DE669850C

DE669850C - Waagerechter Kammerofen

Info

Publication number: DE669850C
Application number: DEK142736D
Authority: DE
Original assignee: Kohle und Eisenforschung GmbH
Current assignee: Kohle und Eisenforschung GmbH
Publication date: 1939-01-05

Description

Waagerechter Kammerofen Es sind Verfahren zur Entgasung von Steinkohlen in waagerechten Kammern bekanntgeworden, bei denen mit Hilfe eines sog. Deckenkanals die Ausbeute an Leichtölen gesteigert werden soll.
Das Patent 648 094 beschreibt,einen waagerechten Kammerofen mit in der Ofendecke angeordnetem Deckenkanal, der mit dem Gassammelraum durch eine Anzahl senkrechter öffnungen in Verbindung steht, um die Absa-Ligung der Entgasungserzeugnis:se besonders schonend zu gestalten. Hierdurch wird eine Berührung mit der heißen, die Zersetzung der Kohlenwasserstoffe bis zum Kohlenstoff katalysierenden Ofenwandung und -decke vermieden und im Deckenkanal bei Temperaturen zwischen 65o und 8oo°C eine Umwandlung der paraffinischen und hydroaromatischen Leichtöle in aromatische unter Vermeidung von weitergehender Spaltung zu Kohlenstoff und Wasserstoff bewirkt.
Es bleiben jedoch bei diesen Kammeröfen noch größere Anteile an nichtaromatischen Verbindungen im Leichtöl bestehen. Diese Anteile sind unerwünscht, da sie sich in einem großen Waschverlust und in einer Minderung der Klopffestigkeit bemerkbar machen.
Es wurde nun. gefunden, daß eine weitgehende Aromatisierung der Entgasungserzeugnisse wie bei .anderen Querbauarten auch durch Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Gase und Dämpfe im Deckenkanal nach dem Hauptpatent zu erzielen ist.
Erreicht wird dies erfindungsgemäß durch Führung bzw. Verlängerung des Deckenkanals nach Aufnahme aller Entgasungserzeugnisse, also hinter seiner letzten, am weitesten von der Steigrohrseite entfernten Verbindung mit dem Gassammelraum und unter Umkehrung seiner Richtung zum Steigrohr hin innerhalb der Ofendecke. Der Zweck dieser Verlängerung verlangt, daß die Temperatur hier zwischen 65o bis 8oo° gehalten wird. Es ist vorteilhaft, in diesem Teil Füllkörper anzubringen, die die Aromatisierung begünstigen; gleichzeitig wird hierdurch Wirbelung erzielt. Die Füllkörper können auch Katalysatoren für irgendwelche erwünschten Umsetzungen enthalten. Die Auskleidung von Gasabzugsvorrichtungen mit katalytischen Stoffen und die Füllung von Deckenkanälen mit solchen ist an sich bekannt.
In der Zeichnung ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung schematisch dargestellt. Abb. i zeigt einen waagerechten Schnitt, Abb. a einen senkrechten Schnitt parallel zur Stirnseite des Ofens.
In der Ofendecke i ist der mit den Einlaßöffnungen z für das Gas versehene Deckenkanal 3 an der Stelle, bei der die Gase bei dem bisher üblichen Deckenkanal in das Steigrohr :eintreten würden, durch eine Umführung 4 und einen zusätzlichen Kanal 5 verlängert, an dessen Enden .die Gase in das gestrichelt angedeutete Steigrohr 6 gelangen. Der Kanal 5 kann mit Füllkörpern 7 versehen sein, die ganz oder teilweise den Querschnitt des Kanals ausfüllen. Der zusätzliche Kanal 5 kann statt in der Ofendecke in der Heizwand angeordnet sein.

Claims

hATrNTANSPRÜCI-IL: i. Waagerechter Kammerofen mit in der Ofendecke angeordnetem Deckenkanal"der-mit dem Gassammelraum durch eine Anzahl senkrechter öffnungen in Verbindung steht, nach Patent 648 094, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckenkanal hinter seiner letzten, am weitesten von der Steigrohrseite entfernten Verbindung mit dem Gassammelraum unter Umkehrung seiner Richtung zum Steigrohr hin innerhalb der Ofendecke oder der Heizwand geführt bzw. verlängert ist. z. Kammerofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,, daß die Verlängerung des Deckenkanals mit Füllkörpern versehen ist, die insbesondere aus solchen Stoffen bestehen können, die die Aromatisierung der Entgasungserzeugnisse und/ oder andere erwünschte Reaktionen katalysieren.