DE2935033C2

DE2935033C2 - Farbwerk für Druckmaschinen

Info

Publication number: DE2935033C2
Application number: DE19792935033
Authority: DE
Inventors: Arndt Dipl.-Ing. DDR 8252 Coswig Jentzsch; Hans Ddr 8122 Radebeul Johne; Horst DDR 8023 Dresden Schulz
Original assignee: Kombinat Polygraph Werner Lamberz VEB
Current assignee: KBA Planeta AG
Priority date: 1978-10-28
Filing date: 1979-08-30
Publication date: 1984-09-20
Also published as: GB2033301B; DD140440A1; DE2935033A1; GB2033301A; SE7908845L; FR2439672A1

Description

35

Die Erfindung betrifft ein Farbwerk für Druckmaschinen, bei dem die Farbdosierung durch ein verstellbares Farbmesser, eine gesteuert antreibbare Farbkastenwalze und anschließende Farbwalzen erfolgt.
■ An Farbwerke von modernen Druckmaschinen wird die Forderung .gestellt, daß beim Einrichten des Farbwerkes vom Zeitpunkt der Verstellung der Farbmesserschrauben am Farbkasten bis zum Wirksamwerden der Verstellung an den Auftragwalzen, die Anzahl der dazwischen liegenden Maschinentakte so gering wie möglieh ist.

Bei einem bekannten Farbwerk (DE-OS 22 25 571) wird die von der Farbkastenwalze abgenommene Farbe auf eine Farbwalze übertragen, deren Anpreßkraft an die Farbkastenwalze und an eine weitere Farbwalze durch Stellmittel während des Laufes der Maschine verändert werden kann. Die Geschwindigkeit der Farbkastenwalze ist dabei nicht regelbar.

Dieses Farbwerk sichert durch die einstellbare Farbquetschung eine gründliche Vorverreibung. Nachteilig ist aber dabei, daß durch die gegenüber der Maschinengeschwindigkeit stark herabgesetzte Farbkastenwalzengeschwindigkeit eine relativ lange Zeit vergeht, bis der von der Farbkastenwalze abgegebene Farbstreifen eine Filmwalze erreicht hat. Dies wirkt sich besonders nachteilig bei Veränderung der Farbmessereinstellung aus. Diesen Nachteil versuchte man zwar zu vermindern, indem der Abstand der Berührungspunkte am Umfang der Farbkastenwalze zwischen Farbmesser und Filmwalze so kiein wie möglich gehalten wird. Die μ Maßnahme bringt aber den Nachteil mit sich, daß die vom Farbkasten eventuell abtropfende Farbe auf die Filmwalze trifft, und damit die Farbdosierung gestört

wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Farbwerk zu schaffen, bei dem die Zeit von Farbmesserverstellung bis zum Wirksamwerden der Verstellung an den Auftragwalzen verkürzt wird.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß nach jeder Verstellung des Farbmessers die Umfangsgeschwindigkeit der Farbkastenwalze um den an der Farbkastenwalze durch die Berührungspunkte des Farbmessers und der ersten Farbwalze gebildeten Winkel λ automatisch oder durch Kommando erhöht werden kann.

Bei Filmfarbwerken wird dabei während der gesamten Dauer der Geschwindigkeitserhöhung der Farbkastenwalze die erste Farbwalze von der Farbkastenwalze und/oder der nachfolgenden Farbwalze abgehoben. Bei Heberfarbwerken liegt die gesamte Dauer der Erhöhung der Umfangsgeschwindigkeit der Farbkastenwalze in der Phase, in der die Heberwalze von der Farbkastenwalze und/oder von der Farbwalze abgehoben ist Der Impuls zur Auslösung der Geschwindigkeitserhöhung der Farbkastenwalze erfolgt von Hand oder durch Programmkommando.

Durch das DE-GM 73 29 126 ist es zur Lösung der Aufgabe — Erhöhung der von der Heberwalze übertragenen Farbmenge während des Maschinenlaufes zu einem beliebigen, willkürlich gewählten Zeitpunkt — bekannt, daß eine mit der Farbkastenwalze in Wirkverbindung stehende, vom normalen Antrieb der Farbkastenwalze unabhängige Antriebseinrichtung vorgesehen ist, mit welcher die Farbkastenwalze von einer Normalgeschwindigkeit auf mindestens eine höhere Geschwindigkeit bringbar ist.

Das DE-GM 73 29 126 vermittelt keine Lehre zur Verkürzung der Zeit von der Farbmesserverstellung bis zum Wirksamwerden der Verstellung an den Auftragwalzen.

Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.

In den dazugehörigen Zeichnungen zeigt

F i g. 1 schematische Darstellung eines Teiles eines Filmfarbwerkes

Fig.2 schematische Darstellung eines Teiles eines Heberfarbwerkes.

Wie aus F i g. 1 hervorgeht, gelangt die im Farbkasten 1 befindliche Farbe 2 durch das Farbmesser 3 mittels der Farbmesserschrauben 4 dosiert auf die Oberfläche der Farbkastenwalze 5. Die Farbe 2 wird dann von der Farbkastenwalze 5 auf die erste Farbwalze 6 und von dort auf die Farbwalze 7 übertragen. In bekannter Weise, über hier nicht dargestellte Färb- und Verreibwalzen gelangt die Farbe auf die Auftragwalzen.

Der Antrieb der Farbkastenwalze 5 erfolgt dabei durch einen Elektromotor 8. Durch ein mechanisches Getriebe wird die Drehzahl stark heruntergesetzt. Dieses Getriebe besteht aus der auf der Welle 9 des Elektromotors 8 befestigten Schnecke 10, die mit dem auf der Duktorwelle 11 sitzenden Schneckenrad 12 ständig in Eingriff ist. Eine weitere, aber variable Reduzierung der Drehzahl wird durch elektrische Beeinflussung des Elektromotors 8 erreicht.

Nach dem ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 1) ergibt sich bei dem Filmfarbwerk nach Veränderung der Farbdosicrung mittels der F'arbmcsscrschrauben 4, daß, ausgelöst von Hand oder durch Programmschaltung, die erste Farbwalze 6 von der Farbkastenwalze 5 und/oder von der Farbwalze 7 abschwenkt. In dieser Zeit wird die Farbkastenwalze 5 durch Überbrückung der elektri-

sehen Regelgrößen um den Winkel λ kurzzeitig beschleunigt Unmittelbar danach schwenkt die Farbwalze

6 in ihre ursprüngliche Lage zurück. Damit ist die veränderte Farbdosierung sehr schnell auf die mit Maschinengeschwindigkeit umlaufende Farbwalza 7 wirksam ge- s worden.

Nach dem zweiten Ausführungsbeispiel (F i g. 2) ergibt sich bei einem Heberfarbwerk der fast gleiche Ablauf. Nachdem die Heberwalze 13 von der Farbkastenwalze 5 abgerückt ist, erfolgt die Beschleunigung der Farbkastenwalze 5 um den Winkel ac

Dieser Vorgang ist vor Erreichung der Farbwalze 7 beendet Dabei ist es unbedeutend, ob der Schwenkpunkt der Heberwalze 13 im Mittelpunkt der Farbwalze

7 oder außerhalb dieser Mitte angeordnet ist

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1 Farbkasten

2 Farbe

3 Farbmesser

4 Farbmesserschraube

5 Farbkastenwalze

6 Farbwalze

7 Farbwalze

8 Elektromotor

9 Welle

10 Schnecke

U Duktorwellc

12 Schneckenrad

13 Heberwalze.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

35

40

45

50

Claims

Patentansprüche:

1. Farbwerk für Druckmaschinen, bei dem die Farbdosierung durch ein verstellbares Farbmesser, s eine gesteuert antreibbare Farbkastenwalze und anschließende Farbwalzen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß nach jeder Verstellung des Farbmessers (3) die Umfangsgeschwindigkeit der Farbkastenwalze (5) um den an der Farbkasten wal- ι ο ze (5) durch die Berührungspunkte des Farbmessers (3) und der ersten Farbwalze (6) gebildeten Winkel <x automatisch oder durch Kommando erhöht werden kann.

2. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Filmfarbwerken während der gesamten Dauer der Erhöhung der Umfangsgeschwindigkeit der Farbkastenwalze (5), die erste Farbwalze (6) von der Farbkastenwalze (5) und/oder von der nachfolgenden Farbwalze (7) abgehoben ist

3. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Heberfarbwerken die gesamte Dauer der Erhöhung der Umfangsgeschwindigkeit der Farbkastenwalze (5) in der Phase liegt, in der die Heberwalze (13) von der Farbkastenwalze (5) und/ oder von der Farbwalze (7) abgehoben ist.

4. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Impuls zur Auslösung der Geschwindigkeitserhöhung der Farbkastenwalze (5) von Hand oder durch Programmkommando gegeben wird.