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Vorrichtung zur Abgabe von teigigen oder dickflüssigen Massen aus
einem Beutel mit nachgiebiger Wandung Gegenstand der Erfindung ist :eine Vorrichtung
zur Abgabe von teigigen oder dickflüssigen Massen aus einem Beutel mit nachgiebiger
Wandung, der in einer festen Hülle mit dem oberen Ende befestigt ist und durch Verdrehen
mittels einer hineinragenden Aufwikkelspindel aufgewickelt wird.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art konnte der Beutel durch die
beim Aufwickeln entstehende Verkürzung und Verwindung eingerissen oder an den Befestigungsstellen
abgerissen werden. Man hat deshalb schon Ausführungen vorgeschlagen, bei welchen
der Beutel eine zusätzliche Länge aufwies. Hierbei bildete sich beim Aufwickeln
des Beutels am oberen oder unteren Ende desselben ein Hohlkegel oder Trichter, dessen
Inhalt nicht mehr durch Weiterdrehen der Aufwickelspindel entleert werden konnte,
so daß der Beutel :aus der Hülle herausgenommen werden mußte, um dessen Restinhalt
aufbrauchen zu können. Dies widersprach an und für sich der Z-ve.ckbestimmung der
Vorrichtung, den Inhalt in einfacher und vor allem sauberer, hygienisch einwandfreier
Weise abzugeben.
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Die Erfindung besteht deshalb darin, daß das untere Ende der Auf-vickelspindel,
deren oberer Teil als 'verdicktes Auslaufrohr ausg a -ebildet ist, sich mit
Abstand über dem Be hälterboden befindet, der Beutel mit einem einwärts nach oben
reichenden Ansatzteil unmittelbar an der Spindel befestigt ist und die Gefäßwandung
am oberen Ende einen verengten Hals bildet.
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Hierbei -wickelt sich der Beutel beim Aufwickeln von unten nach oben
um den Aufwickelstab, .und zwar dank der angegebenen Ausbildung in solcher Weise,
daß sich selbst am oberen Ende kein verbleibender trichterförmiger Hohlraum bilden
kann, sondern auch dort der Beutel sich satt an den Aufwickelstab anlegt und deshalb
ider Inhalt so gut wie restlos abgegeben und verbraucht werden kann, ohne den Beutel
herausnehmen zu müssen.
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Zweckmäßigenveise ist hierbei das die feste Hülle bildende Gefäß so
ausgebildet, daß die Gefäßwandung allmählich in den verengten Hals des Gefäßes übergeht,
derart, daß eine' Anlagefläche für den Beutel besteht. , Weitere Merkmale zur Erzielung
des gleichen Zwecks werden in der nachstehenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels
des Erfindungsgegenstandes erwähnt, das in der Zeichnung dargestellt ist.
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In der Zeichnung ist Fig. i ein senkrechter Schnitt durch die Vorrichtung
vor Beginn des Aufwickels des Beutels, Fig. z im oberen Teil eine Ansicht und im
unteren Teil ein senkrechter Sclulitt durch
die Einrichtung, wobei
der Beutel zum Teil aufgewickelt ist, Fig. 3 ein Grundriß von Fig. i und Fig. ,4
ein Einzelteil eines zweiten Ausführungsbeispiels.
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Mit i ist die feste Hülle bezeichnet, die als Gefäß aus Glas, Ton,
Preßmaterial u. dgl. ausgebildet ist und in welche ein Beutel z mit nachgiebiger
Wandung eingesetzt ist, in welchem sich die teigige oder dickflüssige Masse befindet.
Ist letztere z. B. Senf, so wird das Gefäß vorteilhaft aus braunem Glas hergestellt,
damit die Eiweißstoffe durch das Licht nicht zerstört werden. Außerdem ist es vorteilhaft,
die Außenfläche des Glasgefäßes gekörnt herzustellen, damit der Beutel von außen
nicht sichtbar ist. Der Beutel ist aus irgendeinem getränkten Stoff hergestellt,
dessen Tränkungsmittel der vom Beutel aufzunehmenden Masse ang ,epaßt ist. Bei 3'
geht die Wandung des Gefäßes allmählich in den Flaschenhals q.' über, der durch
einen Stopfen 5' abgeschlossen ist. In letzterem ist die Aufwickelspindel, um welche
-d-ex Beutel zwecks Auspressens seines Inhaltes herumgewickelt wird, drehbar gelagert.
Diese Aufwickelspindel besteht erfindungsgemäß in ihrem oberen Teil aus einem Rohr
6', das nach unten in einen vollen Tei17' übergeht, dessen unteres Ende sich nach
der Erfindung mit Abstand über dem Behälterboden befindet und dessen unterer Teil
bei 8' flach verjüngt ist, wo der Beutel--, mit seinem einwärts nach oben reichenden
Ansatzteil mittels einer Zwinge g' befestigt ist. Das, obere Ende des Beutels ist
zwischen dem Stopfen 5' und dem Gefäßhals .4' eingeklemmt. Das Rohr 6' hat eine
größere Öffnung i o', durch welche der Beutelinhalt in das Rohrinnere beim Auspressen
eintritt und durch welche der Beutel mit der teigfö.rmigen oder dickflüssigen Masse
gefüllt wird. Durch das weitere Loch i i' im Rohr entweicht beim Füllen die dabei
aus dem Beutel verdrängte Luft. Eine als Handhabe für die "#Luifwickelspindel dienende
Kapsel 12' ist mit dem Rohr 6' fest verbunden und .außen auf dem Flaschenhals 4.'
drehbar geführt. Auf ihrer Außenseite trägt die Kapsel 12' Vorsprünge in Gestalt
von Flügeln 14', um nur mit einer Hand das Gefäß. zu halten und die Kapsel zum Auspressen
des Beutelinlialtes drehen zu können. Das Rohr 6' ist durch eine weitere auf sein
oberes Ende lose aufgesteckte, fingerhutf6rmige Kapsel i3'. abgeschlossen, die vor
der Abgabe der teigförmigen oder dickflüssigen Masse abgenommen wird.
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Um das Drehen der Kapsel 12' und Aufwickeln des Beutels 2 nur in .einer
Richtung zu ermöglichen, ist im Stopfen 5' eine Blattfeder 15' befestigt, welche
etwas nach oben ragt und in die in der Kapsel vorgesehenen nicht gezeichneten Rasten
einspringt.
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Im Stopfen 5' ist ferner noch ein, Kanal, z.-B. durch eine Blechrinne
16' gebildet, ausgespart, um Luft zwischen Beute12 und Gefäß i einzuleiten. Damit
die Luft bis zum Behälterboden Zutritt hat, ist z. B. eine paraffinierte Schnur
17' zwischen Beutel und Gefäß eingelegt. Die gleiche Wirkung kann auch erzielt werden,
wenn an Stelle der Schnur eine verdickte Stelle im 13eutelstoff, beispielsweise
durch Falten zu einem Saum, vorgesehen ist.
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Die vorbeschriebene Befestigung des Beutels gemäß der Erfindung mit
einem einwärts nach oben reichenden Ansatzteil an dem mit Abstand über dem Behälterboden
befindlichen abgeflachten Teil der Aufwickelspindel soll das Aufwickeln des Beutels
von seinem unteren Ende aus gewährleisten. Beim Drehen der Kapsel 12' dreht sich
die Aufwickelspindel und wickelt zunächst das untere Ende des Beutels auf die Spindel
auf. Der Druck im Beutel steigert sich und preßt letzteren gegen die Anlagefläche
des überganges 3' von der Gefäßwandung auf den Hals, so daß ein Aufwickeln des Beutels
nicht an dieser Stelle, sondern nur am unteren Ende beginnen kann. Dia das untere
Ende der Aufwickelspindel 7' in, einiger Entfernung vom Boden des Gefäßes sich befindet,
so wirkt der von der Befestigungsstelle abwärts sich erstreckende Teil des Beutels
als Zusatz, der das `Teekürzen des Beutels beim Aufwiclteln ermöglicht, ohne daß
dadurch gefährliche Spannungen im Beutel entstehen.
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Eine weitere Maßnahme, um diese gefährlichen Spannungen im Beutel
zu verhüten, ist in Fig. q. dargestellt, die ein abgeändertes Ausfühizingsbeispiel
der Spindel, um die der Beutel e aufgewickelt wird, zeigt. Der untere Spindelteil7",
:an dessen flach verjüngtem Ende 8' der Beutel befestigt ist, ist vierkantig .ausgeführt
und in einer mit einem Vierkantloch 18' versehenen Verlängerung dies Rohres 6' geführt.
Entsteht beim Aufwickeln des Beutels ein Zug, so kann der untere Spindelteil7" sich
nach oben verschieben.
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Anstatt eines vierkantigen Querschnitts kann irgendein anderer Querschnitt
gewählt werden, welcher ein Drehen des Spindeltciles 7" in der Verlängerung des
Rohres 6' ausschließt, dagegen ein achsiges Verschieben erlaubt.