DE521355C

DE521355C - Einseitig beheizter Koks- oder Kammerofen

Info

Publication number: DE521355C
Application number: DEN27612D
Authority: DE
Original assignee: ANTON WEINDEL DR; HERMANN NIGGEMANN DR
Current assignee: ANTON WEINDEL DR; HERMANN NIGGEMANN DR
Priority date: 1927-07-09
Filing date: 1927-07-26
Publication date: 1931-03-20

Description

Einseitig beheizter Koks- oder Kammerofen In weiterer Ausbildung des in .dem Patent 491871 beschriebenen einseitig beheizten Koks- oder Kammerofens wurden folgende Verbesserungen gefunden: Innerhalb der uribeheizten Trennwand zweier außenseitig beheizter Koksöfen werden horizontal verlaufende Gassammelkanäle angebracht, welche mit den an der uribeheizten Wand auf ihrer der Beschickung zugekehrten Seite befindlichen Längsrillen parallel verlaufen und mit diesen Längsrillen durch Loch-oder Schlitzkanäle .in Verbindung stehen, sich über die ganze Länge -der Kammer erstrecken und an einem oder beiden Kopfenden der Kammer in Vertikalschächten enden, von denen die Weiterleitung der Destillationsprodukte in beliebiger Weise vorgenommen wird.
Durch obige Anordnung wird erreicht, daß die Saugurig gleichmäßig verteilt wird, vor allem aber, .daß die Destillationsprodukte auf dem schnellsten Wege aus dem heißen Ofen in -die kühleren horizontalen Gassammelkanäle abgeleitet werden, wodurch Zersetzungen weitgehend vermieden werden.
Um nun den Entfernungen Rechnung zu tragen, welche die Gase in den genannten Gassammelkanälen bis zu den an den Kopfenden befindlichen Vertikalschächten zurückzulegen haben, verfahren wir wie folgt: Die Loch- oder Schlitzkanäle erhalten in der Nähe der Ofenköpfe einen kleinen Querschnitt; letzterer vergrößert sich allmählich in der Richtung zur Ofenmitte. Hierdurch wird,die Saugurig noch gleichmäßiger auf die ganze Länge der Kammer verteilt und dadurch gleichzeitige Ausprung der ganzen Charge erreicht.
Statt der Ableitung der Gase nach Vertikalschächten, die an einem oder beiden Kopfenden sich befinden, kann man vorteilhafter in folgender Weise verfahren: Die horizontal verlaufenden Gassammelkanäle werden mit einem oder mehreren Vertikalschächten in Verbindung gebracht, der oder die innerhalb der unbehuizten Wand liegen und von denen die Weiterleitung der Gase in beliebiger Weise vorgenommen werden kann.
Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß die Gaswege abgekürzt werden, indem man z. B. in gleichmäßigen Abständen Vertikalschächte anbringt. Haben bei Verwendung von Vertikalschächten, die an den Kopfenden liegen, die in der Ofenmitte abziehenden Gase bei einer Ofenlänge von 12 m 6 m zurückzulegen, so betragen die längsten Gaswege bei beispielsweise 3 Vertikalschächten, die innerhalb der unbeheizten Wand .in Abständen von jeweils 3 m angebracht werden, nur 1,5 m.
Als weiterer Vorteil dieser Anordnung hat es sich herausgestellt, daß die Garung der Charge noch gleichmäßiger wird als bei erstgenannter Ausführungsform.
Aus baulichen und betriebstechnischen Gründen ist es ferner zweckmäßig, die horizontalen Gassammelkanäle und gegebenenfalls auch die Vertikalschächte für je zwei Nachbarkammern gemeinschaftlich auszuführen.
Hierdurch findet, da die Garungszeiten der beiden Nachbaröfen auseinanderliegen, ein Temperaturausgleich innerhalb der Abzugswand statt, welcher sich für die Schonung der Destillationsprodukte günstig auswirkt.
Die Gassammelkanäle und gegebenenfalls auch die Vertikalschächte kann man im Bedarfsfalle direkt oder indirekt kühlen, was in an sich bekannter Weise vorgenommen werden kann.
Abb. i. Die beiden Kammern K werden nur außenseitig von H aus beheizt. Die Längsrillen R stehen mit Lochkanälen L mit horizontalen Gassammelkanälen G in Verbindung, die mit .den Längsrillen parallel verlaufen.
Abb. 2. Die von den Längsrillen R ausgehenden Loch- oder Schlitzkanäle L haben einen um so größeren Querschnitt, je weiter sie von den Kopfenden bzw. von den an den Kopfenden befindlichen Vertikalschächten entfernt sind.
Abb. 3. R ist der Rillenraum. L sind die davon ausgehenden Lochkanäle, die mit .den horizontal verlaufenden Gassammelkanälen G in Verbindung stehen, die' ihrerseits in den an beiden Kopfenden angebrachten Vertikalschächten S auslaufen.
A#bb. q.. Wie bei- Abb. 3, nur sind hier die Vertikalschächte SI- innerhalb der unbeheiztenWand angeordnet. In diesem Falle sind die Vertikalschächte z. B. für zwei Nachbarkammern gemeinschaftlich. Ebenso können aber auch die Gassammelrohre G, wie dies aus Abb. i erkennbar ist, für je zwei Nachbarkammern gemeinschaftlich sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einseitig beheizter Koks- oder Kammeröfen nach Patent q.91871, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der unbeheizten Kammerwand horizontal mit den Längsrillen parallel verlaufende Gassammellcanäle, die mit den an der unbeheizten Kammerwand angeordneten Längsrillen durch Loch- oder Schlitzkanäle in Verbindung stehen, angebracht werden und daß diese Gassammelkanäle sich über die Länge der Kammer erstrecken und an einem oder beiden Kopfenden der Kammer in Vertikalschächten enden, von .denen die Weiterleitung .der Destillationsprodukte in beliebiger Weise vorgenommen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ,die von den Längsrillen ausgehenden Loch- oder Schlitzkanäle in der Nähe der Kopfenden der Kammern, wo sich die vertikalen Gassammelschächte befinden, mit kleinem und in der Richtung zur Kammermitte mit immer größer werdendem Querschnitt ausgestattet werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontal verlaufenden Gassammelkanäle mit einem oder mehreren Vertikalschächten o. dgl. in Verbindung gebracht werden, die innerhalb der unbeheizten Wand liegen und aus denen die Weiterleitung der Produkte in beliebiger Weise v orgenommenwerden kann, mit der Maßnahme, daß bei dieser Ausführungsform gegebenenfalls die von den Längsrillen ausgehenden Loch- oder Schlitzkanäle eine um so größere lichte Weite erhalten, je weiter sie von den Vertikalschächten entfernt sind. ¢.
Vorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gassammelkanäle und gegebenenfalls auch die Vertikalschächte für j e zwei Nachbarkammern gemeinschaftlich ausgeführt werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Gassammelkanäle und gegebenenfalls auch die Vertikalschächte in an sich bekannter Weise direkt oder indirekt gekühlt werden.