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Sendeeinrichtung zur Auswahl von Abzweigstellen an Verbindungsleitungen
.in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen, und im besonderen auf Verbindungsleitungen,
an welche mehrere Abzweigstellen angeschlossen sind. Um die Abzweigstellen einzeln
auswählen zu können, ist vorgeschlagen worden, jeder Abzweigstelle Kondensatorw
iderstandsanordnungen zuzuordnen, die unter dem Einfluß eines von einer Sendeeinrichtung
an dieVerbindungsleitungangeschalteten Wahlstromes bestimmter, der gewünschten Abzweigstelle
eigentümlicher Dauer den Anruf nur an der gewünschten Stelle bewirken.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine Sendeeinrichtung zur Steuerung
der Kondensatorwiderstandsempfangsanordnungen an den Abzweigstellen. Die Sendeeinrichtung
besteht erfindungsgemäß gleichfalls aus einer Kondensator widerstandsanordnung,
welche von derselben Stromquelle wie die Xonden -,#, satorwiderstandsempfangsanordnungen
in den Abzweigstellen gespeist wird und Schaltmittel steuert, welche unter dem Einfluß
einer die gewünschte Abzweigstelle kennzeichnenden Schaltmaßnahme einen Wahlstromkreis
über die Kondensatorwiderstandsempfangsanordnungen an den Abzweigstellen für eine
die Auswahl der gewünschten Abzweigstelle ermöglichende Zeitdauer schließen.
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Die Sendeeinrichtung nach der Erfindung gewährleistet bei großer Einfachheit
hohe Betriebssicherheit der Anlage. Dies beruht auf folgendem: Da für die Ladung
von Kondensatoren nicht nur die Ladezeit, sondern auch die Ladespannung von maßgeblichem
Einfluß ist, wird bei höherer Ladespannung die Ladezeit kürzer als bei niedriger
Ladespannung. Schwankt also die Spannung der zur Ladung der Kondensatoren dienenden
Sendestromquelle, ist aber für die Ladung selbst ebne immer gleichbleibende Ladezeit
festgesetzt, so ergeben sich Fehleinstellungen bei den Wahlvorgängen. Wenn z. B.
die Spannung der Ladestromquelle sinkt, so kann es bei Verwendung der bekannten
Sendeeinrichtungen, die die Wahlströme immer nach einer für eine bestimmte Betriebsspannung
festgelegten Zeit abschalten, vorkommen, daß. bei Abschaltung des Wahlstromes der
Kondensator der gewünschten Stelle noch nicht voll geladen ist, so daß die Anruf-
bzw. Anschaltmittel durch den Kondensatorstrom (Lade-oder Entladestrom) nicht betätigt
werden können. Ist dagegen die Ladespannung höher als die vorgeschriebene Betriebsspannung,
dann kann andererseits außer an der gewünschten Abzweigstelle auch an einer anderen
Abzweigstelle die Ladung eines Kondensators, der bei normaler Betriebsspannung an
sich eine längere Ladezeit hat, bei Abschaltung des Wahlstromes bereits einen derartigen
Wert erreicht haben, daß auch an dieser Abzweigstelle die Anruf- bzw. Anschaltmittel
im Kondensatorstromkreis zur Wirkung kommen. Diese Betriebsschwierigkeiten
werden
durch die Erfindung vollkommen beseitigt, indem es ermöglicht wird, den Wahlstrom
unabhängig von Schwankungen der Betriebsstromquelle immer gerade dann abzuschalten,
wenn die der jeweiliggn Ladespannung entsprechende Ladezeit Z'@?r' Bangen ist; so
daß die Ladung der Konde@44 satoren an den Empfangseinrichtungen der Abzweigstellen
den der gewünschten Abzweigstelle eigentümlichen Wert erreicht hat. Die Anordnung
wird damit also in einfachster Weise unabhängig von unvermeidbaren Schwankungen
der Ladestromquelle.
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Wenn in der nachstehenden Beschreibung bestimmte Werte für die Ladezeiten
der Kondensatoren angegeben sind, so beziehen sich diese immer auf die normale Betriebsspannung
der Stromquelle. Bei niedrigerer Betriebsspannung ist die Ladezeit entsprechend
länger, bei höherer Betriebsspannung kürzer.
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Bei einer geringen Zahl (z. B. 3) von Abzweigstellen an einer gemeinsamen
Leitung genügt eine Abstufung -der Dauer des Wahlstromes. Bei größerer Zahl von
Abzweigstellen kann es mit Rücksicht auf die Wirtschaftlichkeit der Anlage unzweckmäßig
sein, die Auswahl lediglich durch verschiedene Dauer eines einmal angelegten Wahlstromes
zu bewirken. In solchen Fällen kann die Wahl durch Strom verschiedener Dauer und
Richtung oder durch mehrmals nacheinander erfolgende Anschaltung eines Wahlstromes
verschiedener Dauer oder verschiedener Dauer und Richtung erfolgen.
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Die erfindungsgemäße Sendeeinrichtung ist sowohl dann anwendbar, wenn
die Kondensatoren der Empfangsanordnungen in den Abzweigstellen im Ruhezustand der
Anlage nicht geladen sind, sondern während der Wahl geladen werden, wobei die Stärke,
gegebenenfalls auch die Richtung des bei Beendigung der Wahl wirksam werdenden Entladestfomes
die Anruf- bzw. Anschalteinrichtungen nur an einer bestimmten Stelle wirksam werden
läßt, als auch dann, wenn die Kondensatoren in den Empfangseinrichtungen der Abzweigstellen
im Ruhezustand der Anlage geladen sind,. während der Wahl bis zu einem gewissen
Grade entladen werden und der im Anschluß hieran angelegte Ladestrom die Anruf-
bzw. Anschaltmittel ,nur an der gewünschtien Stelle wirksam werden läßt.
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Den nachstehend ausführlich erläuterten Ausführungsbeispielen ist
ein System zugrunde gelegt, bei welchem die Kondensatoren in den Empfangseinrichtungen-der
Abzweigstellen im Ruhezustand der Anlage ungeladen sind, also während der Wahl geladen
werden. Da jeder Abzweigstelle oder jeder Gruppe von Abzweigstellen eine bestimmte
Ladezeit von beispielsweise 50, 200 und 8oo ms zugewiesen ist, sind bei Wahl einer
bestimmten Abzweigstelle oder Gruppe die Kondensatoren kleinerer Kapazität an nicht
gewünschten Abzweigstellen ebenfalls voll gäden. Um nun trotzdem nur an der geswünschten
Stelle die Anruf- bzw. Anschaltmittel zur Wirkung zu bringen, werden nach Beendigung
der Wahl die Kondensatoren aller Empfangseinrichtungen um einen bestimmten Betrag
vorentladen, derart, daß nach Einschaltung der Kondensatoren in den Arbeitsstromkreis
nur an der gewünschten Abzweigstelle der Entladestrom des Kondensators eine zum
Wirksamwerden der Anruf-bzw. Anschaltrelais erforderliche Stärke aufweist.
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Erfindungsgemäß wird nun die Dauer der Vorentladung auch durch die
Kondensatorwiderstandsanordnung der Sendeeinrichtung bestimmt, indem vom Entladestrom
von Kondensatoren der Sendeeinrichtung gesteuerte Hilfsrelais die Vorentladung dann
beenden; wenn die Ladung nur bei dem Kondensator der gewünschten Abzweigstelle einen
zum Wirksamwerden der Anrufeinrichtungen ausreichenden Wert hat. Die Dauer der Vörent-Ladung
kann aber auch davon abhängig gemacht werden, daß Hilfsrelais der Sendeeinrichtung
vom Ladestrom von Kondensatoren der Sendeeinrichtung gesteuert werden.
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In der Fig. i ist eine Sendeeinrichtung SE dargestellt; welche drei
Kondensatoren, Kol, Kot, Kos, verschiedener Größe enthält.
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Angenommen ist, daß an den an die Vermittlungsstelle angeschlossenen
Verbindungsleitungen bis zu sechs Abzweigstellen angeschlossen sein können und daß
die Auswahl einer dieser Abzweigstellen abhängig ist von der Dauer und Richtung
eines über die Verbindungsleitung VE fließenden Ladestromes. Die Kondensatoren in
den nicht dargestellten Abzweigstellen i und 4. sind nach 50 ms geladen,
die Kondensatoren in den dargestellten Abzweigstellen ASt_, und ASt5 nach zoo ms
und die Kondensatoren in den ebenfalls nicht dargestellten Abzweigstellen 3 und
6 nach 8öo ms. Die Abzweigstellen z bis 3 bilden eine Gruppe, zu deren Auswahl der
+-Pol der Batterie Bi an die untere Sprechader U angelegt werden muß, während: zur
Auswahl der zweiten aus den Abzweigstellen 4 bis G bestehenden Gruppe der --Pol
der Batterie B2 an dieselbe Ader der Verbindungsleitung anzulegen ist: Der Betrieb
gestaltet sich wie folgt: Die Sendeeinrichtung wird über eine Verbindungseinrichtung
beliebiger Ausführung mit der Verbindungsleitung gekuppelt. Angenommen ist in der
Zeichnung ein Schnurstromkreis, dessen Stöpsel Stpl in die Klinke KI eingeführt
werden
muß. An diesen Schnurstromkreis wird die Sendeeinrichtung mittels der Anschalttaste
AT angeschaltet.
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Die Abzweigstelle ASt, wird verlangt.
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Bei Stöpseln der Klinke KL durch den Stöpsel Stpi wurden an allen
Abzweigstellen die Relais Sp.in folgendem Stromkreis erregt: Erde, Batterie B2,
Relais SR, Kontakte 24, 8, Klinkenfeder 9, Ader b der Verbindungsleitung VL, von
hier parallel an allen Abzweigstellen, über Kontakte der Relais J und die Sp-Relais
an Erde, z. B.: an der Abzweigstelle ASt, über Kontakt ioi5 und Relais S'p5, an
,der Abzweigstelle ASt, über Kontakt I I i2 und Relais Spe. Die Sp-Relais sprechen
an und schließen ihre Kontakte, so an der Abzweigstelle ASt, den Kontakt I2sp5 und
an der Abzweigstelle ASt, den Kontakt Ush.
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Wird die Anschaltetaste AT gedrückt, so wird über die a-Ader ein die
J-Relais an den Abzweigstellen erregender Stromkreis geschlossen. Erde, Batterie
B2, --Pol, Kontakte 144 15, 16, Klinkenfeder 17, a-Ader der Verbindungsleitung,
an der Abzweigstelle ASt5 über Relais J5, Kontakt -12sp5, Erde; an der Abzweigstelle
ASt, über Relais J2, Kontakt 13 spe, Erde. Die J-Relais sprechen an und schalten
die Sp-Relais von der b-Ader der Verbindungsleitung auf die a-Ader um. An der Abzweigstelle
ASt, geschieht dies durch öffnen des Kontaktes ioi, und Schließen des Kontaktes
19i5 und an der Abzweig= stelle ASt.durch öffnen des Kontaktes I I a2 und Schließen
des, Kontaktes 22i2. Gleichzeitig werden durch öffnen der Kontakte 18 i5 und 2.i
i2 sowie Schließen der Kontakte 2o i5 und 2312, die Kondensatoren
Ko15 und Ko12 an die b-Ader angelegt. Bei öffnen des Kontaktes 24 wurde der Stromkreis
für die .Sp-Relais unterbrochen, da an dem Kontakt 7 keine der Batterien Bi, B2
liegt. Die Relais Sp fallen aber in der Zeit bis zum Schließen der Kontakte 19 i5,
22 i2 nicht ab, sondern halten ihre Anker angezogen.
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Wird jetzt an der Bedienungsstelle die die gewünschte Abzweigstelle
ASt2 kennzeichnende Taste Tat gedrückt, so. werden die Kontakte 25 und 26 geschlossen
und der Kontakt 27 geöffnet. Außerdem werden auch die allen Tasten des Tastensatzes
gemeinsamen E-Kontakte i und 28 geschlossen. Über den Kontakt i und die b-Ader der
Verbindungsleitung VL ist jetzt folgender Stromkreis geschlossen, in welchem die
Kondensatoren an den Abzweigstellen aufgeladen werden: Erde, Batterie Bi, +-Pol,
Kontaktei, 2, 3, 4, 54
6 r, 7, Stöpselkontakt 8, Klinkenfeder 9, Ader
b,
von hier an der Abzweigstelle ASt, über: Widerstand 29, Kontakt 2o15, Kondensator
Ko15, Erde; an der Abzweigstelle ASt2 über: Widerstand 3o, Kontakt 23 4,
Kondensator Ko12, Erde und an den nicht dargestellten Abzweigstellen entsprechend.
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In der Sendeeinrichtung wird gleichzeitig der Kondensator Kot, dessen
Kapazität derjenigen der Kondensatoren Ko12 und Kog in den Abzweigstellen ASt2 und
ASt5 entspricht, auf folgendem Wege geladen: Erde, Batterie Bi, ---Pol, Kontakte
I, 2, 3, 4, Widerstand 3.1, Kontakt 32 s, Kondensator Kot, Kontakte 33, 25, Erde.
Das parallel zu dem Kondensator Kot über den Kontakt 26 der Taste Tat eingeschaltete
Steuerrelais R kann während der Ladung des Kondensators Kot nicht ansprechen, sondern
erst dann, wenn der Kondensator Kot vollgeladen ist. Das Relais R öffnet dann. am.
Kontakt 6r den über die b-Ader der Verbindungsleitung VL verlaufenden Ladestromkreis
für die Kondensatoren der Empfangseinrichtungen an den Abzweigstellen.
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Bevor in der Beschreibung der weiteren Schaltvorgänge fortgefahren
wird, seien die Verhältnisse an den Abzweigstellen erläutert: Die Kondensatoren
aller Abzweigstellen wurden in dem über die b-Ader verlaufenden Ladestromkreis aufgeladen.
Außer den Kondensatoren Ko12 und K o,5 an -den Abzweigstellen ASt, und ASt,
sind auch die Kondensatoren-an den Abzweigstellen ASt, und ASt4 vollgeladen., da
diese Kondensatoren eine kleinere Kapazität haben, als die Kondensatoren Ko12 und
Kot, Die Kondensatoren der Abzweigstellen 3 und 6 haben eine größere Kapazität und
sind infolgedessen nicht vollgeladen.
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Wenn nun sofort die aufgeladenen Kondensatoren auf den Arbeitsstromkreis
umgeschaltet würden, würden an mehr als einer Abzweigebene die Anruf- bzw. Anschalteinrichtungen
im Entladestromkreis wirksam betätigt werden können, im vorliegenden Falle also
in den Abzweigstellen ASt, und ASt2, da diese beiden Abzweigstellen zu derjenigen
Gruppe gehören, bei welchen zur Beeinflussung der Anschalteinrichtungen die Anlegung
des +-Poles der Batterie Bi an den Ladekreis erforderlich ist. Um nun nur an der
gewünschten Abzweigstelle ASt, die Anschalteinrichtungen in die Arbeitslage bringen
zu können, wird zunächst ein Vorentladestromkreis geschlossen. Diesen Vorentladestromkreis
schließt ein Schaltmittel der Sendeeinrichtung, und zwar das parallel zum Kondensator
Kot liegende, nach Aufladiung dieses Kondensators ansprechende Steuerrelais
R durch Schließen des Kontaktes 34r. Die Kondensatoren sämtlicher Abzweigstellen
entladen sich jetzt über die Kontakte 34r, 35 und 36.
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Die Vorentladung darf selbstverständlich einen gewissen Betrag nicht
überschreiten. Da die AbzweigstelleASt. gewählt worden ist,
wird
der Vorentladestromkreis so lange geschlossen gehalten, bis die Kondensatoren mit
der kleinsten Kapazität der Abzweigstellen i und 4 voll entladen sind. Alsdann haben
die Kondensatoren an den Abzweigstellen 2 und 5 immer noch eine solche Ladung, daß
bei ihrer Einschaltung in den Arbeitsstromkreis Relais durch den Entladestrom betätigt
werden können. Die großen Kondensatoren an den Ab-
zweigstellen 3 und 6 werden
im Ladestromkreis nur zu einem Teil aufgeladen. Auch ohne Vorentladung würde der
Entladestromkreis dieser Kondensatoren nicht ausreichen, um ein Relais zu erregen.
Die Ladung wird aber über den Vorentl,adungsstromkreis noch weiter herabgesetzt.
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Aus vorstehendem ist zu ersehen, daß die Dauer der Vorentladung bei
Wähl der Abzweigstelle z eine andere sein muß, als beispielsweise bei Wahl der Abzweigstelle
3. Die der gewünschten Abzweigstelle entsprechende Vorentladun.g wird nun selbsttätig
bestimmt durch Schaltmittel der Sendeeinrichtung, und zwar ist es in diesem Falle
wieder das Relais R. Außer den bereits erläuterten Schaltvorgängen hat das Relais
R seinen Kontakt 37 r geöffnet und den Kontakt 38 r geschlossen. Über
letztgenannten- Kontakt spricht das Relais S an, welches durch Öffnen des Kontaktes
32 s die Batterie Bi von dem Relais R und von den Kondensatoren Koi bis Kos abschaltet,
es legt sich am Kontakt 39s in einen über den Kontakt 26 der Taste Tat verlaufenden
Haltestromkreis und schließt vorbereitend für später zu erläuternde Zwecke den Kontakt
40s. Bei Öffnen des Kontaktes 32s fällt das Relais R noch nicht sofort ab, denn
es liegt in folgendem Entladestromkreis des Kondensators Kot: Kondensator
Kot, Relais R, Kontakte 26, 25, 33, Kondensator Kö, Erst nach Entladung des Kondensators
Kot kann das Relais R abfallen, seine Kontakte in die Ruhelage zurücklegen und u.
a. durch Öffnen des Kontaktes 34r den Vorentladestromkreis für die Kondensatoren
an den Abzweigstellen unterbrechen.
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Die Dauer der Vo.rentladung der Kondensatoren ist also abhängig von
der Entladezeit des während der Wahl der gewünschten Ab-
zweigstelle aufgeladeinsen
Kondensators der Sendeeinrichtung. -Das Relais R ist nun derart eingestellt, daß
die Kontakte 37 r und; 38 r vor den Kontakten 6 r und 34y in ihre Ruhelage
zurückgelegt werden. Über die Kontakte 37 r und 40 s wird das Relais T erregt,
welches am Kontakt 14t den Stromkreis über die J- und Sp-Relais an den Abzweigstellen
öffnet. Die Relais J fallen ab und schalten die Kondensatoren von dem Vorentladestromkreis
in die Arbeitsstromkreise um. An der Abzweigstelle ASt, verläuft der Arbeitsstromkreis
über den Kontakt äi i2 und die Wicklung I des Relais A.. und. an der Abzweigstelle
ASt5 über den Kontakt 18 i5 und die hier in entgegengesetztem Sinne, wie an der
Abzweigstelle ASt. eingeschaltete Wicklung I des Relais A5.
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Das Relais T öffnet bei seinem Ansprechen den Kontakt 5 t und legt
über den Kontakt 41 t die Batterie Bz (--Pol) an die b-Ader der Verbindungsleitung
an, was zur Folge hat; daß nunmehr die Sp-Relais sämtlicher Ab-
zweigstellen
auf folgendem Wege Strom erhalten: Erde, Batterie B2, --Pol, Widerstand 42, Kontakte
41 t, 6 r, 7, 8, Klinkenfeder g, b-Ader der Verbindungsleitung, Kontakt ioi;" Relais
Sp5, Erde bzw. Kontakt i i i2, Relais Spe, Erde usw. Die Sp-Relais halten ihre Anker
angezogen.
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Das Relais T schaltet an seinem Kontakt 43 t die Lampe L ein als Zeichen
dafür, daß die Wahl beendet -ist und legt sich: an seinen Kontakt 44 t in folgendem,
von den Kontakten 4o s und 37r unabhängigen Haltestromkreis:. von Batterie Bi, Kontakte
1, 2, 3, 4., Relais T, Kontakte 44t, a8, 45, Erde.
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Nach Aufleuchten der Lampe L kann die Beamtin die Sendeeinrichtung
durch Rücklegen der Anschalttaste ST in ihre Ruhelage abschalten. Der Kontakt 24
schließt sich zuerst, hierauf öffnet sich der Kontakt 7, so daß eine Unterbrechung
des Stromkreises über die Sp-Relais an den Abzweigstellen nicht stattfindet. Sie
erhalten weiter Strom aus der Batterie B2 über das Relais SR. Durch Öffnen des Kontaktes
45 fällt das Relais T ab. Wird die Taste Tat in ihre Ruhelage zurückgelegt,
so verliert auch das Relais S infolge Öffnen der Kontakte z6 und r seine Erregung.
Die Sendeeinrichtung ist jetzt wieder in der Ruheläge.
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An allen Abzweigstellen entladen sich die Kondensatoren über die Wicklungen
I der Anschaltrelais A; aber nur an den Abzweigstellen AStA. und AStr, hat dieser
Entladestrom eine solche Stärke, daß die Relais A2 und A5 ansprechen können. Es
werden demnach die Kontakte 46 a2 und: 47 äs geschlossen. Nur an der Abzweigstelle
ASt2 bleibt das Relais A2 erregt, denn nur an dieser Abzweigstelle fließt der Strom
über die jetzt parallel zum Relais Spe liegende Haltewicklung II in einer solchen
Richtung, daß er die Wirkung des Kondensatorentladestromes über die WicklungI unter°
stützt. An der Abzweigstelle ASt5 ist die Wicklung I des AnschalterelaisA,, derart
eingeschaltet, daß bei einer Ladung des Kondensators aus der Batterie BI der über
die Wicklung I fließende Entladestrom dieses Kondensators das Relais in entgegengesetzter
Richtung magnetisiert, als wie der über die Wicklung II dieses Relais fließende
Haltestrorn.
Das Relais A5 fällt demnach sofort wieder ab und öffnet
den Kontakt 47 a5.
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Die Fernmeldeapparate, z. B. Fernsprechstationen, in den Abzweigstellen
sind nicht dargestellt und infolgedessen auch nicht die diese Apparate einschaltenden,
von den Re-Jais A beherrschten Kontakte.
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Wird an Stelle der Abzweigstelle AS't. die Abzweigstelle ASt5 gewünscht,
so betätigt die Beamtin die Taste Ta5 ihrer Sendeeinrichtung. Es wird wiederum der
Kondensator Kot eingeschaltet, und zwar über die Kontakte 48 und 49. Es wird ferner
durch, Öffnen des Kontaktes 3 und Schließung des Kontaktes 5o an Stelle der
Batterie Bi die Batterie B2 mit ihrem --Pol an den Ladekreis für die Kondensatoren
der Abzweigstellen und an den eingeschalteten Kondensator Kot der Sendeeinrichtung
angelegt, denn die gewünschte Abzweigstelle ASt5 gehört zu derjenigen Gruppe von
Abzweigstellen, bei denen die Anschaltrelais A nach ihrer Erregung im Entladekreis
der Kondensatoren nur dann erregt gehalten werden können, wenn die Kondensatoren
durch eine mit ihrem + -Pol geerdete Batterie aufgeladen wurden.
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Die beim Aufbau einer Verbindung mit der Abzweigstelle AS t5
eintretenden Schaltvorgänge sind dieselben, wie bei Wahl der Abzweigstelle ASt2.
Erwähnt sei nur noch, daß nach Einschaltung der Kondensatoren in ihre Arbeitsstromkreise
der über die Wicklung I des Relais A5 fließende Entladestrom des Kondensators Kol5
derart - gerichtet ist, daß der nach Schließung des Kontaktes 47a5 wirksam werdende
Haltestrom die Wirkung des Entladestromes über die Wicklung I- unterstützt. Das
Relais A5 bleibt also erregt und bewirkt den Anruf bzw. die Anschaltung der Abzweigstelle
ASt5. An der Abzweigstelle AS t2 fließt aber bei Ladung der Kondensatoren
aus der Batterie B2 der Entladestrom über die Wicklung I des Relais A2 in solcher
Richtung, daß seine Wirkung nach Schließung des Kontaktes 46a2 durch den Strom über
die Haltewicklung aufgehoben wird. Das Relais A2 fällt wieder ab.
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Wenn eine der Abzweigstellen i oder 4 gewünscht wird, ist nach Aufladung
der Kondensatoren in den Abzweigstellen während einer die Dauer der gewünschten
Abzweigstelle i oder 4 kennzeichnenden Zeit die Schließung eines Vorentladestromkreises
nicht erforderlich, denn nur die Ladung der Kondensatoren der Abzweigstellen i und
4 hat einen solchen Wert, daß in ihrem Entlädestromkreis die Anschaltrelais erregt
werden können. In der Sendeeinrichtung wird daher bei Wahl einer der Abzweigstellen
i oder 4 die Schließung des Stromkreises für die Vorentladung der Kondensatoren
der Abzweigstellen verhindert, und zwar unmittelbar durch das die gewünschte Abzweigstelle
kennzeichnende Wahlmittel, in diesem Falle also durch die Tasten Tal bzw.
Tap In dem über den Kontakt 34r zu schließenden Vorentladestrornkreis liegen demnach
Kontakte 35 und 36 der Tasten Tal und Ta4, die bei deren Betätigung geöffnet
werden.
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Während bei der Sendeeinrichtung nach Fig. i für jede eine Abzweigstelle
kennzeichnende Ladezeit ein Kondensator vorgesehen ist, zeigt die Fig.2 eine Anordnung,
bei welcher nur ein Kondensator Ko.o erforderlich ist, der in verschiedene Ladestromkreise
eingeschaltet werden kann. Jeder Ladestromkreis enthält einen Vorschaltwiderstand
bestimmter Größe. Der bei Betätigung der Tasten Tal oder Ta4 über den Kontakt
6o oder 61 zu schließende, entweder aus der Batterie B1 oder aus der Batterie B2
gespeiste Ladestromkreis führt über den Widerstand 62, welcher derart bemessen ist,
daß nach einer Zeit, die derjenigen für die Volladung der Kondensatoren- in den
Empfangseinrichtungen der Abzweigstellen i und 4: erforderlichen Zeit entspricht,
der Kondensator Ko2o geladen ist. Es spricht dann das parallel zum Kondensator Ko2o
liegende Relais R an, schaltet in der aus der Fig. i ersichtlichen Weise
das Relais S ein, welches den Kbntakt 63 s öffnet und über den Kontakt 64 s den
Entladestromkreis für den Kondensator Ko2o schließt. Der Entladestromkreis des Kondensators
Ko2o verläuft über das Relais R und auch über den Tastenkontakt 65 oder 66 sowie
den Widerstand 67. Nach Entladung des Kondensators kann das Relais R abfallen und
die aus der Fig. i ersichtlichen Schaltvorgänge hervorrufen.
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Wird beispielsweise die Abzweigstelle ASt2 gewünscht, so werden nach
Drücken der Taste Tat die Kontakte 68 und 69 geschlossen. Der Ladestrom verläuft
dann über den höheren Widerstand 70, was zur Folge hat, daß der Kondensator Ko2o
erst nach einer Zeit geladen ist, nach deren Ablauf auch der Kondensator der Abzweigstelle
ASt, vollgeladen ist. Nach Ansprechen des Relais R erfolgt wieder die Umschaltung
des Kondensators auf den Entladestromkreis. Der in Reihe mit dem Kontakt 69 liegende
Widerstand 7i ist ebenfalls höher als der Widerstand 67, so daß die Entladezeit
des Kondensators Kot und die daran anschließende Abfallzeit des Relais R gleich
ist der Zeit, die benötigt wird, um die zur Sicherung der Anschaltung der Abzweigstelle
ASt, erforderliche Vorentladung der Kondensatoren an den Abzweigstellen herbeizuführen.
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Wenn die Taste Tao gedrückt wird, so ist der Kondensator Ko2o in einem
über den
Kontakt 72 und den hochohinigen Widerstand 73 verlaufenden
Ladekreis eingeschaltet. Die Ladung des Kondensators Ko2o ist erst dann beendet,
wenn auch die Kondensatoren großer Kapazität an den Abzweigstellen 3 und 6 geladen
sind. Nach Umschaltung des Kondensators Ko2o in den Entladekreis, welcher über den
Kontakt 74 und den hochohinigen Widerstand 75 sowie das parallel hierzu liegende
Relais R verläuft, sichert der Widerstand 75 die Beendigung der Vorentladung der
Kondensatoren der -Abzweigstelle erst zu dem Zeitpunkt, an dem die Kondensatoren
niederer Kapazität an den Abzweigstellen 1,:2, q. und 5 gänzlich entladen sind.
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Während bei den Ausführungsbeispielen i und 2 die Entladezeit des
eingeschalteten Kondensators der Sendeeinrichtung den Grad der Vorentladung der
Kondensatoren in den Empfangseinrichtungen der Abzweigstelle bestimmt, ist bei dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 die Vorenladung der Kondensatoren der Abzweigstellen
abhängig von der Ladezeit eines Kondensators der Sendeeinrichtung.. Zu diesem Zweck
werden aber nicht besondere Kondensatoren verwendet, was durchaus möglich wäre,
sondern es werden Kondensatoren benutzt, welche auch zur Bestimmung der Ladezeit
der Kondensatoren in den Abzweigstellen. dienen, und zwar wird bei Wahl einer bestimmten
Abzweigstelle, z. B. ASt2, die Vorentladung durch denjenigen Kondensator festgelegt,
welcher bei Wahl einer Abzweigstelle mit einer kürzeren Kondensatorladezeit die
Dauer des Ladestromes bestimmt: Wird beispielsweise die Abzweigstelle
Tat
gewünscht und dementsprechend die Taste Tat gedrückt, so werden die Kontakte
8o und 81 ge6ffnet und die Kontakte 82, 83, 8q., 85 geschlossen. Der Ladestromkreis
des Kondensators Ko2-verläuft dann wie folgt: ---Pol der Batterie B1, Widerstand
86, Kondensator Kot, Kontakte 87, 82; Erde. Parallel zu dem Kondensator Kot
liegt das Relais R, welches über den Kontakt 83 eingeschaltet ist. Ist der Kondensator
Kot aufgeladen, so kann das Relais R ansprechen, führt die Unterbrechung des Ladestromkreises
über die Verbindungsleitung hL herbei und schließt in der aus der Fig. i ersichtlichen
Weise den Vorentlädestromkreis. Außerdem wird aber in der Sendeeinrichtung am Kontakt
88r folgender Ladestromkreis für den Kondensator Kol geschlossen: -[ -Pol der Batterie
B1, Widerstand 86, Kondensator Kol, Kontakte 89, 9o, 8q., 88r, Erde. Parallel zu
dem Kondensator Kol liegt das Relais T, welches über den Kontakt 8.5 eingeschaltet
ist. Ist der Kondensator Kol geladen, so spricht das Relais T an und führt die aus
der Fig: i ersichtlichen Umschaltungen herbei. Das Relais S der Fig. i fällt bei
vorliegender Ausführungsform weg. In der Sendeeinrichtung sind also nur die Relais
R und T vorhanden.
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Wurde beispielsweise die Taste Ta4 gedrückt, war also eine Abzweigstelle
gewünscht worden, deren Kondensator die niedrigste in der Anlage vorkommende Ladezeit
hat, so ist, wie bereits beschrieben wurde, eine Vorentladung der Kondensatoren
an den Abzweigstellen nicht erforderlich. Infolgedessen wird nach Aufladung des
Kondensators Kol aus der Batterie B2, dessen Ladestromkreis über den Kontakt 9i
geschlossen wurde, durch das ansprechende Relais R das Relais T unmittelbar eingeschaltet:
--Pol der Batterie B2, Widerstand 86, Relais T, Kontakte 92, 88 r, Erde.
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Wurde beispielsweise die Taste Tas ge-
drückt, weil die Abzweigstelle
ASta verlangt wurde, so dient nach Aufladen des Kondensators Kos aus der Batterie
Bi die Ladezeit des Kondensators Kot zur Festlegung der Dauer des Stromkreises für
die Vorentladung der Kondensatoren an den Abzweigstellen. Der Ladekreis des Kondensators
Kos verläuft beim Drücken der Taste Tas über die Kontakte 93 und 94 und der Ladekreis
des Kondensators Kot nach Erregung des Relais R über die Kontakte
87, 80, 95, 97 r.
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Die Sendeeinrichtung wird bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i
über Handvermittlungseinrichtungen an die Verbindungsleitung angeschaltet, und sie
wird außerdem durch Betätigung von Tasten eingestellt. Die erfindungsgemäße Sendeeinrichtung
kann jedoch auch- in voll selbsttätigen Fernsprechanlagen Verwendung finden, indem
sie bei Wahl einer Gesellschaftsleitung an den Verbindungsweg angeschaltet wird,
sei es nun an die Gesellschaftsleitung selbst oder an eine Verbindungseinrichtung
des Verbindungsweges. Durch die vom anrufenden Teilnehmer entsprechend der Nummer
der gewünschten Abzweigstelle ausgesandten Nummernstromstöße werden Schaltmittel
zur Wirkung gebracht, welche die Kontakte steuern, die den von den Tasten
Tal bis Taa zii betätigenden entsprechen,