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Presse zum Herstellen von Tabletten oder Briketts Bei dem üblichen
Pressen von Tabletten u.dgl. in Exzenterpressen zeigt sich oft der Nachteil, insbesondere
bei hohen Tabletten, daß sie an der unteren Fläche nicht ebenso fest sind wie an
ihrer oberen Fläche. Dies rührt bekanntlich daher, daß das Preßgut an der Seitenwand
des Matrizenloches so starken Reibungswiderstand erfährt, daß hierdurch ein Hindurchdringen
des Stempeldruckes bis in den unteren Teil der Tablette verhindert wird. Man hat
zur Beseitigung dieses Mißstandes schon Pressenausführungen vorgeschlagen, bei denen
nicht bloß von oben her, sondern auch von unten her gepreßt wird. Ferner sind schon
Pressen bekanntgeworden, bei denen zur Vermeidung des Mißstandes die Matrize beweglich
ist und entweder infolge der zwischen ihr und dem Oberstempel auftretenden Reibung
bei dessen Abwärtsbewegung oder durch eine mit der Antriebswelle des Preßstempels
verbundene Kurvenscheibe abwärts bewegt wird.
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Die so ausgebildete Presse läßt sich jedoch nur für eine einzige im
voraus bestimmte Tiefe der Füllung der Matrize verwenden. Die vorliegende Erfindung
bezweckt nun, eine Presse zu schaffen, bei welcher dieser Mangel beseitigt ist,
und die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß auf der obenerwähnten mit der Antriebswelle
verbundenen Kurvenscheibe eine zweite Kurvenscheibe auswechselbar und so verstellbar
angebracht ist, daß hierdurch eine besondere verstellbare Einrichtung für die Abwärtsbewegung
der Matrize geschaffen ist, bei der die zweite Kurv,enscheibe so gestaltet und angebracht
ist, daß .man dadurch den Beginn der Abwärtsbewegung entsprechend der jeweils erforderlichen
Fülltiefe für das Preßgut richtig einstellen kann, ohne dabei den Zeitpunkt der
Beendigung der Abwärtsbewegung der Matrize zu ändern.
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Die verschiedenen Stellungen, welche die bewegliche Matrize während
des Betriebes der Presse nach und nach gegenüber dem Unterstempel einzunehmen hat,
sind in der Abb. z der Zeichnung veranschaulicht.
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Die Bezugszeichen haben darin folgende Bedeutung: r ist der Oberstempel,
2 der Unterstempel, 3 das Gut, aus welchem die
Tabletten oder Briketts
hergestellt werden, 4 die Matrize, in deren Loch das Gut 3 auf dem Unter.stempel2
liegt.
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Da es sich der Erfindung gemäß darun handelt, eine Presse zu schaffen,
bei welcl@ep die Tiefe der Füllung, also die Schichthö#(-Ä des Gutes 3 in dem Matrizenloch,
je nach Be'-@-darf von Fall zu Fall gewählt werden kann, also eine Presse, mit welcher
man bald dicke, bald dünne Tabletten oder Briketts herstellen kann, wird die beispielsweise
in den Abb.2 und 3 veranschaulichte Einrichtung ' vorgesehen" die es ermöglicht,
die Abwärtsbewegung der Matrize früher oder später beginnen zu lassen, nämlich bei
großer Füllhöhe früher und bei geringer Füllhöhe erst später.
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Weil bei- diesem Ausführungsbeispiel der untere Stempel feststeht,
wird die Exzentervorrichtung, die bei den obenerwähnten bekannter' Exzen:erpressen
zum Auf- und Abwärtsbewegen des unteren Stempels dient, dazu benutzt, die Matrize
4 -auf- und abwärts zu bewegen. Aus diesem Grunde muß die Kurve derjenigen Exzenterscheihe,
die die Abwärtsbewegung der Matrize bewirken soll, verstellbar gemacht werden, wie
dies in der Abb.2 und 3 der Zeichnung veranschaulicht ist.
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Die Abb. 2 zeigt einen 'senkrechten Schnitt durch die Vorrichtung;
die Teile sind darin mit folgenden Bezugszeichen versehen: i ist der Oberstempel,
4 die Matrize, 5 die Hauptwelle der Bewegungseinrichtung, 6 das zur Bewegung des
Oberstempels dienende Exzenter; a und b sind zwei Exzenterscheiben;
7 ist eine Stange, die an ihrem oberen Ende eine unter den Exzenterscheiben
a und b
befindliche Rolle 8 trägt und an ihrem unteren Ende an einen
einarmigen Hebel 9 angreift, der seinen Drehpunkt bei i o hat. Ungefähr in der Mitte
dieses Hebels 9 ist eine Lasche i i angelenkt, die an die Matrizenplatte i-- angreift,
und diese ist zwischen den Wangen 13 und 14 des Gestells der Vorrichtung so geführt,
daß sie sich beim Heben und Senken des Hebels 9 auf und ab bewegen kann.
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Die Abb.3 zeigt in größerem Maßstabe als die Abb. 2 eine Seitenansicht
des aus den beiden Scheiben a und b zusammengesetzten Exzenters, das auf
der Hauptwelle 5 angebracht ist und mit seinen Kurvenbahnen auf die Rolle 8 einzuwirken
hat. Durch eine in der Abb. 2 nicht mit dargestellte Feder wird dafür gesorgt, daß
die Rolle 8 von unten her immer gegen die Kurvenbahnen des Exzenters a und
b gedrückt wird.
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Das eigentliche Hinunterdrücken der Matrize 4 bis auf den Punkt, wo
die fertige Tablette frei zum. Hinwegschieben auf der Matrize liegt, 1@ird durch
das Exzenter a bewirkt. Die Stellung dieses Exzenters darf nicht vorändert werden,
weil die Erreichung der tiefsten Lage der Matrize immer die ' «Weiche bleiben muß;
denn der Füllkasten, der das Wegschieben der fertigen Tablette n,gii@besorgen hat,
kommt auch immer in dieser öhe nach vorn. Andererseits muß die Abwärtsbewegung der
Matrize, nachdem der Oberstempel i das Preßgut 3 in dem Matrizenloch abgedeckt hat,
je nach der Füllhöhe, die das Preßgut 3 in dem Matrizenloch hat; früher oder später
beginnen. Hierzu ist auf der festen Exzenterscheibe a eine verstellbare Exzenterscheibe
b angebracht.
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Zum Betrieb der neuen Vorrichtung dreht man die Bewegungseinrichtung
der Vorrichtung nach der Einstellung der gewählten Füllhöhe des Gutes 3 so, daß
der Oberstempel eine genügende Abdeckung des Gutes im Matrizenloch bewirkt, was
in der Regel ungefähr dann der Fall ist, wenn er etwa i mm weit in das Matrizenloch
eingedrungen ist. Dann dreht man die verstellbare Exzenterscheibe b so, daß ihre
Kurvenbahn die Rolle 8 der Stange 7 berührt, und in dieser Stellung bringt man die
verstellbare Exzenterscheibe b mit Hilfe der beiden Schrauben 15 und 16
in feste, starre Verbindung mit der festen Exzenterscheibe a. Bei weiterer Drehung
der Bewegungseinrichtung erhält dann die Matrize 4 infolge der Auswirkung des aus
den beiden Scheiben a und b bestehenden Exzenters auf die Rolle 8 eine Abwärtsbewegung.
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Die Kurvenbahnen der beiden Exzenterscheiben a und
b können so gestaltet sein, daß sich die Matrize 4 mit etwa halb so großer
Geschwindigkeit wie der Oberstempel i abwärts bewegt oder wenigstens mit geringerer
Geschwindigkeit als er.
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Narb erfolgter Pressung der Tablette geht der Oberstempel i wieder
nach oben; dann hört jedoch die Abwärtsbewegung der Matrize 4 noch nicht auf, sondern
sie muß so lange fortschreiten, bis die Oberkante der Matrize 4 in gleicher Horizontalebene
finit der Oberkante des feststehenden Unterstempels 2 liegt, so daß der dann vorschiebende
Füllkasten die fertige Tablette hinwegschieben kann (vgl. die Lage der Tablette
17 in dem am weitesten rechts befindlichen Teile der Abb. i).
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Wenn dann die vordere Innenkante des in den Abbildungen nicht mit
dargestellten Füllkastens den Unterstempel 2 überschritten hat, ist die Kurvenbahn
der Exzenterscheibe zu Ende, d. h. der Druck des Exzenters auf die Rolle 8 hört
auf, und die Matrizenplatte samt Matrize und Füllkasten wird durch den Druck. einer
in den Abbildungen nicht dargestellten Feder bis an einen verstellbaren Anschlag
wieder nach oben befördert. Durch
das Verstellen dieses Anschlages
wird die Füllhöhe des Preßgutes 3 in dem Matrizenloch geregelt.
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Die Aufwärtsbewegung der Matrize geschieht also noch während des letzten
Teiles der Vorwärtsbewegung des Füllkastens, so daß hierbei der in der Matrize entstehende
Hohlraum gleichzeitig wieder mit losem Gut vollgeschüttet wird. Der Füllkasten streicht
dann bei seinem Zurückgehen in bekannter Weise die Füllung wieder glatt, und der
Oberstempel setzt zu einer neuen Pressung an.
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Um mitten unter der Matrize q. Platz für den Unterstempel a zu gewinnen,
kann man den einarmigen Hebel g gabelförmig gestalten.