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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und eine Anordnung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 2 zum Bilden eines Sicherheitsraums in dem unteren
Teil eines Aufzugschachts.
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Ein
Verfahren oder eine Anordnung zum Bilden eines Sicherheitsraums
in dem unteren Teil des Aufzugschachts ist bereits bekannt aus der JP-A-0920557.
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Ein
Problem, auf das man bei Modernisierungsprojekten in alten Gebäuden häufig trifft,
besteht darin, dass die Sicherheitsbestimmungen sich über die
Jahre geändert
haben und nicht ausreichender Sicherheitsraum vorgesehen ist, wie
er durch heutige Bestimmungen in dem unteren Teil eines bestehenden
Aufzugschachts vorgeschrieben ist. Generell ist eine Modifikation
zur Bereitstellung von mehr Raum im unteren Teil des Schachts entweder zu
teuer oder sogar technisch unmöglich
durchzuführen.
Aus obigen Gründen
werden im Allgemeinen Sicherheitslösungen verwendet, die so wenig
Platz wie möglich
erfordern.
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Wenn
es möglich
ist, wird im Stand der Technik ein Sicherheitsraum in dem unteren
Teil eines Aufzugschachts, dadurch realisiert, dass die Grube derart
ausgeformt wird, dass sie einen Sicherheitsraum bildet, der tief
genug ist, so dass ein „Sicherheitskubus" mit einer Größe von wenigstens
500 × 600 × 800 mm
wenigstens mit seiner kürzesten
Seite nach oben darin aufgenommen werden kann, wie es durch die
Aufzugrichtlinien gefordert wird. Das Problem bei dieser Lösung besteht
in der erhöhten
Tiefe der Grube und speziell im Fall einer Modernisierung in der
Schwierigkeit, die Grube herzustellen und der kostenaufwändigen Implementierung.
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Im
Stand der Technik wurden in Fällen,
wo es nicht möglich
war, die Tiefe der Grube zu vergrößern, unterschiedliche Sicherheitspuffer
oder Stützen
entweder auf dem Grubenboden oder an einer Schachtwand unmittelbar
neben dem Stockwerk montiert, die angehoben werden können oder
in eine aufrechte Position gedreht werden können, um Wartungsarbeiten zu
ermöglichen.
Eine andere zweckdienliche Lösung
besteht darin, an die Führungsschienen
ein Element zu befestigen, z.B. einen formschlüssigen Haltestift oder dergleichen,
der vorgesehen ist, um die Bewegung in der Aufzugskabine zu stoppen.
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Die
internationale Patentanmeldung Nr. WO 99/47447 (FI 980594) zeigt
eine Sicherheitseinrichtung, die für den obigen Zweck konzipiert
wurde, um während
Wartungsarbeiten einen Sicherheitsraum in dem Aufzugschacht sicherzustellen.
Bei dieser Lösung
wird der Aufzugschacht mit Sicherheitspuffern versehen, die im normalen
Betrieb in einer liegenden Position auf dem Schachtboden positioniert
sind und welche das Servicepersonal in eine aufrechte Position aufstellt,
wenn es den Aufzugschacht von dem untersten Stockwerk aus betritt,
um Wartungsarbeiten oder ähnliche
Tätigkeiten
auszuführen.
Die Länge der
Sicherheitspuffer ist so konzipiert, dass in einer Fehlersituation
die Aufzugskabine oder das Gegengewicht nicht soweit herunterfallen
können,
dass sie einer Person auf dem Schachtboden Schaden zufügen können. Jedoch
hat diese Lösung
den Nachteil, dass die Sicherheitspuffer und ihre Gelenkstruktur
einen gewissen Raum auf dem Schachtboden auch während des normalen Aufzugsbetriebs
einnehmen, so dass diese Lösung
gerade nicht in Anwendungen anwendbar ist, die einen sehr geringen
Schachtbodenraums erfordern.
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Eine
andere bekannte Lösung
ist offenbart in der internationalen Patentanmeldung Nr. WO 97/23399.
Bei dieser Lösung
stoppt ein Sicherheitssystem, das zwischen der Aufzugskabine und
einer Schachtwand vorgesehen ist, den Aufzug in einer gewissen Höhe vom Schachtboden,
wenn es notwendig ist. Das System enthält Stoppelemente, die fest an
einer Außenwand
der Aufzugskabine oder an dem Kabinenrahmen montiert sind und Stützpfeiler
einer gewissen Länge,
die auf dem Schachtboden angeordnet sind. Im normalen Aufzugsbetrieb
sind die Stützpfeiler
von dem Raum unterhalb der Stoppelemente seitwärts gedreht. Vor Wartungsarbeiten,
einer Inspektion oder ähnlichen
Tätigkeiten
werden die Stützpfeiler
in eine aufrechte Position gedreht, womit verhindert wird, dass
die Aufzugkabine zu weit nach unten in den Schacht vordringt. Der
Nachteil ist eine komplizierte und teure Struktur, weil diese Lösung mehrere
Stoppelemente erfordert und Schalter in anderen Komponenten, um
funktionieren zu können.
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Spezielle
Pufferanordnungen haben allgemein den Nachteil, dass sie eine teure
und komplizierte Struktur erfordern. Ein weiterer Nachteil, der speziellen
Puffern und anderen Stützlösungen zu
eigen ist, besteht darin, dass sie die Distanz der Aufzugsfahrt
während
der Wartungstätigkeit
begrenzen, so dass diese geringer ist als die Fahrdistanz vom obersten
Stockwerk zum untersten Stockwerk. Daher kann der Aufzug während der
Inspektions- und Wartungstätigkeit
nur über
eine Entfernung betrieben werden, die etwas geringer als die gesamte
normale Fahrdistanz ist.
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Es
ist Ziel der Erfindung, die oben genannten Nachteile zu vermeiden
und ein ökonomisches,
zuverlässiges
und leicht zu verwendendes Verfahren und Anordnung zur Bildung eines
Sicherheitsraums in dem unteren Teil eines Aufzugschachtes zu erzielen.
Das Verfahren der Erfindung ist charakterisiert durch die Merkmale
im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 und die Anordnung der Erfindung
ist charakterisiert durch die Merkmale im Kennzeichenteil des Anspruchs
2. Andere Ausführungsformen
der Erfindung sind charakterisiert durch die anderen Ansprüche.
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Das
Verfahren der Erfindung hat den Vorteil, dass mit einer simplen
Struktur ein Sicherheitsraum in dem unteren Teil auch eines Aufzugschachtes
geringer Höhe
geschaffen werden kann, wie er durch die Bestimmungen gefordert
wird. Die Lösung
der Erfindung ist exzellent geeignet für Aufzüge, die modernisiert werden
müssen
und insbesondere für
sogenannte Rucksackaufzüge,
bei denen sowohl der Puffer als auch Hebepunkt der Kabine im rückwärtigen Teil
der Kabine angeordnet sind, womit der Raum unter dem Kabinenboden
ein zusammenhängender Raum
ist ohne einen Zwischenträger
des Kabinenrahmens und ohne einen Puffer in der Mitte der Grube.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass auf dem Boden der Grube
keine zusätzlichen
Strukturen benötigt
werden, so dass die für
die Grube geforderte Tiefe sehr gering sein kann, was es der Aufzugskabine
erlaubt, soweit wie möglich
im normalen Betrieb nach unten zu fahren. Die Grube muss keine größere Tiefe
haben, als es durch normale Puffer und Passagen erforderlich ist.
Ein zusätzlicher
Vorteil besteht darin, dass durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Lösung die
Distanz, die während
der Wartungs- und Inspektionstätigkeit
gefahren werden kann, die gleiche ist wie im normalen Betrieb, womit die
Zuverlässigkeit
verbessert wird.
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Nachfolgend
wird hier die Erfindung detallliert unter Zuhilfenahme eines Beispiels
mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigen:
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1 eine
Aufzugskabine in vereinfachter und geschnittener Seitenansicht,
die bekannte Lösungen
erfordert, und
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2 eine
erfindungsgemäße Sicherheitslösung in
einer vereinfachten und geschnittenen Seitenansicht.
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In
der in 1 dargestellten Lösung ist eine Aufzugskabine 2 in
einem Aufzugschacht 1 an einer Position nahe dem untersten
Stockwerk 4 dargestellt. Obwohl in der folgenden Beschreibung
nur die Bezeichnung „Aufzugskabine" verwendet wird,
betrifft dies alle Typen von Kabinenlösungen, z.B. solche, die einen
Kabinenrahmen um die Kabine aufweisen. Um den für einen „Sicherheitskubus" 9 erforderlichen Raum
entsprechend den Aufzugsrichtlinien zu schaffen ist es erforderlich,
dass die Aufzugskabine 2 über dem „Sicherheitskubus" komplett gestoppt
wird. In der in 1 dargestellten Lösung werden
spezielle Sicherheitspuffer oder Stützpfeiler wie im Stand der Technik
benötigt,
oder die Grube 5 muss tiefer als notwendig gemacht werden.
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2 zeigt
eine Lösung
gemäß der Erfindung,
bei welcher der lastbeaufschlagte Boden 3 der Aufzugskabine 2 oder
ein Teil davon so ausgebildet ist, dass er um ein Gelenk 8 in
eine aufrechte Position oder eine nahezu aufrechte Position gedreht
werden kann. Das Gelenk 8, das als Anlenkung funktioniert, ist
an der Vorderkante der Aufzugskabine angeordnet, so dass, wenn der
Boden 3 in die aufrechte Position gehoben wird, er gleichzeitig
den Eintritt in die Aufzugskabine während der Wartungstätigkeiten
verhindert.
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Die
Kabine ist mit einem Grenzwertschalter 7 versehen, der
so angeordnet ist, dass der angehobene Boden 3 den Schalter
aktiviert, wenn sich der Boden in der beabsichtigten angehobenen
Position befindet. Die Lösung
ist so realisiert, dass eine Wartungstätigkeit nur dann möglich ist,
nachdem der Grenzwertschalter 7 aktiviert worden ist. Dies
stellt sicher, dass der Boden nicht in dieser Position für den normalen
Betrieb verbleiben kann, und dass der Zutritt zur Kabine während der
Wartungstätigkeit
versperrt bzw. behindert ist.
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Als
zusätzliche
Sicherheitsmaßnahme
ist die Aufzugskabine mit einer horizontalen Sicherheitsleiste 6 versehen,
die nahe der Verbindung zwischen der Rückwand und dem Boden angeordnet
ist und immer dann an seiner Stelle angeordnet ist, wenn der Boden
sich in der normalen Position befindet. Die Leiste ist so befestigt,
dass sie durch eine auf den Boden von unten ausgeübte Kraft
geeigneter Größe freigelassen
wird. Somit, falls die Aufzugskabine nach unten über eine Person auf dem Schachtboden
fallen sollte, wird die auf den Boden von unten wirkende Kraft die
Leiste freigeben und der Boden wird sich um sein Gelenk 8 nach
oben drehen.
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Mittels
der Erfindung wird in dem unteren Teil des Aufzugsschachtes ein
Sicherheitsraum gebildet, indem die Aufzugskabine 2 zu
einer geeigneten Position in dem Schacht gefahren wird und der Boden 3 wenigstens
so weit nach oben gehoben wird, dass die erforderliche Höhe für den Sicherheitsraum
in der untersten Position der Aufzugskabine erreicht wird. Das Anheben
des Bodens wird vorzugsweise durchgeführt, indem der Boden an seiner
Rückkante
um das Gelenk 8 an der Vorderkante der Kabine nach oben
gedreht wird. Wenn sich der Boden in der gewünschten dafür vorgesehenen Position befindet, wird
das Aufzugssystem über
den Grenzwertschalter 7 darüber informiert, dass sich der
Boden 3 in der Position für die Wartungstätigkeit
oder eine ähnliche
Aktion befindet. Der Boden kann manuell angehoben werden. Hierfür wird zuerst
die Sicherheitsleiste 6 freigegeben, woraufhin der Boden
in seine angehobene Position gedreht wird, in welcher der Boden festgelegt
werden kann.
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Es
ist offensichtlich für
den Fachmann, dass die Erfindung nicht auf das oben beschriebene
Ausführungsbeispiel
beschränkt
ist, sondern innerhalb des Schutzbereiches der nachfolgenden Ansprüche variieren
kann. Z.B. kann die Struktur für
die Sicherheitsanordnung von der oben beschriebenen abweichen und
anstelle eines klappbaren Bodens kann die Aufzugskabine mit einem
Boden versehen sein, der an vier Punkten gerade nach oben gehoben
wird. In diesem Fall ist der Grenzwertschalter 7 so angeordnet,
dass er nur dann aktiviert wird, wenn sich der Boden in der beabsichtigten
angehobenen Position befindet. In gleicher Weise kann der Boden
z.B. aus zwei Teilen bestehen, in welchem Fall der Boden von der
Mitte aus entweder zu den Vorder- und
Rückkanten
der Kabine oder in Richtung der Seitenwände der Kabine geschwenkt wird.
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Es
muss auch festgestellt werden, dass der Boden nicht notwendigerweise
komplett aus seiner Position über
dem Sicherheitsraum zur Seite bewegt werden muss. Im Falle von großen Kabinen
kann es ausreichend sein, dass nur ein ausreichender Teil des Bodens
entfernt, angehoben oder zur Seite gedreht wird, um den erforderlichen
Sicherheitsraum zu bilden. Der Boden kann auch eine Teleskopstruktur haben,
die es ermöglicht,
dass der Boden horizontal in Positionen so nahe wie möglich zu
den gegenüberliegenden
Wänden
der Kabine zurückgezogen
wird. In gleicher Weise kann das Gelenk an anderen Stellen als an
der äußersten
Kante des Bodens angeordnet sein.