DE668542C - Fraesmaschine fuer die Bearbeitung von Arbeitsstuecken grosser Laenge nach einem Muster, insbesondere der Holmgurte von Luftfahrzeugen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine nach einem Muster arbeitende Fräsmaschine. Soweit solche Maschinen überhaupt mit größerer Übersetzung arbeiten, wird das Werkstück unter dem Fräser bewegt. Bei dünnwandigen, langgestreckten Bauteilen, die über die Länge veränderliche Ouerschnittsabmessungen besitzen, wie beispielsweise die Holme für Flugzeugflügel, ergeben sich dabei unvermeidlich große Ungenauigkeiten. Bei der weitgehenden Ausnutzung der Querschnitte im Bauwerk kann dies zu gefährlichen Überbeanspruchungen führen. Man hat deshalb im allgemeinen auf das Fräsen solcher Werkstücke verzichtet und gleichmäßig gezogene oder gewalzte Profile örtlich durch Laschen oder Winkel verstärkt. Diese Verstärkung verursacht Mehrkosten und Mehrgewicht, da sie eine geringe und allmähliche Veränderung der Querschnitte nicht zuläßt. Die Erfindung ermöglicht ein Fräsen solcher Bauteile.

Nach der Erfindung wird eine in an sich bekannter Weise nach einem Muster arbeitende Fräsmaschine benutzt, bei der der längs dem feststehenden Werkstück und rechtwinklig hierzu bewegte Fräskopf durch einen langen Steuerhebel unter Übersetzung ins Kleine entsprechend der Musterform die rechtwinklige Bewegungskomponente erhält. Die Übersetzung wird zweckmäßig zu 50 : 1 oder mehr gewählt. Es entsprechen also 5 mm Höhenunterschied des Musters erst ¹Z₁₀ mm am Werkstück. Die Übertragung der Bewegung des Steuerhebels auf den Fräser erfolgt dadurch, daß ein im Drehpunkt des Steuerhebels befestigtes Zahnrad mit einer Zahnstange des Fräskopfes in Eingriff steht.
. Es sind nach Muster arbeitende Fräsmaschinen bekannt, bei denen ein langer Steuerhebel das Werkstück trägt. Bei einem sperrigen und insbesondere langen Werkstück ist seine sichere Lagerung nicht ausführbar.

Andere Fräsmaschinen arbeiten mit Mustern, die die gleiche Größe wie das zu fräsende ruhende Werkstück haben und in etwa gleicher Höhe neben dem Werkstück liegen. Mit diesen Maschinen ist eine Genauigkeit von Bruchteilen eines Millimeters nicht zu erreichen.

Die bereits bekannten Kopiermaschinen für große Übersetzung zeigten entweder eine Länge, die ein Mehrfaches der Frässtrecke beträgt oder bei denen die Übersetzung durch verwickelte und unvermeidlich Spiel gebende Gelenkvierecke erreicht wird. Dabei wird das Werkstück und nicht das Werkzeug bewegt. Diese Bauarten lassen wegen der großen bewegten Massen und verwickelten Getriebe ebenfalls die notwendige Genauigkeit nicht erzielen.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Otto Oeckl in Berlin-Baumschulenweg.

Die Erfindung erreicht die erwünschte Wirkung durch die Benutzung an sich bekannter Einzelheiten, die zu einer einfachen und zweckmäßigen Maschine vereinigt sind.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, Abb. ι eine Übersicht der Fräsmaschine und Abb. 2 einen Schnitt durch die Frässpindellagerung. :

Auf dem Bett ι der Fräsmaschine ist mit Hilfe der Spindeln 2 das Werkstück 3, ein L-Balken, eingespannt. Auf dem Bett ι gleitet in Führungen 4 und 5 ein Schlitten 6, der den Fräskopf 22 mit der Frässpindellagerung 7 und dem Antriebsmotor 8 der Frässpindel 9 trägt. Seitlich des Bettes 1 laufen Ketten 10, mit denen über die Hebel 11 der Schlitten 6 gekuppelt und über das Werkstück hin vorwärts bewegt wird. Die Frässpindellagerung 7 trägt unter einem Späneschutz 12 den Fräser 13. Die Lagerung 7 wird mit Hilfe des Zahnrades 14 und der Zahnstange 15 auf und ab bewegt. Das Zahnrad 14 erhält seinen Antrieb über den Kopf 16 von dem Steuerhebel 17, der mit Hilfe des Rades 18 auf dem Muster 19 läuft. Mit Hilfe des Rädchens 20 läßt sich eine Grobeinstellung der Arbeitshöhe des Fräsers erzielen, während das Muster 19 über den Steuerhebel 17 die feinen Änderungen der Arbeitshöhe regelt. 21 ist die Leitung für die Zuführung der Kühl- und Schmierflüssigkeit des Fräsers.

Die dargestellte Bauart ergibt besondere Vorteile. Die Arbeitsfläche ist leicht zu überwachen. Die Führungsrolle am Steuerhebel bedarf keiner weiteren Halteeinrichtung, da sie stets aufliegt. Das Muster kann einfach gehalten sein, da keine Führungsrille o. dgl. vorhanden zu sein braucht.

Claims (2)

1. PatentAnsprüche:

   ι . Fräsmaschine für die Bearbeitung von Arbeitsstücken großer Länge nach einem Muster, insbesondere der Holmgurte von Luftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß der längs dem feststehenden Werkstück und rechtwinklig hierzu bewegte Fräskopf (22) durch einen langen Steuerhebel (17) unter Übersetzung ins Kleine entsprechend der Musterform (19) die rechtwinklige Bewegungskomponente erhält.
2. 2. Fräsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein im Drehpunkt des Steuerhebels befestigtes Zahnrad (14) mit einer Zahnstange (15) des Fräskopfes (22) im Eingriff steht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen