DE662501C - Verfahren zur Verseifung von Aminonitrilen - Google Patents

Verfahren zur Verseifung von Aminonitrilen

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DE662501C
DE662501C DEB171571D DEB0171571D DE662501C DE 662501 C DE662501 C DE 662501C DE B171571 D DEB171571 D DE B171571D DE B0171571 D DEB0171571 D DE B0171571D DE 662501 C DE662501 C DE 662501C
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Germany
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barium
saponification
aminonitriles
carbonate
aluminate
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Expired
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DEB171571D
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English (en)
Inventor
Dr Wilhelm Gluud
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Bergwerksverband GmbH
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Bergwerksverband GmbH
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  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verseifung von Aminonitrilen Zur alkalischen Verseifung von Aminonitrilen zu den entsprechenden Aminosäuren ist bisher in erster Linie Bariumhydroxyd empfohlen worden. Dieses Verseifungsmittel hat vor anderen den Vorteil, gute und gleichmäßig hohe Ausbeuten an Anlinosäuren zu liefern. Andererseits macht es keine Schwierigkeiten, aus den bei der Verseifung entstehenden Bariumsalzen die freie Aminosäure zu gewinnen, indem man durch Einwirkung von Kohlensäure oder Schwefelsäure das Barium in Form seines schwer löslichen Carbonats oder Sulfats restlos abscheidet.
  • Ist so das Bariumhydroxyd das beste und für die Aufarbeitung des verseiften Produktes auf fertige Aminosäuren das am einfachsten zu handhabende Verseifungsmittel, so steht seiner großtechnischen Anwendung zur Gewinnung von Aminosäuren in erster Linie der Nachteil im Wege, daß es technisch nur schwierig gelingt, das bei der Ein-,virkung von Kohlensäure wiedergewonnene Carbonat in Bariumhydroxyd zurückzuverwandeln.
  • Hierzu ist zwar bereits eine Reihe vonVorschlägen gemacht worden. So mischt nian beispielsweise dem Bariumcarbonat Kohle oder Ruß bei und brennt es bunter Überleiten von Wasserstoff oder im Vakuum bei Temperaturen von iooo' und darüber.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Verseifung der Aminonitrile, und zwar auch des empfindlichsten unter ihnen, des An-änoaoetonitrils, mit Bariumaluminat durchführen kann. Bariumaluminat vermag in wäßriger Aufschlämmung die Verseifung des Aminonitrils ebenso gut und schnell durchzuführen wie Bariumhydroxyd. Nach Behandelndes Bariumsalzes der Aminosäure mit Kohlensäure liegt ein Gemisch von Barituncarbonat und Aluminiumhydroxyd vor.
  • Es wurde weiter gefunden, daß sich dieses Gemisch besonders leicht zu Bariumalu.imnat regenerieren läßt, indem man es in feuchtein oder besser noch trockenem Zustande in einem auf Temperaturen bis zu goo bis iooo' heizbaren Ofen brennt. Zweckmäßig leitet man hierbei in mäßigem Strome Wasserstoff über das Produkt. Der abziehende Wasserstoff enthält bis zu 40% Kohlenoxyd neben etwas Kohlensäure, entspricht also in seiner Zusammensetzung etwa der des Wassergases und kann als solches zur Beheizung oder syntlietischen Zwecken nutzbar gemacht werden, zumal es frei von irgendwelchen Nebenbestandteilen ist. Statt des überleitens von Wasserstoff lassen sich auch Verbrennungsgase oder sonstige inerte Gase durch die Reaktionsmasse führen. Erzeugt man die Verbiennungsgase durch Verbrennung von Heizgas in oder vor dem Brennraum selbst (interne Beheizung), so wird die Wärmeübertragung besonders günstig. Das Durchleiten von Verbrennungsgasen ist beim Brennen von Bariumcarbonat-Aluminiumhydroxyd-Gemischen deswegen möglich, weil d#s Gen-äsch bei der erwähnten Temperatur einen sehr hohen Kohlensäurepa.rtialdruck besitzt, der den der meisten. Verbrermungsga,se weit übertrifft. Auch is# das überleiten inerter Gase zur Fortführuhe# der abgespaltenen Kohlensäure durchaus mög#i. lich, wenn auch. die Abspaltung der Kohlensäure dann etwas langsamer verläuft.
  • Das im Brennprozeß zurückerhaltene Bariumaluminat zeichnet sich durch ein besonders lockeres Gefüge aus, backt nicht an den Wandungen des Ofens an und läßt sich daher sehr leicht aus dem Ofen entfernen. Wegen seiner feinen und locker-en Struktur wird seine Löslichkeit beträchtlich erhöht, so x:laßes für die Verseifung von Aminonitrilen besonders geeignet ist. Vor dem durch Erhitzen von Bariumcarbo-nat im Gemisch mit Kohle erzeugten Bariumoxyd zeigt es den nicht zu unterschätzenden Vorteil, daß es frei von jeglichen Aschebestandteilen ist, die sich bei Wie,derverwendung des Bariumoxyds zur Verseifung von Aminonitrilen und erneuter Regeneration natürlich immer mehr anreichern würden und schließlich zu Störungen bei der Verseifung führen, indem das Alkali der Asche zu Alkalisalzen der Aminosäuren führt, aus denen eine Gewinnung der freien Aminosäure praktisch kaum oder nur auf sehr umständlichem Wege gelingt. Ferner geht der Brennprozeß viel leichter vonstatten, wie schon aus dem hohen Kohlenoxyd- -und Kohlensäuregehalt des abziehenden Wasserstoffs beim Brennen eines Bariumcarbonat-Aluminiumhyd-roxyd - Gemisches hervorgeht. Schließlich soll nicht unerwähnt bleiben, daß das anfallende Bariumalunlinat von ungleich lockerer Struktur ist als das aus Kohle und Bariumcarbonat erzeugte Bariumoxyd, welches stets Neigung hat, schon bei geringer lokaler Ü.berhitzung zu sintern.
  • Das Mischungsverhältnis zwischen Bariumcarbonat und Aluminiumhydroxyd - kann in weiten Grenzen verändert werden, so daß sich auch. Gemische nüt höherem Bariumoxydgehalt zur - Verseifung gut verwenden lassen.
  • Die Verseifung vollzieht sich einfach in der Weise, daß man in die heiße Aufschlämmung des Bariumaluminats das Aminonitril unter gutem Rühren eintropfen läßt. Die Verseifung geht dann innerhalb kurzer Zeit vor sich, und es bedarf nach Einbringen des gesamten Aminonitrils nur noch einer kurzen Nacherhitzung, um sie völlig zu vollenden, worauf man mit dem Einleiten der Kohlensäure zwecks Ausfällung des Bariums als Bariumcarbonat beginnen kann. Das Bariumcarbonat-Alumi-niuinhvdroxyd-Gemisch wird alsdann abfiltriert, mehrmals mit Wässer gut ausgekocht, bis in den Waschwässern keine Aminosäure mehr nachweisbar ist, und kehrt .#,d#ecks Regeneration des Bariumaluminats in den Brennprozeß zurück, zweck-'Wig nach vorherigem Trocknen. Ausführungsbeispiel i o2,2 g Alutniniumoxyd (i Mol) und 197,3 9 Bariumcarbonat (i Mol) werden innig gemischt und in einem Porzellanrohr unter gleichzeitigem Überleiten von Wasserstoff auf 85o bis 950' erhitzt. Die Umsetzung setzt sofort ein, und der das Rohr verlassende Wasserstoff weist einen Kohlenoxydgehalt von 3o bis 40#lo auf. Man erhitzt so lange, bis kein Kohlenoxyd mehr im Abgas nach7uweisen ist. Die Umsetzung ist nach etwa 6 bis 7 Std. beendet. Das erhaltene Produkt ist weiß -, äußerst locker und enthält 6o% BaO entsprechend der Zusammensetzung BaOALO..
  • Das Reaktionsprodukt wird in iooo cin-" Wasser aufgeschlämmt. Man läßt dann bei 8o' oß Mol von der Herstellung noch ammüniakhaltiges Aminonitril unter ständigem Rühren innerhalb 1,1. Std. eintropfen lind erhitzt unter langsamer Steigerung der Ternperatur bis 95' noch etwa ll,# Std. nach. Durch Einleiten von Kohlensäure in die noch am-Mioniakalischie heiße Lösung fällt alles Barium als Carbonat aus und wird zusammen«mit dem suspendierten Aluminiumhydroxyd abgetrennt. Der Niederschlag wird dreimal mit Wasser ausgekocht und kehrt alsdann nach dem Trocknen in den Reaktionsofen zurück. Beim Brennen entsteht, von geringen Verarix---itungsverlusten abgesehen, wieder die gleiche Menge Bariumaluminat wie zuvor. Dieses dient erneut zur Verseifung eines weiteren Ansatzes von Aminonitril.

Claims (2)

  1. PATENTANspizü,cHr: i. Verfahren zur Verseifung von Aminonitrilen, gekennzeichnet durch die Verwendung von Bariumaluminat als Verseifungsmittel.
  2. 2. Verfahren zur Verseifung von Aminonitrilen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verseifung mit Bariumaluminat durchführt, das gebildete aminosaure Barium durch Behandeln mit Kohlendioxyd in die freie Aminosäure überführt, das hierbei entstehende Gemisch von Bariumcarbonat und Aluminiumhydroxyd abtrennt, auswäscht, durch Brennen zu Barhimaluminat regeneriert und dieses zur Verseifung weiterer Mengen von Aminonitril wieder v-erwendet.
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