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Gesteinsdrehbohrvorrichtung In Gruben und Steinbruchbetrieb:en werden
häufig von Hand bediente Bohrmaschinen verwendet, deren unter verhältnismäßig geringem
Bohrdruck stehendes Bohrwerkzeug mit etwa 5oo bis 700 Umdrehungen pro Minute
umläuft. In zahlreichen Fällen be-
steht nun aber ein Bedürfnis, der-artige
zum Bohren der Kohle oder ähnlichem weichem oder mittelbartem Gestein verwendete
Bohrmaschinen auch zu Bohrtingen in benachbarten, wesentlich härteren Gesteinschichten
zu verwenden. Dabei ergibt sich jedoch, daß die Bohrmaschinen, die in diesem Falle
unter wesentlich größerem Bohrdruck gehalten werden müssen, nicht anwendbar sind,
weil bei ihren hohen Drehzahlen die Abnutzung der Bohrwerkzeuge zu groß wäre und
die Bohrspindeln dem hohen Bohrdruck nicht gewachsen sind.
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Nach der Erfindung können nun die erwähnten, zum Bohren von Kohle
oder weichem Gestein o. dgl. dienenden Bohrmaschinen ohne Umbau dadurch für härteres
Gestein brauchbar gemacht werden, daß sie mit einem zusiätzlichen aufsteckbaren,
leicht lösbaren Untersetzungsgetriehe versehen werden. Das Gehäuse dieses Getriebes
kann vorteilhaft als Führungsschlitten ausgebildet sein, an dem eine Vorschubvorrichtung
angreift, die es ermöglicht, den für das Bohren von hartem Gestein erforderlichen
hohen Bohrdruck zu erzeugen, Gesteinsdrehbohrmaschinen, die ein Bohren mit verschiedenen
Umlaufgeschwindigkeiten gestatten, sind allerdings nicht, mehr neu, wie auch die
verschiedenartigsten Vorschub-und Führungsvorrichtungen für Gesteinsbohrer, Preßluftbohrhämmer
und ähnliche Werkzeuge bekannt sind, doch handelt es sich dabei um Maschinen mit
fest eingebautem Übersetzungsgetriebe und meist auch mit mehreren Bohrspindeln,
so daß also'dabei die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe, ein-und dieselbe
Bohrmaschine, insbe§ondereeine Handbohrmaschine, verschiedenen Gebrauchszwecken
anzupassen, gar nicht auftritt und damit auch ein leicht lösbares Untersetzungsgetriebe
mit besonderen Mitteln zu seinem Einbau und seiner Führung nicht vorhanden ist.
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Im folgenden soll die Erfindung näher an Hand eines Ausführungsbeispieles,
#erlä"utert werden.
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Eine Handbohrmaschine i i üblicher Art, deren Bohrspindel für den
normalen Arbeitsbetrieb etwa 5oo bis 700Umdrehungen pro Minute ausführt, ist mit
einem nach Bedarf mehrstufigen Untersetzungsgetriebe 13 gekuppelt, und zwar ist
das Bohrfutter 12 mit der Prim#ärwelle des Rädergetriebes 13 gekuppelt. Die Welle
des Getriebes 13 hat ein Bohrfutter 14 zurAufnahme des beiArbeiten irn härteren
Gestein verwendeten Bohrwerkzeuges 15. Das Gehäuse des iusatzgetriebes, 13
weist
einen hülsenförnligen Ansatz 16 auf, der auf einer oder mehreren
Tragstangen 17 gleitend g ge führt ist und in dessen Knaggen 18 die Handbohrmaschine
i i eingehängt werden kann. Vorteilhaft kann zum Befestigen der Handbohrmaschine
auch ein Stahlband verwendet werden, das um das Gehäuse der Bohrmaschine herumgeschlungen
ist undnach dem Ansetzen der Bohrmaschine an das Zusatzgetriebe angespannt wird.
Die Tragstange 17 sowie die Aussparung in dem hülsenförmigen Ansatz 16 sind vierkantig
oder so ausgebildet, daß eine Diehung des aus dem Getriebe und der Handbohrmaschine
bestehenden Bohrgerätes an der Tragstange 17
ausgeschlossen ist. Letztere
ist an ihren Enden mit Haltevorrichtungen zum Festspannen des Gerätes an der Arbeitsstelle,
z.B. an Säulen 37, 38, versehen. Bei Verwendung mehrerer Tragstangen ist
eine Drehung des Bohrgerätes von vornherein ausgeschlossen.
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Um den erforderlichen Bohrdruck zu erzeugen, ist ein Vorschubgetriebe
vorgesehen, das die Erzielung eines wesentlich größeren Anpreßdruckes ermöglicht,
als bei Handbetätigung der Bohrmaschine allein erzielt werden kann. Bei dem Ausführungsbeispieldient
zum Vorschub ein sog. Storchgetriebe 2 1, das aus dem Winkelhebel 23 und
dem Lagerhehel 24 besteht. Der Lagerhebel 24 hat zwei einander schräg gegenüberliegende
Vorsprünge, mit denen. er bei einer Vorschubbewegung an der Tragstange
17 festgespannt wird, die glatt, aufgerauht oder gezahnt sein kann. Auch
kann eine Hilfsfeder vorhanden sein, die stets eine derartige Stellkraft auf den
Lagerhebel ausübt, daß die Vorsprünge an der Tragstange mit einer gewissen Spannung
anliegen. Die Vorschuhbeivegung wird durch eine Lasche 25 auf das Zusatzgetriebe
13
übertragen.
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Wesentlich ist noch für das erfindungsgemäß ausgebildete Bohrgerät,
daß bei Arbeiten mit dem Zusatzgetriebe die auf dieses durch die Vorschubvorrichtung
übertragenen Kräfte von der angesetzten Handbohrmaschine vollkommen ferngehalten
werden.
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Um den eine beträchtliche Länge aufweisenden Bohrer an einem Ausknicken
unter dem Einfluß der großen Druckkräfte zu verhindern, wird für den Bohrer noch
ein Zwischenlager 36 vorgesehen. Dieses Lager ist an der Tragstange 17 verschiebbar
befestigt. Um den Bohrer bequem in das Lagerauge einführen zu können, kann letzteres
offen und nach dem Einführen des Bohrers durch einen Verschlußteil zu schließen
sein. An die Stelle des Storchgetriebes können selbstverständlich auch andere Getriebe
treten., z. B. eine Schraubenspindel o. dgl.
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Vorteilhaft ist es, wenn das zusätzliche Untersetzungsgetriebe umschaltbar
ist, derart, daß mit verschiedenen Bohrgeschwindigkeiten gearbeitet werden kann,
oder wenn. die Getriebe"vellen so angeordnet sind, daß das Bohrwerkzeug auf die
eine oder andere dieser Wellen aufgesetzt werden kann.
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Die Vorschubvorrichtung wird am besten so ausgebildet, daß sie auch
eine l-',ückwiärtsbewegung des Gerätes ermöglicht. Bei Anwendung dines Storchgetriebes
wird, wie in Fig. 2 angedeutet, der Lagerhebel 24 mit zwei Lagerzapfen
30, 3 1 versehen. Der Vorschubhebe133, der mit dem Rahm#en34 des Zusatzgetriebes
13 durch eine Lasche35 gekuppelt ist, wird, je nachdem ob das Gerät vorwärts
oder rückwärts bewegt werden soll, auf dem Lagerbolzen 30 oder .31 aufgesetzt.
IVEt ausgezogenen Linien ist der Vorschubhebel für den Fall dargestellt,
daß das Bohrgeriät vorgeschoben -werden soll, während mit gestrichelten Linien der
Hebel in seiner anderen Lage eingezeichnet ist, wenn er. zum Zurückholen des Gerätes
verwendet wird. Zur Begrenzung der Vorschubkräfte kann ein unter Vorspannung stehendes
Federglied, ein Bruchglied o.dgl. dienen, das verhindert, daß.Übermäßig große Vorschuhkräfte
auf das Werkzeug ausgeübt werden.
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Die ganze Einrichtung ist leicht zerlegbar gebildet. Zu dem Zweck
ist das im Getriebe oder'Getrieberahmen vorgesehene Gleitlager geteilt, so daß das
Getriebe seitlich an jeder beliebigen Stelle der Tragstange aufgeschoben werden
kann. Schematisch ist in Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel für diesen Fall dargestellt.
Auch das Storchgetriebe ist so ausgebildet, daß es die Führungsstange nur teilweise
umgreift, so daß :es ohne weiteres abgehoben werden kann.