DE664232C - Verfahren zum Loesen von hochmolekularem, bisher als unloeslich geltendem Polyvinylchlorid - Google Patents

Description

• Verfahren zum Lösen. von hochmolekularem, bisher als unlöslich geltendem Polyvinylchlorid ' Es ist bekannt, daß die besonders wertvollen hochmolekularen Stufen des Polyvinylchlorids in allen Lösungsmitteln unlöslich sind. Ihre Formung ist zwar durch Verwalzung mit Weichmachungsmitteln bei hoher Temperatur und ähnlichen Kunstgriffen gelungen, der Verwendungsbereich des Produktes bleibt aber trotzdem beschränkt, weil auf diese Weise nur flächige Gebilde hergestellt werden können, die erst bei hohem Weichmachungsmittelgehalt und demzufolge weichgummiartiger Beschaffenheit einigermaßen durchsichtig sind und hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften befriedigen.
• Es wurde nun gefunden, daß man aus diesen bisher als unlöslich geltenden hochpolymeren Stufen des Polyvi.nylchlorids auch ohne Weich.machungsmittel äußerst elastische und völlig durchsichtige Folien, Bänder, Tafeln, Röhren, Stäbe, Fäden usw. herstellen kann, wenn man als Lösun:gs- bzw. Ouellungsmittel die cyclischen I#'ormaldehydacetal.e zweiwertiger Alkohole verwendet.
• Die Formung zu den genannten Gegenständen kann nach Arbeitsverfahren erfolgen, die in der Celluloid- und Filmfabrikation sowie beim Spinnen der Acetatseide gebräuchlich sind.
• Es haben sich beispielsweise folgende Rin:gacetafe als geeignet erwiesen, wobei man je nach der anzuwendenden Technik die niedriger oder höhersiedenden Verbindungen oder auch Gemische anwenden kann: aus rithylenglykol und Formaldehyd, aus i # z-Propylenglykol und Formaldehyd, aus z # 3-Butylenglykol und Formaldehyd.
• Es können auch Gemische solcher Verbindungen angewandt werden. Ebenso können Verbindungen zugesetzt werden, die für sich allein nur Ouellungsvermögen für Polyvinvlchlorid haben, z. B. Methylenchlorid.
• Derartige Ringacetale sind bereits als Lösungsmittel vorgeschlagen worden, jedoch nur für solche Fil.m.bildner und Lackrohstoffe, für die ohnehin eine große Anzahl von Lösungsmitteln .bekannt sind: Es konnte jedoch nicht erwartet werden" daß diese Ringacetale als mit Wasser in jede l. Verhältnis mischbare Verbindungen: Löseve l' mögen für die bisher als unlöslich:deieen@ hochpolymeren Stufen des PolyvinXl'clilörids, haben würden, zumal die, dem Polyvinylchlorid soviel ,ähnlicher gebauten gechlorten Iiohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Chloroform, Äthylenchlorid, Trichloräthylen usw., kein Lösevermögen besitzen.
• Beispiele i. ioo Teile hochmolekulares, in den üblichen Lösungsmitteln unlösliches Polyvinylchlorid werden mit 6oo Teilen Ringacetal aus @thylenglykal und Formaldehyd gemischt und die Masse 5. Stunden sich selbst überlassen. Dann erwärmt man. unter Verwendung eines kräftigen Rührwerks auf 65 bis 7o°, bis eine glatte schlierenfreie Lösung entstanden ist. Diese wird noch heiß filtriert, wobei die Anwendung heizbarer Einzellenhochdruckfilter zu empfehlen ist.
• Zur Entfernung der aufgenommenen Luft wird die Lösung nunmehr bis zum Siedepunkt des Lösungsmittels (7q.°) erhitzt und unter Luftabschluß auf 50° abgekühlt. Bei dieser Temperatur gelangt die Lösung in eine Filmgi-eßmaschine der üblichen Konstruktion (Trommel- oder Bandmaschine) und wird hier bei einer Temperatur von 4.5 bis 5o° vergossen. Als Lösungsmittel kann man auch ein Gemisch des Ringacetals mit Methylenchlorid anwenden. Hierdurch erhält s,man besonders blanke und glänzende Filme. .' Aus den gleichen Lösungen kann man auch nach dem Trockenspinnverfahren Fäden beliebiger Stärke erzeugen. Die Fäden zeichnen sich ebenso wie die Filme durch vollständige Unempfindlichkeit gegen Wasser aus.
• 2. In einer heizbaren Knetmaschine mischt man ioo Teile hochmolekulares, in den üblichen Lösungsmitteln unlösliches Polyvinylchlorid mit io Teilen Dichlordiphenyl und 6o Teilen des Ringacetals aus i # a-Propylenglykol und Formaldehyd. Nach gleichmäßiger Mischung der Bestandteile heizt man auf 75 bis 8o°. Die Masse wird nun sehr zähe und erfordert zur Hoinogenesierung etwa 2 Stunden. Dann bringt man die Masse auf erwärmte Friktionswalzen und setzt die Homogenesierung 2 Stunden bei etwa 8o° fort. Die Weiterverarbeitung erfolgt nach den in der Celluloseindustrie gebräuchlichen Verfahren.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Lösen von hochmolekularem, bisher als unlöslich geltendem Polyvinylchlorid, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel für das Polymere cyclische Formaldehydaceta.le zweiwertiger Alkohole verwendet.