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Hochfrequenzleitung Es ist neuerdings bekanntgeworden, weite Entfernungen
mittels Hochfrequenz auf Kabelleitungen zu überbrücken. Es werden hierzu entweder
konzentrische oder parallel zueinander laufende Leiter benutzt. Im letzteren Falle
wird der bekannte Sternviereraufbau verwendet, in dem je zwei gegenüberliegenden
Adern parallel geschaltet werden. Es sind auch verschiedene konstruktive Ausgestaltungen
derartiger Kabel bekanntgeworden, die im wesentlichen darauf hinauslaufen, den mechanischen
Aufbau unter möglichst geringem Aufwand an Isoliermaterial zu bewerkstelligen, um
die gegenseitige Kapazität der Leiter und damit die Verluste in dem Kabel möglichst
gering zu halten. Hierfür sind verschiedene Leiterformen vorgeschlagen worden.
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Die Erfindung geht ebenfalls von diesen Überlegungen aus und stellt
sich die Aufgabe, Doppeladeranordnungen zu schaffen, die eine möglichst störungsfreie
Übertragung der Hochfrequenz ermöglichen. DieAufgabe wird bei Hochfrequenzleitungen
mit symmetrisch angeordneten bandförmigen Leitern, von denen je zwei gegenüberliegende
zu einem Leiter -zusammengeschaltet sind, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
bandförmigen Leiterpaare sich senkrecht kreuzen.
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Durch die Verwendung eines bandförmigen Leiterquerschnitts an Stelle
des im allgemeinen üblichen kreisförmigen Querschnittes ist es möglich, ohne zu
hohen Widerstand infolge des Skineffektes Doppeladerkabel statt der konzentrischen
zu verwenden, cla bei Kabeladern mit Kreisquerschnitt nur im Falle des konzentrischen
Kabels die Stromverteilung im Aderquerschnitt günstig ist.
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Es sind zwar bereits Anordnungen bekanntgeworden, bei denen zum Zwecke
der Hochfrequenzübertragung Kabeladern mit bandförmigem Querschnitt Verwendung finden.
Diese Kabeladern standen sich aber mit ihrer Breitseite gegenüber und hatten infolgedessen
eine verhältnismäßig große Kapazität gegeneinander. Erfindungsgemäß werden Leiter
verwendet, die entweder bandförmigen Querschnitt besitzen oder aus nebeneinanderliegenden,
parallel geschalteten, quasi ein Band bildenden Einzelleitern bestehen und sich
kreuzen, wobei die bandförmigen Leiter mit ihrer größeren Querschnittsausdehnung
in den Achsen des von den Leiterquerschnitten gebildeten Kreuzes liegen, wodurch
sich die geringstmögliche gegenseitige Kapazität ergibt.
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Eine derartige Leiteranordnung ist zwar schon bekannt, jedoch nicht
um Hochfrequenz zu übertragen, sondern nur bei Seekabeln, bei denen die Leiter in
einem Isoliermaterial eingebettet wurden, das eine Hochfrequenzübertragung praktisch
unmöglich machte. Beim Gegenstand der Erfindung werden durch Verwendung der Luftraumisolation
diese Verluste vermieden.
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In der beiliegenden Abb. z ist der Erfindungsgedanke an Hand eines
besonders instruktiven Beispiels rein schematisch dargestellt. Es sind zwei Leiter
r und 2 als Doppelader (Hin- und Rückleitung) vorhanden,
deren Schnitt
in der Abbildung gezeigt ist. Es handelt sich einfach um zwei Bänder, die senkrecht
zueinander stehen und sich räumlich durchkreuzen. Bei dieser Leiterforgtist infolge
des Skineffektes bei kleinsteth '. Widerstand die günstigste Stromverteilunk.4 und
die kleinstmögliche Kapazität zwischen den Leitern vorhanden.
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Diese Kreuzbandform hat an sich den großen Vorteil, daß der Querschnitt
besonders günstig ausgenutzt wird, da infolge des Skineffektes der Hochfrequenzstrom
nur an der dem Feld zugekehrten Oberfläche verläuft. Durch die ineinander gekreuzte
Anordnung wird die Stromverteilung besonders vorteilhaft gestaltet. Überlegt man
sich nämlich die Stromverteilung bei der Anordnung gemäß .Uih. i, so ergibt sich,
daß die Stromverteihing infolge der Feldverdrängung, die auftreten wird, ungefähr
die in der Abb. 2 dargestellte Form hat, und zwar auf beiden Seiten der Bandflächen.
Diese Wirkung benutzt auch der bekannte Aufbau (Abb. 3), bei dein ge-,völinliclie
Leiter an den Stellen angeordnet sind, an denen der Hauptstrom bei der Verteilung
gemäß Abb. 2 auftritt. Ini einfachsten Fall besteht jeder Leiter aus zwei runden
Teilleitern (Abb. 3) 3 und .4 bzw. 5 und 6. 3 und - und 5 und 6 -werden unter sich
parallel geschaltet und dienen als gemeinsamer Leiter in der einen und in ihrer
Gegenrichtung, -was in der Abbildung durch die an sich bekannten Symbole dargestellt
ist. Ferner ist es bekanntgeworden, derartigen Leitern einen urrunden Querschnitt
zu geben. Zweckmäßig können nun auch die Teilleiter eine rechteckige Form besitzen.
Die Abb. q. -neigt einen Aufbau zur Durchführung des Erfindungsgedankens mit derartigen
Leitern. Es ist auch möglich, das erfindungsgemäße Band durch vorzugsweise vier
oder mehrere kreisförmige Leiter zu bilden, die nebeneinander liegen.
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Die Kreuzbandanordnung (Abb. i) kann. -wie in der Abb.5 dargestellt,
verwirklicht werden. Das Kabel ist aufgebaut aus zwei Bändern. Das eine Band 7 besitzt
Längsschlitze, das andere besteht aus zwei Teilen 8 und 9. 8 und 9 besitzen Lappen,
die im -wesentlichen der Länge der Schlitze in dein Band 7 entsprechen. Die Bänder
8 und 9 bzw. ihre Lappen werden von beiden Seiten in das Band 7 eingeführt und die
Lappen in den Schlitzen vereinigt, so daß die in der Abb. 6 dargestellte Form zustande
kommt. Die Lappen werden entweder miteinander vernietet oder punktgeschweißt oder
sonst irgendwie miteinander verbunden. Um die gegenseitige Isolation der Bänder
zu bewirken, müssen entsprechende Abstandsstücke z. B. in den zugekehrten Ecken
1a der Bänder vorgesehen werden, die jedoch hier nicht näher -,_erläutert werden
sollen.
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@r Um die senkrechte Lage der Bänder zu ge-., eihrleisten, ist es
zweckmäßig, wie aus der '`'Äbb. 7 ersichtlich, den Rand der Bänder mit Einkerbungen
io zu versehen und um das Ganze Spiralen oder Ringe i i aus Isoliermaterial in gewissen
Abständen zu legen, die eine Fixierung der Bänder bewirken und gleichzeitig Isolation
und Träger für einen außenliegenden Mantel bilden. Der Mantel kann aus einer um
die Ringe i i gewickelten Metallabschirmung gegen die äußeren Felder bestehen. Aus
derartigen Einzeladern kann gegebenenfalls auch ein Mehrfachkabel aufgebaut werden,
indem um eine Leitung eine Reihe von weiterenLeitungen herumgewickelt wird, deren
Abschirmungen am besten miteinander verbunden -werden.
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Die beschriebene Doppeladeranordnung hat nach außen in größerer Entfernung
kein Feld, da die beiden Adern vollkommen ineinandergelegt sind und die Felder der
beiden Adern sich nach außen aufheben.