DE670053C - Breithalte- bzw. Ausbreitwalze fuer Stoffbahnen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
10. JANUAR 1939

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 8 b GRUPPE 10

$■ Hans Willi Mettler in Genf, Schweiz,

ist als Erfinder benannt worden.

Hans Willi Mettler in Genf, Schweiz Breithalte- bzw. Ausbreitwalze für Stoffbahnen

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Februar 1937 ab

Die Erfindung betrifft eine Breithalte- bzw. Ausbreitwalze für Stoffbahnen von Textil- und ähnlichen Maschinen mit einem nachgiebigen, über Rollen gestülpten, mit schraubenförmigern Draht abgestützten schlauchförmigen Walzenkörper. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß der zur Abstützung verwendete Metalldraht rechteckigen Querschnitt aufweist, dessen lange 'Achse mindestens angenähert in

• ° der Richtung der Walzenachse verläuft, 'und daß der Draht in die Wandung des schlauchförmigen Walzenkörpers hineinvulkanisiert ist. Durch die Armierung der Wandung des schlauchförmigen Walzenkörpers wird gegen-

über den bekannten Breithaltewalzen der Vorteil erreicht, daß derjenige Teil der Walze, welcher der Korrosionsgefahr ausgesetzt ist, weder mit schädlichen Flüssigkeiten noch mit schädlichen Gasen in Berührung kommen kann. Außerdem ergibt die Querschnittsform des Drahtes zusammen mit seiner besonderen Anordnung eine erhöhte Elastizität der Walze.

Ein Beispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung vereinfacht im Längsschnitt dargestellt. Auf der linken Seite des Schnittes sind zur besseren. Darstellung des Metalldrahtes die Achse und die Rollen fortgelassen.

Der nachgiebig elastische,, schlauchförmig© Walzenkörper ι, der beispielsweise aus Gummi hergestellt sein kann, besitzt eine Abstützung aus einem schraubenförmigen Metalldraht 2, der rechteckigen Querschnitt besitzt, dessen lange Achse in. Richtung der Walzendrehachse 3 verläuft.

In den Walzenkörper 1 sind die Rollen 4 hineingeschoben, die auf einer feststehenden, in der Mitte gebogenen oder geknickten, sonst aber geraden Achse 5 gelagert sind. Um die Rollen 4 in axialer Richtung festzuhalten, ist auf die Achse 5 ein Stellring 6 aufgeschraubt, und außerdem sind zwischen die einzelnen Rollen die Abstandstücke 7 eingelegt, welche ein axiales Verschieben der Rollen verhindern.

Der Metalldraht kann aus Stahl oder einem anderein Baustoff hergestellt sein, der von dem Walzenmantelstoff nicht angegriffen wird. Es empfiehlt sich, dafür einen gehärteten, stark nachgelassenen Stahl zu verwenden. Der Metalldraht kann blank verwendet werden. Er kann aber auch mit einer Schicht aus einem anderen Metall, z. B. durch Spritzverfahren, elektrolytisches Verfahren oder durch Tauchen

ίο in ein Bad, überzogen sein. Für den Walzenkörper kann Gummi verwendet werden.

Das Profil des Walzenkörpers kann außer der gezeigten doppelkonischen Form beispielsweise auch eine von der Mitte aus nach beiden Seiten trompetenartig zunehmende Form aufweisen. Die Walzenkörper werden zunächst in symmetrischer Form hergestellt und können dann durch Verbiegen der Walzenachse der gewünschten Form angepaßt werden. Es kann dabei so verfahren werden, daß bei der Drehung lim die Achse jede Mantellinie einmal zu einer Geraden wird. Die Achse kann aber auch noch weiter gebogen sein, derart, daß die Mantellinie von einer bestimmten positiven Krümmung zu einer negativen Krümmung verformt und dann wieder positiv gekrümmt wird. Man hat es in der Hand, durch geeignete Wahl der absoluten Werte der Krümmungen der Achse und der Mantellinien sowie durch geeignete Einstellung der Achse zur Stoffbahn und endlich durch Veränderung der Biegung der Stoffbahn über die Walze die verschiedensten Breithalte- bzw. Äusbreitwirkungen zu erzielen.

Der Vorteil der Abstützung durch rechteckigen Metalldraht besteht darin, daß die Walze in gebogenem Zustand der Drehung einen viel geringeren Widerstand entgegensetzt als eine Walze, für deren Armierung unter Einhaltung einer gleichen radialen Steifigkeit z. B. ein runder oder quadratischer Querschnitt gewählt ist. Der Reibwiderstand wird infolge des geringen Gewichtes der Walzen vermindert. Die Ausbreit- bzw. Breithaltewirkung wird auch bei lose laufenden, d.h. bei spannungslos geführten Stoffbahnen erreicht. Die beschriebenen Walzen drehen sich fast widerstandslos. Schließlich wird noch der Vorteil erreicht, daß bei Verwendung der Walzen in Färbemaschinen nur solche Baustoffe, die elektrochemischen Zersetzungsprozessen nicht ausgesetzt sind, mit den Flüssigkeiten in Berührung kommen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Breithalte- bzw. Ausbreitwalze für Stoffbahnen von Textil- und ähnlichen Maschinen mit einem nachgiebigen, über Rollen gestülpten, mit schraubenförmigem Draht abgestützten schlauchförmigen Wal- 6n zenkörper, dadurch, gekennzeichnet, daß der zur Abstützung verwendete Metalldraht rechteckigen Querschnitt aufweist, dessen langet Achse mindestens angenähert: in der Richtung der Walzenachse verläuft, und daß der Draht in die Wandung des schlauchförmigen Walzenkörpers hineinvulkanisiert ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen