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Schwingende Förderkorbanschlußbühne mit Gewichtsausgleich Die an den
Untertageanschlägen der Schächte verwendeten Schwingbühnen werden wegen ihres verhältnismäßig
großen Gewichts durch ein Gegengewicht ausgeglichen, das auf einem Hebel in Verlängerung
der Schwingbühneangeordnet ist.
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Hebel und Gewicht befinden sich unter der Förderbühne, um den Verkehr
auf ihr nicht zu behindern. Bei Seilfahrt wird der Förderkorb nicht nur von .der
Förderbühne (Füllort), sondern ;auch von einem darunter befindlichen Kellerfüllort
bestiegen. Die Höhe dieses Kellerfüllorts richtet sich nach der Höhe ,der Etagen
des Förderkorbes und ist daher beschränkt. Da nun ein Teil. dieses Raumes von dem
Gegengewichtshebel beansprucht wird, ist der Verkehr in dem Kellerfüllort sehr behindert,
und durch Ausschwingen oder zufälliges Abgleiten des. schweren Gewichts sind Personen
,gefährdet, die sich in dem Kellerfüllort aufhalten. Man könnte nun die Gegengewichte
der Schwingbühne in dem Fall, daß eine Gefährdung von Personen zu befürchten ist,
durch ein Schutzgitter abschließen. Ein .solches müßte .aber, sich quer durch den
ganzen Raum unter dem Gegengewicht erstreckend, parallel zum Boden dieses Raumes
angebracht werden. Man hat bereits solche Bretterverschalungen, sog. Sicherheitsbühnen
oder Schutzgitter, angewandt. Von den jedoch bei solchen Schutzgittern bzw. Bretterverschalungen
oder Sicherheitsbühnen gemachten schlechten Erfahrungen nimmt die vorliegende Erfindung
ihren Ausgang. Drahtgitter verrosten zudem durch den Einfluß saurer Grubenwässer
schnell und werden brüchig, so daß .sie keinen Schutz mehr gegen Her:abschlagen
oder Abfallen der Gegengewichte 'bieten. , Man kann auch nicht jedes Gegengewicht
für sich mit einem besonderen Schutzgitter ,einkapseln. Denn hierdurch würde bei
dem im Füllort bestehenden Gedränge der Leute bei dem erforderlichen raschen Besteigen
oder Verlassen des Förderkorbes die Gefahr von Kopfverletzungen durch Anstoßen an
solche von der Decke in den freien Raum herabrag@ende ,einzelne Schutzkästen bestehen,
und dies um .so mehr, als solche Räume im Betriebszustand nicht taghell beleuchtet
sind bzw. durch Staub in der Luft und auf den Leuchten nur ein gedämpftes Licht
erhalten. Durch ein unter dem Gegengewicht quer durch den ganzen Raum sich .erstreckendes
Schutzgitter wird aber die freie Höhe des Kellerfüllorts, welche an sich schon niedriger
ist als beim Hauptfüllort, in unangenehmer und unzulässiger Weise weiter verringert,
wodurch der Personenverkehr im Kellerfüllort stark beeinträchtigt ist.
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Ferner prallen die schweren Schwingbühnen beim Auflegen auf den Förderkorb:
wieder zurück, wodurch sich, abgesehen von dadurch hervorgerufenen Störungen, die
Aufschiebeg schwindigkeit bei der Güterförderung tuid die Leistungsfähigkeit der
Fördereinrichtung entsprechend verringert.. Auch können die schweren Schwingbühnen
mittels der meist üblichen Hebelbedienung nur von zwei Mann hochgehoben -werden.
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Erfindungsgemäß befindet sich nun das Gegengewicht nicht mehr an dem
Ausgleichshebel
selbst, sondern es ist kolbenförmig ausgebildet.
Dieses kolbenförmige Gegengewicht gleitet in einem im Kellerfüllort zweckmäßig gelenkig
aufgestellten Zylinder und greift m1" einer Kolbenstange, die einen Teil des
G& #l; samtgegengewichts bilden kann, an dem Gegen.--* gewichtshebel
an.
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Durch diese grundsätzliche Änderung wird die Sicherheitsbühne überflüssig
und der Raum des Kellerfüllorts in seiner Höhe vergrößert. Da das äußere Ende des
Ausgleichshebels mit der Kolbenstange verbunden ist, so kann sich niemand hierhin
stellen und etwa vori dem Schwinghebel getroffen werde n. Der Zylinder selbst beeinträchtigt
den freien Raum des Kell:erfüllorts nicht, und die Leute können sich sogar an ihn
anlehnen.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung werden Kolbengegengewicht
nebst Zylinder als Dämpfungsvorrichtung ausgebildet, um die Bewegungen der Förderkorbanschlußbühne
zu dämpfen und ihr Zurückschlagen beim Auflegen .auf den Förderkorb zu verhindern.
Zu diesem Zweck kann der Zylinder mit einem Dämpfungsmittel, z. B. Luft, Wässer,
öl, gefüllt sein, in welchem der mit entsprechenden Durchtrittsöffnungen versehene
Kolben bei seiner Bewegung einen genügenden Dämpf ungswiderstand findet. Hierdurch
wird nicht nur die Schwingung der Bühne gedämpft, sondern auch die ganze Fördereinrichtung
geschont und die Beladung bzw. Entladung des Förderkorbes, beschleunigt.
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Ferner kann der Zylinder auch als Hubzylinder ausgebildet .sein, welchem
das gesteuerte Treibmittel, beispielsweise Preßluft, zugeführt wird. In diesem Falle
ist der Kolben nicht mit Kanälen versehen und ist in die Preßluftleitung ein von
der Bedienungsstelle ,erreichbares. Steuerventil eingeschaltet. Eine besondere Dämpfungseinrichtun;g
erübrigt sich dann, wenn die Steuerkanäle oder die Preßluftleitung so eng bemessen
sind, daß die Arbeitsbewegungen .stoßfrei vor sich gehen.
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In der Zeichnung stellt Abb. i die< Gesamteinrichtung eines Ausführungsbeispiels
in Seitenansicht dar und einen Längsschnitt durch den Gegengewichtszylinder; die
Abb. z zeigt einen Längsschnitt durch einen HubzyÄnder, die Abb.3 einen Längsschnitt
durch einen Zylinder mit Hub- und Dämpfungskolben, ebenso die Abb. q.; ferner sind
in dein Abb.5 bis 7 verschiedene Querschnitte von Dämpfungskolben dargestellt.
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In Abb. i ist ,auf einem Gerüst i unterhalb der Förderhühne q. in
Lagerböcken z eine Schwingwelle 3 gelagert, mit welcher die Schwingbühne q. und,
zweckmäßig seitlich dazu versetzt, die Gewichtsarme 5 starr verbunden sind. Der
Handheb;el7 für unmittelbare Betätigung ist ebenfalls starr mit der Schwingwelle
3 verbunden. Das Gegengewicht ist als in einem Zylinder 9 gleitender Kolben i o
ausgebildet und hängt mit seiner Kolbens,taüge i i lenkig an dem G:egengewichtsarm
5. Durch 'Züsätzringscheiben 12 kann die Größe des .#d.ewichts auf dem Versuchswege
genau bemessen werden.
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Der Zylinder 9 ist beispielsweise an seinem unteren Ende mit einem
Gelenkbolzen 6 in einer Fußplatte 13 gelagert und vollständig in seinem unteren
Teil geschlossen. Er kann aber auch in beliebiger anderer Weise gelenkig schwenkbar
gelagert sein. Der Kolben i o ist mit axial gerichteten Bohrungen 17
versehen,
durch welche das Dämpfungsmittel, Luft, öl oder Wasser, durchströmen kann.
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Das Anheben und Senken des Gewichts kann aber auch gemäß Abb. 2 durch
ein vom Handhebel ? gesteuertes Treibmittel geschehen, welches in den Zylinder i
9 von unten bei 1q, eintritt. In diesem Fall sitzt der Handhebel lose auf der Schwingwelle
3, oder es ist ein zweiter Hebel vorgesehen, und dieser Hebel ist beispielsweise
mit einem Dreiwege-, bahn 15 verbunden, durch den nach Belieben Druckluft unter
den Kolben 16, der dann nicht durchbohrt ist, eintreten oder aus dem Zylinder i
9 ausströmen kann. Die Kolbenbewegung ist bereits durch die Drosselung in der Treibmittelleitung
oder Treibmittelsteuerurig 15 gedämpft; sie kann aber auch zusätzlich durch
eine Drosseleinrichtung gedämpft werden, welche .aus einer die Kolbenstange 2i umgebenden
Drosselscheibe z3 besteht, durch welche die oberhalb des Kolbens 16 befindliche
Dämpfungsflüssigkeit hindurchströmen muß.
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In dem ebenfalls gelenkig gelagerten Zylinder nach Abb.3 ist der Hubkolben
feststehend mit dem Zylinderboden verbunden und über ihn der in der Dämp.fungsflüs.sigkeit
befindliche Gegengewichtskolben mit seiner nach unten -offenen Bohrung gestülpt.
In dem Ausführungsbeispiel nach Abb..l ist in dem Zylinder i9 der in einer Dämpfungsflüssigkeit
bewegliche Gegengewichtskolben mit einem unter ihm befindlichen Druckkolben in einem
teleskopartig ausziehbaren Zylindersystem verbunden, in welches die Druckluft von
unten eingeführt wird.
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Die Wirkungsweise ist an Hand der Abbildungen, in welchen die Dämpfungsflüssigkeit
durch Schraffur dargestellt ist, ohne weiteres verständlich.