DE67125C - Vorrichtung zur Bildung der Flornoppen in Webstühlen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 86: Weberei.

Der vorliegende Apparat bewirkt die Florbildung in einfacher und sicherer Weise und hat zugleich den Vortheil, dafs er an jedem mechanischen, sowie Handwebstuhl angebracht werden kann.

In den beiliegenden Zeichnungen ist derselbe an einem Webstuhl System Schönherr mit Excenterladenbewegung gezeichnet, ebenso läfst er sich aber an jedem Webstuhl mit Kurbelladenbewegung anbringen.

Der Apparat besteht aus einer über der Waare angebrachten η - förmigen Schiene, welche mit ihren Enden in zwei auf dem Brustriegel befestigten Gleitstücken verschiebbar gelagert ist. Diese Schiene d ist in gleicher Dichte wie das Webeblatt (Riet) durchlocht, und diese Löcher dienen runden Stahlstäben a mit daran befindlichen Messern und Haken (Hakennadeln) als Lager. Auf jeder derartigen Hakennadel ist eine Kurbel b durch Stellschraube befestigt, deren Kurbelzapfen durch eine gelochte Stange c geht.

Die Fig. 3 bis 6 zeigen die vier Stellungen, welche die Schiene d nebst den Hakennadeln zum Zweck der Florbildung einnimmt. Nachdem die Florkette allein gehoben ist, wird die Schiene d, der zurückgehenden Webelade folgend, vorgezogen, die Hakennadeln treten in das Webfach ein (Fig. 3).

Während die Lade hinten steht, erfolgt durch Anziehen der Stange c eine Drehung der Kurbeln b, sowie der Hakennadeln um 90⁰ (Fig. 4), worauf mit der vorgehenden Lade die Schiene d wieder zurück in die Stellung Fig. 5 tritt. Jeder Haken hat jetzt einen Florkettenfaden erfafst, welcher durch Schaftwechsel und Einschiefsen mehrerer Schufsfäden in das Grundgewebe fest eingebunden wird, worauf durch entgegengesetzte Verschiebung der Stange c der Haken der Nadel wieder nach oben gedreht wird (Fig. 6).

Sobald sich nun die gleichen Bewegungen wiederholen, die Schiene d also in die Stellung Fig. ι vorgezogen wird, zerschneidet das Messer die auf demselben liegende Schlinge, so dafs diese ein Florbüschel bildet.

Ein besonderer Vortheil dieses Apparates ist es, dafs auch, wenn ein Florkettenfaden durch Knoten im Grundgewebe, Unregelmäfsigkeiten im Webeblatt oder dergleichen seitwärts gedrängt wird, so dafs der eine Haken zwei, der andere keinen Florkettenfaden fafst, kein Fehler entsteht.

Die Bewegungsmechanismen für die Schiene d und Stange c sind aus den Zeichnungen, Fig. 1, 2 und 7, ersichtlich.

Ein entsprechend der Schufszahl, welche auf jede Reihe Flornoppen folgt, übersetztes Getriebe ef ist mit Excenterscheiben verbunden, welche auf mit Rollen versehene Hebel wirken, deren einer / durch Vermittelung des auf der Achse g angebrachten Hebelpaares h i die Schiene c anzieht, während der andere m durch Einschaltung von auf beiden Seiten des Stuhles angebrachten Winkelhebeln k, Fig. 7, die Schiene d vorzieht. Bei beiden Schienen

vermitteln Gegenzugfedern die entgegengesetzte Verschiebung.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Apparat zur Bildung der Flornoppen in Webstühlen, durch welchen die Bildung der Flornoppen über Hakennadeln (a) dadurch zu Stande kommt, dafs diese Nadeln eine Bewegung gegen die Florkettenfäden hin ausführen und dieselben durch Drehung und Rückwärtsbewegung erfassen, worauf nach Einbindung der Noppen durch den Schufs beim erneuten Vorgehen der Nadeln durch diese selbst das Aufschneiden der Noppen erfolgt.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.