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Verfahren zum Pressen und/oder zum Trocknen von Lichtbildern und anderen
flachen Gegenständen Es ist schon bekannt, photographische Schichten im Fabrikationsgang
und auch andere Gegenstände in geheizten, evakuierten Räumen zu trocknen. Man hat
auch schon aus dem Entwicklungsprozeß kommende Lichtbilder durch Anpressen auf erwärmte
Platten getrocknet, wobei sie entweder zwischen zwei feuchtigkeitsdurchlässigen
Schichten gehaltert werden oder aber wenigstens die der freien Atmosphäre zugewandte
Rückseite des Lichtbildes mit einer feuchtigkeitsdurchlässigen, zumeist auch das
Andrücken besorgenden Schicht bedeckt wird.
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Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, bei welchem
die bisher üblichen Trocknungszeiten wesentlich unterschritten werden und bei welchem
es möglich ist, gleichzeitig höhere Drücke auszuüben, als es bei den bisher bekannten
Verfahren praktisch möglich ist. ' Dias neue Verfahren besteht erfindungsgemäßdarin,
daß die zu trocknenden und/oder zu pressenden flachen Gegenstände innerhalb eines
vorzugsweise flachen luftdichten, an einer Innenfläche mit einer besonderen Bedingungen
genügenden Schicht ausgerüsteten Gefäßes der Einwirkung einer Luftverdünnung ausgesetzt
werden, wobei während der Vakuumbehandlung Wärme zugeführt wird und eine durch den
Unterdruck hervorgerufene Zusammendrückung des Gefäßes als mechanischer Preßdruck
auf sie einwirkt.
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Zur Ausübung des Verfahrens kann an sich jedes beliebige vakuumdichte
Gefäß verwendet werden, sofern es eine Luft- bzw. dampfdurchlässige Schicht besitzt
und so ausgestaltet ist, daß der bei seiner Evakuierung auf seiner Außenwandung
entstehende Atmosphärendruck auf den in ihm befindlichen flachen Gegenstand als
mechanischer Preßdruck übertragen wird bzw. werden kann. Hierfür sind die verschiedensten
Ausführungsformen des Vakuumgefäßes möglich, wobei jedoch in erster Linie auf einfache
und rasche Handhabung und Evakuierungsmöglichkeit Rücksicht zu nehmen ist.
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Zur Erläuterung des Verfahrens ist in der Zeichnung ein ganz spezielles
Ausführungsbeispiel einer zur Ausübung des Verfahrens dienenden Vorrichtung im Schnitt
dargestellt. Sie besteht aus einer luftdichten Andrückplatte i aus verformbarem
Material, z. B. Gummi oder Metall, in die zur Erhöhung der Verformbarkeit Nuten,
Riefen o. dgl. eingedrückt sein können. Durch ein in der Andrückplatte i befindliches
Loch 2 steht der von ihr abgedeckte Innenraum mittels eines Vakuumschlauchs 5 mit
einer Saugpumpe in Verbindung. An ihrer Unterseite ist die Platte i allseitig mit
einem Randwulst 3
aus abdichtendem Werkstoff, vorzugsweise Gummi,
versehen. Der zwischen den Randwülsten 3 liegende Raum ist mit einer luftdurchlässigen
Schicht 4 angefüllt, die beispielsweise aus verschiedenen Schichten von Netzen oder
Geweben aus Metall oder Faserstoff gebildet ist, deren Feinheitsgrad zweckmäßigerweise
von oben nach unten zunimmt, damit einerseits die in dieser luftdurchlässigen Schicht
befindliche Luft bzw. der auftretende Wasserdampf sich möglichst rasch und mit möglichst
geringem Strömungswiderstand abpumpen läßt und damit andererseits das gröbere Gefüge
der oberen durchlässigen Schichten nicht auf die feuchten und daher meistenteils
noch leicht verformbaren Gegenstände abgedrückt wird.
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Soll ein aus dem Entwicklungsprozeß kommendes feuchtes Lichtbild getrocknet
«-erden, so wird es auf die möglichst ebene oder zylindrisch gewölbte, mit einer
Heizung verseh--ne Grundplatte 6 aufgelegt und alsdann die an die Luftpumpe angeschlossene,
mit der luftdurchlässigen Schicht 4 versehene Andrückplatte i aufgelegt, welche
sich ansaugt, sobald ihre Ränder überall an der glatten Fläche der Grundplatte 6
aufliegen.
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Dabei stellt eine Luftverdünnung in der luftdurchlässigen Schicht
.l, und die verformbare, luftdichte Andrückplatte i wird mit einem der Luftverdünnung
entsprechenden Druck gegen die Grundplatte 6 und gegen das auf ihr liegende Lichtbild
7 gedrückt.
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Dieser Druck kann bei Erreichung des normalen Wasserstrahlvakuums
bekanntlich bis auf annähernd i kg je qcm gesteigert werden.
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Für das Wesen der Erfindung ist es an sich gleichgültig, welche der
beiden das vakuumdichte Gefäß bildenden Platten elastisch ausgebildet ist oder welche
von beiden die luftdurchlässige Schicht trägt oder von welcher Seite aus die Wärmezufuhr
erfolgt.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung hat gezeigt, @daß es zweckmäßig,
ist, die Wärme von der Seite der saugenden Platte zuzuführen, welcher dann -die
Rückseite der Photographie zugekehrt wird. In diesem Falle wird die luftdurchlässige
Schicht durch ühereinandergeschichtete durchlässige Metallschichten gebildet, welche
in der alsdann vorzugsweise als flache Wanne ausgebildeten Grundplatte unmittelbar
über der Heizung angeordnet sind, in Welchem Falle die verformbare Andrückplatte
eine einfache Gummiplatte sein kann, welche gegebenenfalls zwecks leichterer Handhabung,
vorzugsweise an ihren Rändern, durch einen Anpreßrahmen o. dgl. versteift ist. Der
Pumpenanschluß ist in diesem Falle ebenfalls an der wannenartigen Grundplatte angebracht.
Erfindungsgemäß ist es selbstverständlich, daß bei dieser Anordnung die luftdurchlässige
Schicht folgenden Bedingungen genügen muß i. Sie muß in ihrer Gesamtheit so porös
bzw. durchlässig sein, daß sie dem im Vakuum ein sehr großes Volumen einnehmenden
Wasserdampf einen möglichst widerstandsfreien Abzug gestattet.
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a. Bei der Ausgestaltung und dem Zusammenbau der einzelnen Lagen ist
für eine möglichst große Wärmeleitfähigkeit zu sorgen, was beispielsweise auch durch
teilweise Verwendung von profilierten und gelochten Blechen statt Netzen, Verlötung
der einzelnen Lagen usw. erreicht werden kann.
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3. Sie muß bei den auftretenden Arbeitsdrücken in ihrer Gesamtheit
eine genügende Formfestigkeit bei dauernd ebener bzw. glatter Arbeitsfläche aufweisen.
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Der bei dem Trocknungsvorgang erzielbare hohe Druck, der durch Anbringung
von Reduzierventilen beliebig vermindert und jederzeit durch einfaches leichtes
Lüften einer Ecke der Aufdrückplatte vollständig aufgehoben werden kann, ermöglicht
es, unter Mitwirkung der für den Trockenprozeß zugeführten Wärme, Lichtbildern auf
Papier mit gewöhnlicher Oberfläche eine beliebig vorgegebene Struktur aufzupressen,
indem die Oberfläche des Lichtbildes auf eine vorzugsweise aus Metall oder Metallgewebe
hergestellte Oberflächenformungsplatte aufgelegt wird, welche ihrerseits unmittelbar
oder unter Zwischenschaltung einer die Wärmeleitung verzögernden Schicht oder schließlich
mit der Rückseite der Photographien auf die geheizte Grundplatte aufgelegt wird,
um dann von der Aufdrückplatte bedeckt zu werden.
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Wenn die Schichtseite des Lichtbildes auf einer luftundurchlässigen
Metallschicht während des Trocknungsvorganges aufliegt, muß man dafür Sorge tragen,
daß die Bildung von Luft- und Dampfbläschen zwischen Metallfolie und Schichtseite
der Photographie verhindert wird. Hierzu dient einmal die an sich bekannte Maßnahme,
das feuchte Lichtbild mit einem gewissen Druck, beispielsweise unter Verwendung
von Gummiwalzen o. dgl., fest auf die Metallfolie aufzudrücken, zum anderen eine
Vorkehrung, bei welcher ein wesentlicher Teil der Feuchtigkeit des Lichtbildes entzogen
ist, bevor die volle Erwärmung der Schichtseite einsetzt. Diese Bedingung ist zwangläufig
erfüllt bei Wärmezufuhr und Dampfentzug auf der Rückseite der Photographie. Bei
Wärmezufuhr seitens der oberflächenbestimmenden Folie jedoch wird sie dadurch erreicht,
daß die Luftverdünnung im wesentlichen rascher erfolgt als die Ertvärmung,
insbesondere
der Metallfolie, auf welche die Schichtseite des Lichtbildes aufgepreßt ist. Dieses
Nacheinander der beiden Vorgänge wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zwischen
der auf die Schichtseite der Photographie aufgepreßten Metallfolie und der geheizten
Grundplatte eine geringere Wärmeleitfähigkeit besitzende Schicht entsprechender
Dicke eingeschaltet wird. Unter gewissen Versuchsbedingungen haben sich bereits
dünne, auf der Unterseite der oberflächenbestimmenden Metallfolie aufgeklebte Papierblätter
als zweckerfüllend erwiesen.
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Mit dem vorliegenden Verfahren kann man auch jedem Lichtbild beim
Trocknungsv organg ein ihm an.gepaßtes Relief aufdrücken, welches beispielsweise
zur Hervorhebung des Bildes dienen kann. Zu diesem Zwecke wird auf die Schichtseite
des Lichtbildes eine Metallfolie aufgepreßt, die nach dem betreffenden Lichtbilide
selbst mit Reliefstrichen, beispielsweise mittels eines Metallstiftes, versehen
wurde.
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Bei der Bedeutung, welche bei gewissen Trocknungsprozessen die Einhaltung
einer bestimmten Temperatur hat, kann die Heizung durch Thermostaten geregelt werden
oder aber die jeweilige Temperatur durch Thermometer oder Thermoelemente ablesbar
gemacht werden.
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Die in beispielsweiser Ausführungsform zeichnerisch dargestellte,
zur Ausübung des vorliegenden Verfahrens dienende evakuierbare Andrückplatte kann
in Verbindung mit der ebenen oder nur wenig gewölbten Heizungsplatte aller einschlägigen
und bereits in Verwendung befindlichen Trocknungsapparate benutzt werden, wobei
lediglich mit Rücksicht ,auf die infolge der Luftverdünnung eintretende stärkere
Verdunstungskälte die Heizung entsprechend verstärkt werden müßte. Für den Wärmeausgleich
kann auch durch eine zusätzliche Heizung, die in der Andriickplatte selbst untergebracht
ist, gesorgt werden.
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Wie schon oben erwähnt, kann auch innerhalb der luftdurchlässigen
Schicht der Aufdrückplatte eine Heizung eingebaut sein, welche den ausschließlichen
oder hauptsächlichsten Wärmespender für den Trocknungs-bzw. Andrückvorgang bildet.
In diesem Falle wird die luftdurchlässige Schicht zweckmäßigerweise an ihrer Unterseite
durch ein vorzugsweise gewalztes Metallgewebe abgedeckt, auf welchem, getrennt durch
eine luftdurchlässige und hitzebeständige Schicht, beispielsweise Asbest, die Heizdrähte,
zweckmäßigerweise in Form eines Gewebes, unmittelbar zu liegen kommen.
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Wenn die Wärmezufuhr zu dem zu trocknenden Lichtbild von Seiten der
luftdurchlässigen Schicht erfolgt, werden die Trocknungs- und Druckverhältnisse
insbesondere dann besonders günstig, wenn die Schichtseite des zu trocknenden Lichtbildes
auf eine oberflächenbestimmende, luftundurchlässige Metallfolie aufgepreßt ist.
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In diesem Falle erfolgt die Trocknung von der Rückseite der Photographie
her, wobei mit fortschreitender Trocknung die Papierschichten luft- und feuchtigkeitsdurchlässig
werden und die Gefahr einer Bildung von Luft- oder Wasserd:ampfblasen zwischen Metallfolie
und Schichtseite der Photographie ausgeschlossen wird.
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Mit Hilfe der einfachen Aufdrückplatte in der weiter oben beschriebenen
und in der Ab-
bildung dargestellten Ausführungsforen ist es möglich, noch
weitere einschlägige Arbeitsverfahren auch ohne Hinzunahme einer besonderen Arbeitsplatte
auszuüben bzw. zu beschleunigen. Hierher gehören beispielsweise alle diejenigen
Verfahren, bei .denen Papiere mit einem gleichmäßigen Flächendruck an Glasplatten
oder sonstigen ebenen Flächen zwecks Klebung, Halterung o. dgl. angedrückt werden
sollen. Auch für :diese Fälle leistet die hier beschriebene Auf.drückplatte bei
sinngemäßer Anwendung wertvolle Dienste.
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Kommt es darauf an, daß den photographischen Papieren während des
Andrückens möglichst wenig Feuchtigkeit entzogen wird, so können sie mit einer Luft-
bzw. feuchtigkeitsundurchlässigen Schicht, beispielsweise einer Gummiplatte oder
einer dünnen Metallfolie, beiderseitig bedeckt «-erden.
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Mit dem vorliegenden Arbeitsverfahren können weitere sich auf die
Bearbeitung von Lichtbildern beziehende Arbeitsgänge ausgeübt werden: So ist es
ohne weiteres möglich, die Lichtbilder auf später als Hintergrund dienende, nach
Möglichkeit luftdurchlässige Pappen aufzukleben, zu welchem Behufe diese Hintergrundpappen
gleich in der richtigen Lage auf die Rückseite des gegebenenfalls auch noch feuchten
Lichtbildes aufgedrückt und mit ihm zusammen unter die Aufdrückplatte gebracht werden;
auch können hierbei selbstverständlich an sich bekannte Klebefolien Verwendung finden.
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Ferner ist es möglich, die Schichtseite der zu trocknenden Lichtbilder
während des Trocknungsvorganges oder nachträglich mit einer glasklaren oder auch
nur lichtdurchlässigen, gegebenenfalls gefärbten Schicht zu überziehen. Zu diesem
Zwecke werden die ,entsprechenden vorzugsweise mit einer haftfähigen Schicht versehenen
durchsichtigen Folien auf die Lichtbilder aufgepreßt und mit diesen zusammen in
die geheizte Va-. kuumtrockenpress.ungsanlage gebracht.