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Verfahren und Einrichtungen zur Steuerung von mit gittergesteuerten
Dampf-oder Gasentladungsstrecken betriebenen Umformungseinrichtungen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und Einrichtungen zur: Steuerung von Stromrichtern, die mit
gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken arbeiten und bei denen die Richtung
des Energieflusses wechselt, so <laß sie abwechselnd Gleich- oder Wechsel= richterbetrieb
durchführen. Zu diesem Zweck ist es bekanntgeworden, den Gittern der Entladungsstrecken
eine Steuerwechselspannung, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einer Gleichstromvorspannung,
zuzuführen und im Falle des Energierichtungswechsels die Steuerwechselspannung um
iSo° plötzlich zu verdrehen. Eine derartige Anordnung arbeitet jedoch deshalb nicht
einwandfrei, weil bekanntlich der Wechselrichter stets init einer gewissen Voreilung
des Zündzeitpunktes ausgesteuert werden muß und der Gleichrichter zweckmäßigerweise
mit einer Nacheilung des Zündzeitpunktes betrieben wird. Eine Verdrehung der Phasenlage
der Steuerwechsel-,pannung um zSo° führt daher nicht zum Ziel. Es ist weiterhin
eine Anordnung bekanntgeworden, die zwei Steuerwechselspannungen verschiedener Amplitude
vorsieht, wobei die 1'liasenlage der Steuerspannung mit der größeren Amplitude allmählich
uni iSo° verdreht wird und die Phasenlage der tatsächlich am Gitter auftretenden
Steuerspannung durch die von der Größe und Richtung des Laststromes abhängige zweite
Teilwechselspannung im Sinne einer Begrenzung von Stromstößen beeinflußt wird. Die
Anordnung gestattet es nicht, unmittelbar vom Gleich- in den Wechselrichterbetrieb
überzugehen und dabei gleichzeitig die voreilenden Wechselrichterimpulse in die
nacheilenden Gleichrichterimpulse oder umgekehrt umzuwandeln, sondern es muß die
Phasenlage einer Teilsteuerspannung allmählich geändert werden, und zwar zunächst
im Sinne einer Verringerung des Energieflusses in der bisherigen Richtung bis zum
Wert Null und dann im Sinne eines Wiederhochregelns der Durchlaßfähigkeit der Entladungsstrecke
für die entgegengesetzte Energierichtung.
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Die Erfindung gestattet es in der einfachsten Weise, eine sofortige
Umschaltung von Gleich- in Wechselrichterbetrieb vorzunehmen, wenn die gittergesteuerten
Dampf- oder Gasentladttngsstrecken der Uinforrnungseinrichtung von mindestens zwei
Teilwechselspannungen gesteuert werden, wobei die Teilwechselspannung mit der größeren
Amplitude beim Energierichtungswechsel in der Umformungseinrichtung um i8o° in der
Phasenlage verdreht wird. Erfindungsgemäß wird die Teilwechselspannung mit der größeren
Aniplitüde
(Grundspannung) schlagartig verdreht, während die andere
(kleinere) stets die gleiche Phasenlage beibehält> Hierdurch wird eine Umsteuerung
vors voreilenden Wechselrichterimpulsen in nacheilende Gleichrichterimpulse erzielt.
Das Verhältnis der Voreil- und Nach=,'° eilwinkel kann dabei in einfacher Weise
auf jeden mit Rücksicht auf die Betriebsverhältnisse gewünschten Wert, insbesondere
auch auf den Wert i, gebracht werden, so daß beispielsweise die Gleichspannung bei
Übergang von Wechselrichterbetrieb auf Gleichrichterbetrieb sich in ihrer Größe
nicht zu ändern braucht.
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Der Erfindungsgedanke ist anwendbar sowohl auf die Kupplung von Gleich-
und Wechselstromnetzen über abwechselnd als Gleichrichter bzw. Wechselrichter arbeitende
Gruppen von Entladungsstrecken als auch zur Kupplung von Wechselstromnetzen über
starre oder elastische Umrichter. Im letzteren Falle werden wie bei den bekannten
Umrichterschaltungen ,je zwei Gruppen von Entladungsstrecken vorgesehen, von denen
jeweils die eine als Gleichrichter, die andere als Wechselrichter arbeitsbereit
gehalten wird. Die Steuerung erfolgt jedoch gemäß der Erfindung durch eine --einzige
gemeinsame Steuereinrichtung, bei der die eine Teilwechselspannung im Takt der niederfrequenten
Netzspannung umgepolt wird: .
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Der Erfindungsgedanke soll an Hand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Abb. i zeigt einen dreianodigen Stromrichter
i, der das Drehstromnetz z über einen Transformator 3 mit dem Gleichstromnetz 4.
verbindet und wechselweise, je nach der Energierichtung, als Gleichrichter oder
Wechselrichter arbeitet. Die Steuerspannung für die einzelnen Gitter des Stromrichters
wird gebildet aus der Summe von zwei Wechselspannungen, die im allgemeinen eine
Phasenverschiebung von go° gegeneinander haben. Die erste Wechselspannung iüit der
größeren Amplitude (Grundspannung) wird der sechsphasigen Wicklung 30 entnommen,
die auf dem Haupttransforinator selbst angeordnet ist. Die Phasenspannungen dieser
Wicklung werden erfindungsgeinäß über den dreipoligen Umschalter i i den drei Gittern
des Stromrichters zugeführt. In der gezeichneten Lage des Umschalters i i liegen
an den Gittern die drei Spannungen 5, 7 und 9. Legt man den Umschalter i i nach
rechts uni, so liegen an den Gittern die zu den vorigen Spannungen jeweils um i8o°
in der Phase verschobenen Spannungen 8, io und G. Durch das Umlegen des Schalters
i i kann somit die Gitterteilwechselspannung um iSo° gedreht werden. Die Teilspannungen
der Wicklung 30 sind mit den Anodenspannungen jeweils in Phase bzw: in Gegenphase.
Sind sie gleichphasig, so wird der Stromrichter als Gleichrichter gesteuert. Beim
übergang von Gleich- auf Wechselrichterbetrieb muß sich die Spannung im Gleichstromnetz
umdrehen.
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- Die Phase der Steuerimpulse für Wechselrichterbetrieb muß gegen
den Schnittpunkt der Anodenspannungen zweier einander ablösender Anoden bekanntlich
um einen Mindestwinkel a voreilen. Will man erreichen, daß die Spannung auf der
Gleichstromseite des Stromrichters, abgesehen vom Vorzeichen, bei beiden. Betriebsarten
gleich groß ist, so müssen die Steuerimpulse bei Gleichrichterbetrieb gegen diesen
Schnittpunkt entsprechend nacheilen. Diese Vor- bzw. Nacheilung der Impulse wird
dadurch erreicht, daß jeder Phasenspannung der Wicklung 30 mittels des Quertransformators
12 noch eine zweite Wechselspannung hinzugefügt wird, die zur ersten Spannung beispielsweise
senkrecht steht und auch bei Umschaltung von der einen auf die andere Betriebsart
unverändert bleibt. Die sich daraus ergebende Phasenlage der resultierenden Gitterspannung
gegenüber den Teilspannungen läßt sich aus dem Vektordiagramm der Abb. z und a ä
entnehmen: Ui bedeutet darin die Grundspannung der Wicklung 3o, die bei der gezeichneten
Stellung des Umschalters i i den drei Wicklungen 5, 7 oder 9 entnommen wird und
die mit der zum betreffenden Gitter gehörigen Anodenspannung in Phase ist. Dazu
addiert sich die Spannung U= des Quertransformators 12, die zu U1 senkrecht steht.
Die resultierende Gitterspannung US eilt dadurch der Spannung Ui und damit der betreffenden-
Anodenspannung um den Winkel x nach. Man erhält einen nacheilenden Steuerimpuls
für Gleichrichterbetrieb. Wird der Umschalter i i nach rechts umgelegt, so werden
die Wicklungen 8, io und 6 eingeschaltet und damit die Grundspannung umgepolt. Man
erhält mit U= die resultierende Gitterspannung U, die der Spannung -UI um den Winkel
x voreilt. Das Gitter erhält also einen voreilenden Steuerimpuls für Wechselrichterbetrieb.
Durch das Hinzufügen ein und derselben Querspannung U= erhält man somit beim Umschalten
von + Ui auf -L,'1 an Stelle des nacheilenden Gleichrichterimpulses einen voreilenden
Wechselrichterimpuls.
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Die Vorspannungsbatterie 13 gibt den Gittern außerdem eine derartige
Vorspannung, claß sie bei Anlegen der sinusförmigen Gitter-Wechselspannung jeweils
über 120 elektrische Grade positiv werden. Die sich ergebenden Steuerverhältnisse
sind in Abb. 2ä dargestellt, und zwar links für Gleichrichterbetrieb, rechts für
Wechselrichterbetrieb. Um der -Einfachgeit
der Darstellung willen
wurde angenommen, daß die kritische Gitterzündspannung praktisch mit der Nullinie
zusammenfallen möge. Die Kurven 1, 2, 3 stellen die Anodenspannungen dar. Die mit
der jeweiligen Anodenspannung phasengleiche bzw. um i 8o° phasenversetzte Grundspannung
Ui bzw. -Ul wird durch die Gleichspannung Eis der Batterie 13 so weit vorgespannt,
daß die Zündung bei fehlender Querspannung U2 gerade dann freigegeben wird, wenn
die Phasenspannungen der brennenden und der ablösenden Anode einander im Punkt P
schneiden, d. h. um den Winkel (3 gegen. den Nulldurchgang der Anoden- und Gitterspannung
verschoben sind. Der dem Phasenpunkt P entsprechende Vektor ist in Abb. 2 wie auch
in den weiteren Vektordiagrammen durch den Richtungsvektor U", die Anodenspannung
durch den mit dem übrigen Diagramm sich drehenden Vektor U" dargestellt. Durch die
zusätzliche Einfügung der Querspannung U2 wird die resultierende Gitterspannung
UG bzw. UG' und damit auch der Zündzeitpunkt um den Winkel a nacheilend (bei Gleichrichterbetrieb)
bzw. voreilend (bei Wechselrichterbetrieb) gegenüber dem Punkt P verschoben. Im
Sonderfall des Zweiphasenstromrichters wird der Winkel ß natürlich Null.
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Handelt es sich um eine Gleichstromhochspannungsübertragung, so ordnet
man an beiden, Enden der Leitung, einen Stromrichter nach Abb. i an, wovon der eine
als Gleich-, der andere als Wechselrichter betrieben wird. Soll die Energierichtung
geändert werden, so wirdbei beiden Stromrichtern der Umschalter i i umgelegt, d.
h. aus dem Gleichrichter wird ein Wechselrichter und aus dem Wechselrichter ein
Gleichrichter. Dabei bleibt im Gleichstromnetz die Stromrichtung erhalten, die Gleichspannung
wird umgepolt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung besteht zwischen den Umschaltern
i i an den beiden Enden der Übertragung eine Verriegelung, derart, daß nicht beide
Gefäße gleichzeitig als Gleichrichter bzw. Wechselrichter gesteuert werden können.
Diese Verriegelung kairn finit irgendeiner der von der Fernsteuerung her bekannten
Methoden erfolgen. Die Fernsteuerung kann darüber hinaus dazu verwendet werden,
die gewünschte Energierichtun g von Hand oder selbsttätig abhängig von irgendeiner
Netzgröße, z. B. der Leistung eines der beiden gekuppelten Drehstromnetze, herzustellen.
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Die Abb. 3 zeigt als weiteres Ausbildungsbeispiel der Erfindung eine
Umrichtersteuerung. Es handelt sich um zwei gegensinnig parallel geschaltete dreianodige
Stromrichter nach Abb. i, die abwechselnd im Takt der Linphasenspannung als Gleichrichter
bzw. Wechselrichter arbeiten. An Stelle des Gleichstromnetzes der Abb. i tritt das-
Einphasennetz 4' in Abb. 3, das über den mittelangezapften Hintertransformator 1
¢ gespeist wird. Das sechsanodige Entladungsgefäß i' enthält die beiden Gruppen
von Entladungsstrecken 1 5 und 16. Jede dieser beiden Gruppen wird ausgesteuert
durch eine gemeinsame Grundspannung, die der Wicklung 30' entnommen wird, und durch
die in Reihe dazu geschaltete getrennte Querspannung, die im Transformator 12' gebildet
wird. Die Addition von Grund- und Querspannung ist im Vektordiagramm der Abb. 4
dargestellt. An die gemeinsame Grundspannung Ui schließt sich für Gruppe 15 die
Querspannung U2 und ergibt den etwas nacheilenden Gleichrichterimpuls U15. Für Gruppe
16 schließt sich an die gleiche Grundspannung die Querspannung -UZ und ergibt den
voreilenden Wechselrichterimpuls Ula. Wird die Einphasenspannung negativ, so müssen
die Gruppen 15 und 16 ihre Rollen vertauschen. Die hierzu erforderliche Umschaltung
der Steuerung geschieht erfindungsgemäß durch Umlegen des Schalters i i in Abb.
3. Dadurch wird die Teilsteuerspannung U, umgepolt. Aus der umgepolten Spannung-U1
und der Querspannung U2 entsteht der voreilende Wechselrichterimpuls Uls für die
Gruppe 15 und analog der nacheilende Gleichrichterimpuls Uiä für die Gruppe 16 des
Umrichters.
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Wie die Kommutierung zwischen den beiden Gruppen von Entladungsstrecken
beim Übergang von der positiven zu der negativen Einphasenspannungshalbwelle im
Hauptkreis vor sich geht, ist für die Steuerung belanglos. Man kann z. B. annehmen,
daß der Umrichter einphasenseitig kapazitiv belastet wird. Dann sind auch bei elastischem
Umrichterb.etrieb für .die Kommutierung im Hauptkreis keinerlei zusätzliche Einrichtungen
erforderlich.
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Das Umschalten des Schalters i i muß im Takt der zu bildenden Einphasenspannung
vor sich gehen. Dies kann man in bekannter Weise unter Verwendung eines Steuerkollektors
durchführen. Zweckmäßiger ist es, diese Umschaltung mittels gesteuerter Röhren auszuführen.
Beispielsweise kann man die sechs . Schaltstrecken des Umschalters durch sechs Vakuumröhren
ersetzen, deren Gitter im Takt der. Einphasenspannung positiv und negativ gemacht
werden. Diese Röhren arbeiten, abgesehen von ihrer Gleichrichterwirkung, wie der
Umschalter ii. Infolge dieser zusätzlichen Ventilwirkung gelangt nur die eine Halbwelle
der Steuerwechselspannung an die Gitter. Da aber für die Gitterbesteuerung nur die
positive Halbwelle der Wechselspannung benutzt wird, stört der Fortfall der
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negativen Halbwelle nicht. Mit Rücksicht auf die Beanspruchung der Steuergitter
ist dieser Umstand vielmehr ein Vorteil der Anordnung.
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Besser jedoch als durch Vakuumröhren läßt sich der Schalter i i durch
gittergesteuerte Hilfsentladungsstrecken mit Dämpf- oder Gasfüllung ersetzen. Da
sich diese Röhren durch Gittersteuerung nur ein-, aber nicht abschalten lassen,
muß die Abschaltung durch Löschkondensatoren erfolgen. Eine entsprechende Schaltung
zeigt Abb. 5. Die Schaltung des Haupt- und Steuerkreises stimmt grundsätzlich mit
der von Abb. g überein. Abweichend hiervon ist jedoch die sechsphasige Wicklung
3o" nicht im Haupttransformator untergebracht, sondern in einem getrennten Steuertransformator
17. Dieser Steuertransformator sowie der Transformator 12 sind an das Drehstromnetz
2 über einen Drehregler iS angeschlossen, der es gestattet, den Voreilwinkel von
U15' bzw. Ule (Abb. ¢) von dem Nacheilwinkel von U15 bzw. Ule verschieden groß zu
machen. Dies ist z. B. in Abb. q.a dargestellt. Durch den Drehregler 18 wird die
Grundspannung Ui um den Winkel ((3 - cc) im Sinne einer Voreilung verschöben. Soll
die Wechselrichterkommutierung mit unveränderter Voreilung a (Mindestvoreilwinkel)
erfolgen, so kann bei dieser Phasenlage der Spannung Ui die Querspannung kleiner
bemessen werden. Bei gleichef Phasenverschiebung ä der resultierenden Spannung Uls
bzw. . U1" gegenüber Ui wird dann die Spannung U15 bzw. Uli' bei Gleichrichterbetrieb
gegenüber dem kritischen Zeitpunkt P eine kleinere Nacheilung a,"= z a'--
a aufweisen. Das bedeutet beim Umrichterbetrieb eine Verringerung des Spannungsverlustes,
ohne daß dadurch die Betriebssicherheit beeinträchtigt wird. Denn wegen der stets
vorhandenen Energieverluste klingt der Ausgleichsstrom in dem inneren Kurzschlußkreis
zwischen den einzelnen Anoden so schnell ab, daß die Nach- -eilung bei Gleichrichterbetrieb
kleiner sein kann als die Voreilung bei Wechselrichterbetrieb.
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Andererseits kann grundsätzlich eine umgekehrte Phasenverschiebung
der Grundspannung mittels des Drehreglers iS zusaminen finit einer Vergrößerung
der Querspannun- U= dann angewendet werden, wenn die Verluste im inneren Kurzschlußkreis
sehr klein sind und etwa noch eine zusätzliche Sicherheit gegen das Auftreten von
Dauerkurzschlössen geschaffen werden soll.
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Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung -unterschiedlicher Voreil-
bzw. Nacheilwinkel gegenüber dein Punkt P ist auch durch Veränderung der Gleichspannung
E" gegeben. Dies hat jedoch den \Tacliteil, daß dann die-Impulsdauer länger oder
kürzer als i 2o0 wird, was u. U. unerwünscht ist.
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Schließlich zeigt das Diagramm Abb. 4.b, daß auch bei fest nach Abb.
2 bzw. q. eingestellter Grundspannung U1 und ohne Änderung der Gleichspannung Vöreil-
und Nacheilwinkel verschieden groß gemacht werden können; in diesem Falle beträgt
die Phasenverschiebung zwischen Grund- und Ouerspannung mehr oder weniger als 9o°,
so daß z: B. der Nacheilwinkel a" bei Gleichrichterbetrieb kleiner wird als der
Voreilwinkel a bei Wechselrichterbetrieb. Da die beiden Amplituden (Uis bzw. U15'
und Uig bzw. Ula') hierbei verschiedene Größenwerte annehmen, ist bei dieser Schaltung
darauf zu achten, daß die Einstellung der Gleichspannung E13 mit Rücksicht auf die
Wechselrichtersteuerüng (Uls bzw. Uls) derart erfolgt, daß die Impulsdauer die Brenndauer
der zugehörigen Anode möglichst nicht überschreitet, um eine ausreichende Entionisierung
zu gewährleisten. Daß dann die Gleichrichterimpulse länger dauern und sich überlappen,
ist ohne Bedeutung für das ordnungsmäßige Arbeiten der Umformungseinrichtung. Schaltungsmäßig
lassen sich Verhältnisse entsprechend Abb. q.b leicht z. B. dadurch herstellen,
daß die Primärwicklungen der beiden Steuertransformatoren i2" bzw. 17 (vgl. Abb.
5) beide in Stern- oder beide in Dreieckschaltung angeordnet sind. Zur Herstellung
geringer Unterschiede ist gegebenenfalls auch bereits die Phasenverschiebung zwischen
Ui und LT= ausreichend, die in einer Schaltung gemäß Abb.5 infolge der Streuinduktivitüten
der verschiedenen Transformatoren entsteht. Eine andere Möglichkeit, insbesondere
zur Herstellung veränderbarer Verhältnisse, bietet die Zwischenschaltung eines Drehreglers
zwischen die Primärwicklungen der beiden Steuertränsforinatoren 12" und
17. Der Drehregler iS dient im- übrigen auch dazu, die Phasenverschiebungen,
welche infolge der Streuinduktivit<iten von Haupt- und Steuertransformatoren
entstehen, sowie die zusätzlichen Phasenverschiebungen, die durch den Gittern der
Hauptentladungsstrecken gegebenenfalls vorgeschaltete Hilfsentladnngsstreckenkreise
erzeugt werden, auf den jeweils entsprechend Abb. :4 oder 4. a gewÜnscllten Wert
auszuregeln.
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Die Querspannung (7.= sowie gegebenenfalls auch die Grundspannung
U1 sind vorteilhaft regelbar gestaltet, z. ß. durch Anwendung gezapfter bz,#v. in
Stufen regelbarer1 . -tn t' -Iriii-lär wicklungen an den Steuertransforniatoren#
wie dies in Abb. 5 angeordnet ist. Werden z' die Anzapfungen in den einzelnen Phasen
ungleich gewählt, so können für jede Haüf)tentladungsstrecke verschiedene Steuerdiagramme
nach
Abb. 4, 4a oder 4b erzielt werden. Damit kann bei starren Umrichtern z. B. die Aufgabe
gelöst werden, die Verhältnisse beim Übergang von einer Anode zur nächsten weitgehend
anzupassen und beispielsweise die Voreil- und Nacheilwinkel für die erste im Zuge
einer Spannungshalbwelle arbeitende Entladungsstrecke am größten und für jede folgende
etwas kleiner zu machen. Da bei den praktisch vorkommenden Verhältnissen mit zumeist
stark induktiver Last die Strombelastung gerade der ersten Entladungsstrecken in
jeder Spannungshalbwelle am größten ist, wird dadurch der Verlust an Spannung bei
jedem Übergang auf ein kleinstmögliches Maß beschränkt. -Im Steuertransformator
17 der Abb. 5 ist der ursprüngliche Sechsphasenstern in zwei Dreiphasensterne aufgeteilt.
Dadurch gelingt es, den sechspoligen Schalter i i (Abt. 3) durch nur zwei Gasentladungsstrecken
ig und 20 (Abt. 5) zu ersetzen. Diese schalten abwechselnd die beiden um i8o° versetzten
Wicklungssterne ein, deren Spannung an den drei Widerständen 21, 22 und 23 wirksam
wird. In die Stromkreise der Wicklungen 30" und der Widerstände 21 bis 23 sind z.
B. sechs Trockengleichrichter 25 eingeschaltet. Sie dienen dazu, innere Kurzschlüsse
der beiden an die Entladungsgefäße i9 und 2o angeschlossenen Transformatorsterne
zu vermeiden.
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Die Kathoden der beiden Entladungsgefäße ig und 2o sind durch den
Kondensator 24 miteinander verbunden. Die Gitter der beiden Gefäße werden im Takt
der Einphasenspannung positiv gegen die zugehörige Kathode gemacht; dadurch zünden
die beiden Entladungsgefäße im Takt der Einphasenspannung und löschen mittels des
Kondensators 24 bei ihrer Zündung nach Art eines Wechselrichters jeweils das andere
Entladungsgefäß. Infolge dieser schlagartigen Kommutierung tritt in den Impulsen
des Hauptgefäßes keine Unterbrechung ein.
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Die als Ausführungsbeispiele beschriebenen Schaltungen enthalten den
Grundgedanken der Erfindung, durch Hinzufügen ein- und derselben Querspannung einmal
voreilende Wechselrichter-, das andere Mal nacheilende Gleichrichterimpulse zu schaffen.
Dabei ist angenommen, daß die Steuerspannungen, die (rund- wie die Querspannung,
rein sinusf;iriillg sind.
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-Bei Verwendung solcher reinen Sitiusspannungen ist es zweckmäßig,
die nach der Erfinclung gebildeten Gitterimpulse nicht unmittelbar dein Hauptgefäß
-zuzuführen, sondern mit ihnen zuilächst Hilfsentladungsstrecken zu steuern. Hierzu
können sowohl Vakuumröhren wie auch Dampf- oder Gasentladungsstrecken dienen. Es
ist auch möglich, die Steuerimpulse durch bekannte Einrichtungen erst in Spannungen
rechteckiger Kurvenform oder in Stoßspannungen spitzer Form umzuwandeln und diese
Blöcke bzw. Stöße den Gittern des Hauptgefäßes unmittelbar oder unter Zwischenschaltung
von Hilfsentladestrecken zuzuführen.
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An Stelle der reinen Sinusteilspannungen lassen sich nach der -Erfindung
auch ebenso gut umgeformte Sinusspannungen verwenden und überlagern, etwa Spannungen,
die durch Sättigungswandler in rechteckige Blockform verwandelt sind. Die Querspannung
hat dann eine entsprechende Form, die die Fronten des resultierenden Rechteckblockes
nach vorn oder nach hinten verschiebt. Die relativen Phasenlagen zur Anodenspannung
sind in diesem Falle je nach der Blockbreite anders und müssen gegebenenfalls durch
vorgeschaltete Drehregler bzw. entsprechende Bemessung der vorgeschalteten Einrichtungen
entsprechend eingestellt werden. Ein einfaches Beispiel zeigt Abb. 6, wo die durch
Kurve a dargestellte Blockspannung (Querspannung) einmal mit der Blockspannung nach
Kurve b und einmal mit der um 18o° verschobenen Blockspannung nach Kurve c zusammengesetzt
wird, wobei die resultierenden Wellenfronten der Kurven d und e die gewünschte Vor-
bzw. Nacheilung a gegenüber dem Punkt P aufweisen.
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Es ist weiterhin zu bemerken, daß die Anwendung des Erfindungsgedankens
nicht auf die Überlagerung gleichfrequenter Teilspannungen beschränkt ist, wie sie
bei den bisherigen Ausführungsbeispielen angenommen waren. Statt dessen kann als
Querspannung auch eine Spannung mit einer Frequenz gleich einem ungeraden Vielfachen
der Frequenz der Grundspannung überlagert werden: Abb.7 zeigt als Beispiel die Anwendung
einer dritten Harmonischen als Querspannung U.. Wie die Abbildung ergibt, hat eine
derartige Anordnung noch den besonderen Vorzug, daß beide resultierenden Steuerspannungen
U,, sowohl die für Gleichrichterbetrieb gemäß Kurve a als auch die für Wechselrichterbetrieb
gemäß Kurve b im Zündbereich sehr steil verlaufen und damit eine sehr genaue Steuerung
ermöglichen. Eine Veränderung der Voreil- und Nacheilwinkel sowie ihres Verhältnisses
ist ohne -weiteres durch Änderung der Amplituden oder der gegenseitigen Phasenlage
der Teilspannungen möglich.
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Die beschriebene Steuerung bietet für sich allein die lfögliclilzeit,
starre oder elastische Umrichter betriebssicher zu steuern. Sie kann aber auch mit
anderen; bekannten Stecierungen vereinigt werden, z. B. finit einer stromabhängigen
Verriegelungssteuerung.