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Geburtszange Es sind bereits Geburtszangen bekannt, bei denen die
Zangenschenkel vorzugsweise mit Zapfen und Nut leicht lösbar verbunden sind, um
ein möglichst leichtes und richtiges Einführen der Zangenschenkel zu ermöglichen,
also beim Einführen möglichst wenig Schmerzen zu bereiten.
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Zum gleichen Zwecke ist es auch bekannt, die Geburtszangen mit einem
Handgriffe zu versehen, welcher abnehmbar ist.
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Desgleichen sind Gebuitszangen mit einem Zughebel bekannt,' dessen
Handhabe drehbar ist, um dem Arzt seine Tätigkeit nicht durch Nachgreifen oder eine
etwaige erforderliche Schrägstellung der Hände zu ersch-#veren.
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Die bisher üblichen Geburtszangen haben aber zumeist. den Nachteil,
daß bei ihnen die Zangenschenkel zwangsläufig, z. B. durch Verschraubung, auf eine
bestimmte öffnungsweite eingestellt werden. Dies kann zu Verletzungen von Mutter
oder Kind führen. Demgegenüber wird bei der neuen Geburtszange eine Einstellung
der Zangenschenkel auf eine bestimmte Öffnungsbreite im voraus vermieden.
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Erfindungsgemäß ist der zum Angriff der Zugkraft dienende Teil in
zwei an den Griffteilen ausgebildeten Nuten derart gelagert, daß die Zangenschenkel
unter Einwirkung der Zugkraft selbsttätig gegeneinander bewegt werden; hierdurch
wird erreicht, daß die neue Geburtszange den Durchmesser des Fötuskopfes allmählich
verringert, und zwar im Verhältnis zu der beim Ziehen zur Anwendung kommenden Größe
der Zugkraft, also ähnlich wie bei der normalen Geburt, bei der der Durchmesser
des Kopfes im Verhältnis zu den expulsiven Anstrengungen vermindert wird.
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Weiterhin wird durch diese Art des Zusammenwirkens zwischen dem zum
Angriff der Zugkraft dienenden Teil und den Griffteilen. der 'Vorteil erreicht,
daß die Griffteile der Zangenschenkel kürzer als sonst gehalten werden können, so
daß sie eben lang genug sind, um die Zangenschenkel auch nach dem vollständigen
Einführen sicher genug in die jeweils erforderliche oder gewünschte Lage verschieben
zu können; bei längeren Griffenden ist dies nicht immer möglich, ohne beispielsweise
bei schräger Einführung bei Hochlagerungen durch die Schenkel der Patientin gestört
zu werden. So kann also die neue Zange bei allen Lagerungen des Kindes ohne besondere
Schwierigkeiten angewendet werden, sogar bei Gesichtslagerungen mit dem Kind nach
hinten.
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In zweckmäßiger Weiterbildung dieses Gedankens kann der zum Angriff
der Zugkraft dienende Teil mit einer Handhabe mit einem Handgriff versehen sein,
welcher durch drehbare Lagerung das Ausüben der Zugkraft für den Arzt erleichtert
und damit die Mög-
lichkeit der Anwendung des dabei erforderlichen
Feingefühls
in gesteigertem Maße ermöglicht.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Geburtszange
dargestellt, und zwar zeigt s.: Fig. i, z und 3 den .einen, breiteren Z genschenkel
in Seiten- und Vorderansicht f-C wie in einem Schnitt nach Linie III-111 Fig. z,
Fig. q. und 5 den .anderen,- schmaleren Zangenschenkel in Seiten- und Vorderansicht,
Fig.6 den zum Angriff der Zugkraft dienenden Zwischenteil in Gestalt eines Ringes
und Fig. 7 den die Zugkraft auf den Zwischenteil. übertragenden Teil in Gestalt
eines hakenförmigen Zugelementes mit daran drehbar gelagertem Handgriff.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht das dargestellte Ausführungsbeispiel
der neuen Geburtszange aus im ganzen vier Teilen, nämlich den beiden Zangenschenkeln
a, b, dem Zwischenteil e und dem Zugteil in mit dem Haken n
und dem drehbar gelagerten Handgriff Im Gegensatz zu dem massiv ausgebildeten Löffelteil
des schmaleren Zangenschenkels b ist der Löffelteil des breiteren Zangenschenkels
a mit einem Fenster f versehen.
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Beide Zangenschenkel sind mittels der Aussparungen i, la sowie
des Bolzens k schwenkbar aneinander anlenkbar. Ist die richtige Einführung der Zangenschenkel
.erfolgt und sind beide Zangenschenkel miteinander schwenkbar verbunden, so wird
in die Endnuten L, L am freien Ende eer kurzen Schenkelenden der Zwischenteile
ngelegt und der Haken n des Zugteils in en Zwischenteile eingehängt.
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Ist die Geburtszange einmal angesetzt, so sind keinerlei Verstellungen
an der Geburtszange mehr erforderlich. Der Arzt braucht nur mit Pausen zu ziehen;
denn infolge des schrägen Verlaufes der Nuten 1, L in Verbindung mit dem
ebenfalls zur Zugrichtung schrägen Verlauf der Gleitflächen des Zwischenstückes,
Ringe, wird erreicht, daß sich die Zangenschenkel unter der Einwirkung der Zugkraft
selbsttätig gegeneinander beweg-cn.