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Tropfeinsatz für Flüssigkeitsbehälter Die Erfindung betrifft einen
Tropfeinsatz für Flüssigkeitsbehälter in Gestalt eines winklig abgebogenen oder
gekrümmten, mit dem einen Ende in die Mündung und in die Flüssigkeit des Behälters
eintauchenden Einsatzkörpers. Nach der Erfindung besteht derselbe aus porösem, Flüssiekgit
anziehendem oder ansaugendem Stoff von geringer Querschnittsfläche.
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Es sind schon Einsatzkörper ähnlicher Art bekannt. Dieselben bestehen
jedoch in der Regel aus Glas. Sie sind daher nicht nur leicht zerbrechlich, sondern
auch nicht ansaugfähig und werden praktisch leicht untauglich für eine genaue Tropfenabgabe
der Flüssigkeit, wenn sie durch Anfassen mit den Fingern mit einer dünnen Fettschicht
über zogen werden. Bei den neuen Einsatzstücken aus porösem, ansaugfähigem Stoff,
z. B. einem präparierten Streifen aus Lösch- oder Filtrierpapier o. dgl., ist das
ganz anders. Ihre Leitfähigkeit und Saugkraft für die Flüssigkeit wird durch eine
Berührung mit den Fingern nicht im geringsten verändert. Dabei sind sie unter gleichen
Verhältnissen noch hygienischer als Glasstäbe, weil Verunreinigungen an der Oberfläche
des porösen Stoffes festgehalten werden, während sie sonst die Flüssigkeit leicht
mit fortspült. Der poröse Einsatzkörper wirkt daher im Gegensatz zu solchen aus
Glas 0. dgl. zugleich filtrierend und reinigend, ganz abgesehen davon,, daß er ein
viel gleichmäßigeres und sichereres Tropfenzählen ermöglicht.
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Es ist auch bereits bekannt, das untere Ende von Tropfpipetten mit
einem Wattebausch auszustatten. Hier liegen die Verhältnisse jedoch ganz anders;
denn in einer Pipette steht die Flüssigkeit über der Tropfspitze, und diese bewirkt
das Tropfen auch ohne das Wattefilter, während der neue Einsatzkörper, der von oben
her in die Flüssigkeit eintaucht, bei beliebig weiter oberer Gefäßmündung lediglich
durch die anziehende oder ansaugende Wirkung die Flüssigkeit über den oberen Gefäßrand
hinwegführt.
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Die Abb. 1 zeigt als beispielsweise Ausführungsform ein weithalsiges
Glas mit einem Einsatzkörper, bestehend in einem schmalen Streifen aus Papier o.
dgl., zweckmäßig aus Lösch- oder Filtrierpapier, der in die Flasche eingesetzt ist
und mit seinem oberen Ende a winklig abgebqgen über den Flaschenrand hinausragt.
Dieser Einsatzkörper bßdet, gleichgültig wie weit oder wie eng die Halsöffnung der
Flasche auch sein mag, selbst dann, wenn sie so stark verengt ist, daß die Flüssigkeit
aus ihr überhaupt nicht mehr von selbst austreten kann, eine geradezu ideale Tropfvorrichtung,
die nicht nur alle sich aus der Enge der Halsöffnung ergebenden Klemmungen zwischen
Luft und Flüssigkeit, sondern. auch alle sich aus der besonderen Beschaffenheit
der Flüssigkeiten, z. B.
ihrer verschiedenen Viscosität, Benetzungsfähigkeit,
Oberflächenspannung usw., ergebenden Ausflußschwierigkeiten glatt überwindet und
ein vollkommen sicheres und absolut gleichmäßiges Tropfenzählen ermöglicht.
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Im Gegensatz zu Glasstäben fällt der Eitnsatzkörper aus dem porösen
saugfähigen Stoff, wie Lösch- oder Filtrierpapier, während des Austropfens der Flüssigkeit
auch keineswegs aus der Gefäßmündung heraus, selbst wenn das Gefäß ein gewöhnliches
Trinkglas wäre. Er zeigt sogar das Bestreben, wie in der Abb. 1 im Flascheninnern
mit punktierten Linien. angedeutet ist, sich an die Fiaschenwand anzuschließen.
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Infolge seiner Anpassungsfähigkeit kann der Einsatzkörper bei einer
Flasche mit als gewinde sogar von der Verschlußkappe derselben überschraubt werden,
besonders wenn er durch Imprägnierung oder geeigneteUb, erzüge besonders widerstandsfähig
gemacht ist.
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Hierzu eignen sich besonders Gellulose- oder Celluloselacküberzüge
oder auch wachsartige, wie z. B. Paraffin, die den Filtrier-oder Löschpapierstreifen
nur einseitig bedecken, damit auf der anderen Seite und im Kern der Masse die Porosität
und Saugfähigkeit erhalten bleibt.
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Einsatzkörper a können jeder Gebrauchsflasche zur Ermöglichung der
Tropfwirkung in beliebiger Anzahl und auch in Gebinden von mehreren Stücken gemäß
Abb 2 und 5 beigegeben und an der Außenwand des Gefäßes mit einem Gummiring c 0.
dgl. angeheftet werden, und zwar in einer Ideinen Tüte oder sonstigen Umhüllung.
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Wird der Einsatzkörper, a am Gefäßrand so angeordnet, daß er mit
seinem oberen Ende nur wenig darüber hinausragt, so kann er sowohl zum Tropfenzählen
als auch als Trofenfänger dienen, weil dann ein an ihn anhängender Tropfen beim
Aufrichten des zum Austropfen geneigten Gefäßes wieder in dasselbe zurückgesaugt
wird.
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Bei einem Schraubkappenverschluß kann der Einsatzkörper a in geeigneter
Form auch unterhalb der Schraubkappe angebracht sein, um beim Öffnen der Flasche
mit seinem oberen Ende über den Gefäßrand hinausgezogen zu werden, wie die Abb.
6 und 7 zeigen.
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Einen innerhalb einer engen Gefäßmündung leicht anbringbaren, sehr
zweckmäßigen Einsatzkörper zeigt auch die Abb. 8.
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Hier ist der Körper an seinem in die Gefäßmündung einzuführenden
Teil zylindrisch bzw. spiralförmig ausgebildet, um sich der Innenwandung der Gefäßmündung
anzupassen und in ihr festgehalten zu werden, während der über ihren Rand hinausragende
lappenartige Vorsprungs zum Austropfen der Flüssigkeit dient. Dieser Einsatzkörper
bietet den besonderen Vorteil, in jeder gewöhnlichen Flaschenhalsmündung nicht nur
leicht befestigt werden zu können, sondern auch bei aufrechtstehender Flasche mit
dem flüssigen Inhalt derselben nicht ständig in Berührung zu bleiben. Auch bei gewöhnlichen
Gewindehalsflaschen trifft dies zu, wobei sich der lappenartige Vorsprunga wie bei
den Abb. 6 und 7 von der Verschlußkappe ebenfalls überschr, auben oder zuvor nach
innen einbiegen läßt.
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Die Abb. 3 und 4 zeigen noch besondere einfache Biegeformen. Am vorteilhaftesten
ist es auf alle Fälle, wenn der Körper beim Gebrauch wie bei Abb. I mit seinem oberen
Ende a an der Flaschenmündung waagerecht absteht; denn er läßt in dieser Stellung
nicht nur die Flüssigkeit am besten austropfen, sondern saugt auch überschüssige
Tropfen am leichtesten in die Flasche wieder zurück.