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Bürste und zu ihrer Herstellung dienender Borstenstreifen Die Erfindung
betrifft die weitere Ausbildung eines Sorstenstreifens nach Patent 585 665. Das
Hauptpatent betrifft die Herstellung von auf einen Walzenkörper aufwickelbaren Borstenstreifen
beliebiger Länge ohne besonderen Endverschluß, dadurch däß zwei übereinanderliegende,
die Borsten zwischen sich haltende Blechstreifen durch Umbiegen von an einem oder
beiden Blechstreifen fortlaufend vorgesehenen Zacken oder ähnlichen Ansätzen verbunden
werden und dann der gebildete Borstenstreifen U-förmig aufgebogen wird. Dabei werden
die Borsten zwischen die beiden Streifen symmetrisch eingelegt, d. h. so, daß die
Borsten in ihrer Mitte festgeklemmt werden und daß nach dem Aufbiegen zur U-Foim
die Borsten schenkel gleich lang sind. Es müßten also verhältnismäßig lange Borsten
verwendet werden, die entsprechend teuer sind. Gemäß der Erfindung ist es möglich,
einen Borstenstreifen herzustellen, für den Borsten benötigt werden, die nur etwa
die halbe Länge gegenüber den Borsten, die gemäß dem Hauptpatent verwendet werden,
zu besitzen brauchen, und entsprechend billiger sind. Dadurch wird aber die Herstellung
der Borstenstreifen nicht nur verbilligt, sondern es ergeben sich auch noch weiter
Möglichkeiten, die Härte bzw. Weichheit der Bürsten und die Breite des Borstenstreifens
zu beeinflussen. Erfindungsgemäß, werden die Borsten nicht mehr in ihrer Mitte festgeklemmt,
sondern es werden die Borstenenden zwischen den Haltestreifen festgeklemmt, so daß
die einzelne Borste unsymmetrisch zu den Streifen liegt und sie beim Aufbiegen des
Streifens zur U-Form nicht in der Mitte, sondern am Ende umgebogen wird.
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An sich ist das Einziehen von Borsten unter Umbiegung des Endes in
der Bürstenherstellung bekannt.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, bei Walzenbürsten, bei denen
die Borsten in gefaltetem Zustand in einen U-förmig nach dem Einsetzen der Borsten
zusammengepreßten Haltekörper eingesetzt sind, die beiderseits der Faltung liegenden
Schenkel der Borsten ungleich lang zu halten, beispielsweise so, daß die Enden .
der kürzeren Schenkel der gefalteten Borsten etwa bis zum oberen Rand des U-förmigen
Haltekörpers reichen, um zu vermeiden, daß bei der Verwendung von Haarborsten am
`äußeren Umfang der Bürste immer ein spitz zulaufendes und ein stumpf zulaufendes
Borstenende sich befinden, und um zu erreichen, daß nur die spitz zulaufenden Teile
der Borsten den Umfang der Bürste bilden.
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Bei der Herstellung von Borstenstr eifere nach der Erfindung bietet
das Einklemmen der Borsten mit ihren Enden die oben erwähnten und nachstehend angegebenen
Vorteile.
Die natürlichen Borsten besitzen einen sog. Kopf, das
ist das dickere Ende, mit dem sie eingewachsen sind, und eine sog. Fahne, das ist
das spitze Ende. Will man eine besonders weiche Bürste herstellen, so werden die
Borsten mit dem stumpfen Ende eingeklemmt. Zur Erzeugung einer harten Bürste wird
umgekehrt verfahren; es werden die spitzen Enden eingeklemmt, und schließlich wird
zur Erzeugung einer Bürste mit Eigenschaften, die zwischen diesen beiden Grenzfällen'
liegt, ein Teil der Borsten mit dem stumpfen Ende und der andere Teil mit dem spitzen
Ende eingeklemmt. In diesem Falle hat die Bürste dieselben Eigenschaften wie diejenige
nach dem Hauptpatent, aber es werden lediglich Borsten benötigt, die etwa nur die
halbe Länge zu besitzen brauchen. Dabei können die Borsten entweder nur von einer
oder vori beiden Seien her zwischen die Haltestreifen eingelegt werden. Im ersteren
Falle ergibt sich nach dem Aufbiegen des Streifens zur U-Form nur eine flache Borstenreihe,
während sich im zweiten Falle eine doppelt so starke Borstenreihe ergibt.
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Auch hinsichtlich der Dicke des Borstenstreifens am -Haltekörper bietet
die erfindungsgemäße Ausführung mehr Spielraum. Die Borstenenden können nämlich
derart zwischen die Haltestreifen eingelegt werden, daß sie nicht über die Mittellinie
der Haltestreifen hinausreichen, so daß. sie nach dem Umbiegen des Haltestreifens
in U-Form nur an einem Schenkel des Haltekörpers sitzen.
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Ein- weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Schenkel
des zur U-Form aufgebogenen Borstenstreifens nach dem Hauptpatent, bei dem die Borsten
gegebenenfalls, wie vorstehend beschrieben, eingelegt sind, gewellt sind. Es ist
an sich bekannt, bei Borstenstreifen mit einem im Querschnitt U-förmigen Haltekörper
die Schenkelenden zu wellen, so daß sie bei einer Walzenbürste radial verlaufende
Einbuchtungen und Erhöhungen aufweisen. Dies hat den Zweck, die Borsten besser zu
fassen und den gegebenenfalls am Grund des Haltekörpers verlaufenden Draht zu halten.
Im vorliegenden Fall erstreckt sich jedoch die Wellung nicht nur auf die Schenkelenden
des Haltekörpers, sondern auf den gesamten Haltekörper vom Scheitel bis zu den Schenkelenden.
In verschiedenen Fällen wird nämlich dem Bürstenkörper, auf dem der Borstenstreifen
befestigt ist, insbesondere bei Walzenbürsten, durch Schlitze Wasser zugeführt.
Dieses Wasser kann dann durch die infolge der Wellung zwischen den nebeneinander
angeordneten Borstenstreifen entstehenden Zwischenräume herausfließen. Bei Verwendung
von Borstenstreifen mit einem Haltekörper, der glatt oder nur an den Schenkelenden
gewellt ist, ist der Abfluß des Wassers nur möglich, wenn zwischen den Borstenstreifen
eine Zwischenlage vorgesehen ist, die gewellt oder sonst irgendwie so gestaltet
ist, daß Zwischenräume entstehen. Eine solche Zwischenlage beeinflußt aber die Dichte
der Bürste, wie es nicht in allen Fällen erwünscht ist.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
und in den Abb. i bis 8 schematisch und hinsichtlich der Borstendicke zur Verdeutlichung
übertrieben dargestellt.
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In den Abb. 1, 3, 5, 6 und 8 ist der Borstenstreifen vor dem Aufbiegen
zur U-Form lediglich schematisch dargestellt. Der untere, beim Aufbiegen zum äußeren
werdende Streifen ist mit c bezeichnet. Der obere Streifend ist nur durch gestrichelte
Linien angedeutet.
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Abb. i bis 8 zeigen Borstenstreifen, bei denen die Borstene nur mit
ihren Enden zwischen den Haltestreifen festgeklemmt sind, und zwar in den Abb. 1,
2, 5 und 7 mit dem stumpfen Ende ei, in den Abb. 3, 4 und 6 mit dem spitzen Ende
e2, und in der Abb. 8 ist der eine Teil der Borsten mit dem stumpfen Ende e1, der
andere Teil mit dem spitzen Ende e2 eingeklemmt.
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Bei der Ausführung gemäß den Abb. i bis 4, von denen die Abb.2 einen
Schnitt durch die Ausführung gemäß Abb. i und die Abb.4 einen Schnitt durch die
Ausführung gemäß Abb.3 darstellen, sind die Borsten nur von einer Seite her zwischen
die Haltestreifen eingelegt.
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Bei den Ausführungen gemäß den Abb. 5, 6 und 8 sind die Borsten von
beiden Seiten her zwischen die Haltestreifen eingelegt.
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Abb. 7 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Borstenenden ei nicht
über die Mittellinie des inneren Haltestreifens d hinausreichen.
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In den Fällen der Abb. i bis 4 und 7 ergibt sich ein flacher Borstenstreifen,
in den Fällen der Abb. 5, 6 und 8 ein breiterer Borstenstreifen.
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Die Abb.9 zeigt einen Borstenstreifen, dessen zur U-Form gebogener
äußerer Haltekörper a . mit vom Scheitel bis zu den Schenkelenden durchlaufenden
Vertiefungen/ und Erhöhungen g versehen ist. Die einzelnen Borstenbüschel sind mit
b bezeichnet.
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Abb. io ist eine Draufsicht auf den Scheitel des Haltekörpers eines
solchen Streifens.