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Kontrollglas für Schauöffnungen, insbesondere für Brieftaubenkonstatieruhren
Es tritt zuweilen das Bedürfnis auf, in einem Gehäuse unter Verschluß zu haltende
Vorrichtungen durch Schauöffnungen beobachten zu können, da das Gehäuse nicht geöffnet
werden. darf und zu dem Zweck plombiert ist, um unbefugte Eingriffe in die Vorrichtung
zu verhindern. Zu solchen Vorrichtungen gehören insbesondere Briefta.ubenkonstatieruhren.
Derartige Uhren haben in der Gehäusewand zwei Gläser, von denen das eine zum Ablesen
der Zeit von der dahinter angeordneten Uhr dient und das andere einen von der Uhr
bewegten Papierstreifen sichtbar macht, auf dem der Zeitpunkt des Einwerfens der
Fußringe der Brieftauben registriert wird. Außer der I'lombierung des Gehäusedeckels
dient zur Kenntlichmachung des öffnens desselben eine Einrichtung, die jedesmal
ein Loch in dem Papierband herstellt, wenn der Gehäusedekkel geöffnet wird. Wenn
dieses öffnen in der Absicht geschieht, Änderungen an der Kontrollzeit in betrügerischer
Absicht zugunsten des Uhreninhabers vorzunehmen, dann wird zunächst die die öffnung
des Gehäusedeckels erkenntlich machende Locheinrichtung nach dem Zerstören des Schauglases
durch einen Eingriff daran gehindert, daß sie in Tätigkeit treten kann, und alsdann
wird der Dekkel unter Zerstörung der Plombe geöffnet. Die Gläser lassen sich dann
bei offenem Deckel durch neue ersetzen, so daß bei sorgfältiger Nachahmung der Plombierung
der unbefugte Eingriff nicht mehr erkennbar ist. Es wurde bereits empfohlen, die
Schaugläser der Brieftaubenkontrölluhren aus splitterfreiem Glas herzustellen. jedoch,kann
auch ein solches Glas vollständig zerstört und durch ein neues Glas gleicher Art
ersetzt werden. Auch sind bereits Kontrollgläser gebräuchlich, in die Zahlen oder
Zeichen geätzt oder geprägt sind. Trotzdem haben solche
Gläser erfahrungsgemäß
Betrügereien nicht verhindern können, weil neue Gläser derselben Art käuflich sind.
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun, den Ersatz eines zerstörten
Kontrollglases in einer Weise sichtbar zu machen, die jede Betrugsmöglichkeit ausschließt.
Dies geschieht dadurch, daß bei einem solchen aus splitterfreiem Glas erfindungsgemäß
Stempel-oder Kennmarken einzeln oder zu mehreren zwischen den zusammengeklebten
Glasscheiben angeordnet sind. Wird ein solches Glas vollständig zerschlagen, so
ist ein Herausnehmen der Siegel- oder Kennmarke unmöglich, da diese dabei so beschädigt
wird, daß dies bei ihrer weiteren Verwendung sofort auffallen muß. Selbst wenn gefälschte
Marken benutzt werden, so ist das Einkleben derselben zwischen die Glasscheiben
des Kontrollganges mit solchen Schwierigkeiten verknüpft, daß ein Betrug undurchführbar
erscheint.
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Auf der Zeichnung ist ein Kontrollglas gemäß der Erfindung in einigen
Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen: Abb. t und 2 die Vorder- und Rückseite
eines runden Kontrollglases mit einer zwischen die Glasscheiben geklebten Marke,
Abb.3 und 4 die Vorder- und Rückseite eines solchen Kontrollglases, bei dem zwei
Marken nebeneinander zwischen die Glasscheiben geklebt sind, Abb.5 den Querschnitt
des Kontrollglases mit der zwischen den Scheiben erkennbaren Marke, Abb.6 und 7
je ein rechteckig geformtes Kontrollglas mit einem von außen angebrachten Erkennungsstreifen
und mit verschiedenartig zwischen den Scheiben gelagerten Marken.
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Das Kontrollglas wird in bekannter Weise durch Aufeinanderkleben von
Glaslatten unter Einfügen einer dünnen Zwischenlage aus einem durchsichtigen, nicht
splitternden Stoff, z. B. Celluloid, hergestellt. Hierbei werden Marken mit eingeklebt,
die zweckmäßig aus einer- oder beiderseits bedrucktem oder -mit Stempelabdrücken
versehenem dünnem Papier bestehen, das auf beiden Seiten mit demselben Klebmittel
versehen ist, das zum Zusammenkleben der Platten dient. Die Marken können auch unmittelbar
auf der Innenseite_ einer.oder beider Glasscheiben angebracht und durch eine dazwischen
aufgebrachte Schicht aus Lack, Papier o. dgl. lesbar gemacht werden.
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Bei dem Kontrollglas für Brieftaubenuhren nach Abb. i, 2 und 7 trägt
die Kennmarke auf der Vorderseite den Namen der Reisevereinigung, dem in der Praxis
noch die Listennummer der Uhr zugefügt wird. Die Rückseite der Marke trägt in der
oberen Kreisringhälfte den Namen des Fabrikanten der Uhr. Die untere Hälfte des
Ringes ist zum Eintragen der Fabriknummer vorgesehen. Der Kreis in der Mitte enthält
die Bezeichnung der Landesfachgruppe und der Kreisfachgruppe im Brieftaubenzuchtverband.
Die beiden Marken nach Abb.3, 4 und 6 lassen diese Aufgaben auf jeder Seite erkennen.
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Die Marken sind zwischen den Glasscheiben so angeordnet und so bemessen,
daß sie die Erkennbarkeit der zu beobachtenden Vorrichtung durch das Kontrollglas
nicht hindern.