DE671699C - Einrichtung zur Stabilisierung eines Schiffes mittels Flossen - Google Patents
Einrichtung zur Stabilisierung eines Schiffes mittels FlossenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63B—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING
- B63B39/00—Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude
- B63B39/06—Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude to decrease vessel movements by using foils acting on ambient water
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Description
Es sind Einrichtungen zur Stabilisierung eines Schiffes mittels Flossen bekannt, bei
denen die einzelne Flosse ein- und ausklappbar und hinsichtlich ihres Anstellwinkels über
ihren drehbeweglich am Schiff gelagerten Flossenhalter im Takte der zu dämpfenden
Schiffsschwingungen (Schlinger- oder Stampfschwingungen) verstellbar ist.
Die Erfindung bezieht sich auf die Halterung und Ausbildung des Antriebes für das
Ein- und Ausklappen solcher Flossen und ist dadurch gekennzeichnet, daß die ein- und ausklappbar
an dem Flossenhalter gelagerte Flosse an zwei im Abstand von dessen Drehachse angeordneten Stellen in Verbindung
mit zwei parallel geschalteten Elementen zur Übertragung der Ein- und Ausklappbewegung
steht.
Bisher wurden die Flossen nur einmal, und zwar im Drehpunkte des Flossenhalters, gelagert.
Z. B. sind Tiefensteuer für Unterseeboote bekanntgeworden, die als drehbare ein-
und ausklappbare Horizontalflossen ausgebildet sind. Diese Flossen sind an -einer einzigen
Stelle des drehbaren Flossenhalters gelagert, der gleichzeitig als Träger des Antriebes
dient, über den die Flossen in und aus der Arbeitsstellung geklappt werden. Hierbei handelt
es sich aber um verhältnismäßig kleine Horizontalflossen, die jeweils nur einmal betätigt
werden und dem Verwendungszweck zufolge nur kleine Kräfte zu überwinden haben.
Dagegen sind bei einer Stabilisierungsanlage die Flossen sehr groß und im Takte
der Schiffsschwingungen dauernd im Betrieb. Es sind also ständig große Kräfte wechselnder
Antriebsrichtung zu übertragen. Würde man, wie bei den bekannten Ausführungen, die Stabilisierungsflosse nur an einer Stelle
haltern, so müßte das Verbindungsgestänge bzw. der Verbindungsbolzen zwischen Flosse
und Achse sowie diese selbst das auftretende Drehmoment voll und ganz aufnehmen.
Bei der erfindungsgemäßen Ausführung ist deshalb die Flossenhalterung aus dem Bereich
der Drehachse genommen und in zwei exzen- ' crisch zur Drehachse gelegene Stellen aufgeteilt.
Das Drehmoment braucht infolge Vorhandenseins eines größeren Hebelarmesdadurch nur zum geringen Teil von den Antriebswellen
aufgenommen zu werden. Die Antriebswellen haben jetzt nur die auf die Flosse von unten bzw, oben wirkenden Kräfte
aufzunehmen. Hinsichtlich der auftretenden Beanspruchungen ist damit eine viel günsti-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Hermann Hort in Berlin-Charlottenburg.
gere Flossenhalterung erreicht. Die Betriebssicherheit und Dauerhaftigkeit der Stabilisierungsanlage
wird wesentlich erhöht.
In der folgenden Beschreibung soll die -Bfe
findung an Hand der in der Zeichnung dffr1^
gestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
Es zeigt:
Es zeigt:
Fig. ι eine Seitenansicht und ίο Fig. 2 eine Vorderansicht eines mit einer
Flossenstabilisierungsanlage ausgerüsteten Schiffes,
Fig. 3 und 4 einen Querschnitt und eine
Vorderansicht des ersten Ausführungsbeispieles der neuen Flosseneinheit,
Fig. 5 bis 9 weitere Ausführungsbeispiele je in. einem Längsschnitt.
Wenngleich sich eine Stabilisierung des Schiffes mit einer einzigen Flosseneinheit erzielen
läßt, so empfiehlt es sich doch, auf jeder Schiffsseite eine oder mehrere Flosseneinheiten
vorzusehen, wie es an sich bekannt und in Fig. ι und 2 veranschaulicht ist. In diesen
Figuren sind die am Schiff 1 angeordneten Flossen mit / bezeichnet.
In Fig. 3 und 4 ist 70 die Flosse. Sie ist, wie ohne weiteres aus den Figuren hervorgeht,
in kräftiger Weise an dem Flossenhalter 71 gelagert. Zum Ein- und Ausklappen
der Flosse dienen zwei Antriebe, die je eine Schnecke 72 bzw. 73, ein Schneckenrad 74
bzw. 75, eine Welle 76 bzw. y/, eine Schnecke
78 bzw. 79 und ein auf der Drehachse der Flosse 79 befestigtes Schneckenradsegment 80
bzw. 81 umfaßt. Die beiden Schnecken 72
und 73 werden zweckmäßig mit ein und derselben Handkurbel 82 verbunden. Die übrige
Ausbildung der Flosseneinheit nach den Fig. 3 und 4 entspricht den Ausführungen nach den
Fig. 8 und 9 und ist unten erläutert.
Die Verteilung der Lagerstellen 70° und 706
der Flosse und der Druckstangen 76, Tj in dem Flossenhalter 71 ist besonders günstig
hinsichtlich Kraft- und Raumausnutzung. Wie aus Fig. 4 hervorgeht, liegen die vier
Teile im Rechteck verteilt im Kreis des Teiles 71. ■■■-.-
Die im folgenden beschriebenen Ausfüh- ^, rungen nach den Fig. 5 bis 9 enthalten ebenfalls
zwei parallel geschaltete Elemente zur Übertragung der Ein- und Ausklappbewegung.
Lediglich der einfacheren Darstellung wegen ist in den genannten Figuren
nur eines der beiden zweckmäßig gleich ausgebildeten Elemente dargestellt.
Bei der in Fig. 5 veranschaulichten Ausführung ist die Flosse 2 ein- und ausklappbar an
dem Flossenhalter 3 gelagert. Es empfiehlt sich hier wie bei den übrigen Ausführungen
für die Flosse 2 an der Schiffswand eine Nische ia zu bilden, so daß in der angeklappten
Lage (Ruhelage) der Flosse 2 diese nicht aus der Fläche der Schiffswand heraustritt.
Der Flossenhalter 3 ist mit einer Drehscheibe 3α verbunden, die ihrerseits in Kugel-
;ern geführt ist. Die schiffsfesten Teile der ugellager sind von einem vorzugsweise
■ zylindrischen Lagerbock 4, der zweckmäßig unmittelbar an der Schiffswand befestigt
wird, getragen.
Der Flossenhalter 3 dient zugleich als Träger des Antriebes, über den die Flosse in und
aus der Arbeitsstellung geklappt wird. Der genannte, zweifach vorgesehene Antrieb ist
bei Ausführung nach Fig. 5 hydraulischer Art. Sein Zylinder 5 ist mit dem Flossenhalter
3 verbunden, während sein Kolben 6 über
die Kolbenstange 7 an einem Hebel 8 angreift, der seinerseits starr mit der Drehachse
19 der Flosse 2 bzw. mit dieser selbst verbunden ist. Zur Steuerung des hydraulischen
oder pneumatischen Antriebes 5> 6, 7 dient der Steuerschieber 20, der mit Hilfe der Elektromagneten
9 und 10 im einen oder anderen Sinne verstellt werden kann. Die Einschaltung
des einen oder anderen der Elektromagnete 9 und 10 erfolgt über den Handschalter 11. Mit 12 ist die Pumpe für das
Arbeitsmedium bezeichnet.
Man sieht leicht, daß, je nachdem, ob über den Schalter 11 der Elektromagnet 9 oder 10
eingeschaltet wird, sich der Kolben 6 in die eine oder andere Endlage bewegt und demgemäß
über die Teile 7 und 8 die Flosse 2 in die oder aus der Arbeitsstellung führt.
13 und 14 sind Stopfbuchsen zur Abdichtung
des hydraulischen Antriebes 5, 6, 7 bzw. zur Abdichtung des Innenraumes des Flössenhalters
3 gegen das Seewasser. 15 ist eine weitere Stopfbuchse, durch die der Schiffsraum
und der Raum für das Lager der Drehscheibe 3a gegen das Seewasser abgedichtet
wird.
Die Ausführung nach Fig. 6 unterscheidet sich von der nach Fig. 5 dadurch, daß das
Drehscheibenlager 3a für den Flossenhalter 3
näher an die Schiffswand gelegt ist. Im übrigen entspricht die Ausführung nach Fig. 6 im
wesentlichen der nach Fig. 5, und es sind demgemäß zur Bezeichnung der entsprechenden
Teile die gleichen Bezugszeichen wie in Fi§f· 5 gewählt. Zum Antrieb des Flossenhalters
3 im Takte der zu dämpfenden Schiffsbewegung kann selbstverständlich statt eines
hydraulischen Servomotors auch ein elektrischer Servomotor verwendet werden. Dieser
ist in Fig. 6 bei 40 angedeutet. Zweckmäßig werden sämtlichen Stopfbuchsen oder zumindestens
der Stopfbuchse 15 Mittel zugeordnet, z. B. in Gestalt von Röhren 41, zum Absaugen iao
des in den vorderen Stopfbuchsenteil eindringenden Wassers.
Ferner empfiehlt sich die Anordnung einer Druckschmierung für alle Lagerstellen, die
vom Meerwasser bespült werden. Diese Druckschmierung wird in bekannter Weise beim Schwenken der Flosse periodisch mitbetätigt.
Die Flosseneinheit nach Fig. 7 entspricht im wesentlichen der nach Fig. 6, jedoch ist
für den Antrieb, über den das Ein- und Ausklappen der Flosse in und aus der Arbeitsstellung
erfolgt, ein Handantrieb verwendet. Er umfaßt die Handkurbel 45, das Schneckengetriebe
46, 47 und die mit dem Schneckenrad 47 starr verbundene Gewindespindel 48. Diese
Spindel greift in ein Innengewinde der an dem Hebel 8 angreifenden Stange 49. Soll
die Flosse 2 ausgefahren werden, so wird die Handkurbel 45 gedreht und dadurch die
Stange 49 im Sinne des Ausfahrens der Flosse 2 längs verschoben.
Die Fig. 8 und 9 zeigen Ausführungen, in denen statt eines Drehscheibenlagers für
den Flossenhalter ein Gleitlager verwendet ist. In Fig. 8 ist mit 50 die Flosse und mit
51 der Flossenhalter bezeichnet. Er ist bei 52 und 53 an einem mit der Schiffswand verbundenen,
im wesentlichen zylindrischer Teil drehbeweglich gelagert. Mit 54 ist eine Stopfbuchse
bezeichnet, durch die alle Außenteile und der Schiffsraum gegen das Seewasser abgedichtet werden. Das Ein- und Ausklappen
der Flosse 50 erfolgt über den mit der Flossenachse 55 verbundenen Hebel 56 und die Kolbenstange 57 des hydraulischen Antriebes
58. Dieser Antrieb ist wieder mit dem Flossenhalter 51 verbunden und macht demgemäß,
so wie bei den vorhergehenden Ausführungen, die im Takte der zu dämpfenden Schiffsschwankung erfolgende Drehbewegung
des Flossenhalters mit. Diese Drehbewegung des Flossenhalters wird über die Schnecke 59
und ein am Flossenhalter festes Schneckenradsegment 60 zugeführt.
Die Ausführung nach Fig. 9 unterscheidet sich von der nach Fig. 8 nur dadurch, daß
zum Ein- und Ausklappen der Flosse 50 ein Handantrieb verwendet ist, der eine Handkurbel
61, eine Schnecke 62, ein Schneckenrad 63, eine Welle 64, eine Schnecke 65 und das
auf der Drehachse 55 der Flosse 50 befestigte Schneckenradsegment 67 umfaßt. Die übrigen
Teile entsprechen denen nach Fig. 8 und sind demgemäß mit dem gleichen Bezugszeichen
belegt.
Der Antrieb, über den das Ein- und Ausfahren der Flosse erfolgt, kann zugleich zum
Feststellen der Flosse in der Arbeitsstellung mitbenutzt werden. Der hierzu erforderliche
Andruck ist bei einem hydraulischen Antrieb ohne weiteres gegeben. Bei Handantrieb, wie
er in den Fig. 3, 4, 7 und 9 dargestellt ist, können besondere Mittel, z. B. Federn
oder hydraulische Krafterzeuger, vorgesehen werden, um auf die Handkurbel oder andere
Teile des Antriebes, z. B. die Druckstange 48 in Fig. 7, unmittelbar durch die Druckdose 90
in deren Endlage noch eine starke elastische Kraft auszuüben.
Claims (3)
1. Einrichtung zur Stabilisierung eines Schiffes mit Hilfe von mindestens einer
ein- und ausklappbaren Flosse, die hinsichtlich ihres Anstellwinkels über einen drehbeweglich am Schiff gelagerten Flossenhalter
im Takte der zu dämpfenden Schiffsschwingung verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die ein- und ausklappbar
an dem Flossenhalter gelagerte Flosse an zwei im Abstand von dessen Drehachse angeordneten Stellen in Verbindung
mit zwei parallel geschalteten Elementen zur Übertragung der Ein- und Ausklappbewegung
steht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden zur
Übertragung der Ein- und Ausschwenkbewegung dienenden Elemente an ein und denselben Handantrieb oder Hilfsmotor
angeschlossen sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flosse
an dem Flossenhalter zwei Lagerstellen besitzt und diese zusammen mit den beiden
Elementen zur Übertragung der Ein- und Ausklappbewegung in Vorderansicht die Eckpunkte eines Vierecks bilden, das
im wesentlichen symmetrisch in dem vom Flossenhalter umschriebenen Kreis liegt
(s. Fig. 4).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES120935D DE671699C (de) | 1935-12-24 | 1935-12-24 | Einrichtung zur Stabilisierung eines Schiffes mittels Flossen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES120935D DE671699C (de) | 1935-12-24 | 1935-12-24 | Einrichtung zur Stabilisierung eines Schiffes mittels Flossen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE671699C true DE671699C (de) | 1939-02-11 |
Family
ID=7535379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES120935D Expired DE671699C (de) | 1935-12-24 | 1935-12-24 | Einrichtung zur Stabilisierung eines Schiffes mittels Flossen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE671699C (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1036687B (de) * | 1955-06-24 | 1958-08-14 | Licentia Gmbh | Anordnung einer Flosse an Fahrzeugen, insbesondere an Schiffen und Flugzeugen |
US2848971A (en) * | 1955-08-01 | 1958-08-26 | Kollenberger Walter Michael | Devices for damping the rolling movement of ships |
US2942570A (en) * | 1954-10-13 | 1960-06-28 | Kollenberger Walter Michael | Devices for damping the rolling movement of ships |
US2979010A (en) * | 1955-06-20 | 1961-04-11 | Sperry Rand Corp | Ship stabilization system |
ITUA20163096A1 (it) * | 2016-05-03 | 2017-11-03 | Mario Moronesi | Dispositivo per il galleggiamento dinamico |
-
1935
- 1935-12-24 DE DES120935D patent/DE671699C/de not_active Expired
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2942570A (en) * | 1954-10-13 | 1960-06-28 | Kollenberger Walter Michael | Devices for damping the rolling movement of ships |
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DE1036687B (de) * | 1955-06-24 | 1958-08-14 | Licentia Gmbh | Anordnung einer Flosse an Fahrzeugen, insbesondere an Schiffen und Flugzeugen |
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ITUA20163096A1 (it) * | 2016-05-03 | 2017-11-03 | Mario Moronesi | Dispositivo per il galleggiamento dinamico |
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