkung
und die Gleichmäßigkeit des Auftrages noch weiter erhöht wird.
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Die 'Umdrehungsrichtung der einzelnen Walzen ist in den Abbildungen
mit Pfeilen und die Möglichkeit der Schwenkung bzw. der Verstellung der einzelnen
Walzen mit Doppelpfeilen angegeben. Gewünschtenfalls können die Auftragwalzen
e und f, wie die Doppelpfeile zeigen, nicht nur um die Schöpfwalze
verschwenkt, sondern auch mit dieser in und außer Berührung gebracht werden.
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Durch Vor- und Rückwärtsstellen der Spannrollen b, c, d, durch
Änderung der Umlaufrichtung und Umlaufgeschwindigkeit der Auftragwalzen
e, f unabhängig voneinander und der Schöpfwalzelt oder durch Schwenken derselben
um die Schöpfwalze 1t kann man also während. des Betriebes der Maschine allen Erfordernissen,
welche durch die Konsistenz der Auftragmasse an einen gleichmäßi gen Auftrag auf
die Papierbahn gestellt wer den, leicht nachkommen.
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Die erfindungsgemäße AuftragvorrichtuA; bietet schließlich die Möglichkeit,
die ver schiedensten Führungen des Schichtträger: beispielsweise der Papierbahn,
durch die Vor richturig in Anpassung ,an die Konsistenz de Auftragmasse zu gewährleisten.