DE671510C - Verfahren und Retorte zur Gewinnung von Schwefelkohlenstoff - Google Patents

Verfahren und Retorte zur Gewinnung von Schwefelkohlenstoff

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DE671510C
DE671510C DESCH109623D DESC109623D DE671510C DE 671510 C DE671510 C DE 671510C DE SCH109623 D DESCH109623 D DE SCH109623D DE SC109623 D DESC109623 D DE SC109623D DE 671510 C DE671510 C DE 671510C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/70Compounds containing carbon and sulfur, e.g. thiophosgene

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verfahren und Retorte zur Gewinnung von Schwefelkohlenstoff -Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gewinnung von Schwefelkohlenstoff aus Schwefel und Kohlenstoff in beheizten Retorten. Die Bildung des Schwefelkohlenstoffs aus seinen Elementen ist bekannt.
  • Zur Erzeugung von Schwefelkohlenstoff benutzt man direkt oder indirekt z. B. elektrisch beheizte, stehende Retorten, bei denen der Schwefel unten eingebracht und im Gegenstrom zur niedersinkenden Kohle geführt wird. -Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wird wesentlich bedingt durch die Wärmeökonomie und die Ausnutzung der eingebrachten Rohstoff e.
  • Auch sind nur solche Verfahren in der Technik brauchbar, die es gestatten, daß die Explosionsgefahr auf ein Minimum gebracht wird.
  • Es hat sich gezeigt, daß eine überraschend gute Ausnutzung des in den Reaktionsraum eingebrachten Schwefels im fortlaufenden Betriebe dann stattfindet, wenn man dafür besorgt ist, daß der Schwefel nicht nur an einer Stelle, gleichgültig ob seitlich oder von unten, eintritt, sondern an möglichst vielen Stellen in tunlichst feinster Zerteilung quer zur niedersinkenden Kohle in den Reaktionsraum eingebracht wird. Durch die Zuführung des Schwefels in großer Verteilung bildet sich infolge des verbrauchten Kohlenstoffs in der niedersinkenden, auf Reaktionstemperatur gebrachten Kohle eine große Zahl von Kanälen. Es muß ein fortwährendes Zusammenbrechen der niedersinkenden Kohle stattfinden. Dadurch bilden sich in der Kohlenmasse allenthalben neue Kohleoberflächen, die sich dem aufsteigenden Schwefeldampf zur Einwirkung darbieten. Die Schwefelkohlenstoffbildung wird dadurch nicht nur auf einen Kanal beschränkt, sondern kann durch die ganze Masse hindurch stattfinden. Hierdurch werden die störenden, tote Räume bildenden Brücken und Hohlräume in dem Reaktionsraum vermieden, d. h. die Ursachen, die ein gleichmäßiges Nachrutschen der Kohle in der Retorte verhindern und die im technischen Betriebe leicht zur Explosion führen, ausgeschaltet.
  • Wichtig hierbei ist weiterhin, daß erfindungsgemäß die Einführung des Schwefels seitlich, also quer zur Richtung der niedersinkenden Kohle, erfolgt, damit die Einströmöffnungen für den Schwefeldampf durch aus der Kohle sich bildende Schlacke und Asche während des Betriebes nicht verstopft werden und einen fortlaufenden Betrieb unmöglich machen.
  • Es ist bereits vorgeschlagen «-orden, beim Betrieb von Generatoren die Verbrennungsluft am unteren Teile des senkrechten Ofens mittels einer Mehrzahl von Düsen oder Öffnungen senkrecht zur Beschickungsrichtung des Ofens einzuführen. Hierbei handelt es sich aber darum, den in einem Heizschacht befindlichen Koks, dem Wasser zur Erhaltung der Verbrennung zugemischt wird, zu verbrennen. Bei einer solchen Arbeitsweise liegt keinerlei Veranlassung vor, daß sich der brennende Koks an den unteren Wandungen des Schachtofens einbrennt und derartige Schwierigkeiten, wie sie bei der Schwefelkohlenstoffherstellung auftreten, eintreten. Es sei nur daran erinnert, daß bei der Schwefelkohlenstoffherstellung bekanntlich die Retorte mit Schamotte ausgelegt werden muß, weil das sich bildende Schwefeleisen die Retorten korrodiert und den Wärmedurchgang beträchtlich herabsetzt, daher die Möglichkeiten eines Festbrennens gegeben sind, während die Verhältnisse im Generatorofen grundsätzlich andere sind. .
  • Das gleiche trifft zu in bezug auf metallurgische Öfen, bei denen beispielsweise Abbrände von hohem spezifischem Gewicht anfallen, während die bei der Schwefelkohlenstoffherstellung notwendige Holzkohle bekanntlich eine geringe spezifische Dichte aufweist. Auch muß beachtet werden, daß die Schwefelkohlenstoffherstellung im Schwefeldampf bekanntlich bei Temperaturen von etwa iooo° vor sich geht, Temperaturen, die in Generatoröfen im allgemeinen nicht vorkommen, weshalb man diese auch nicht mit keramischen Massen auskleiden muß.
  • In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens schematisch dargestellt, ohne daß aber die Durchführung des neuen Verfahrens auf das in der Zeichnung dargestellte Beispiel einer Vorrichtung beschränkt sein soll.
  • In der im Auf- und Grundriß dargestellten Retorte bezeichnet i den gußeisernen Mantel mit Schamottebekleidung, der außen von den Feuergasen umspült wird. Der Innenraum a wird von oben mit Kohle beschickt. Die Führung des Schwefels, der in an sich bekannter Weise zunächst verdampft wird, erfolgt durch den Kanal 3 derart, daß er nach erfolgter Verdampfung durch eine siebförmig ausgestaltete Schamotte- oder Eisenwand oder durch in die Wand eingesetzte Düsenvorrichtungen u. dgl. an möglichst vielen Stellen direkt in die Reaktionszone eingeführt wird. Dies wird in dem gewählten Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, daß in der Reaktionsretorte eine Schamotte- oder Eisenwand 5 vorgesehen ist, die in ihrem unteren Teil, also dort, wo die Reaktion in der Retorte stattfindet, zahlreiche Löcher oder Düsen aufweist.
  • Die Abführung des im. Reaktionsraum gebildeten Schwefelkohlenstoffs erfolgt bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform nicht durch die Einfüllöffnung des Kohlenstoffs nach oben, sondern durch den seitlich angeordneten Kanal 6, der mit poröser keramischer oder anorganischer Kontaktmasse gefüllt sein kann, die den abstreichenden heißen Schwefelkohlenstoffgasen eine große Oberfläche darbietet. Durch diese Führung des in der Retorte gebildeten gasförmigen Schwefelkohlenstoffs wird erreicht, daß bei der Reaktion durch Nebenreaktionen sich bildende unerwünschte _\ebenerzeugnisse,wie Kohlenoxysulfide, Schwefelwasserstoffe u. dgl., zerstört werden und in ihre Komponenten zerfallen, die leicht aus dem Schwefelkohlenstoff abgetrennt werden. Ferner wird der Schwefelkohlenstoff hierbei von Kohlenstaubteilchen abgetrennt.
  • Bei dieser Einrichtung ist es auch möglich, den Kanal 6 mit der Kammer 7, durch die der Schwefel dem Reaktionsraum zugeführt wird, durch ein Ventil, einen Siphonverschluß o. dgl., der in der Zeichnung nicht dargestellt ist, durch das Trennstück 8 hindurch zu verbinden. Auf diese Art ist es möglich, daß der im Kanal 6 sich kondensierende Schwefel, der teils aus nicht in die Reaktion eingetretenem Schwefel, teils aber auch aus durch Zersetzung der Nebenprodukte rückgebildetem Schwefel besteht, wieder im Kreislauf dem Reaktionsrauen zugeführt wird.

Claims (1)

  1. PATEN TA NsP@RÜcHC: i. Verfahren zur Gewinnung von Schwefelkohlenstoff aus Schwefel und Kohlenstoff in von außen beheizten senkrechten. Retorten, in die der Schwefeldampf von unten im Gegenstrom zur von oben niedersinkenden Kohle eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwefeldampf in möglichst großer Verteilung quer zur Beschickungsrichtung der Kohle zugeführt wird. a. Retorte zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Anordnung einer senkrechten, in ihrem unteren Teil mit zahlreichen Öffnungen versehenen Querwand (5) in der Retorte (i), derart, daß der obere Teil der Querwand (5) mit der Retortenwand den gegenüber dem unteren Schwefeldampfeinführungskanal (7) abgeschlossenen Abführungskanal (6) für den erzeugten Schwefelkohlenstoff bildet. 3. Retorte nach Anspruch a, gekennzeichnet durch Anordnung eines Ventils oder Siphonverschiusses zwischen dem Abführungskanal (6) und dem Schwefeldampfzuleitungskanal (7).
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